Am Ufer des Doubs erhebt sich die Statue von Claude-François Jouffroy d'Abbans. Der französischer Ingenieur gilt als Pionier der Dampfschifffahrt. Foto: Hilke Maunder
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Besançon: Das dürft ihr nicht verpassen!

Wer sich Besançon nähert, sieht meist als erstes die Zitadelle. Hoch auf einer Steilklippe bewacht sie Besançon im Herzen des Départements Doubs. Elegant umarmt eine Schleife des träge dahingleitenden Doubs seine Altstadt. Drinnen pulsiert in historischer Pracht die Lebensart von heute, und so manche Entdeckungen, Genüsse und Geschichten erwarten euch. Besançon: eine überraschede Perle im Osten Frankreichs!

Oberhalb von Besançon gibt es ein Franziskanerkloster, in dem heute vier Mönche leben. Bruder Max ist der Vikar, Bruder Patrick der Verbindungsmann zu den Muselmanen, Bruder Nicolas der offizielle Exorzist der Diözese. Und Bruder Alexis spült gerne Geschirr. Das hat einen guten Grund. Von der Küche des Klosters ist die Aussicht auf die Stadt einfach fantastisch!

Blick über den Doubs auf das Battant-Viertel. Foto: Hilke Maunder
Blick über den Doubs auf das Battant-Viertel. Foto: Hilke Maunder

Diesen himmlischen Panoramablick könnt auch ihr genießen – gleich neben dem Kloster in der Chapelle des Buis. An der Kapelle auf 460 Meter Höhe liegt euch die Hauptstadt der Franche-Comté zu Füßen. Einen nicht minder schönen Panoramablick auf Besançon könnt ihr von den Höhen der Zitadelle erleben.

In der Altstadt von Besançon. Foto: Hilke Maunder
In der Altstadt von Besançon. Foto: Hilke Maunder

Bereits Cäsar, der 58 v. Chr. den Hauptort der Sequaner eroberte und in Vesontio umbenannte, hatte die strategische Lage an einer Schleife des Flusses Doubs erkannt. Am schmalen Ende des Mäanders schließt ein Felsriegel das Stadtgebiet innerhalb der Schleife ab. So war es leicht zu verteidigen.

Besançon, Pont Battant. Foto: Hilke Maunder
Am Ufer des Doubs beim Pont Battant. Foto: Hilke Maunder

Aus der Zeit der Römer stammt noch die Porte Noire. Anders als der Name vermuten lässt, ist das Ehrentor jedoch nicht schwarz, sondern aus hellem Stein.

Als Triumphbogen für Marc Aurel im zweiten Jahrhundert errichtet, war es einst von Statuen bekrönt und an allen Seiten mit Reliefs geschmückt, die Szenen der  griechischen und römischen Mythologie darstellten.

Besançon: Hinter dieser unscheinbaren Tür in einem Hinterhof der Uni verbirgt sich Erstaunliches. Foto: Hilke Maunder
Hinter dieser unscheinbaren Tür in einem Hinterhof der Uni verbirgt sich Erstaunliches. Foto: Hilke Maunder

Römererbe in der Unterwelt

Besonders in der Doubs-Schleife birgt der Untergrund von Besançon noch viele Zeugnisse der Römer. In der Zeit von Marc Aurel erfolgte der Bau eines Aquädukts, der die Stadt mit Wasser versorgte.

Die archäologische Sammlung der Universität Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die gallorömische Sammlung der Universität Besançon. Foto: Hilke Maunder

Am rechten Doubs-Ufer errichteten die Römer ein Amphitheater, das 20.000 Zuschauer fasste. Es sind heute jedoch nur mehr einige Sitzstufen und Grundmauern erhalten, da die Steine im Mittelalter für den Bau anderer Gebäude verwendet wurden.

Die archäologische Sammlung der Universität Besançon. Foto: Hilke Maunder
Im Untergeschoss wurden die Überreste einer römischen Villa freigelegt – samt original erhaltener Mosaike. Foto: Hilke Maunder

Das  Musée des beaux-arts et d’archéologie de Besançon präsentiert zahlreiche Exponate aus jener Epoche. Es ist das älteste Museum Frankreichs und wurde bereits 1694, gut 100 Jahre vor dem Louvre, gegründet.

Die archäologische Sammlung der Universität Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Fußbodenheizung der römischen Villa. Foto: Hilke Maunder

Weitere Exponate aus der gallorömischen Antike verstecken sich in einem Innenhof hinter einer unscheinbaren Tür. Zur archäologischen Sammlung der Universität gehören neben Münzen und Tonscherben auch die Fundamente einer römischen Villa, die per Zufall in den 1980er-Jahren entdeckt wurden.

Die Zitadelle von Besançon

Die Zitadelle von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Zitadelle von Besançon. Foto: Hilke Maunder

1302 erhielt Besançon den Status einer „Freien Reichsstadt“ und war Hauptstadt einer freien Grafschaft – der Franche-Comté. 1674 wurde die Stadt vom Sonnenkönig Ludwig XIV. erobert und Frankreich angegliedert. Aus dieser Zeit stammt auch die Zitadelle, die sich direkt über elf Hektar erstreckt.

Festungsbaumeister Vauban hat sie von 1668 bis 1711 angelegt. Seit 2008 gehört die Festung, die sich 118 Meter über der Stadt erhebt, gemeinsam mit der Stadtmauer und dem Fort Griffon von Besançon zusammen mit anderen Werken in ganz Frankreich zum UNESCO-Weltkulturerbe Befestigungsanlagen Vaubans.

Die Porte Rivotte von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Porte Rivotte von Besançon. Foto: Hilke Maunder

Um die riesige Anlage bestens zu nutzen, wurden darin gleich mehrere Museen und sogar ein Zoo eingerichtet. Nur wenige hundert Meter vom Stadtzentrum entfernt brüllen dort die Löwen.

Die Cathédrale Saint-Jean

Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder

Unterhalb der Zitadelle erhebt sich die Cathédrale Saint-Jean mit ihren, für die Franche-Comté typischen, glasierten Dachziegeln auf dem Kirchturm. Im Vergleich zu anderen Kathedralen mag Sankt Johannes eher bescheiden anmuten, birgt aber dennoch zahlreiche Schätze in ihrem Innern.

Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Der Eingang der Kathedrale. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder

So etwa das berühmte Gemälde „Die Jungfrau mit den Heiligen“, das Fra Bartolommeo 1512 in Rom geschaffen hat. Zudem ist die astronomische Uhr ein wahres mechanisches Wunderwerk.

Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder

Sie wurde von 1857 bis 1860 von Auguste Lucien Vérité geschaffen und zählt mehr als 30.000 Einzelteile. Sie zeigt neben der Uhrzeit den Tag, die Jahreszeit, die Uhrzeit an 16 Orten des Globus, die Gezeiten in acht Häfen, den Sonnenauf- und -untergang.  

Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale von Besançon. Foto: Hilke Maunder

Das Musée du Temps

Besançon war einst die Hauptstadt der französischen Uhrmacherindustrie. Im Stadtpalast von Nicolas Granvelle, Kanzler des Kaisers Karl V. im 16. Jahrhundert, setzt das Musée du Temps die Geschichte der Zeitmessung räumlich in Szene – von der Erfindung des Uhrpendels über die piezoelektrische Quarzuhr bis zur Atomuhr.

Das Technologiezentrum für Mikrotechnik und die École Nationale Supérieure für Mechanik und Mikrotechnik haben diese Präzisionstechnik so erfolgreich weiter entwickelt, dass Besançon heute über Frankreich hinaus dafür als Kompetenzzentrum gilt.

Besançon: das bunt glasierte Dach des Palais Granvelle. Foto: Hilke Maunder
Bunt glasiert: das Dach des Palais Granvelle. Foto: Hilke Maunder

Der Stadtpalast gilt mit seiner imposanten, flämisch geprägten Fassade als ein Juwel der französischen Renaissance. Zwei Passagen – eine davon öffnet sich zur Granvelle-Promenade – führen in einen eleganten, von Arkaden gesäumten Innenhof, der im Sommer Bühne eines Tanzfestivals ist.

Im Sommer gastiert ein Tanzfestival im Innenhof des Palais Granvelle von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Im Sommer gastiert ein Tanzfestival im Innenhof des Palais Granvelle. Foto: Hilke Maunder

Die Altstadt in Blau-Beige

Der gesamte Bereich im Innern der Doubs-Schleife steht heute unter Denkmalschutz. Besançon besitzt damit das zweitgrößte denkmalgeschützte Stadtviertel Frankreichs nach Laon.

Blaue und weiße Steine prägen die Fassaden in Besançon. Foto: Hilke Maunder
Bläuliche und weiße Steine prägen die Fassaden in Besançon. Foto: Hilke Maunder

Beim Bummel durch die Stadt, die seit 1986 die Auszeichnung ville d’art et d’histoire trägt, fällt die bläulich-gelbliche Farbe der Häuser auf. Der Stein wurde im nahen Wald von Chailluz abgebaut, der zum Stadtgebiet gehört.

Blaue und weiße Steine prägen die Fassaden in Besançon. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Blaue und weiße Steine prägen die Fassaden in Besançon. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Daheim bei Hugo

Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.
Victor Hugo

Das hat der französische Nationaldichter Victor Hugo gesagt. In Besançon erblickt er 1802 das Licht der Welt. In seinem Geburtshaus erinnert heute ein Museum an seine Kämpfe und sein Lebenswerk. Mehr zu Victor Hugo erfahrt ihr hier im Blog.

Das Geburtshaus von Victor Hugo in Besançon. Foto: Hilke Maunder
Das Geburtshaus von Victor Hugo in Besançon. Foto: Hilke Maunder

Der FRAC Franche-Comté

Nach dem FRAC für Marseille entwarf der japanische Architekt Kengo Kuma auch in Besançon für die öffentliche regionale Kunstsammlung des Fonds Régional d’Art Contemporain ein modernes Gebäude am Ufer des Doubs. 2013 wurde es eingeweiht. Die Baukosten betrugen 46,3 Millionen Euro.

Die Kunstsammlung des FRAC nimmt den rechten Teil des Gebäudes ein. Im linken Flügel des Baus residiert das Conservatoire à Rayonnement Régional de Grand Besançon Métropole. Foto: Hilke Maunder
Die Kunstsammlung des FRAC nimmt den rechten Teil des Gebäudes ein. Im linken Flügel des Baus residiert das Conservatoire à Rayonnement Régional de Grand Besançon Métropole. Foto: Hilke Maunder

Holz, Glas und Stahl prägen die Architektur des Quaders. Seine Gestaltung spiegelt das Streben um Nachhaltigkeit wider – von der holzverkleideten Fassade und der grünen Einbettung bis zu den Photovoltaikmodulen auf dem Dach. Drinnen birgt der FRAC die regionale Sammlung zeitgenössischer Kunst der Franche-Comté.

Besançon, FRAC. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Ausgestellt sind Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen, Videokunst und viele andere Formen künstlerischer Tätigkeit des 20. und 21. Jahrhunderts. Sehr intensiv widmet sich der FRAC der Kinder- und Jugendarbeit. Kunsterziehung ganz hands-on ist das Ziel. Nicht nur in der Stadt selbst, sondern überall in der Region.

Ein Installation im Foyer des FRAC. Foto: Hilke Maunder
Eine Installation im Foyer des FRAC. Foto: Hilke Maunder

Mit Le Satellite , einem kreativen Kunst-Laster, ziehen die Kulturvermittler auch kreuz und quer durch das Land und bringen die Strömungen des Kunstschaffens von heute bis ins letzte Dorf des Départements.
• Cité des Arts, 2, passage des arts, 25000 Besançon, Tel. 03 81 87 87 40, www.frac-franche-comte.fr

Die urban art von Battant

Street Art in Besançon (Battan), Foto: Hilke Maunder
Jiem schmücke bei Bien Urbain die Fassade eines Malermeisters mit dem Wandbild Peinture à l’ancienne. Foto: Hilke Maunder

Zwischen dem Bahnhof und der Altstadt von Besançon liegt das einstige Winzerdorf Battant. In diesem bunten Stadtteil, in dem nordafrikanische Migranten, Kleinbürger, Bohémiens und Alternative sich mischen, richtet Juste Ici mit Bien Urbain jedes Jahr seit 2011 ein Urban-Art-Festival aus. Das Festival findet jedes Jahr im Juni statt – aktuelle Termine auf bien-urbain.fr.

Street Art in Besançon (Battan), Foto: Hilke Maunder
Urbane Kunst endet nicht bei Street Art, zeigt Battant. Textilkunst hat dort Wasserrohre und Laternenpfosten erobert. Foto: Hilke Maunder

Besançon: meine Reise-Infos

MaCitadelle

Gezielt für Familien entwickelt wurde die App MaCitadelle als interaktiver Führer durch das Innere der Welterbe-Zitadelle. Detektivspiele, Rätsel oder andere Aufgaben: Je nach Kulisse verwandelt ihr euch in die Handwerker und Baumeister der Zitadelle. Oder in die königlichen Kadetten, die beschlossen haben, sich aus dem Staub zu machen. Ob Schatzsuche oder Fluchtspiel: Ihr braucht neben Fantasie und Wissen auch gute Beobachtungsgabe!

Mobil

Gratis-ÖPNV

Immer am Samstag sind Bus und Tram in Besançon von früh bis spät im gesamten Netz ganz und gar kostenlos.

Stadträder

200 Stadträder an 30 Stationen gehören dem Stadtradystem von Besançon an. Hinzu kommen diverse private Anbieter von Leihrädern, die auch e-Bikes vermieten.
https://www.velocite.besancon.fr/

Das Stadtrad-System von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Stadträder von Besançon. Foto: Hilke Maunder

Shopping

In der Altstadt von Besançon findet ihr viele kleine Läden. Sie bieten regionale Spezialitäten, Kunsthandwerk und Mode mit einem persönlichen Touch, ideal zum Stöbern und Entdecken.

Die Grande Rue von Besançon. Foto: Hilke Maunder
Die Grande Rue von Besançon. Foto: Hilke Maunder

La Galerie Chateaufarine

Das größte Einkaufszentrum in der Nähe des Stadtzentrums mit etwa 100 Geschäften, darunter internationale und nationale Marken wie Sephora, H&M, Fnac oder Mango, sowie Cafés und Restaurants. Es gibt auch eine großzügige Parkmöglichkeit und gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

La Petite Manufacture

La Petite Manufacture in Besançon. Foto: Hilke Maunder
La Petite Manufacture in Besançon. Foto: Hilke Maunder

Das Schaufenster der Kreativen der Stadt ist La Petite Manufacture. Dort findet ihr nicht nur dekorative und  praktische Dinge, die euren Alltag verschönern, sondern könnt auch an Kreativkursen teilnehmen.
• 18, Rue de Pontarlier, 25000 Besançon, www.lapetitemanufacture.org

Besançon, La City. Foto: Hilke Maunder
Architekturikone der Moderne: la city. Foto: Hilke Maunder

Ansehen

❤️ Privileg für Freiburger

Freiburg und Besançon sind seit 1957 Partnerstädte. Um diese Freunschaft zu beleben, bietet Besançon seit 2016 allen Freiburgern freien Eintritt in Museen und Sportstätten. Dazu gehören das Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie, das Musée du Temps, die Maison natale de Victor Hugo, die Citadelle mit freiem Zugang zu den Museen Musée comtois und Musée de la Résistance et de la Déportation, die Schwimmbäder La Fayette, Mallarmé und Chalezeule sowie die Eisbahn La Fayette.

Street Art in Besançon (Battan), Foto: Hilke Maunder
Fassadenschmuck in Battant. Foto: Hilke Maunder

Galerie Les 2 portes

Die Werkstatt-Galerie der drei Künstlerinnen Caroline Pageaud, Gwilherm Courbet und Audrey Devaud ist im Herzen des Rivotte-Viertels ein kreatives Labor, das Kunst noch heute nicht nur ausstellt, sondern auch fertigt. Die Werkstatt widmet sich besonders der Gravur und den Techniken von Tiefdruck, Xylographie, Linolschnitt und Lithographie.

Im vorderen Bereich zeigen Les 2 portes Wechselausstellungen von jungen Künstlern, Kunststudenten oder gestandenen Künstlern. Cécile Meynier präsentierte dort im Sommer 2021 unter dem Titel Sur quel pied danser ihr Kuriositätenkabinett rund ums Thema Schuhe.
• 11, rue de Pontarlier, 25000 Besançon, Tel. mobil 06 33 32 12 90

Cécile Meynier. Foto: Hilke Maunder
Cécile Meynier navigiert mit ihrer Kunst zwischen Skulptur und praktischem Design. Foto: Hilke Maunder

Grüne Oasen

Mehr als 2.400 Hektar Grünflächen – oder rund 200 Quadratmetern Grünfläche pro Einwohner – machen Besançon zur „grünsten“ Stadt Frankreichs. Die Stadt liegt in einer Flussschleife des Doubs, die sieben bewaldete Hügel einrahmen.

Der Doubs bei Besançon. Foto: Hilke Maunder
Der Doubs bei Besançon. Foto: Hilke Maunder

Der Jardin Vauban bietet nicht nur prachtvolle Blumenanlagen, sondern auch einen herrlichen Blick auf die Zitadelle und den Fluss. Im Parc Micaud am Doubs finden Familien große Rasenflächen, Spielplätze und einen kleinen See – ideale Orte für Picknicks und sportliche Aktivitäten.

Ein wenig ruhiger ist der Parc de la Grette mit seinen schattigen Wegen und vielfältiger Pflanzenwelt. Die Jardins de l’Orangerie laden zum Verweilen zwischen Orangenbäumen und stilvollen Pavillons ein. Im Botanischen Garten der Universität könnte ihr Exoten aus aller Welt entdecken.

Schlemmen & genießen

Macvin

Der Aperitif von Besançon heißt Macvin. Foto: Hilke Maunder
Der Aperitif von Besançon heißt Macvin. Foto: Hilke Maunder

Zum Aperitif trinkt man in Besançon gerne den Macvin du Jura. In diesem Likörwein paart sich Trester ( Marc ) mit Traubensaft. In den roten Macvin wandern Pinot Noir, Trousseau oder Poulsard, in den weißen Macvin der Saft von Chardonnay und Savagnin.

La Buvette du Conservatoire

Die Tram vor der Tür, die Terrasse romantisch beleutet, der Saal ein gemütliches Gewölbe, die Karte mit großer Auswahl an Alkoholika und nicht-alkoholischen Getränken, die Bedienung schnell und charmant: Diese Weinbar im Herzen von Besançon hat ruckzuck auch mein Herz erobert.
• 27, rue des Boucheries, 25000 Besançon, https://labuvetteduconservatoire.fr, Di.-Sa.

Le 1802

Le 1802. Foto: Hilke Maunder
Le 1802. Foto: Hilke Maunder

Frische Hausmannskost mit Zutaten vom Markt serviert Matthieu Engel in seinem Bistrot drinnen und draußen auf seiner Terrasse unter schattigen Platanen.
• Place Granvelle/2, Rue Lacoré, 25000 Besançon, Tel. 03 81 82 21 97, www.restaurant-1802.fr

Les Bains

Die ersten öffentlichen Bäder von Besançon haben Léo Borquin und Raphaël Duret mit Ideenreichtum und Tatendrang in ein Trendlokal verwandelt, das auch in der Küche alle Grenzen überwindet und Klassiker fantasievoll wie köstlich wiederbelebt. Geflügelbrust und Weinbergschnecken gehören ebenso zum Angebot wie ein Käsewagen und die Vacherin-Eistorte.
• 4, rue Jean Baptiste Proudhon, 25000 Besançon, Tel. 09 83 73 53 33, www.facebook.com/pg/restaurantlesbainsdouches

Les Gamins

Sehr angesagt und trendy ist das Bistro von Arnaud Billerey in der Altstadt. In seiner cantine heureuse kommt frische Bistronomie aus der Küche, die einfach glücklich macht – wie auch Service und Ambiente.
10, Rue Pasteur, 25000 Besançon, Tel.  03 70 27 37 26, www.facebook.com/lesgaminsresto

Ein beliebtes Entrée: Oktopus mit frischen Früchten, Gemüse und Kräutern. Foto: Hilke Maunder
Ein beliebtes Entrée: Oktopus mit frischen Früchten, Gemüse und Kräutern. Foto: Hilke Maunder

La Malate

Eine wunderbare guinguette am Ufer des Doubs!
• 48, chemin de la Malate, 25000 Besançon, Tel. 03 81 82 15 16, www.facebook.com

Loiseau du Temps

Bernard Loiseau war ein engagierter Dreisternechef aus Burgund, der, als ihm der dritte Stern entzogen werden sollte, lieber den Freitod wählte als die Schande für seinen Gastro-Tempel in Saulieu. In seine Fußstapfen stieg seine jüngste Tochter Blanche Loiseau und eröffnete im ehemaligen Konservatorium ihr Gourmetrestaurant. Blanche Loiseau lebt heute in Tokio, wo sie das Loiseau de France leitet; die operative Leitung in Besançon hat ihr langjähriger Souschef Léo Pujol übernommen. Dementsprechend hoch war die Erwartungshaltung.  

Doch bei meinem Besuch im Rahmen einer Kulinarikpressereise mit sechs Journalisten blieb die Küche weit hinter dem Anspruch zurück: Portionsgrößen und Produktqualität konnten nicht überzeugen, die Kompositionen wirkten uninspiriert, und selbst klassische Gerichte offenbarten Mängel bei Zubereitung und Geschmack. Das winzige Rinderfilet thronte in der Mitte einer undefinierbar braunen Soße. Sein Fleisch war fade und sehnig – und bei der Zubereitung à point leider lauwarm.

Der Vesontio Burger erinnerte mich an Resteverwertung der Küche: Morteau-Wurst, Schinken aus Luxeuil und gezupftes Schweinefleisch aus der Comté, einmal durch den Fleischwolf, zusammengepresst, gebraten und serviert zwischen Salatblatt und hauchdünner Morbier-Käsescheibe mit hartem Rand, das Ganze umgeben von einem Burger-Brötchen, das doppelt so hoch war wie der Inhalt. Serviert wurde der mit dem Logo des Gastro-Imperiums gebrandeter Burger mit fettigen Knabberchips.

Auch der Service gibt Anlass zur Kritik – von lascher Weinbegleitung bis hin zu spröder oder unaufmerksamer Betreuung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis gilt angesichts eines renommierten Namens und gehobener Preise als nicht gerechtfertigt und sorgten zuvor auch schon bei vielen anderen Gästen für nachhaltige Enttäuschung, nachzulesen auf Tripadvisor und in den Google-Rezensionen.. Das Haus bleibt damit weit unter dem kulinarischen Niveau, das man hier erwarten dürfte.
• 27, rue des Boucheries, 25000 Besançon, Tel. 03 81 48 64 05, www.bernard-loiseau.com/fr/loiseaudutemps.html

Der Bouillon du Commerce

Mitte des 19. Jahrhunderts kamen in Paris die bouillons auf, einfache, günstige Restaurants, die vor allem Arbeiter und Marktleute mit saisonaler, bodenständiger Volksküche versorgten. Im Bouillon du Commerce in Besançon wurde im Herbst 2023 diese Idee mit klassischen französischen Gerichten wie œuf mayonnaise, Brandade, Poulet Frites, Sauerkraut, Andouillette oder Blanquette de Veau wiederbelebt – hausgemacht, regional und unkompliziert in der Zubereitung.

Für das passende Ambiente sorgt das Belle Époque-Ambiente der 1873 gegründeten Brasserie du Commerce mit Spiegeln, Stuck, Art-déco-Lampen und hohen Decken, die so neu belebt wurde. Für die Verwandlung als bouillon gab es eine neue Bar im nostalgischen Stil; für ein helles, großzügiges Raumgefühl sorgt der Abbau einer früheren Galerie. Gespeist wird in zwei Schichten: pünktlich um 12 Uhr und 13.15 Uhr, eine Reservierung ist sehr zu empfehlen.
• 31, rue des Granges, 25000 Besançon, https://lebouillonducommerce.fr

Schlafen

Le Sauvage*

Das 3-Sterne-Hotel bietet 24 komfortable Zimmer in der historischen Altstadt im ehemaligen Klarissen-Kloster. Nach dem Stadtbummel lockt das Spa mit Entspannung.
• 6, rue du Chapitre, 25000 Besançon, Tel. 03 81 82 00 21, www.hotel-lesauvage.com

Hôtel Victor Hugo

Gleich gegenüber vom Bahnhof Besançon-Viotte und der Straßenbahnllinie 2 in die Innenstadt findet ihr dieses Viersternehaus mit geräumigen Zimmern, teilweise mit Balkon, Spa-Bereich samt Pool und eigenem Parkplatz. Sehr vielfältig zeigt sich auch das Frühstück.
• 6, rue de la Viotte, 25000 Besançon, Tel. 03 81 80 41 08, www.logishotels.com

Noch mehr Betten*

 
Am Pont Battant blickt Jouffroy d'Abbans auf den Doubs. Foto: Hilke Maunder
Am Pont Battant blickt Claude François de Jouffroy d’Abbans auf den Doubs. Foto: Hilke Maunder

Weiterlesen

Im Blog

Im Buch

Klaus Simon, Hilke Maunder, Secret Citys Frankreich*

Gemeinsam mit meinem geschätzten Kollegen Klaus Simon stelle ich in diesem Band 60 Orte in Frankreich vor, die echte Perlen abseits des touristischen Mainstreams sind. Le Malzieu in der Lozère, Langogne im Massif Central, aber auch Dax, das den meisten wohl nur als Kurort bekannt ist.

Mit dabei sind auch Senlis, eine filmreife Stadt im Norden von Frankreich, und viele andere tolle Destinationen. Frankreich für Kenner  – und Neugierige!

Lasst euch zu neuen Entdeckungen inspirieren … oder träumt euch dorthin beim Blättern im Sessel oder am Kamin. Wer mag, kann das Lesebuch mit schönen Bildern hier* bestellen.

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Besançon. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Besançon. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Besançon. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Offenlegung

Meine Recherchen in Besançon unterstützte Jörg Hartwig als PR-Agentur für Bourgogne-Franche-Comté Tourisme und seinen Partnern vor Ort. Dafür sage ich merci und herzlichen Dank. Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, wie ich es erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Posts bezahlt.

Besançon-Battant. Foto: Hilke Maunder
Im Battant-Viertel sprudelt dieser Springbrunnen. Foto: Hilke Maunder