Street Art in Besançon (Battan), Foto: Hilke Maunder
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Bien Urbain: Street-Art in Besançon

Bien Urbain hat Besançon zu einem Hotspot für innovative wie soziale Stadtkultur und Stadtentwicklung gemacht. Es nutzt dazu eine der führenden Kunstformen des 21. Jahrhunderts.

Urban Art ist in Frankreich ungeheuer populär – und viel weiter entwickelt. Ihre Quellen liegen im Graffiti. Doch längst hat sich daraus eine städtische Kunst entwickelt, die mehr umfasst als die Wandbilder, stencils und tags der Street-Art.

Street Art in Besançon (Battan), Foto: Hilke Maunder
Urbane Kunst endet nicht bei Street-Art. In Battant hat Textilkunst Wasserrohre und Laternenpfosten erobert. Foto: Hilke Maunder

Dies zu zeigen, ist Ziel von Juste Ici. In Besançon (Doubs) unterstützt dieser Verein künstlerische Projekte im öffentlichen Raum. Seit 2011 organisiert Juste Ici dort im Juni das Festival Bien Urbain.

Es findet um den Juni herum in der Regel über mehrere Wochen statt, wobei die genauen Daten jedes Jahr variieren. So haben die Künstler ausreichend Zeit, ihre Werke zu schaffen, und es bleibt genug Zeit, ihre Arbeiten in der Entstehung und bei der Vollendung zu erleben.

Street Art in Besançon (Battant). Foto: Hilke Maunder
Das Wandbild La Peinture à l’ancienne von Jiem zitiert Bien Urbain. Er schmückt das Haus eines Malers. Foto: Hilke Maunder

Alljährlich lädt Festival renommierte nationale und internationale Künstler ein, in der ganzen Stadt großformatige Straßenkunst-Installationen, Wandmalereien oder andere öffentliche Kunst zu schaffen.

Ihre Kunstwerke reflektieren oft lokale und globale Themen und verleihen dem Stadtbild von Besançon und besonders dem einzigen Winzerviertel Battent einen neuen visuellen Auftritt. Das größte Wandbild der Stadt indes versteckt sich in einem Innenhof der Altstadt.

Die urbane Kunstszene von Besançon hat dank Bien Urbain an vielen Ecken der Stadt vernachlässigte oder wenig genutzter Räume neu belebt. Denn auch das ist ein Ziel von Bien Urbain:  durch die Umgestaltung des städtischen Umfelds bei den Bewohnern ein Gefühl von Stolz und Eigenverantwortung zu wecken.

Innenhof in Battant. Foto: Hilke Maunder
Das Hôtel de Champagney von Battant. Foto: Hilke Maunder

Bien Urbain fördert gezielt partizipative Projekte. Ihr könnt euch mit Künstlern austauschen, an Workshops teilnehmen und an gemeinschaftlichen Kunstinstallationen mitwirken.

Jedes Jahr bietet das Festival Führungen an, bei denen ihr die verschiedenen Straßenkunstwerke erkunden und mehr über die Inspirationen, Techniken und Botschaften der Künstler erfahren könnt, die hinter ihren Werken stehen.

265 Kunstwerke von 116 Künstlern aus 26 Ländern sind seitdem entstanden – vergängliche Zeugnisse unserer Zeit, von denen ihr einige in diesem Bilderreigen entdecken könnt.

Viel Freude beim Betrachten und Entdecken!

Bien Urbain – eine Auswahl der Arbeiten

Das größte Wandbild von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Das größte Wandbild von Besançon schuf 108. Es trägt keinen Titel. September 2013, Bien Urbain 3. Foto: Hilke Maunder
Typisch für die Arbeiten von 108 ist der rote Pfeil, der auch auf dem größten Wandbild der Stadt zu sehen ist. Foto: Hilke Maunder
ESPO Stephen Powers, Billet doux, 2017 – Bien Urbain 7. Foto: Hilke Maunder
Street Art in Besançon (Battan), Foto: Hilke Maunder
Für die zehnte Ausgabe des Bien Urbain-Festivals in Besançon schuf Jeroen Erosie, der bereits 2012 eingeladen gewesen war, ein 5 x 25 Meter großes Wandgemälde mit dem Titel Cadre Panoramique. Foto: Hilke Maunder
Street Art in Besançon (Battant), Foto: Hilke Maunder
Quillogramm & Nelio, ohne Titel. September 2011, Bien Urbain 1. Foto: Hilke Maunder
Street Art in Besançon (Battan), Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Street Art in Besançon (Battan), Foto: Hilke Maunder
Otecki, ohne Titel. September 2013, Bien Urbain 3. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Zosen y Mina Hamada, ohne Titel. Juni 2014, Bien Urbain 4. Foto: Hilke Maunder

Aus der Reihe Mise à Distance von Arzel Prioul alias Mardi Noir

Mardi Noir, <em>La règle du jeu, The rule of the game</em>, Parc Battant. Foto: Hilke Maunder
La règle du jeu, The rule of the game, Parc Battant. Foto: Hilke Maunder
Street Art in Besançon, Foto: Hilke Maunder
Risque de chutes, Risk of falls, Esplanade des Droits de l’Homme. 2021 – Bien Urbain 10. Foto: Hilke Maunder
Street Art in Besançon, Foto: Hilke Maunder
Déjouer le dispositif, Hostile design, Esplanade des Droits de l’Homme. Foto: Hilke Maunder
Mardi Noir, <em>Accompagnement distanciel, Accompanying distance</em>, Lycée Condé, Place Marulaz. Foto: Hilke Maunder
Mardi Noir, Accompagnement distanciel, Accompanying distance, Lycée Condé, Place Marulaz. Foto: Hilke Maunder

Mein Extratipp

Aus Besançon kommt auch der Erfinder der künstlichen Seide: Hilaire de Chardonnet. 1952 kauft das Industrieunternehmen Rhodiacéta, 1922 durch Fusion des Comptoir des soies artificielles mit den Rhône-Werken gegründet, in Besançon die Fabrik der Société de la soie Chardonnet. Jene liegt direkt am Doubs unweit von Morre.

Das Dorf wuchs rasch von 300 auf 1.300 Einwohner. Viele maisons ouvrières entstanden dort. Die Chardonnet-Fabrik hingegen ist jetzt eine Ruine, die gesichert und als Parc Urbain zum Street-Art-Zentrum wurde.

Weiterlesen

Webseite des Festivals: https://bien-urbain.fr

Von Chardonnet zum Parc Urbain Rhodia www.grandbesancon.fr

Im Blog

Was ihr noch alles in Besançon entdecken könnt, habe ich hier vorgestellt.

In der Altstadt von Besançon. Foto: Hilke Maunder
In der Altstadt von Besançon. Foto: Hilke Maunder

Im Buch

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