
Finistère – das „Ende der Welt“ lässt träumen. Dort, im äußersten Westen der Bretagne, ist die Küste so ursprünglich, das Meer so wild wie nirgendwo sonst. Trutzige Leuchttürme setzen Signale der Sicherheit.
Bis zu 16 Kilometer pro Stunde schnell zwängen sich Meeresströmungen im Finistère an Inseln vorbei, branden gegen Felsen, nagen Höhlen und Grotten in den harten Granit und sprühen als feine Gischt meterhoch die Klippen hinauf.
Geranien geschmückte Häuser aus grauem Granit. Weiß verputzte Katen ducken sich unter dem hohen Himmel. Ein steter Westwind weht über Land und Meer.

Finistère. Für die Kelten war an der Pointe du Raz die Welt zu Ende. 72 Meter hoch ragt die Felsspitze im äußersten Westen Frankreichs in den stürmischen Atlantik hinein, hartnäckig klammern sich Ginster, Heide und Gräser an den Granit.
Schwindelfrei und sturmerprobt, wagen sich einige Wanderer auf einem Felspfad bis zur äußersten Spitze des Kaps vor – danach leiten einzig einige Felsen im Meer bis zur Île de Sein, der „Pforte zur Unterwelt“.

Mit Barken schickten die alten Kelten einst ihre verstorbenen Druiden hinüber zu ihrer Toteninsel. Fünf Seemeilen westlich warnt der berühmteste Leuchtturm Frankreichs vor den unter dem Meeresspiegel versteckten Felsen der Chaussée de Sein: der Phare d’Ar’men.
Es dauerte 14 Jahre, bis 1867 das schwarz-weiße Leuchtfeuer vollendet war, auf einer Plattform, die bei Ebbe nur anderthalb Meter aus den Fluten ragt. Er ist heute der berühmteste Leuchtturm der Bretagne – und das Wahrzeichen des Finistère.