Pau. Hôtel Bristol: der Eingang. Foto: Hilke Maunder
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Bettentest: das Hôtel Bristol in Pau

Das Hôtel Bristol von Pau ist eines jener Stadthotels, die bis heute das Flair der Belle Époque versprühen und doch völlig im 21. Jahrhundert verankert sind. Im Herzen der Innenstadt residiert es in einem Stadtpalais aus dem 19. Jahrhundert, das bis 1903 die Residenz des Kaplans der Schule der Priester von Bétharram war.

Die kleine, feine Veranda des Hôtel Bristol von Pau. Foto: Hilke Maunder
Die kleine, feine Veranda des Hôtel Bristol von Pau – es duftet nach Jasmin! Foto: Hilke Maunder

Damals entdeckten die Briten Pau als Ferienort, flanierten auf dem Boulevard des Pyrénéés und rollten noch Kutschen durch die Gassen und Straßen der alten Hauptstadt des Béarn. Einen wohlhabenden amerikanischen Geschäftsmann juckte es, mit dem boomenden Pyrenäen-Tourismus noch reicher zu werden – er verwandelte die Residenz in ein Hotel.

Seit mehr als 120 Jahren hält das Hôtel Bristol inzwischen die hohe Schule der Gastlichkeit hoch. Es ist stilvoll und doch gemütlich, edel und doch entspannt, voller Nostalgie und zugleich mit bestem Komfort von heute.

Kunstsinnig: die Rezeption des Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder
Kunstsinnig: die Rezeption des Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder

Ein geschichtsträchtiges Haus mit Stil

Es heißt, dass sich auch General de Gaulle im Februar 1959 dort aufgehalten habe und dass ein Tunnel das Hotel mit der Kirche Saint-Louis de Gonzagues verbinden würde. Je tiefer die Eigentümer Philippe Rey und Lucas Marquand Perrier in die Geschichte eindringen, desto faszinierter sind sie von dem Gebäude.

2021 übernahmen sie das traditionsreiche Haus von Michèle und Charles Fernandes. Wer von der kleinen Veranda, auf der man sich zum Morgenkaffee oder abendlichen Apéro niederlässt und auf den kleinen Innenhof mit Palmen, Jasmin und Rosen im Schatten der majestätischen, 100-jährigen Linde blickt, versteht leicht, warum sich das Paar in das Stadtpalais verliebte.

Hotel Bristol: Bucht ein Gast einen Stellplatz, wird er namentlich markiert. Foto: Hilke Maunder
Bucht ein Gast einen Stellplatz, wird er namentlich reserviert und freigehalten. Foto: Hilke Maunder

Der Innenhof dient als Privatparkplatz der Gäste. Eine sehr charmante Geste: Für jeden Gast, der einen Parkplatz bucht, wird ein Stellplatz reserviert und namentlich markiert.

Frühstück im Wintergarten

Morgens beginnt der Tag im Grün des Frühstücksraums, eingerichtet als Wintergarten mit Möbeln aus dem Jahr 1870. Exotische Schmetterlinge schmücken eine Wand; Zeichnungen zum Entwicklungsstadien der Äpfel eine zweite.

In der Mitte des Raums erhebt sich in einer Vase aus Anduze eine Palme. Vor den kleinen quadratischen Tischen mit Marmorstruktur stehen Stühle im Thonet-Stil.

Der Frühstücksraum des Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder
Der Frühstücksraum des Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder

Das Büfett bietet lokale Genüsse: Schafskäse der AOP Ossau-Iraty, Schinken aus dem Béarn, Konfitüre und Honig aus dem Ossau-Tal, dazu Joghurt, Obst, Brot und viennoiseries: Croissant und Chocolatine, wie das Pain au chocolat im Südwesten heißt.

Der Salon

Der Salon für die Gäste. Foto: Hilke Maunder
Der Salon für die Gäste. Foto: Hilke Maunder

Auch im Salon wird trotz Ende der Pandemie auf Abstand geachtet. Ledersofas und Sessel sorgen für Gemütlichkeit. Wer mag, kann auf einem Klavier musizieren, in den ausgelegten Büchern stöbern und lesen – oder seinen Gedanken beim Tee, Kaffee, Wein oder Saft nachhängen, die Kunst betrachten und das Leben genießen.  Abends flackert im Winter das Feuer im Kamin.

Den Flur zu den Zimmern im vierten Stock schmücken Schwarzweißaufnahmen berühmter Reiseziele wie Venedig. Foto: Hilke Maunder
Den Flur zu den Zimmern im vierten Stock schmücken Schwarzweißaufnahmen berühmter Reiseziele wie Venedig. Foto: Hilke Maunder

Die Zimmer des Hôtel Bristol

Mit viel Geschmack und Liebe zum Detail renovierten Philippe Rey und Lucas Marquand Perrier das Hotel, schmückten das Stadtpalais mit Kunst und machten es zu einem Kleinod mit 21 geräumigen Zimmern, das Lebensart und typisch französisches Savoir-vivre atmet. Jedes Zimmer versprüht dabei seinen ganz eigenen Charme.

Das Zimmer 405 des Hôtel Bristol von Pau. Foto: Hilke Maunder
Das Bett im Zimmer 405 des Hôtel Bristol von Pau. Foto: Hilke Maunder
Der Blick vom Bett zur Sitzecke im Zimmer 405 des Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder
Der Blick vom Bett zur Sitzecke im Zimmer 405 des Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder
Die Schreib- und Sitzecke vom Zimmer 405 des Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder
Die Schreib- und Sitzecke vom Zimmer 405 des Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder
Das Bad vom Zimmer 405 im Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder
Das Bad vom Zimmer 405 im Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder

Wer das Haus von früher kannte, wird merken: Das Hôtel Bristol ist sinnlicher, raffinierter geworden im Dekor, plus soigné, wie eine Französin bei der Abreise bemerkte.

Am schönsten sind die Zimmer im vierten Stock: Sie bieten allesamt herrliche Ausblicke auf die Pyrenäen. Hinauf zu ihnen saust ein nostalgischer Fahrstuhl.

Pau: Pyrenäenblick vom Hôtel Bristol. Foto: Hilke Maunder
Der Pyrenäenblick vom vierten Stock des Hôtel Bristol in Pau. Foto: Hilke Maunder

Das Hôtel Bristol im Test

Top

• der sehr aufmerksame, unaufdringlich Service – das Hotel ist hervorragend geführt.
• der private Hotel-Parkplatz – eine Seltenheit in Pau
• die geschmackvoll, individuell, kunstsinnig und charmant Einrichtung – in den öffentlichen Bereichen wie in den Zimmern
• schallisolierte Fenster
• die geräumige Größe der Zimmer
• ausgezeichnete Matratzen und bestes Bettzeug – ein wahrer Traum
• Haltegriffe in der Dusche für Menschen, die sie benötigen
• Fahrstuhl
• Schwerpunkt auf lokale Erzeuger und Produzenten beim Frühstück und der Getränkekarte der Bar

Flop

Echte Mängel oder Ärgernisse gab es nicht. Das Haus ist ein Juwel. Nur eine Kleinigkeit sei erwähnt, die mich zwei abgebrochene Nägel gekostet hat:

• Meine Zimmertür (Nr. 405) war sehr schwer zu schließen. Ich musste mit aller Kraft die Tür an mich heranziehen – und schaffte es dennoch erst nach mehrfachem Anlauf, den Schlüssel umzudrehen.

Hôtel Bristol: die Fakten

Adresse

• 3, Rue Gambetta, 64000 Pau, Tel. 05 59 27 72 98, www.hotelbristol-pau.com

Check-in von 15 bis 22 Uhr, Check-out bis 11 Uhr.

Öffnungszeiten der Rezeption: Montag bis Samstag  7 bis 12, 15 bis 22 Uhr, Sonntag 8 bis 12, 17 bis 22 Uhr.

Hinkommen

Vom Bahnhof Pau mit dem Bus, Bahnsteig E, in drei Minuten aufs Plateau hinauf zur Haltestelle Barthou – Beaumont; von dort zwei Minuten ebener Fußweg.

Ausstattung

• Dreisternehaus mit 21 Zimmern

• kostenlose Privatparkplätze

• gesicherter Fahrradkeller gegen Aufpreis

• Hôtel garni, nur Frühstück, kein Mittags- oder Abendessen; zahlreiche Restaurants in nächster Umgebung

• Bar- und Terrassenservice (15 – 22 Uhr)

Fünf Zimmer-Kategorien

Classique: 16 Quadratmeter, Queensize-Bett (1,40 m), Dusche, Klimaanlage, WLAN, Flachbildfernseher, Haartrockner

Comfort: 18 Quadratmeter, Queensize-Bett (1,40 m), Dusche, Klimaanlage, WLAN, Flachbildfernseher, Haartrockner
Blick auf die Pyrenäen und Balkon auf Anfrage gegen Aufpreis.

Superior: 20 Quadratmeter, Kingsize-Bett (1,60 m), Dusche und/oder Badewanne, Klimaanlage, WLAN, Flachbildfernseher, Haartrockner; Pyrenäenblick nach Verfügbarkeit.

Deluxe: 26 Quadratmeter, Kingsize-Bett (1,60 m), Dusche und/oder Badewanne, Klimaanlage, WLAN, Flachbildfernseher, Haartrockner; Pyrenäenblick und/oder Balkon nach Verfügbarkeit.

Deluxe family: 28 Quadratmeter, zwei Queensize-Betten (1,40 m), Dusche und/oder Badewanne, Klimaanlage, WLAN, Flachbildfernseher, Haartrockner; Pyrenäenblick und/oder Balkon nach Verfügbarkeit.

Ist die Aussicht vom Boulevard des Pyrénées auf die Pyrenäen nicht atemberaubend? Foto: Hilke Maunder
Ist die Aussicht vom Boulevard des Pyrénées auf die Pyrenäen nicht atemberaubend? Foto: Hilke Maunder

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Im Blog

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Pau habe ich hier vorgestellt.

Offenlegung

Ich entdeckte das Département Béarn auf Einladung auf einer individuellen Pressereise der Agence d’attractivité et de Développement Touristiques Béarn Pays Basque. Vor Ort unterstützten mich unglaublich kundige wie herzliche Mitarbeiter des Office de Tourisme, Geschäfte, Hotels und Restaurants. Ihnen allen sage ich merci und vielen Dank. Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, wie ich es erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Posts bezahlt.

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