Ein frischer Salat auf einer Terrasse: Lebensart à la Nizza. Foto: Hilke Maunder
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Erlebt die Genüsse von Nizza hautnah!

Die Genüsse von Nizza verführen die Sinne: Ravioli, Socca, Soupe au Pistou, Salade Niçoise, Stockfisch, Pan-Bagnat und Pissaladièremiam! Erlebt die provenzalische Küche mit all ihren Geheimnisse hautnah und entdeckt den kulinarischen Hotspot der Côte d’Azur mit diesen Infos und Impressionen!

Am Cours Saleya. Foto: Hilke Maunder
Am Cours Saleya. Foto: Hilke Maunder

9 Uhr: Frische Genüsse auf eigene Faust

Startet euren Tag auf den Spuren der Genüsse von Nizza auf dem berühmtesten Markt von Nizza. Bars und Cafés rahmen den Marché aux Fleurs auf dem Cours Saleya ein. Perfekt, um einen Petit Noir zu trinken und die einzigartige Atmosphäre und wunderschöne Kulisse aufzunehmen.

Butternuss und andere Kürbisse stapeln sich an diesem Stand auf dem Wochenmarkt des Cours Saleya.. Foto: Hilke Maunder
Butternuss und andere Kürbisse stapeln sich an diesem Stand auf dem Wochenmarkt des Cours Saleya. Foto: Hilke Maunder

Von Dienstag bis Sonntag gastiert hier ein Obst- und Gemüsemarkt. Trotz des touristischen Trubels ist er von Angebot und Atmosphäre einfach einzigartig. Und das nicht nur bei der Pilzauswahl  im Herbst! Lasst euch dann einfach treiben über den Wochenmarkt. Der Conseil National des Arts Culinaires hat ihn als einen der außergewöhnlichsten Märkte Frankreichs ausgezeichnet!

Macht es wie die Einheimischen und bringt eine Einkaufstasche oder einen Korb mit! Euer Obst und Gemüse dürft ihr an allen Marktständen selbst aussuchen in eine Blechschale oder einen Plastikkorb, die euch die Verkäufer aushändigen. Da gibt es Tomaten in einer Fülle und Farbenvielfalt von Gelb bis fast Schwarz. Kugelrund wie Bälle sind die Auberginen. Butternuss und Bischofsmütze kugeln kunterbunt auf dem Kürbisstand.

Biobauern aus der Haute-Provence haben Käse von Schaf, Ziege und Kuh im Angebot. Für Naschkatzen gibt es getrocknete und kandierte Früchte.

Später im Sommer gibt es Feigen, in Blättern des Baumes zur Wurst gerollt. Capoun de Figue wird die traditionsreiche Spezialität der Grafschaft Nizza auch genannt.

Um die Feigen zu konservieren, wickelten die Alten sie in Feigenblätter mit Lorbeer und Anis ein. Wie eine Kuchenrolle wurde sie einst zu Heiligabend oder Neujahr beim festlichen Essen als eines der 13 Desserts serviert.

Montags wird getrödelt. Seit 2021 sind die Marktstände vereinheitlicht – und locken unter ihren bunt gestreiften Markisen mit ihrem verführerischen Angebot!

Montags wandelt sich der Cours Saleya zum Antiquitätenmarkt. Foto: Hilke Maunder
Montags wandelt sich der Cours Saleya zum Antiquitätenmarkt. Foto: Hilke Maunder

Kochen wie die Profis

Christian Plumail hatte für sein früheres Restaurant L’Univers jahrelang Michelinsterne erhalten. Heute kocht er lieber ganz entspannt und gibt bei Kochkursen sein Wissen über die Genüsse von Nizza weiter. Auch bei ihm gehört dazu als erstes der Einkauf auf dem Wochenmarkt.

Danach wird in nächster Nähe im Kochatelier geschnippelt, gebrutzelt und schließlich gemeinsam alles genossen.

Ihr habt Lust, lieber mit einer Frau zu kochen?  Dann bucht einen Kochkurs bei der Food-Journalistin Rosa Jackson. Sie bietet zusammen mit einheimischen Experten im Les Petits Farcis praktische Workshops für bis zu acht Teilnehmern. Auch hier heißt das Thema: die Genüsse von Nizza.

An der Place des Herbes. Foto: Hilke Maunder
An der Place des Herbes. Foto: Hilke Maunder

14.30 Uhr: Der Bauch von Nizza

Die Rue Pairollière ist der „Bauch“ von Nizza. Gemeinsam mit der Rue du Collet und Rue Saint-François bildet sie die Schlemmermeile von Nizza. Käsefans pilgern zu Lou Froumaï in der Rue Sainte-Réparate 4.

Von dort versorgt der Affinateur Sternerestaurants und Liebhaber mit Pélardon von kleinen Produzenten, halbfestem Tomme de Savoie, cremig-festem Saint-Nectaire aus der Auvergne, 36 Monate altem Comté der Franche-Comté oder frischen Saint-Félicien-Talern von Bio-Bauern.

Lauter Genüsse birgt auch der Nachbar, der sich die Hausnummer teilt: das Feinkostgeschäft Tentazione. Wer süße Brotaufstriche mit salziger Karamellbutter, Spekulatius, Pecan-Nuss oder Nougat liebt, wird schräg gegenüber beim Comptoir de Mathilde in der Rue du Collet glücklich.

Salz aus aller Welt, mit Kräutern oder Gewürzen aromatisiert. Foto: Hilke Maunder
Salz aus aller Welt, mit Kräutern oder Gewürzen aromatisiert. Foto: Hilke Maunder

Auf Gewürze hat sich der Comptoir Familial (7, Rue St Francois) spezialisiert. Schon die Pfeffer-Auswahl ist beeindruckend. Auch das typisch provenzalische Rouille-Gewürz findet ihr hier!

Vorbei am Schlachter, der das Fleisch ganz anders zerteilt, als ihr aus der Heimat kennt, kommt ihr zur Brûlerie des Cafés Indien, die im Herzen des Vieux-Nice die braune Bohne röstet. Gönnt euch hier (35, Rue Pairolière) einen p’tit noir, den starken, schwarzen Koffeinkick!

Weiter nördlich in der Altstadt von NIzza back René Socca in der Rue Miralheti 2 den typisch Niçoiser Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl.Wer den Fladen daheim zubereiten möchte, erhält bei ihm auch das passende Mehl und andere Zutaten für die lokale Küche (26, Rue Pairolière). Das Rezept für eine typische Socca findet ihr hier.

Die Genüsse von Nizza; Socca de Nice. Foto: Hilke Maunder
Socca de Nice: So wird sie auf dem Blumenmarkt von Nizza gebacken. Foto: Hilke Maunder

Mit Petits Farcis, mit Hack gefülltes Gemüse, Sülzen und Fleisch mit Gemüse in Aspik, Spanferkel und Schweinehaxen begeistert die Charcuterie Ghibaudo-Pottier (29, Rue Pairolière) Fleischfans. Auch bei den Schlachtern gegenüber und nebenan gibt es Schwein. Rind und Lamm.

Ein reiche Auswahl an Oliven und Gewürzen der Provence findet ihr bei La Maison de l’Olive (18, Rue Pairolière) und bei Girofle & Cannelle (2-4, Rue Pairolière). Ebenfalls im Programm sind diverse Salzsorten, aromatisierte Essige sowie feine Olivenöle.

Fenocchio – der Eiskönig der Côte d'Azur. Foto: Hilke Maunder
Fenocchio – der Eiskönig der Côte d’Azur. Foto: Hilke Maunder

16 Uhr: Fenoccio – der Eiskönig von Nizza

Erdbeer, Zitrone und Schokolade kann jeder, muss sich Fenocchio gedacht haben, als er 1966 in der Altstadt von Nizza an der Place Rosetti seinen Eisladen eröffnete, zu dem sich 1998 ein Ableger an der 6, Rue de la Poissonnerie gesellt hat. Nougat, Nuss, Limone: Das machen ja alle.

Der Maître Glacier begann zu experimentieren. Melone, Mandarine, Banana, Kiwi, grüner Apfel und andere Früchte schafften es auf die Karte, Schokolade gibt es nicht nur in cremig-dunkel oder hell, sondern auch  mit Ingwer oder Piment d’Espelette, mit Ferrero Rocher und Nutella, Orangenaroma oder mit Schokokekssplittern.

Lust auf Mangold-Eiskrem? Foto: Hilke Maunder
Lust auf Mangold-Eiskrem? Foto: Hilke Maunder

Liköre & Kräuter

Sabayon, Baileys, Amarena und andere Liköre kamen ins Eis. Jede Nuss, die sich zerkleinern ließ, wanderte hinein. Später wagte er sich an die  typischen Aromen des Südens: Lavendel, Thymian, Basilikum, Veilchen…

Mit Tourte de Blette verwandelte er eine typisch lokale Spezialität – Mangoldkuchen – in einen eisigen Genuss. Mit Olive war schließlich der Schritt zum herzhaften Eis vollzogen. Rosmarin, Lavendel und Thymian folgten.

Und wem in der Sommerhitze ein eisgekühltes Bier nicht reicht, für den hat Maître Fenocchio auch Biereis erfunden – die jüngste Kreation unter 59 Eissorten und 35 Sorbets, sprich 94 kühlen Erfrischungen!

Wie wäre es mit einem erfrischenden Bier-Eis? Foto: Hilke Maunder
Wie wäre es mit einem erfrischenden Bier-Eis? Foto: Hilke Maunder

Eisdielen

• 2, Place Rossetti, Tel. 04 93 80 72 52
• 6, rue de la Poissonnerie, Tel. 04 93 62 88 80

Labor & Herstellung

• 1176, route de Saint Laurent, 06610 La Gaude,  www.fenocchio.fr

18 Uhr: Beste Aussichten zum Apero!

Tafeln verraten, wie Maler die Aussicht vom Schlossberg in Nizza erlebt haben. Foto: Hilke Maunder
Tafeln verraten, wie Maler die Aussicht vom Schlossberg in Nizza erlebt haben. Foto: Hilke Maunder

Nizza gehört zu den wenigen Orten an der Côte d’Azur mit Rooftop-Bars. Schönster Sonnenplatz mit Paradeblicken auf die Promenade des Anglais, das Meer und die Stadt ist die Dachterrasse des Boscolo-Hotels.

Unter einem Dutzend Champagner könnt  ihr dort das passende Prickeln aussuchen. Noch mehr schöne Aussichtspunkte findet ihr hier!

19.30 Uhr: Genuss-Dîner à la niçoise

Peixes hat Armand Crespo sein Bistro genannt. Dort dreht sich alles kreative Meeresküche und trendige Gerichte wie ceviche, Fisch-Carpaccio, nach peruanischer Art mit Zitrone oder Limette mariniert.

Danach locken Calamares, Crevetten, Makrelen, Lachs oder Regenbogenforelle, alles lokal gefangen, leicht zubereitet und sehr lecker. Kurzum, ehrliche Bistronomie im Stil der Küste.

In der Gare du Sud. Foto: Hilke Maunder
In der Gare du Sud. Foto: Hilke Maunder

Sehr trendig ist die Gare du Sud. Der einstige Bahnhof hat sich in eine Gastro- und Event-Location verwandelt.  Drinnen wie draußen gibt es Genüsse aus aller Welt von Pasta bis Ramen – und stets ein buntes Programm mit Kunst und Kultur.

Spritz und mehr gibt es an der Bar des Italieners am Haupteingang der Gare du Sud. Foto: Hilke Maunder
Spritz und mehr gibt es an der Bar des Italieners am Haupteingang der Gare du Sud. Foto: Hilke Maunder

21.30 Uhr: Die Nächte von Nizza

Kreative Cocktails und 360-Grad-Rundblick: Le 17 ist eine stilvolle Bar-Lounge auf einem Dach des Hôtel Montigny und wie gemacht dafür, die lauen Sommernächte noch ein wenig zu verlängern.

Donnerstag bis Sonnabend könnt ihr in Le Kosma von 18 – 23 Uhr Apéro-Shows mit den Chippendale Boys oder den Cosmo Girls bewundern. Und danach bis fünf Uhr früh in den neuen Tag tanzen.

Abenddämmerung am Strand, Blick gen Westen. Foto: Hilke Maunder
Abenddämmerung am Strand, Blick gen Westen. Foto: Hilke Maunder

Die Genüsse von Nizza: meine Infos

Kochkurse

Christian Plumail

• 54, Boulevard Jean Jaures, 06300 Nice, Tel. 04 93 62 32 22, Mobil: 0611 31 73 16

Les Petits Farcies

Nicht nur auf dem Cours-Saleya-Markt, sondern auch auf dem weniger bekannten Markt der Place de la Liberation bei der Gare du Sud geht Rosa mit ihren Kochschülern einkaufen – danach wird gemeinsam gekocht und geschlemmt.
• Infos und Kontakt nur über die Webseite, www.petitsfarcis.com

Schlemmen und genießen

Confiserie Florian

In der Nähe des Vieux-Port findet ihr die alteingesessene Confiserie Florian. Sie ist seit 1921 berühmt für ihre Konfitüren  aus Zitrusfrüchten der Region, köstlich sind auch die Blütengelees und die kandierten Früchte. Nicht billig, aber authentisch und äußerst lecker.
• 14, Quai Papacino, 06300 Nice, Tel. 04 93 55 43 50, www.confiserieflorian.com

Nizza: Maison Auer. Foto: Hilke Maunder
Opulent im Geschmack wie im Dekor: die Maison Auer. Foto: Hilke Mauder

Maison Auer

In nächster Nähe zum Markt der Cours Saleya verkauft die Maison Auer im Nostalgie-Ambiente edle hausgemachte Schokolade und anderes exquisites Naschwerk.
• 7, Rue Saint-François de Paule, 06300 Nice, Tel. 04 93 85 77 98, www.maison-auer.com

Alziari

Direkt gegenüber von Auer findet ihr den legendären Olivenöl-Produzenten Alziari.
• 14, Rue Saint-François de Paule, 06300 Nice

Barale Raviolis

Hausgemacht: die für viele beste Pasta aus Nizza.
• 7, Rue Sainte-Reparate, 06300 Nice, Tel. 04 93 85 63 08, www.instagram.com/maison_barale

Marché Place Charles de Gaulle

Im Libération-Viertel gastiert bei der Gare du Sud ein großer Wochenmarkt, der noch ursprünglich und authentisch ist.

Der Wochenmarkt an der Place Général de Gaulle. Foto: Hilke Maunder
Der Wochenmarkt an der Place Général de Gaulle. Foto: Hilke Maunder

La Terrasse du Plaza (Hôtel Boscolo)

• 12, avenue de Verdun, Tel. 04 93 16 75 92, https://boscolocollection.com/nice

Peixes

• 4, rue de l’Opéra, Tel. 04 93 85 96 15, www.peixes.fr

Le Kosma

• 8, rue Sacha Guitry, Tel. 04 89 03 47 46, www.kosmaclub.com

Hier könnt ihr schlafen*

 

Weiterlesen

Im Blog

Inspiration, Hintergrund und getestete Adressen für eine wundervolle Zeit in Nizza findet ihr in meinem Reise-Vorschlag für ein Wochenende. Auch dort findet ihr viele Tipps für die Genüsse von Nizza!

Im Buch

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Entdeckt mit Christine Cazon, Krimiqueen der Küste, das mondäne wie volkstümliche Cannes und die Stadt ihres Ermittlers Leon Duval. Folgt mir beim Wandern auf dem Sentier Littoral, erlebt in Nizza einen Tag voller Genüsse – oder Monaco einen Tag lang rund ums Meer. Und verpasst auch nicht den maßgeschneiderten Ausflug ins Hinterland der azurblauen Küste. Wer mag, kann den Band hier* direkt bestellen.

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Der Hafen von Nizza. Foto: Hilke Maunder
Kunterbunt: die alten Pointu-Fischerboote im Hafen von Nizza. Foto: Hilke Maunder

2 Kommentare

  1. Ich habe einige Jahre im Sueden Frankreichs, unter anderem Nizza gelebt und freue mich immer ueber neue Adressen, Artikel, etc.. Merci

    1. Liebe Ella, oh, wie schön! Das müssen schöne Zeiten gewesen sein! Viele Grüße, Hilke

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