
Alter Stein, Blumengassen und ein feudales Château: Auch Castelnou gehört zu den malerischen Orten, die das Mittelalter bewahrt haben.
Und damit auch zu den fünf plus beaux villages de France, die ihr in den Pyrénées-Orientales finden könnt. Entsprechender Andrang, besonders von Ostern bis Oktober, ist damit garantiert.
Bei Frankreichs Katalanen
Doch wir hatten Glück. Denn die Wolken jagten sich mächtig am Himmel, und kurze, schnelle Schauer wechselten sich mit Sonnenschein. Schon von weitem liegt das Örtchen idyllisch im Grünen.
Und sogar die Schneespitzen der Pyrenäen mit dem majestätischen Canigou (2.784,66 m), dem Hausberg der Katalanen, lugten für einige Minuten aus den Wolken hervor.
Im Norden bewacht ein imposantes Tor mit zwei Türmen seit dem 14. Jahrhundert den Eingang zum Ort, über dem die Stammburg der Vizegrafen von Castelnou wacht.
Ihr Château findet sie am südwestlichen Ende des kleinen Ortes, den die parallel verlaufenden Hauptachsen Carrer d’avall und Carrer del mig verbinden. Kleine Gassen und Treppenwege verbinden sie.
Von April bis Oktober findet ihr in ihnen Kunsthandwerker und Galerien, Cafés, Lokale und charmante chambres d’hôtes. Außerhalb der Saison wirkt der Ort so ausgestorben wie einst im 19. Jahrhundert, wo er als verlassen und aufgegeben halt.
Mit der Restaurierung der Burg – und dem wieder erwachten Interesse an alten Bauten – zog wieder neues Leben ein. Heute zählt Castelnou offiziell wieder 341 Einwohner.
Lasst euch durch die Gassen treiben hin zum Dorfplatz, und schaut euch einmal die Fassaden aus groben Feldsteinen genauer an. Manche Häuser besitzen noch traditionelle, halbkugelförmige Backöfen. Andere sind unter der Dachtraufe mit Keramikfliesen geschmückt.
Bei manchen Wänden hatte ich den Eindruck, als hätte die Burg als Materiallager für die Mauersteine gedient. Außerhalb der Stadtmauer liegt die Église Sainte-Marie du Mercadal, die um 1259 errichtet wurde. Leider war die Kirche bei unserem Besuch verschlossen.
Von einem Leser habe ich erfahren, dass es in Castelnou geheimdienstlichen Vorgängen mit einer Prise Erotik zu Zeiten des 2. Weltkrieges gegeben hat. Wenn ihr mehr darüber wisst, freue ich mich über Infos. Merci !
Castelnou: meine Reise-Tipps
Schlemmen
L’Hostal
Küchenchef Paul Bourret serviert katalanische Traditionsküche mit Cargolade, Escargot à la Catalane, Grillgerichten und Winter-Wärmern wie Raclette und Fondue.
• 13, carrer Na Patora, Tel.04 68 53 45 42, www.lhostal.com
Shopping
Weine der Appellation Côtes du Roussillon könnt ihr im Schlosskeller verkosten und kaufen. Werft einen Blick auf die Barriquefässer, die in drei Etagen übereinander liegen!
Bei À la Ruche findet ihr Honig-Spezialitäten aus dem Roussillon.
• Place du village, Tel. 06 63 17 52 96, www.a-la-ruche.com
Von Mitte Juni bis Mitte September gibt es jeden Dienstag zudem einen Markt mit lokalen Erzeugern!
Gaston Depierre hat früher für Hermès gearbeitet. Seit rund 20 Jahren lebt er in Castelnou, wo er in seiner Werkstatt L’Oeuf Surprise historische Schmuckeier, wie beispielsweise von Fabergé, restauriert. Und auch eigene Eier entwirft und fertigt.
• 12, Carrer del Mitg, Tel. 04 68 53 01 22
Schlafen
Moulin de Canterrane
Mitten in der Natur versteckt sich diese einstige Mühle, die heute Ferienhäuser birgt. Und auch einen hauseigenen Muscat herstellt. Hier habe ich das Anwesen vorgestellt.
La Figuera
Charmantes Chambre d’Hôte mit fünf Zimmern im katalanischen Stil, das abends auch einen Table d’Hôte anbietet.
• 3, carrer de la font d’Avall, Tel. 04 68 53 18 42, www.la-figuera.com
Noch mehr Betten*
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