Prats-de-Sournia, Dorffest. Foto: Hilke Maunder
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Das große Dorffest von Prats-de-Sournia

Es gilt als „Balkon des Fenouillèdes“: Prats-de-Sournia. Alljährlich am ersten Sonntag im Juni veranstalten seine 78 Einwohner seit 2003 ein Dorffest, das staunen lässt: mit einem Bauernmarkt örtlicher Produzenten, Kunstausstellungen, Flohmarkt, Eselausritten für Kinder und großem gemeinsamen Mittagessen im Schatten alter Bäume.

Der große Tag von Prats-de-Sournia

Journée du Balcon du Fenouillèdes nennt es sich, und alle machen mit. Eröffnet wird der Tag gegen 9.30/10 Uhr mit einem Ständchen der Banda, der Blaskapelle. Ziegenkäse, charcuterie vom Schwein und Lamm, Kirschen und Pyrenäen-Honig stapeln sich auf den Marktständen.

Prats-de-Sournia: charcuterie. Foto: Hilke Maunder
Prats-de-Sournia: lokale charcuterie, hausgemacht Foto: Hilke Maunder

Keramik, geflochtene Körbe und handgearbeiteten Schmuck verkaufen die Kunsthandwerker. Thierry Vilquin und Thérèse Feugère, die beide im Dorf leben und arbeiten, sind mit Leder- und Seidenarbeiten dabei.

Prats-de-Sournia: Auf dem Roussillon kommen die ersten Kirschen des Landes. Foto: Hilke Maunder
Aus dem Roussillon kommen die ersten Kirschen des Landes. Foto: Hilke Maunder

Sommerliche Töpferkurse

Gegenüber der Kirche zeigt die dorfeigene Töpferwerkstatt Keramikarbeiten von Einheimischen. Eigentlich heißt sie Terre Ouverte Pratséenne. Doch da Franzosen Akronyme lieben, wird sie nur T.O.P genannt.

Das ganze Jahr hindurch bietet sie jeden Freitag – und als sommerliche Ateliers für Einheimische und Gäste – Töpferkurse an! Kontaktiert bei Interesse Françoise (Tel. 04 68 59 17 30) oder Aurora (Tel. 04 68 97 10 40, aurora.zapata@wanadoo.fr).

Wovon Männer träumen... die Dorfbar von Prats-de-Sournia…Foto: Hilke Maunder
Wovon die Männer im Fenouillèdes träumen… die Dorfbar von Prats-de-Sournia…Foto: Hilke Maunder

Morgens gibt es in der Dorfbar kostenlos Kaffee und Kuchenteilchen. Mittags erfüllt der Duft von Grillfleisch und Merguezwürstchen die Luft.

So gestärkt, wird gewandert. Um 14 Uhr beginnt am Rathaus eine geführte Runde zu den cabanes, den typischen Feldsteinhütten in den Feldern und Weingärten. Wer den 7,5 km langen Chemin des Cabanes auf eigene Faust erwandern will, folgt der gelben Markierung.

Prats-de-Sournia: Fritons. Foto: Hilke Maunder
Frisch gebacken: die fritons. Foto: Hilke Maunder

Dann bereichern Straßenkünstler und Kinderanimationen den Nachmittag, bis sich um 17 Uhr Einheimische und Gäste zum Abschlusskonzert in der Dorfkirche Saint-Félix treffen.

Die Dorfkirche Saint-Félix. Foto: Hilke Maunder
Die Dorfkirche Saint-Félix. Foto: Hilke Maunder
Prats-de-Sournia: Altar der Kirche
Der Altar der Dorfkirche von Prats-de-Sournia. Foto: Hilke Maunder

Das Dorf lebt wieder auf

Sie freuen sich dann bereits auf das nächste Dorffest im kommenden Jahr. Wo wieder alle mitmachen werden. Denn nach Jahren des langsamen Dorfsterbens hat auch in Prats-de-Sournia eine rurale Renaissance begonnen. Die Jungen kehren zurück in die Heimat ihrer Eltern und Vorfahren.

Prats-de-Sournia:
Auch ein Lama ist in Prats de Sournia daheim. Foto: Hilke Maunder

Hier könnt ihr schlafen*

 

Prats-de-Sournia:
Aus Naturstein der Umgebung erbaut: Prats-de-Sournia. Foto: Hilke Maunder

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Im Blog

Le Sentier des Cabanes

In Prats-de-Sournia beginnt eine aussichtsreiche Wanderrunde, die euch zu den traditionellen Arbeitshütten der Schäfer und Viehzüchter führt – und unterwegs traumhafte schöne Blicke auf den Canigou, den Pech du Bugarach und die Synklinale von Saint-Paul-de-Fenouillet eröffnet. Hier gibt Infos und Impressionen.

Le Fenouillèdes

Euch gefällt die alte Comarca Fenouillèdes der Pyrénées-Orientales? Dann holt euch hier mehr Reise-Ideen!

Im Buch

Ralf Nestmeyer, Languedoc-Roussillon*

Zwischen dem Delta der Camargue und den Gipfeln der Pyrenäen hat Ralf Nestmeyer nahezu jeden Strand gesehen, jede Stadt besucht, jedes Wehrdorf besichtigt – im Languedoc etwas intensiver, im Roussillon fokussiert er auf bekannten Highlights. Inzwischen ist der wohl beste Führer für diese wunderschöne Ecke Frankreichs 2024 in der 10. Auflage erschienen.

Das 588 Seiten dicke Werk ist der beste Begleiter für Individualreisende, die diese Region entdecken möchten und des Französischen nicht mächtig sind. Wer möchte, kann den Band hier* direkt bestellen.

Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre  Kultur, Sprache und Küche pflegt.

Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

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Prats-de-Sournia, Blick zum Aglytal hin. Foto: Hilke Maunder
Der Ausblick von Prats-de-Sournia zum Tal des Agly. Foto: Hilke Maunder

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