Baracci: Ausblick nach Olmeto. Foto. Hilke Maunder
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Baracci: das genussreiche Outdoor-Tal

Von den drei Tälern Taravo, Baracci und Rizzanese im Hinterland von Propriano ist das weite, liebliche Vallée de Baracci vielleicht das unbekannteste. Geschaffen wurde es von einem kleinen Fluss, der unterhalb der Punta di Giuli bei Zérubia auf einer Höhe von 1040 Metern entspringt.

Nach nur 16,5 Kilometern mündet nördlich von Propriano in den Golfe de Valinco. Doch auf diesem kurzen Lauf hat er einiges zu bieten: Nervenkitzel, Nervennahrung und Entspannung für gestresste Nerven – das perfekte Trio für einen Sonntagsausflug. Und das en famille.

Adrenalinkicks am Baracci

Klar schießt das Wasser über rote Felsen. Der vermeintlich harmlose Baracci-Bach hat es in sich. Kamel Belkaid, Gründer und Guide von Baracci Natura, hat dort einen Parcours angelegt, der für Adrenalinkicks sorgt.

Mit Kaskaden, Abseilfelsen, Rutschen aus Granit und Hechtsprüngen in Gumpen, die Gletschereis ausgewaschen hat. Mit Schutzhelm, Neopren und Klettergut leitet der staatlich diplomierte Guide in rund zwei Stunden Outdoorfans durch den Parcours, den schon Kinder ab elf Jahre meistern können.

Korsen-Kost

Der Tisch ist gedeckt in der Korsi der Auberge San Ghjuvani im Baracci-Tal. Foto: Hilke Maunder
Der Tisch ist gedeckt in der Auberge San Ghjuvani im Baracci-Tal. Foto: Hilke Maunder

Hunger? Dann fahrt die D 257 noch etwas talaufwärts, bis ihr rechter Hand die Ferme-Auberge San Ghjuvani seht. Dort steht seit 1990 Madame Clary Mondoloni am Herd.

Charcuterie Corse, serviert von der Auberge San Ghjuvani im Baracci-Tal. Foto: Hilke Maunder
Charcuterie corse, serviert von der Auberge San Ghjuvani im Baracci-Tal. Foto: Hilke Maunder

Und bereitet korsische Klassiker wie Cannelloni au brocciu oder Tripettes à la sartenaise (Kutteln) so lecker zu, dass die Plätze auf der Terrasse und im Speisesaal, den historische Fotografien schmücken, schnell ausgebucht sind.

Korsische Käseplatte, serviert von der Auberge San Ghjuvani im Baracci-Tal. Foto: Hilke Maunder
Korsische Käseplatte, serviert von der Auberge San Ghjuvani im Baracci-Tal. Foto: Hilke Maunder

Besonders, wenn einmal im Monat freitags eine soirée corse lockt. Um 18 Uhr beginnt das dîner, um 21.15 Uhr das Live-Konzert der Gruppe Sparte

Panorama-Plantschen

Bereits die Römer kannten die Bäder von Baracci, doch erst 1883 gab es für die Quellen, die 52° Celsius heiß aus dem Boden schießen, ein Kurbad.

Hautkrankheiten, Rheuma, Arthrose und Verdauungsbeschwerden sollten damals die schwefel- und salzhaltigen Wasser lindern. Rund 100 Jahre später wurde der Betrieb eingestellt, 2012 wieder aufgenommen, 2014 wieder eingestellt.

Die Therme im Baracci-Tal. Foto: Hilke Maunder
Art Déco lässt grüßen: die Therme im Baracci-Tal. Foto: Hilke Maunder

Seit 2016 ist die Kuranlage wieder geöffnet – mit 70 Quadratmeter großen Panorama-Außenbecken, angenehme 38° Celsius warm, und Wannenbäder im Schwefelwasser.

Eine kleine  Therme. Die einen nach dem Besuch wohlig entspannt und so müde entlässt, dass nur noch ein Bett fehlt.

Baracci-Tal: der einstige Wohnblock der Thermen. Foto: Hilke Maunder
Baracci-Tal: der einstige Wohnblock der Thermen. Foto: Hilke Maunder

Das Baracci-Tal: meine Reisetipps

Schlemmen

Auberge San Ghjuvani

Madame Mondoloni Clary steht in der Küche, der Sohn serviert ihre korsischen Speisen – seit 1990. Besonders gut munden sie im Garten. Und auf der Terrasse mit herrlicher Aussicht über das Tal bis nach Olmeto, das sich an den Berghang schmiegt.
• Route de Baracci, 20110 Propriano, Tel. 04 95 76 03 31, www.san-ghjuvani.com

Aktiv

Baracci Natura

Canyoning, Via Ferrata und Hochseilgarten mit Zip-Line im Baracci-Tal.
• RD 257, 20110 Viggianello, Tel. 06 20 95 45 34, http://baraccinatura.fr

Wellness

Bains de Baracci

Thermalbecken drinnen und draußen, Sauna, Hammam, Wannenbäder und Anwendungen: Wellness zum Wohlfühlen!
• RD 257, 20113 Olmeto, Tel. 04 95 76 30 40, www.facebook.com

Hier könnt ihr schlafen*

 

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Im Blog

Alle Beiträge aus Korsika vereint diese Kategorie.

Im Buch

Jenny Hoch: Gebrauchsanweisung für Korsika*

Cover: Jenny Hoch, Gebrauchsanweisung für Korsika. Foto: Hilke Maunder

33 Sommer hatte Jenny Hoch auf der Insel verbracht. Doch erst, seitdem sie quasi lebt, wird sie langsam von den Einheimischen ins Herz geschlossen und integriert, erzählt die Journalistin und Buchautorin, die heute mit ihrer Familie die Tradition ihrer Eltern fortsetzt. Seit sie vier Jahre alt war, sei sie jedes Jahr auf Korsika gewesen, als Kind, als Teenager, als Erwachsene. Immer am selben Ort, immer glücklich, gerade dort zu sein. „Ich weiß, wo am Strand der Rutschfelsen ist, wie die Wellen sich brechen”, erzählte sich bei einer Lesung im Feriendorf zum Störrischen Esel.

Ihre persönlichen Erfahrungen machen den Reiz dieses Bandes der insgesamt sehr zu empfehlenden Taschenbuchreihe im Piper-Verlag aus. Jenny Hoch hat sie hintergründig wie humorvoll zu Papier gebracht. Dazu noch ein paar Daten und Fakten: ein perfekter Einstieg, um sich mit der Insel zu beschäftigen. Besser kann keine Reiseplanung beginnen! Wer mag, kann das Werk hier* online bestellen.

Zum Träumen: Das Haus auf Korsika*

Mit wenig Geld und Aufwand hat Pierre Duculot 2011 einen meiner Lieblingsfilme gedreht, die Geschichte eines Ausbruchs, Sich-Finden, die Rückkehr zu den Wurzeln. Und eine Geschichte des Mutes. Ausgelöst durch die Erbschaft eines Hauses, das Christina erbt.

Die Hauptfigur, fast 30, lebt seit zehn Jahren mit ihrem Freund zusammen, jobbt in der Pizzeria ihres Schwiegervaters, überlebt im belgischen Charleroi. Ein eigenes Leben nach ihren Vorstellungen? Das ist ein Luxus, den sie sich nicht leisten kann. Und mit der Erbschaft doch wagt. Sie macht auf den Weg in den Süden. Und verliebt sich – in die geerbte Bruchbude, die Insel, einen neuen Mann. Wer mag, kann den Film hier* online bestellen.

Marcus X. Schmid: Korsika*

Marcus X. Schmid, Korsika

Der freie Reisejournalist Marcus X. Schmid hat für alle, die gerne auf eigene Faust unterwegs sind, den besten Reisebegleiter verfasst: sachlich, mit viel Hintergrund, Insiderwissen und Tipps, und doch mitunter sehr unterhaltsam und humorvoll.

Ich kann seinen Führer aus ganzem Herzen empfehlen – er hat mich auf allen Erkunden nie im Stich gelassen und mir oft schöne, neue, unbekannte und überraschende Ecken gezeigt.

Der gebürtige Schweizer, Jahrgang 1950, hat in Basel, Erlangen und im damaligen Westberlin Germanistik, Komparatistik und Politologie studiert und lebt heute als Autor und Übersetzer in der französischsprachigen Schweiz. Ebenfalls im Michael-Müller-Verlag sind von Schmid die Reiseführer „Bretagne“ und „Südfrankreich“ erschienen sowie Führer zu italienischen Destinationen. Wer mag, kann den Reiseführer hier* online bestellen.

Hilke Maunder: Baedeker „Korsika“*

Baedeker Korsika

Mit blau lackierten Fingernägeln ordnet Madame auf dem Markt von Bastia in einem Bastkorb längliche Stangen. „Boutargues“, verrät das Schild. „Das ist echter korsischer Kaviar. Nur noch wenige Fischer entnehmen den Meeräschen den Rogen. Mein Mann ist einer davon.“ Die Rarität hat ihren Preis: 150 Euro das Kilo.

Der Nachbar-Händler sieht das erstaunte Gesicht und hält ein Holzbrett hin: “ Goûtez !“

Lasst euch mit meinem Baedeker Korsika* an Orten wie diesen (ver)führen. Genussmomente und einzigartige Erlebnisse: Sie machen den Band besonders. Wer mag, kann ihn hier* direkt bestellen.

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