Postkarte aus … Les Andelys an der Seine

Blick auf Les Andelys vom Château Gaillard. Foto: Hilke Maunder
Blick auf Les Andelys vom Château Gaillard. Foto: Hilke Maunder

Bienvenue bei Richard Löwenherz! Majestätisch thront die Ruine seiner Burg über dem Städtchen Les Andelys, das sich malerisch an eine der vielen Schleifen der Seine schmiegt.

Vom Château Gaillard könnt ihr die idyllische Lage und Landschaft herrlich bewundern. Picknickt oder wandert dort! Von oben könnt ihr sehr gut erkennen, warum das Stadtmotto fecit utraque unum („Die beiden sind eins“) heißt: Les Andelys ist zweigeteilt!

Altstadt am Seine-Ufer: Petit Andelys

Les Andelys: die Seine-Promenade. Foto: Hilke Maunder
Diee Seine-Promenade von Petit Andelys. Foto: Hilke Maunder

Petit Andelys säumt mit mittelalterlichen Gassen, wunderschönen Villen und einigen Fachwerkhäuser zwischen den Einmündungen der beiden Bäche Le Grand Rang und Le Gambon das Ufer der Seine.

Die Marktkirche des alten Andelys. Foto: Hilke Maunder
Die Marktkirche des alten Andelys. Foto: Hilke Maunder

Aus dem Gewirr der Dächer ragen die Kuppel des Krankenhauses Saint-Jacques und die Spitze der Stiftskirche Notre-Dame heraus. Drinnen schmücken Glasfenstern aus dem 16. Jahrhundert das Gotteshaus. Samstag herrscht auf dem großen Platz vor der Kirche ein buntess Markttreiben unter den Platanen.

Les Andelys: die Stiftskirche Notre-Dame. Foto: Hilke Maunder
Die Stiftskirche Notre-Dame von Petit Andelys. Foto: Hilke Maunder
Seine Comtesse: die Pfarrkirche voon Les Andelys. Foto: Hilke Maunder
Die Pfarrkirche von Les Andelys. Foto: Hilke Maunder

Modern am Glaswerk: Grand Andelys

Grand Andelys ist moderner, geprägt vom Glaswerk, Wohnbauten mit Street Art auf den Fassaden und Prunkbauten der Belle Époque. Im ehemaligen Bahnhof findet ihr heute einen Supermarkt.

Die deutsche Luftwaffe hatte Les Andelys am 8. Juni 1940 bombardiert und damit viele Häuser des alten Andelys zerstört. Viele Häuser entlang der Rue Saint-Jacques und Rue Grande brannten damals komplett aus. Auch die Kirche Notre-Dame wurde getroffen, ihr Vierungsturm brannte lichterloh.

Les Andelys: Street Art. Foto: Hilke Maunder
Les Andelys: Street Art. Foto: Hilke Maunder

Bereits einen Tag später marschierten die ersten deutschen Soldaten ein. Die Franzosen sprengten die Brücke. Fünf Tage lang bekämpften sich deutsche und französische Truppen an der Brücke.

Nachts bombardierten die Briten mit der Royal Air Les Andelys, das auch vier Jahre später bei der Operation Overlord im Bombenhagel der Briten stand. 786 Häuser versanken in Schutt und Asche. Auf ihren Ruinen erheben sich heute die Geschossblöcke von Grand Andelys.

Les Andelys: Street Art. Foto: Hilke Maunder
Noch mehr Street Art in Grand-Andelys. Foto: Hilke Maunder

Das Erbe von Nicolais Poussin

In der Nähe der Fontaine Sainte-Clotilde ist ein Museum dem großen Sohn der Stadt gewidmet: das Musée Nicolas Poussin.

Der bedeutendste Maler der französischen Barockzeit wurde 1594 in Les Andelys geboren und inspirierte Maler wie Cézanne, Picasso, Francis Bacon und Markus Lüpertz.

Sie sorgen dafür, dass Poussin heute wieder viel Beachtung findet. Sein Bild „Die Hirten von Arkadien“ inspiriert immer wieder die Filmemacher.

Les Andelys: Fachwerk am Seine-Ufer. Foto: Hilke Maunder
Malerisch: das Fachwerk am Seine-Ufer. Foto: Hilke Maunder

Lincoln, Baigent und Leigh, die Autoren des Bestsellers Der Heilige Gral und seine Erben*, sehen im Gemälde den Hinweis auf ein Geheimnis – zumal in einem Grab bei Rennes-le-Château das Gegenstück zu sehen ist.

Les Andelys: alte Gasse in Petit Andelys. Foto: Hilke Maunder
Hohe Feldsteinmauern umgeben in den alten Gassen von Petit Andelys die Gärten. Foto: Hilke Maunder

Schöne Spaziergänge

Die schönste Verbindung zwischen beiden Ortsteilen ist die Promenade des Prés. Als als grüne Allee und geschütztes Naturdenkmal folgt sie  dem Canal du Grand Rang.

Schön ist auch ein Spaziergang zur Hängebrücke von Les Andelys, die schöne Ausblicke auf die Seine, die Stadt und die Burg bietet. Zu ihren Füßen findet ihr eine kleine Café-Bar, die ein paar Tische und Stühle ans Ufer der Seine gestellt hat – perfekt für eine kleine Pause!

Les Andelys: bunter Stilmix von Petit Andelys. Foto: Hilke Maunder
Ein bunter Stilmix: Petit Andelys. Foto: Hilke Maunder

Hier könnt ihr schlafen*
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Les Andelys: Ratapo. Foto: Hilke Maunder
In Les Andelys findet ihr eine handvoll charmanter kleiner Läden wie Le Ratapo. Foto: Hilke Maunder

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Les Andelys: Fachwerkvilla. Foto: Hilke Maudner
Typisch normannisch: eine Fachwerkvilla in Petit Andelys. Foto: Hilke Maunder

Weiterlesen

Im Blog

Château Gaillard

Die berühmte Burg, die über Les Andelys thront,  habe ich hier vorstellt.

Am Unterlauf der Seine

Dem Lauf der Seine von der Metropole Paris bis ans Meer könnt ihr hier folgen. Am Unterlauf der Seine findet ihr neben charmanten Städten und großen Abteien auch herrliche Naturlandschaften.

Flussschifffahrt im Test: die Seine

In Les Andelys machen auch die Flusskreuzfahrtschiffe Station. Mehr zu einer Kreuzfahrt von Paris nach Caudebec-en-Caux erfahrt ihr hier.

Les Andelys. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Im Buch

Glücksorte in der Normandie*

Steile Klippen und weite Sandstrände, bizarre Felslandschaften und verwunschene Wälder, romantische Fachwerkstädtchen und moderne Architektur – die Normandie hat unzählige Glücksorte zu bieten.

Gemeinsam mit meiner Freundin Barbara Kettl-Römer stelle ich sie euch in diesem Taschenbuch vor. Wir verraten, wo die schönste Strandbar an der Seine liegt, für welche Brioches es sich lohnt, ins Tal der Saire zu fahren, und wo noch echter Camembert aus Rohmilch hergestellt wird.

Unser Gemeinschaftswerk stellt euch insgesamt 80 einzigartige Orte vor, die oftmals abseits der eingetretenen Pfade liegen. Wer mag, kann es hier* bestellen.

Hilke Maunder_Normandie_Abseits

Normandie: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Die Netflix-Serie „Lupin“ hat die Normandie zu einem touristischen Hotspot gemacht. Garantiert keine Massen triffst Du bei meinen 50 Tipps. Sie sind allesamt insolite, wie die Franzosen sagen – ursprünglich, authentisch und wunderschön.

Die Landpartie durch die andere Normandie beginnt im steten Auf und Ab der Vélomaritime, führt zu den Leinenfeldern der Vallée du Dun, zu zottigen Bisons und tief hinein ins Bauernland des Pays de Bray, Heimat des ältesten Käses der Normandie.

Im Tal der Seine schmücken Irisblüten auf hellem Reet die Giebel alter chaumières, und Störche brüten im Marais Vernier. Von den Höhen vom Perche geht es hin zur Normannischen Schweiz und bis zur Mündung des Couesnan an der Grenze zur Bretagne. Hier* kannst Du den handlichen Führer bestellen.

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Les Andelys. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Les Andelys. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Château Gaillaird: Zugang zur inneren Burg. Foto: Hilke Maunder
Die äußere Burg könnt ihr kostenfrei besichtigen. Die innere Burg kostet Eintritt. Foto: Hilke Maunder
Blick vom Château Gaillard auf Les Andelys. Foto: Hilke Maunder
Blick vom Château Gaillard auf Les Andelys. Foto: Hilke Maunder
Die Seine bei Les Andelys. Foto: Hilke Maunder
Immer wieder leuchten rund um Les Andelys die Kalkklippen der Seine aus dem Grün. Foto: Hilke Maunder
Die Seine zwischen Les Andelys und Rouen am frühen Abend. Foto: Hilke Maunder
Die Seine zwischen Les Andelys und Rouen am frühen Abend. Foto: Hilke Maunder
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