Die Pfarrkirche von Bugarach. Foto: Hilke Maunder
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Postkarte aus … Bugarach

Bugarach ist ein kleines Dorf. Knapp 140 Einwohner wohnen in den alten Steinhäusern, die sich im kleinen Dorfkern drängen, überragt von der wachsamen Spitze des Kirchturmes und dem legendären Pech de Bugarach.

Herbst am Pech de Bugarach. Foto: Hilke Maunder
Herbst am Pech de Bugarach. Foto: Hilke Maunder

Auf seinem Gipfel, so behaupten Legenden, sollen schon UFOs gelandet sein sollen, ist er doch mit 1.230 Metern doch die höchste Spitze der Corbières. Und im Maya-Kalender als einer der acht Orte der Welt aufgeführt, an denen man den Weltuntergang garantiert überleben kann.

Bugarach: in der Grande Rue. Foto: Hilke Maunder
Bugarach: in der Grande Rue. Foto: Hilke Maunder

Alternativ aus Tradition

Ob’s stimmt oder nicht: Bugarach hat Alternative und Aussteiger schon seit mehr als 50 Jahren angelockt. Sie verwandelten alte Bauernstellen in Biohöfe und bieten Esoterik, Yoga oder Wandertouren an.

Bugarach: Blumentöpfe, kunstvoll arrangiert zwischen den Fensterrahmen. Foto: Hilke Maunder
Bugarach: Blumentöpfe, kunstvoll arrangiert zwischen den Fensterrahmen. Foto: Hilke Maunder

Und versuchen, Orten wie Bugarach, die wie viele Orte in der Region unter Landflucht und Überalterung der Bevölkerung leiden, wieder zu beleben. Dabei setzen sie auf Kunst und Kultur.

Bugarach: Diane Liljelund und BeBucharach:: Bugarach: Diane Liljelund vor ihrer Galerie. Foto: Hilke Maunder
Diana Liljelund vor ihrer Galerie. Foto: Hilke Maunder

So wie Diana Liljelund. Die blonden Haare locker zum Pferdeschwanz zusammengebunden, stand sie am Eingang der alten Post in der Grand’Rue 9, ein Glas in der Hand, klönend mit einem Pärchen, das auf einer Steinmauer vor dem Haus sagt. „Schaut mal rein in meine Galerie!“

Diana, Jahrgang 1961, Tochter finnischer Eltern, im Nordosten der USA aufgewachsen, studierte Architektur und Design in Kanada, arbeitete in vielen Hauptstädten Europas, kuratierte Sammlungen – und begann, selbst künstlerisch zu arbeiten.

Bugarach: Diane Liljelund und Besucherin in der Galerie. Foto: Hilke Maunder
Diana Liljelund und Besucherin in der Galerie. Foto: Hilke Maunder

An der bretonischen Côte du Granit Rose legte sie Muster aus weißen Kieseln auf den verwitterten Fels und fotografierte die Werke als Collage. Fasziniert entdeckte sie die Wälder im Wechsel der Jahreszeiten.

Sie hielt ihre gefühlten Erinnerungen an Wurzeln und Stämme, Strukturen und Texturen in Öl und Aquarellen fest. Zwei Räume füllten ihre Arbeiten in der Galerie 9 von Bugarach. Heute ist ihre Galerie Vergangenheit – schade!

Bugarach: ein Ölbild von Diane Liljelund. Foto: Hilke Maunder
Ein Ölbild von Diana Liljelund. Foto: Hilke Maunder

Diana findet ihr Motive in der Natur ringsum. Im Schatten der höchsten Spitze der Corbières überrascht sie mit einer landschaftlichen Vielfalt, die mediterrane und ozeanische Einflüsse vereint.

Foto: Hilke Maunder

Nur wenige Meter vom Ort versteckt sich mit dem Lac de la Vène ein kleiner Stausee, den nur die Einheimischen kennen. Dort können sie fischen, am Ufer grillen und im Sommer baden.

Foto: Hilke Maunder
Der Lac de la Vène und der Pech de Bugarach, Foto: Hilke Maunder

Bugarach: meine Reise-Info

Wanderung auf den Bugarach

Auf die höchste Spitze der Corbières führen mehrere Wanderwege. Klickt mal hier für Impressionen und Infos.

Les Sauveurs du Terroirs

• 161, Rue du Faubourg, 11190 Bugarach,  Tel. 04 68 69 87 59, www.facebook.com

Bugarach: Sauveurs du Terroirs. Foto: Hilke Maunder
Les Saveurs du Terroirs. Foto: Hilke Maunder

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Im Blog

Alle Beiträge aus dem Département Aude vereint diese Kategorie.

Im Buch

MARCO POLO Languedoc-Roussillon/Cevennen*

Diesen Titel habe ich nach Axel Patitz und Peter Bausch inzwischen seit sechs Ausgaben umfangreich erweitert und aktualisiert.

Strandvergnügen und Kultur, quirlige Städte und wildromantische Landschaften: Von den Cevennen über das Languedoc bis hin zum Roussillon findet ihr dort Highlights und Kleinode, Tipps für Entdecken und Sparfüchse – und Adressen, die ich neu entdeckt und getestet haben. Denn dieser Landstrich ist seit 2014 meine zweite Heimat.

Wandert rund um den Mont Lozére, radelt durch die Petite Camargue, schippert im Hausboot auf dem Canal du Midi, taucht mit der Zahnradbahn in die faszinierende Tropfsteinwelt der Cevennen ein oder entdeckt die Côte Vermeille bei einer Schnorchelwanderung. Wer mag, kann ihn hier* direkt bestellen.

Der Reisebegleiter vor Ort: Ralf Nestmeyer, Languedoc-Roussillon*

Zwischen dem Delta der Camargue und den Gipfeln der Pyrenäen hat Ralf Nestmeyer nahezu jeden Strand gesehen, jede Stadt besucht, jedes Wehrdorf besichtigt – im Languedoc etwas intensiver, im Roussillon fokussiert er auf bekannten Highlights. Inzwischen ist der wohl beste Führer für diese wunderschöne Ecke Frankreichs 2024 in der 10. Auflage erschienen.

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Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.

Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

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Bugarach: Kühe auf der Weide vor dem Pech de Bugarach. Foto: Hilke Maunder
Herbst am Pech de Bugarach. Bis der erste Schnee fällt, weiden die Kühe in der freien Natur. Foto: Hilke Maunder

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