Im Hundeschlitten durch die Pyrenäen
Eigentlich ist Frédéric Desbree Pariser. Doch das ist fern, fast ein anderes Leben, lacht er, und entwirrt zwei Leinen. „Mein Leben heute ist Mushing – erst im Département Haute-Savoie, heute in den Pyrenäen.“ Seit mehr als drei Jahrzehnten lebt und arbeitet der 1981 Geborene mit den Schlittenhunden. Seit 2015 bietet er – im Verbund mit Partnern – Hundeschlitten-Touren für Touristen an.
Zwölf Hunde vor der Pulka
Sie starten auf dem Plateau de Lienz hoch oberhalb von Barèges, einem Ski-, Wander- und Thermalort im Schatten von und Col du Tourmalet. Zwölf Hunde leint er heute vor seiner hölzernen Pulka an. In diesem flachen, wannenförmigen Schlitten schützt ein Rentierfell vor der Kälte.
Neuschnee kostet Kraft
„Normalerweise nehme ich nur acht Tiere, aber der reichliche Neuschnee macht es schwierig und kostet Kraft.“ Ganz vorne klickt er mit Karabinerhaken den Leithund. Dann folgen, bunt gemischt, männliche und weibliche Hunde.
„Die männlichen Hunde haben mehr Kraft. Die weiblichen Tiere sind dynamischer. Ganz dicht am Schlitten kommen die kräftigsten Huskies. Dort wirken die größten Kräfte.“
20 Minuten dauerte die Runde über das Hochplateau. Vorbei an tief verschneiten Tannen ziehen die Hunde den Schlitten durch den Schnee. Dann taucht die aufgegebene Bahntrasse des Funiculaire auf. Wieder hinein in den Wald saust der Schlitten. Hell leuchtet der Schnee in den kleinen Lichtungen.
Die flotte Fahrt durch den Schnee wird im Hundeschlitten zur Gesäßmassage. Kufen und Sitzfläche trennen nur wenige Zentimeter. Das ist deutlich zu spüren.
Ghee! Whao!
„Ghee“ hallt es durch die Stille, „rechts!“ „Whao!“… „Whao!!“… „Whao!!!“ Jetzt steht der Schlitten, Frédéric entwirrt erneut die Leinen. Weiter geht die Fahrt. Immer dichter wird das Schneegestöber. Die Kälte kriecht in den Körper. Durchhalten. Die Arme ins Innere der Jacke ziehen.
Doch da taucht auch schon Chez Louisette am Horizont auf. Im Kamin flackert das Feuer. Minuten später dampft heiße Schokolade im Becher. Langsam kehrt das Leben in die Hände zurück. Glücksgefühle durchströmen mich. Und hinter den Eisblumen der Fensterscheiben ziehen Hundeschlitten durch den Schnee. Einfach märchenhaft!
Hundeschlitten in den Pyrenäen von Ost nach West
Pyrénées-Orientales (66)
Drakkar Traîneau Aventure
Les Airelles
66000 Font-Romeu
Mobil-Tel. 06 08 62 87 45
http://drakkartraineauxaventure.chez-alice.fr
Alaskan Forever
Lieu-dit La bonne Barquette
Lac de Matemale
66210 Matemale
Mobil-Tel. 06 79 66 05 66
www.alaskan-forever.sitew.fr
Alaskan Team & Mushing
66120 Font-Romeu-Odeillo-Via
Tel. 06 43 59 03 90
www.traineau-a-chiens.com
Ariège (09)
Base Aventure Angaka
Plateau de Beille
09310 Les Cabannes
Tel. 05 61 01 75 60
www.angaka.com
Viacanis
Cédric Nunes
3, cité du Prat Grand
09000 Saint-Paul-de-Jarrat
Tel. 07 77 25 24 59
www.facebook.com/cedric.nunes.5249
Haute-Garonne (31)
Viacanis (Ariège) und Sherpa Base Nautique (Hautes-Pyrénées) bieten auch hier Hundeschlittentouren an.
Hautes-Pyrénées (65)
Appel Sauvage
Camp du Lienz (Barèges)
Mobil-Tel. 06 07 01 56 82
https://appel-sauvage.com
Base Nordique Sherpa
Chiens de traîneaux Pyrénées
Grange Prairie de Balestas
65240 Louderveille (bei Peyragudes)
Mobil-Tel. 06 89 44 39 04
https://sherpa-chien-traineau.fr
Pyrénées Adventure
38, avenue de la Barousse
65370 Siradan
Tel. mobil: 06 80 73 12 66
www.pyreneesaventure.com
Chien de traîneau Vallée d’Aure
Arnold Frattinger
65, Lacouéou
65170 Aragnouet
Tel. 06 31 61 85 80
https://chiendetraineau65.fr
Pyrénées Atlantiques (64)
Traîneaux Pyrénéens
64450 Lème
Tel. 05 59 04 46 16
www.tourisme-hautes-pyrenees.com
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Im Blog
Im Hundeschlitten unterwegs ist alljährlich auch die Weltelite und kämpft in den französischen Alpen um Preisgelder und Medaillen.
Im Buch
Annette Meiser, Midi-Pyrénées*
Annette Meiser, die u.a. die erste müllfreie Schule Deutschlands mitbegründete, hat in Midi-Pyrénées ihre Wahlheimat. Dort lebt und arbeitet sie seit vielen Jahren und bietet erdgeschichtliche und kulturhistorische Wanderreisen an.
Ihre Expertise hat sie auf 432 Seiten zwischen die Buchdeckel eines Reiseführers gepackt. Ihr erstes Buch stellt eine Ecke Frankreichs ausführlich vor, die in klassischen Südfrankreich-Führern stets zu kurz kommt.
Für mich ist es der beste Reiseführer auf Deutsch für alle, die individuell unterwegs sind – sehr gut gefallen mir die eingestreuten, oftmals überraschenden oder kaum bekannten Infos. Wie zum einzigen Dorf Frankreichs, das sich in zwei Départements befindet: Saint-Santin liegt genau auf der Grenze von Aveyron und Cantal. Wer mag, kann den Band hier* direkt online bestellen.
Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*
Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.
Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker! Hier* gibt es euren Begleiter.
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