Outdoor in Südfrankreich: die Top-Tipps
Outdoor statt indoor: Die facettenreichen Landschaften von Südfrankreich und das mediterrane Klima verführen geradezu dazu, den ganzen Tag draußen zu verbringen. Lasst euch inspirieren. Und verratet mir eure Outdoor-Vorschläge in den Kommentaren!
Outdoor in Frankreich: meine Favoriten
Auf zur Salinentour
Seit der Antike wird an der südfranzösischen Küste in großen Salzpfannen das weiße Gold des Meeres gewonnen. Welche Arbeiten die Sauniers im Jahreslauf verrichten – und wie sie mit großen Rechen nicht nur das grobe sel gris, sondern auch die kostbare fleur de sel (Salzblume) gewinnen, verraten Führungen.
• Compagnie des Salins du Midi, Route du Grau-du-Roi (RD 979), 30220 Aigues-Mortes, Tel. 04 66 73 40 24, www.visitesalinsdecamargue.com. Die großen Salzgärten der Salins du Midi lassen sich von März bis November im Mini-Zug besichtigen, von April bis Oktober auch im e-Car oder per Mountainbike.
• Le Salin de La Palme, La Pacheyrasso, 11480 La Palme, Tel. 04 68 46 26 91, www.salindelapalme.com, Kutschentour, Minizug
Mit der Draisine unterwegs
Auch hoch über dem Tal des Cernon locken heute Outdoor-Kicks. Dort könnt ihr auf alten Schienensträngen mit Draisinen unterwegs sein. Kinderleicht und familienfreundlich ist die Strecke Les Orchidées, die acht Kilometer lang mit leichtem Gefälle immer neue Paradeaussichten auf das Templerstädtchen und die umliegende Landschaft eröffnet.
Etwas mehr Kondition erfordert die Rundroute Les Papillons mit einer Steigung von 1,8 Prozent. Für etwas Gänsehaut unterwegs sorgen das große Viadukt und drei Tunnel.
• Vélorail du Larzac, Bahnhof, 12230 Sainte-Eulalie-de-Cernon, Tel. 05 65 58 72 10, www.surlesrailsdularzac.com
Auch in den Pyrénées-Orientales gibt es eine Draisinenroute seit 2021: die vélorail du train rouge.
Paddeltour am Pont du Gard
Ein Spaziergang über den weltberühmten Pont du Gard gehört zum Standard. Viel spannender ist es, sich ein Kanu oder Kajak zu mieten und auf dem Gardon unter dem historischen Brückenbogen hindurch zu gleiten.
Zwei geschichtsträchtige Brücken bilden den Anfang und das Ende der Paddeltour: der romanische Pont Saint-Nicolas de Campagnac, der seit 1260 mit sieben 27 Meter hohen Bögen den Gardon überspannt, und die wohl berühmteste Wasserleitung der Antike, der Pont du Gard. Wer wenig Zeit hat, setzt sein Boot in Collias ein und paddelt in zwei Stunden zum Welterbe.
• Kajak Vert, 8, chemin Saint Vincent, 30210 Collias, Tel. 04 66 22 80 76, www.canoe-france.com
• Canoe Le Tourbillon, Chemin du Gardon, 30210 Collias, Tel. 04 66 22 85 54, www.canoeletourbillon.com
• Canoe Collias, rive droite, 30210 Collias, Tel. 04 66 22 87 20, www.canoe-collias.com
• Natu’Rando, 301 Chemin du Garrège, 30210 Vers Pont-du-Gard, Tel. 06 67 11 49 19
Naturwandern in der Camargue
Salzwiesen und dichtes Schilf, Dünen und Deiche: Mitten durch die amphibische Naturlandschaft der Camargue führen drei Naturlehrpfade mit 500 Meter, 1,5 und vier Kilometer Länge, die am Centre du Scamandre von Vauvert beginnen. Das 146 ha große Naturschutzgebiet ist ein Paradies für Vogelfreunde.
Neben großen Populationen von Ibissen lassen sich hier auch neun Reiher-Arten beobachten. Tolle Tipps für Touren zu Fuß oder mit dem Fahrrad enthalten die kostenlosen Faltblätter des Infozentrums.
• Centre du Scamandre, Route des Iscles Gallician, 30600 Vauvert, Tel. 04 66 73 52 05, www.camarguegardoise.com
Im Seekajak die Küste entdecken
Im Norden des Languedoc haben sich Tarn, Hérault und andere Flüsse tief in das Kalkgestein eingeschnitten und bieten spektakuläre Schluchten und klares Wasser, die bei Paddlern legendär sind. Die traumhafte Küste ist jedoch noch ein Geheimtipp für Kanuten.
In Sète ihr bei geführten Törns die Känale des Venedig des Languedocs und weite, stille Étangs entdecken, die köstliche Austern liefern. So schmeckt Outdoor!
•Kayakmed, Le Môle Saint-Louis, 34200 Sète, Tel. 04 67 74 49 23, www.kayakmed.com
Stand-Up-Paddling am Lac du Salagou
Auf Hawai’i wurde es erfunden, in Frankreich ist es hip: das SUP oder Stand-UP-Paddling. Am Lac du Salagou verraten Guide in Blitzkursen, wie das Paddeln im Stehen auch Anfängern kinderleicht gelingt.
Das Beste: Der Balanceakt auf dem Board bringt nicht nur Heidenspaß, sondern ist zugleich das perfekte Ganzkörpertraining. Wer will, kann sich völlig auspowern – oder ganz entspannt und langsam dahin gleiten.
• Base de Plein Air du Salagou, Lac du Salagou, 34800 Clermont l’Hérault, Tel. 04 67 96 05 71, https://base-nautique-salagou.com
Im Hundeschlitten durch die Pyrenäen
Zwölf Hunde, angeleint vor der hölzernen Pulka, dem flachen, wannenförmigen Schlitten, in dem ein Rentierfell vor der Kälte schützt. “Ghee” ruft Fréderic in die weiße Stille, “rechts!” “Whao!”… “Whao!!”… “Whao!!!” Im Hundeschlitten durch die verschneiten Pyrenäen zu sausen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Angeboten werden Mushing-Touren in allen fünf Départements der Pyrenäen.
Anbieter, Infos und Impressionen findet ihr in diesem Beitrag.
Kraxeln auf der Via Ferrata
Im Herzen des Pyrenäen-Nationalparks ragen steil die Wände des Cirque de Gavarnie auf. Der Felskessel, heute als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt, ist ein traumhaftes Terrain zum Mountainbiken, Wandern und Klettern.
Mit der 400 Meter langen Route durch das Chaos de Coumély birgt er auch die wohl schönste der neun „Vie Ferrate“ von Okzitanien.
• www.gavarnie.com
Wer noch nie gekraxelt ist: Im Sommer zeigen Bergführer, wie man die Seilstrecke sicher meistert! Eine wunderschöne Via Ferrata findet ihr auch in meiner Wahlheimat Saint-Paul-de-Fenouillet – mit traumhafter Aussicht auf das Tal des Agly und die Bergspitzen der Pyrenäen. Outdoor vom Feinsten!
• www.cc-aglyfenouilledes.fr/tourisme/tourisme/principal/fenouilledes-nature/bouger/ferrata
Auf den Spuren der Katharer
Bis heute sind die Katharer, die sich vom Papst lossagten und ein strenggläubiges, asketisches Leben führten, Geheimnis umwittert. Schreckliche Geschichten sind überliefert von den Auseinandersetzungen zwischen den päpstlichen Kreuzzüglern und den „Ketzern”.
Zu ihren spektakulären Burgen und köstlichen Weinen am Wegesrand führt der Sentier Cathare. Der Fernwanderweg beginnt an den Badestränden und Salzseen von Port-la-Nouvelle am Mittelmeer – und endet nach rund 200 Kilometern in Foix am Fuße der Pyrenäen.
• www.payscathare.org
Sternennächte auf dem Pic du Midi
Schon die Auffahrt ist ein Erlebnis: Sommer wie Winter schwebt eine Seilbahn von La Mongie leise hinauf zum 2877 m hohen Gipfel des Pic du Midi de Bigorre. Lange war der Besuch der Spitze nur den Wissenschaftlern vorbehalten, die im höchstgelegenen Observatorium Europas ferne Galaxien erforschten.
Seit 2003 nationales Naturgut, lockt der Pic mit traumhaften Ausblicken von der 750 m langen Aussichtsterrasse. Und märchenhaften Nuits au Sommet, bei denen maximal 19 Gäste den legendären Gipfel ganz für sich genießen können – vom Dîner und Planetariumsbesuch bis zum Sonnenaufgang am nächsten Morgen.
• https://picdumidi.com
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Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*
Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.
Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker! Hier* gibt es euren Begleiter.
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Danke für die Tipps. Zur Camargue können wir noch die Ostseite des Etang du Vaccares empfehlen. Eine schmale Straße führt zum Zentrum der Reserve Naturelle de Camargue, nach La Capelière. Neben einem kleinen Museum über Landschaft, Flora und Fauna kann man auf ausgeschilderten Wanderpfaden durch die urtümliche Natur der Camargue wandern und viele Wasservögel aus überdachten Unterständen beobachten. Wenige Kilometer südlich liegt eine ehemalige Saline, Le Salin de Badon, wo man auf etwa 5 km Pfaden durch die herrliche Brackwasserlandschaft wandern und ebenfalls Wasservögel beobachten. Und das Tolle an diesem Punkt ist: man kann dort sogar in einem einfachen Quartier übernachten.
Wer allerdings die berühmten rosa Flamingos sehen will, muss sich noch weiter südlich in Richtung des Leuchtturms La Gacholle begeben. Auch dieser Standort gehört heute zur Reserve Naturelle. Mit dem Auto auf einem zuletzt etwas abenteuerlichen Weg bis zu einem Parkplatz, dann etwa 4 km zu Fuß zum Leuchtturm. Flamingos über Flamingos!