Bûche de Noël: das Weihnachtsdessert
La bûche de Noël: Sie ist der Weihnachtsklassiker beim Gros Souper, dem üppigen Festmahl am 25. Dezember.
Für typische französische Festtage verrate ich euch hier das traditionelle Rezept meiner charmanten Nachbarin aus Saint-Paul-de-Fenouillet. Dieser schokig-sahnige Biskuitkuchen ist bis heute der Desserklassiker – und wird inzwischen gerne sehr kreativ neu interpretiert.
Paris oder Lyon: Wo wurde die bûche de Noël erfunden?
Der Name bûche de Noël bedeutet wörtlich „Weihnachtsholzscheit“ und bezieht sich auf den Brauch, einen großen Holzstamm, zerlegt in viele Scheite, im Kamin zu verbrennen, um die Wintersonnenwende zu feiern.
Mit der Christianisierung Europas wurde dieser heidnische Brauch in das Weihnachtsfest integriert, und die bûche de Noël zu einem festlichen Symbol für das christliche Weihnachtsfest.
Welcher Pâtissier es nun war, der den Traditionskuchen erfunden hat? Darüber streiten sich Paris und Lyon geradzu leidenschaftlich. Sicher ist nur, dass der Dessertkuchen um 1880 erstmals in den Familien zu Weihnachten auf den Tisch kam.
An die Ursprünge erinnert bis heute die Form des mit Buttercreme gefüllter Biskuitkuchens, der erst üppig mit Schokolade, dann mit Puderzucker bestreut wird – als Symbol für den winterlichen Schnee. Die passende Deko: Früchte und Tanne auf dem Teller. Oder ganz poppig und bunt. Alles ist erlaubt!
Das Rezept: bûche de Noël
Zutaten

Biskuitteig
6 mittelgroße Eier
1 Prise Salz
100 g Zucker
100 g Mehl
1 Päckchen Vanillezucker oder 1 ausgekratzte Vanilleschote
Füllung und Verzierung
100 g Zucker
100 g Zartbitterschokolade
2 TL Kakaopulver
3 Eigelb
1 Eiweiß
250 g weiche Butter
Zubereitung
• Den Backofen vorheizen, das Blech mit Backpapier belegen. Die Eier trennen, Eiweiß mit Salz steif schlagen, 30 g Zucker einrieseln lassen. Eigelb mit dem restlichen Zucker cremig rühren, das Mehl mit dem Backpulver vermengen, sieben und einarbeiten. Den Eischnee unterheben.
• Den Biskuitteig im Ofen bei 200 °Celsius (Mitte, Umluft 180 °C) 12 Minuten lang backen, bis er goldbraun und gar ist. Ein nebelfeuchtes Küchentuch mit Zucker bestreuen. Die Biskuitplatte darauf stürzen, das Backpapier (klebt mitunter, bitte langsam und sehr vorsichtig!) abziehen und den Biskuit mit dem Tuch aufrollen.
• Butter und Zucker im Wasserbad cremig rühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Schokolade in Stücke brechen, im Wasserbad schmelzen, den Kakao dazu geben, danach Eigelb und Ei einzeln einrühren.
• Die Schokocreme 20 Minuten in den Kühlschrank stellen. Danach den Biskuitteig ausrollen, die Hälfte der Schokocreme verteilen. Achtung: Am breiten Rand rund zwei Zentimeter frei lassen!
• Die Teigplatte von der Breitseite aufrollen, restliche Schokocreme auf die Roulade geben, mit einer Gabel die Borke von Holz nachmalen und kalt stellen über Nacht. Erst vor dem Servieren mit etwas Puderzucker bestreuen und mit roten Früchten, frisch oder kandiert, und etwas Tanne auf der Tortenplatte verzieren. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Bûche de Noël kreativ
Neben dieser klassischen Zubereitung des Weihnachtskuchens haben sich zahlreiche weitere Variationen heute fest etabliert. Sehr beliebt ist auch eine Füllung mit Maronencreme. Andere wiederum geben einen Schuss Whisky-Sahne-Likör oder Baileys in der Buttercreme.
Erst seit wenigen Jahren sind in Frankreich auch fruchtige Varianten der bûche de Noël populär. So kommt der festliche „Holzscheit“ als Schwarzwälder-Kirsch-Rolle oder sogar als Zitronen- oder Himbeerrolle daher.
Letztere Varianten sind mir persönlich ein wenig zu sommerlich. Ich liebe es, bei der bûche de Noël die typischen Aromen des Winters zu verwenden – und exotische Gewürze wie Zimt, Kakao, Vanille und alle Wintergewürze zu verarbeiten.
Frohes Nachbacken und gutes Gelingen!
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