Das Denkmal für Le Corbusier in Roquerbrun-Cap Martin. Foto: Hilke Maunder
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Le Corbusier: Villen und Wohnmaschinen

Le Corbusier, mit bürgerlichem Namen Charles-Édouard Jeanneret-Gris, gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten in der Geschichte der Architektur des 20. Jahrhunderts. Sein Einfluss auf die moderne Architektur ist von unschätzbarem Wert, und seine markanten Bauten in Frankreich und auf der ganzen Welt zeugen von seiner visionären Gestaltungskraft und seinem einzigartigen Stil. Ungeheuer spannend sind seine Werke. Ob auch schön, ist ein beliebter Streit.

Der Schweizer Franzose

Le Corbusier wurde am 6. Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds, einer Stadt in der französischen Schweiz, geboren. Seine Jugend war geprägt von künstlerischer Neugier und einem starken Interesse an Architektur. Er besuchte die Kunstgewerbeschule in La Chaux-de-Fonds und später die École des Beaux-Arts in Paris. Diese Ausbildung legte den Grundstein für seine spätere Karriere und beeinflusste seine einzigartige Herangehensweise an die Architektur.

Ein wichtiger Aspekt seines Charakters war sein unermüdlicher Forschergeist. Le Corbusier war ein Visionär, der ständig nach neuen Möglichkeiten suchte, die Architektur zu revolutionieren. Seine Ideen waren oft radikal und wegweisend, was ihm sowohl Bewunderung als auch Kritik einbrachte. Er war ein Mann mit einer klaren Vision und einem unbeugsamen Willen, diese Vision in die Realität umzusetzen.

Die frühen Bauten

Le Corbusiers Karriere begann am Anfang des 20. Jahrhunderts, und seine ersten Bauten zeigten bereits seine Vorliebe für klare Linien, geometrische Formen und Funktionalität. Eines seiner frühen Meisterwerke ist die 1905 erbaute Villa Fallet in La Chaux-de-Fonds, ein herausragendes Beispiel für den von ihm entwickelten „Puristischen Stil“. Hier vereinte er klare, schlichte Formen mit einer raffinierten Raumgestaltung und schuf eine harmonische Verbindung zwischen Innen- und Außenräumen.

Le Corbusier ließ sich von vielen Strömungen inspirieren. Die geometrischen Formen des Kubismus wie auch die Ideen der De Stijl-Bewegung fanden Niederschlag in seinem Werk.

Rohbeton und farbiges Glas: ein Detail der Cité Radieuse. Foto: Hilke Maunder
Rohbeton und farbiges Glas: Le Corbusier liebte diesen Kontrast. Foto: Hilke Maunder

Eine Maschine zum Wohnen

Le Corbusiers Konzept der „Maschine zum Wohnen“ prägte sein gesamtes Schaffen. Dieses Prinzip betonte die Rationalisierung des Wohnraums, die Integration modernster Technologien und die Schaffung eines effizienten, funktionalen und komfortablen Lebensumfelds. Ein herausragendes Beispiel für dieses Prinzip ist die Villa Savoye in Poissy, Frankreich.

Sie illustriert die fünf Grundprinzipien seiner „Maschine zum Wohnen“ :

  1. Stützen: Stelzen heben das Haus vom Boden ab. Dadurch konnte der Raum unter dem Gebäude genutzt werden
  2. Freie Grundrisse: Die Innenräume sind frei von tragenden Wänden und konnten so flexibel gestaltet werden.
  3. Horizontal-Fenster: Horizontale Fensterbänder ermöglichen eine gleichmäßige Belichtung der Räume.
  4. Dachgarten: Die Dachterrasse diente als Garten und bot den Bewohnern einen Ort zur Entspannung und Erholung.
  5. Fassaden als Hülle: Die Fassade war von der eigentlichen Tragstruktur des Gebäudes getrennt – dies eröffnete neue kreative Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Cité Frugès

Die Cité Frugès in Pessac. Foto: Hilke Maunder
Die Cité Frugès in Pessac. Foto: Hilke Maunder

In den Jahren 1924-1926 schuf Le Corbusier im Auftrag des Industriellen Henry Frugès ein Pilotprojekt des sozialen Wohnungsbaus. Die Cité Frugès ist ein Ensemble von 51 Reihenhäusern, die Frugès für die Arbeiter seiner Fabrik bauen ließ. Le Corbusier und sein Cousin Pierre Jeanneret entwarfen diese Siedlung, die einen klaren Bruch mit den damals gängigen Konventionen des Wohnungsbaus darstellte.

Die Architektur der Cité Frugès zeichnet sich durch ihre schlichten, funktionalen Linien und die Verwendung von Standardisierung aus. Jedes Haus besteht aus modularen Elementen, die effizient zusammengesetzt wurden, um die Baukosten niedrig zu halten. Die Konstruktion verwendet sichtbare Stahlrahmen und Beton, was zu dieser Zeit eine radikale Abkehr von traditionellen Baumaterialien war.

Die Cité Frugès in Pessac. Foto: Hilke Maunder
Die Cité Frugès zeigt anschaulich, wie unterschiedlich standardisierte Bauelemente stets neu kombiniert werden können zu Bauten, die so zu Unikaten werden. Foto: Hilke Maunder

Was die Cité Frugès jedoch wirklich einzigartig macht, ist die Integration von Luft, Licht und Grünflächen in das Design. Die Häuser sind so angeordnet, dass sie genügend Platz für Gemeinschaftsgärten und Freiflächen bieten. Große Fenster, Dachterrassen und Balkone sorgen für eine natürliche Belichtung und eine enge Verbindung zur umgebenden Natur.

Die Cité Frugès in Pessac zeigt Le Corbusiers Pioniergeist im sozialen Wohnungsbau und sein Bestreben, die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Dieses Projekt war ein wichtiger Vorläufer für spätere Entwicklungen im sozialen Wohnungs- und Siedlungsbau und unterstreicht Le Corbusiers Vision einer besseren Zukunft durch innovative Architektur.

Die Cité Frugès gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird immer noch bewohnt, was ihre zeitlose Relevanz und ihre Bedeutung in der Geschichte der Architektur unterstreicht. Le Corbusier hat mit diesem Projekt erneut bewiesen, dass Architektur nicht nur funktionell, sondern auch inspirierend und sozial verantwortlich sein kann.

Die Cité Frugès in Pessac. Foto: Hilke Maunder
In der Maison Frugès-Le Corbusier. Foto: Hilke Maunder

Le Corbusier und das Bauhaus

In den 1920er Jahren entwickelte Le Corbusier seine Ideen zur „Maschine zum Wohnen“ weiter. Dabei stand er in regem Austausch mit dem Bauhaus. Das Bauhaus war eine Schule und Bewegung im anhaltinischen Dessau, die die Verbindung von Kunst und Handwerk förderte.

Die Vorstellung, dass Design und Konstruktion Hand in Hand gehen sollten, fand in Le Corbusiers Konzept der „Maschine zum Wohnen“ eine Resonanz. Auch die Prinzipien des Bauhauses, wie die Verwendung von Stahl, Glas und standardisierten Bauelementen, finden sich in Le Corbusiers Werken wieder.

Wie sehr das Bauhaus Le Corbusier beeinflusste, zeigt die Villa Savoye in Poissy. Sie verkörpert exemplarisch die Prinzipien des „Internationalen Stils“ mit seiner Betonung der Funktionalität, der offenen Grundrisse und der Verwendung von Stahl und Glas.

In jener Zeit – Le Corbusier war bereits ein anerkannter Architekt –  traf er sich mit den führenden Köpfen des Bauhauses, darunter Walter Gropius, Mies van der Rohe und Wassily Kandinsky. Diese Treffen führten zu einem intensiven Gedankenaustausch über die Zukunft der Architektur und des Designs.

Der Austausch zwischen Le Corbusier und dem Bauhaus fruchtete in konkreten Projekten. Berühmt wurde die Weißenhofsiedlung, wo unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe eine Werkbundsiedlung mit 21 Gebäuden entstand. Elf stehen heute noch davon. Einer der spektakulärsten Entwürfe war die Maison Citrohan von Le Corbusier: ein Doppelhaus auf Pfeilern, streng und leicht zugleich, mit Dachterrasse, modularen Wohnräumen und funktional gestalteter Einbauküche.

Dieser Prototyp verkörperte die Ideen des modernen Wohnens und wurde auf der Internationalen Bauausstellung in Stuttgart 1927 präsentiert.

Das Bauhaus in Dessau gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Foto: Hilke Maunder
Das Bauhaus in Dessau gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Foto: Hilke Maunder

Die Jahre der CIAM

Le Corbusier war bereits ein echter Networker. Gemeinsam mit anderen führenden Architekten gründete er 1928 die Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM; Internationale Kongresse für moderne Architektur),  in denen Architekten und Stadtplaner eine zeitgemäße und funktionale Architektur propagierten und diskutierten.

Dazu organisierten die CIAM regelmäßige Kongresse. Beim ersten Treffen 1928 wurden die CIAM offiziell gegründet. 1933 war in Athen „Die funktionelle Stadt“ Thema, 1937 diskutierten die CIAM in Paris die Unité d’Habitation und damit eine der wichtigsten Ideen in Le Corbusiers Werk. 1947 traf man sich in London und tauschte sich über die Garden City aus. 1959 löste sich die Organisation auf.

Die Kapelle von Notre-Dame-du-Haut

Ein weiteres herausragendes Werk von Le Corbusier in Frankreich ist die Kapelle von Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp. Dieses Gebäude, das 1955 fertiggestellt wurde, bricht mit den klassischen Konventionen der Sakralarchitektur. Die organischen Formen, das Spiel mit Licht und Schatten sowie die einzigartige Materialwahl machen die Kapelle zu einem spirituellen Ort von außergewöhnlicher Schönheit und Tiefe.

Die Cité Radieuse, Marseille (1947-1952)

Cité Radieuse, Marseille. Foto: Hilke Maunder
Die Cité Radieuse von Marseille. Foto: Hilke Maunder

Le Corbusiers Spätwerk prägten Projekte wie die Unité d’Habitation in Marseille. In diesem Wohnkomplex setzte er exemplarisch seine Ideen zur vertikalen Stadt in die Praxis um.

Der 137 Meter lange, 56 Meter hohe und 24 Meter breite Betonbau ruht auf 36 Stelzen. Auf seinen 17 Stockwerken birgt er 337 Wohnungen  unterschiedlicher Größe für 1.600 Bewohner. Jede Etage im Hochhaus übernimmt eine Funktion in dieser vertikalen Stadt.

Le Corbusier wollte so ein Gefühl von Gemeinschaft schaffen. Denn für ihn soll eine Wohnung nicht nur Wohnraum bieten, sondern ein komplettes soziales Umfeld. Dazu gehören in der Cité Radieuse ein Kindergarten, Geschäfte und Arztpraxen, ein Restaurant und sogar ein Dachgarten.

Ausführlich stelle ich sie in diesem Beitrag vor.

Cité Radieuse, Marseille. Foto: Hilke Maunder
Der Pool der Cité Radieuse auf dem Dach. Foto: Hilke Maunder

Die Maison Radieuse, Nantes (1955-57)

In Rezé bei Nantes entwickelte Le Corbusier seine vertikale Stadt mit der Maison Radieuse weiter. Sie ist die zweite der fünf von Le Corbusier geschaffenen unités d’habitation. Im Vergleich zum Pilotprojekt in Marseille weist sie einige Unterschiede auf.

Die Cité Radieuse in Marseille war ein Projekt des Ministeriums für Wiederaufbau und hatte zum Ziel, möglichst vielen Menschen nach Ende des Krieges wieder ein Dach über dem Kopf zu geben. In Rezé war dieser Druck nicht mehr so enorm. Auftraggeber dort war eine genossenschaftliche soziale Wohnungsbaugesellschaft.

Das Design und die Struktur der beiden Gebäude weisen jedoch ähnliche Merkmale auf, darunter die Verwendung von Beton und die Betonung der Funktionalität. Die Cité Radieuse in Marseille jedoch strahlt noch stärker den Einfluss des Brutalismus aus.

Beide Bauten sind heute Besuchermagnete für Architekturfans. Die Maison Radieuse wird seit 2022 restauriert. 2027 soll ihre berühmte farbige Fassage leuchtend wie einst wieder erstrahlen.

Cité Radieuse, Marseille. Foto: Hilke Maunder
Farbenfroh: die Fassade der Cité Radieuse von Marseille wie auch der Maison Radieuse in Rezé mit ihren unterschiedlich bunten Balkonen. Foto: Hilke Maunder

Das Erbe von Le Corbusier

Mit 77 Jahren starb Le Corbusier am 27. August 1965 in Roquebrune-Cap-Martin, als er beim Baden im Meer nahe seinem Ferienhäuschen Le Cabanon einen Herzinfarkt erlitt und ertrank. Ein Denkmal erinnert dort am Küstenwanderweg an den Architekten. Auf dem Friedhof von Roquebrune-Cap-Martin fand er seine letzte Ruhe.

Sein Erbe in der Architekturwelt lebt jedoch weiter, und seine Werke sind nach wie vor Quellen der Inspiration und Studienobjekte für zukünftige Generationen von Architekten.

Sein Manifest „Fünf Punkte zu einer neuen Architektur“ beeinflusste Generationen von Architekten und legte die Grundlage für die Entwicklung des modernen Städtebaus. Sein Erbe ist in Bauten von renommierten Architekten wie Oscar Niemeyer und Richard Meier spürbar.

In der vertikalen Stadt von Le Corbusier übernehmen die Flure der Etagen die Funktionen von Straßen. Foto: Hilke Maunder
In der vertikalen Stadt von Le Corbusier übernehmen die Flure der Etagen die Funktionen von Straßen. Foto: Hilke Maunder

Le Corbusier: sein Welterbe in Frankreich

Seit Juli 2016 sind 17 Bauten in sieben Ländern von Le Corbusier als Weltkulturerbe ausgezeichnet.  In Frankreich gehören dazu:

  • 1923: Maisons La Roche et Jeanneret / Paris, Frankreich
  • 1924: Cité Frugès / Pessac
  • 1928: Villa Savoye / Poissy
  • 1931: Mietshaus an der Porte Molitor / Boulogne-Billancourt
  • 1945: Unité d’habitation / Marseille
  • 1946: Manufacture / Saint-Dié-des-Vosges
  • 1950: Chapelle Notre-Dame-du-Haut / Ronchamp
  • 1951: Cabanon du Corbusier / Roquebrune-Cap-Martin
  • 1953: Couvent Sainte-Marie-de-la-Tourette / Éveux
  • 1953: Maison de la Culture de Firminy / Firminy
  • 1954-56: Les Maisons Jauol / Neuilly-sur-Seine

Le Corbusier erleben

Der Dachgarten der Cité Radieuse von Marseille. Foto: Hilke Maunder

Site Le Corbusier 

Dieses Zentrum in Firminy ist eines der wichtigsten Museen, das dem Werk von Le Corbusier gewidmet ist. Es umfasst die Kirche Saint-Pierre, die Unité d’Habitation und die Maison de la Culture. Diese Gebäude sind bedeutende Beispiele für Le Corbusiers Architektur und Design.
• Maison de la culture, Boulevard périphérique du stade, 42700 Firminy, Tel. 04 77 61 08 72, https://sitelecorbusier.com

Villa Savoye

Die Villa Savoye ist eines der bekanntesten Werke von Le Corbusier und wird heute als Museum betrieben. Es ist ein wichtiges Beispiel für seine Ideen zur modernen Architektur und seine Prinzipien der „Maschine zum Wohnen“.
• 82, Rue de Villiers, 78300 Poissy, Tel. 01 39 65 01 06, www.villa-savoye.fr

Villa La Roche / Fondation Le Corbusier

Die Fondation Le Corbusier in Paris ist dem Leben und Werk des Architekten gewidmet. Sie beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Zeichnungen, Modellen und persönlichen Gegenständen von Le Corbusier.

Sie residiert in der Villa La Roche, die Le Corbusier und sein Cousin Pierre Jeanneret von 1923 bis 1925 für Raoul La Roche, Bankier aus Basel und Sammler von Avantgarde-Kunst, erbauten.
• 8-10, Square du Dr Blanche, 75016 Paris, Tel. 01 42 88 75 72, www.fondationlecorbusier.fr/visite/maison-la-roche-paris

Hôtel Le Corbusier

Wie es sich anfühlt, in einer unité d’habitation von Le Corbusier zu wohnen, verrät das Hôtel Le Corbusier der Cité Radieuse von Marseille. Seine Zimmer sind so unterschiedlich wie die Wohnungen dieses Hochhauses.
• 280, Bd Michelet, 13008 Marseille, Tel.  04 91 16 78 00, www.hotellecorbusier.com

Cité Radieuse: ein typisches Zimmer des Hôtel Corbusier. Foto: Hilke Maunder
Ein typisches Zimmer des Hôtel Le Corbusier. Foto: Hilke Maunder

Cité de l’Architecture et du Patrimoine

Dieses Museum in Paris widmet sich der Architektur und dem Erbe Frankreichs und beherbergt eine umfassende Sammlung, die auch Werke von Le Corbusier beinhaltet.
• 1, Place du Trocadéro et du 11 Novembre, 75116 Paris, Tel. 01 58 51 52 00, www.citedelarchitecture.fr

Musée national d’Art moderne (Centre Pompidou) 

Das Centre Pompidou in Paris beherbergt eine bedeutende Sammlung moderner Kunst, darunter auch Werke von Le Corbusier. Hier könnt ihr seine Gemälde und Zeichnungen bewundern.
• Place Georges-Pompidou, 75004 Paris, Tel. 01 44 78 12 33, www.centrepompidou.fr

Weiterlesen

Im Web

Nicht von Le Corbusier, sondern von Eileen Gray stammt diese Ikone der Moderne in Roquebrune-Cap Martin: die Villa E 1027 – mehr erfahrt ih hier.

Im Blog

Alle Artikel zur französischen Architektur und führenden französischen Architekten vereint diese Kategorie.

Auguste Perret baute das kriegszerstörte Le Havre auf – und schuf dort eine „Poesie in Beton“, die ebenfalls zum Welterbe gehört. Hier erfahrt ihr mehr.

6 Kommentare

  1. Eine negative Seite von Le Cobusier, er hat sich sozusagen das Haus E1027 , ein Meisterwerk der Architektur, entworfen und gebaut von Eileen Gray, angeeignet und in bunten Farben übermalt. Alle Welt hielt ihn für den Erbauer , was er nie korrigiert hat.

    1. Ja, da hast Du völlig recht. Eileen Gray schuf Haus E1027 an der französischen Riviera zwischen 1926 und 1929 ein Domizil für sich und ihren jungen Lebensgefährten Jean Badovici — und wollte in Roquebrune-Cap-Martin al s Pionierin der Moderne ein Domizil schaffen, das architektonisches Manifest und heimeliger Wohnort zugleich war. Ihr Sommerhaus verrät bis heute die wahre Urheberin mit seinen Initialen: E-1027 = E für Eileen, 10 = J in Jean, 2 = B in Badovici, 7 = G in Gray. Eileen Gray teilte zudem überhaupt nicht die Ansichten von Le Corbusier, für den Häuser „Wohnmaschinen“ waren. Sie war überzeugt: „Ein Haus ist keine Maschine, in der man lebt. Es ist die Schale des Menschen, seine Verlängerung, seine Freisetzung, seine spirituelle Emanation“.
      Viele Grüße! Hilke

  2. …vielleicht noch ein kleiner Hinweise: das Schleusenhaus in Niffer (68), die Einfahrt zum Rhein-Rhone-Kanal, wurde ebenfalls von Le Corbusier gebaut…

    1. Lieber Udo, ganz herzlichen Dank für diesen Tipp – davon hatte ich noch nicht gehört! Bises, Hilke

  3. Hallo Frau Maunder,
    mit Begeisterung lese ich seit einiger Zeit Ihren Newsleter. Viele Tipps habe ich auch schon umgesetzt. Zu diesem Artikel über Le Corbusier habe ich noch eine Anmerkung: Er hat auch noch Les Maisons Jauol in der Zeit 1954-56 in Neuilly-sur-Seine entworfen. Hierüber gibt ein Buch von Franco Angeli, welches ich aus dem Grund gekauft habe, weil unser Haus nach diesen Entwürfen zu seiner maurischen Villa in 1968 gebaut worden ist.

    1. Liebe Frau Koppers, ganz herzlichen Dank für diese Ergänzung – ich nehme sie gleich noch mit auf, wenn es Ihnen recht ist. Merci und viele Grüße! Hilke Maunder

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