
Mehr als 200 Jahre lang war Pézenas die Hauptstadt des Languedoc, das „Versailles des Midi“. Prachtvolle Adelspaläste mit malerischen Innenhöfen und Loggien entstanden damals.

Die Altstadt-Paläste von Pézenas
Für jedes Jahrhundert habe ich da meine Lieblingsresidenz entdeckt – vom Hôtel Jacques Cœur(15. Jh.), dem Hôtel de la Lacoste (16. Jh.) und dem Hôtel d’Alfonce (17. Jh.) bis zum Hôtel de Malibran (18. Jh.). Ich wäre in alle diese Häuser gerne eingezogen…

Bei vielen der alten Stadtpaläste könnt ihr die schweren Holztüren aufstoßen. Und erblickt dahinter oft herrliche Innenhöfe und offene Treppenhäuser. Besonders schön ist solche eine offene Treppe im Hôtel de la Coste.

Heute bergen sie Boutiquen, Künstlerateliers, Werkstätten, Galerien und Hotels und verleihen der Altstadt ihren Charme und Zauber.

Lasst euch einfach treiben! Oder holt euch bei der Touristeninformation einen kostenlosen Führer, der einen Altstadt-Rundgang mit 33 Stationen vorstellt.

An den Häuserwänden weisen Schilder mit den Worten „je concois, je fabrique dans mon atelier“ auf die Kreativen der Stadt hin.

Molière in Pézenas
1647 reiste der kaum 25-jährige Jean Baptiste Poquelin (1622–1673), genannt Molière, mit seinem Illustre Théâtre kreuz und quer durch das Languedoc. In Pézenas gelang ihm der Durchbruch.


Alljährlich im Juli lässt Pézenas mit Molière, le théâtre dans tous ses éclats Leben und Werk des Theatermannes wieder aufleben. 1978 widmete ihm Ariane Mnouchkine 1978 einen wundervollen, episch langen Film – 260 Minuten lang Molière* intensiv.

Pézenas: meine Reisetipps
Schlemmen
Le Pré Saint-Jean
Mit Noilly-Prat gratinierte Austern, Seeteufel mit Cartagène-Likör und Rosmarin-Honig sind die Spezialitäten im Le Pré Saint-Jean.
• 18, avenue Maréchal Leclerc, Tel. 04 67 98 15 31, https://fr.gaultmillau.com/restaurants/le-pre-saint-jean-restaurant.

In der Umgebung
Seit 800 Jahren wird in der Abbaye de Valmagne (8 km östl.) Wein gemacht – seit 2001 zertifizierte Bio-Tropfen. Die Abteikirche (1257) mit ihrem 83 m langem und 24,5 m hohem Kirchenschiff und Kreuzgang gehört zu den schönsten Beispielen gotischer Architektur. Im Juli ist die Abtei Bühne für ein Klassik-Festival (Villeveyrac, www.valmagne.com). Die Kathedrale des Weins habe ich hier vorgestellt.
Schlafen
Château les Sacristains
Peter Plück und seine Frau Margarete haben das Château les Sacristains (9 km östl.) mit Tennisplatz, Driving Range und Boulodrom in ein Urlaubsidyll für Aktive verwandelt. Und für Genießer, die hier auch an Kochkursen teilnehmen können.
• Montagnac, Tel. 04 67 43 49 89, www.chateau-les-sacristains.fr.
Noch mehr Betten*
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Der Reisebegleiter vor Ort: Ralf Nestmeyer, Languedoc-Roussillon*
Zwischen dem Delta der Camargue und den Gipfeln der Pyrenäen hat Ralf Nestmeyer nahezu jeden Strand gesehen, jede Stadt besucht, jedes Wehrdorf besichtigt – im Languedoc etwas intensiver, im Roussillon fokussiert er auf bekannten Highlights. Inzwischen ist der wohl beste Führer für diese wunderschöne Ecke Frankreichs 2021 in 9. Auflage erschienen.
Das 588 Seiten dicke Werk ist der beste Begleiter für Individualreisende, die diese Region entdecken möchten und des Französischen nicht mächtig sind. Wer möchte, kann den Band hier* direkt bestellen.
Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*
Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.
Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker! Hier* gibt es euren Begleiter.
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Das Collégiale Saint-Jean de Pézenas. Foto: Hilke Maunder

Unbedingt den Markt am Samstag besuchen … es lohnt sich! Und es gibt auch einen Biomarkt am Kreisverkehr. Von Mai bis September hat auch das OpenAirRestaurant Palmier geöffnet, liegt in der Nähe vom Place Gambetta. Und im Sommer gibt es am Donnerstag Abend Musik beim Café Blablabla und dem Resto le 4.
Danke, lieber Christof, für die tollen Tipps zur Pézenas! Bises, Hilke
Wunderschöne Bilder! Ich habe (wahrscheinlich…) genau die gleiche Katze im Korb fotografiert, allerdings „nur“ mit meinem smartphone. Bei der Abbey de Valmagne fand ich besonders spannend, dass sie ungefähr acht oder zehn verschiedene Trauben in einem Gang angelegt haben. Schautafeln erklären die Anbaugebiete und die Besonderheiten der Trauben. Und dann kann jede/r genau diese Trauben probieren und selbst den Unterschied herausschmecken.
;-))) – die Abtei ist wirklich sehr lohnenswert!!
Und als dazu passende Urlaubslektüre empfehle ich meinen Roman „Der Gast aus La Lumiere“ – Lieutenant Leroux‘ erster Fall, ein Languedoc-Krim
Johanna Huda
Wer neugierig ist und mehr über die Autorin erfahren will, findet ein Portrait hier: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen-buer/johanna-huda-aus-buer-stellt-debut-krimi-vor-id12051290.html