Sonnen-Ski in Saint-Lary-Soulan
Saint-Lary-Soulan in der Vallée d’Aure weiß, was es hat: Star des Pyrénées nennt sich der Ort ganz unbescheiden. Und wird diesem Ruf in vielen Punkten tatsächlich gerecht. Mit 100 Abfahrtskilometern auf 700 Hektar gehört das Pistenrevier zu den größten Skigebieten der Pyrenäen.
Und auch zu den vielfältigsten. Jenseits der Pisten von grün (13 Prozent), blau (45 Prozent), rot (26 Prozent) und schwarz (16 Prozent) warten zig unverspurte Hänge auf Freerider und Tiefschneefreaks. Sie können sich im Schatten der Dreitausender Pic Long (3.194 m) und Néouvielle (3.092 m) austoben.
Ski auf drei Etagen
Hinauf in den Skizirkus auf drei Bereichen zwischen 1.700 und 2.515 Metern Höhe führen von der Talstation Saint-Lary Village auf 830 Metern Höhe eine Gondel, die ziemlich überlastet ist (Wartezeiten!) sowie die Pic Lumière-Seilbahn.
Die Gondeln für je acht Wintersportler schweben in acht Minuten ins Teilgebiet Saint-Lary 1700. Auch Pla d’Adet genannt, tummeln sich auf der „ersten Etage“ von Saint-Lary-Soulan vor allem Skinovizen und Familien.
Westlich davon erstreckt sich Saint-Lary 1900. Ihr könnt es nur per Skibus, über Abfahrten für Fortgeschrittene erreichen. Oder auf einem langen und recht langweilen Skiweg, bei dem des Öfteren Stockeinsatz vonnöten ist. Durch die vorwiegend nördlichen Hänge liegt es meist im Schatten, hat aber oft dadurch am längsten den besten Schnee.
Vom dritten Bereich, Saint-Lary 2400, geht es hinauf bis auf 2.515 m. Dort locken hors-piste sowie vorwiegend rote und schwarze Abfahrten.
Ein Skibus zwischen Saint-Lary 1700 und Saint-Lary 1990 sowie 31 Lifte verbinden die drei weit auseinander liegenden Bereiche. Mitunter habe ich den Eindruck, dass ich mehr Zeit im Lift als auf der Piste verbringe.

Die schönste Berghütte im Skigebiet
Bei einer Liftfahrt jedoch stört mich dies überhaupt nicht: der Sesselbahnfahrt zur Hütte am Lac de l’Oule, die auch für Fußgänger und Schneeschuhwanderer geöffnet ist.
Die mehr als einen Kilometer lange Fahrt von der Bergstation des TSF2 Lac in 2.029 m Höhe hinab zu einer rustikalen Berghütte auf 1.820 m Höhe ist eine Sightseeingtour der Extraklasse!
Mit Blick auf den tief verschneiten Stausee und die Bergspitzen des Pyrenäen-Nationalparks schwebt ihr vorbei an tief verschneiten Tannen, gurgelnden Eisbächen und genießt weite Fernblicke über Hochplateaus und tiefe Täler. Traumhaft!
Saint-Lary-Soulan: meine Reise-Tipps
Schlafen & Schlemmen
Refuge de l’Oule
Die rustikale Berghütte auf 1.820 m Höhe mit Blick auf den tief verschneiten Lac de l’Oule bietet von Mitte Dezember bis Mitte April auch 34 einfache Betten mit Halbpension. Hin kommt ihr mit dem Sessellift TS du Lac.
Was auf der Karte steht? Poulet aux écrevisses, Petit salé à la provençale, Souris d’agneau en infusion de cèpes, Blanquette de veau aux girolles, Garbure – schmackhafte, grundehrliche Traditionsküche.
• Refuge de l’Oule, 65170 Saint-Lary-Soulan, Tel. 05 62 98 48 62
Mercure Sensoria Hôtel*
Sehr beliebt ist das Mercure Sensoria-Hotel. Die Gäste schätzen vor allem drei Dinge: den verlässlichen komfortablen Standard der Zimmer, den integrierten Thermen-, Spa- und Badebereich, und die Nähe des Komforthotels zu den Liften. Das Haus ist groß, sehr belebt und geprägt von Familien mit Kindern. Das sorgt mitunter für wuseligen Trubel. Wer mag, kann das Hotel hier* buchen.
• Mercure Sensoria Hotel, Parc Thermal, 65170 Saint-Lary Soulan, Tel. 05 62 99 50 00, https://all.accor.com
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Annette Meiser, Midi-Pyrénées*

Annette Meiser, die u.a. die erste müllfreie Schule Deutschlands mitbegründete, hat in Midi-Pyrénées ihre Wahlheimat. Dort lebt und arbeitet sie seit vielen Jahren und bietet erdgeschichtliche und kulturhistorische Wanderreisen an.
Ihre Expertise hat sie auf 432 Seiten zwischen die Buchdeckel eines Reiseführers gepackt. Ihr erstes Buch stellt eine Ecke Frankreichs ausführlich vor, die in klassischen Südfrankreich-Führern stets zu kurz kommt.
Für mich ist es der beste Reiseführer auf Deutsch für alle, die individuell unterwegs sind – sehr gut gefallen mir die eingestreuten, oftmals überraschenden oder kaum bekannten Infos. Wie zum einzigen Dorf Frankreichs, das sich in zwei Départements befindet: Saint-Santin liegt genau auf der Grenze von Aveyron und Cantal. Wer mag, kann den Band hier* direkt online bestellen.
Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*
Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.
Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker! Hier* gibt es euren Begleiter.
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