Romantisch illuminiert am Abend: das Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
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Bettentest: Château de Besseuil

Der Auftritt ist fürstlich: Stilvoll setzen Strahler das Château de Besseuil in Clessé, einem 900-Einwohner-Dorf nördlich von Mâcon in Szene.

Seit dem 15. Jahrhundert erhebt es sich am Rand des Dorfes am Hang eines Hügels mit weitem Blick auf die Landschaft des Mâconnais. Fünf Jahrhunderte lang gehörte es verschiedenen Adelsfamilien, ehe der französische Unternehmer Jean-Pierre Rey im Jahr 2005 das Schloss erwarb und aufwendig sanieren ließ.

Ein Weingut-Schloss: Das lässt Nostalgie vermuten. Doch das Château de Besseuil beweist Mut zum Stilbruch.  Beim jahrelangen Facelift wurden die historischen Gebäudeteile originalgetreu restauriert und mit Design von heute ergänzt. 2009 eröffnete das Château de Besseuil als Luxushotel mit 20 Gästezimmer und Suiten.

Sechs Suiten befinden sich im Haupthaus. Die sechs Studios und acht Doppelzimmer in den ehemaligen Ställen sind überraschend funktionell und modern eingerichtet – knallig in Orange-Schwarz, mit LED-Leuchtstreifen und kleiner Nasszelle mitten im Zimmer. Minimalismus, hart und kantig. Doch die Gäste locken nicht die Zimmer, sondern das Ambiente des Gutes. Und die Küche.

Das Restaurant des Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
Das Restaurant des Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder

Im ehemaligen tenailler, dem Gelenk zwischen Schloss und Stall, befindet sich ein gastronomisches Restaurant, in dem seit 2023 mit Anthony Denon ein junger Koch am Herd steht, der viel Erfahrung und Kreativität in die Küche des Schlosses bringt.

Er verzaubert die Gäste mit seiner raffinierten Küche, die auf regionalen Zutaten und traditionellen Rezepten basiert. Denon hat in einigen der renommiertesten Restaurants Frankreichs gearbeitet, darunter im Restaurant La Tour d’Argent in Paris und dem Château de Chenonceau.

Das Kalbsfilet im Abendmenü. Foto: Hilke Maunder
Das Kalbsfilet im Abendmenü. Foto: Hilke Maunder

Im Speisesaal und der Terrasse auf dem Innenhof serviert er eine raffinierte Lokalküche im Rhythmus der Jahreszeiten, die das Terroir des Mâconnais neu interpretiert. Dazu passen perfekt die hauseigenen Weine vom Bio-Weingut, aus deren Trauben Kellermeister Gautier Thevenet, der Erbe des bekannten Burgunder Winzers Jean Thevenet.

Auf den drei Hektar Rebfläche des Weinguts vinifiziert er echte Träumchen und edle Schäumchen. Die Weißweine aus der Rebsorte Chardonnay sind als AOP Viré-Cessé klassifiziert, werden hoch bewertet und sind überraschend gut bezahlbar – wie beispielsweise die Cuvée Levrouté oder die Crémants des Hauses: eine köstliche Gourmet-Pause in Südburgund: eine köstliche Gourmet-Pause in Südburgund. Ob auch das Weingut-Hotel diesem Anspruch gerecht wird? Voilà der Bettentest.

Das Château de Besseuil zeigt stolz seine Auszeichnungen am Eingang. Foto: Hilke Maunder
Das Château de Besseuil zeigt stolz seine Auszeichnungen am Eingang. Foto: Hilke Maunder

Das Weingut-Hotel Château de Besseuil: die Wertung

Top

  • Die Gesamtanlage des Weingut-Schlosses ist wunderschön – und abends stimmungsvoll illuminiert
    sehr zahlreiche, kostenlose Parkplätze direkt am Château
  • Tolle Lage: schnell und gut zu erreichen – nur 15 Kilometer ab Abfahrt Mâcon Nord (A6)
  • Die Abend- und Mittagsgastronomie im Restaurant. Beim Frühstück dominiert leider ein industrielles Angebot mit Danone-Joghurt, Bonne-Maman-Marmelade etc.
  • Empfangspersonal: freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit und meist auch mehrsprachig
  • Safe und Bademantel im Zimmerschrank
  • Der traumhafte Pool
  • Haustiere gestattet

Eingeschränkt top

  • Der Wasserkocher: leider aus Plastik
  • Die Kaffeemaschine: warum mit Alukapseln?

Flop

Die Zimmer und Studios in den ehemaligen Ställen enttäuschen. Warum?

  • Die Zimmer sind sehr klein und sehr hellhörig
  • Die Fenster lassen sich nicht öffnen
  • Weder Klimaanlage noch Ventilator für heiße Tage
Ein typisches Bett im Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
Ein typisches Bett im Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
  • Die Betten sind nicht einladend: Die Bettwäsche ist ungebügelt und nachlässig aufgezogen.
  • Einfachstes Mobiliar mit Baumarkt-Ambiente
Die Kitchenette der Standardzimmer im Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
Die Kitchenette der Standardzimmer im Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
  • Der Essensbereich ist unzureichend beleuchtet, es gibt nur kleine LED-Lichter in der Holzleiste und eine Neonlichtstange an der Kitchenette
Das Bad eines Standardzimmers im Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
Das Bad eines Standardzimmers im Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
  • Im Bad ging mir die Duschstange bis zum Mund … Haarewaschen ist da schwierig.
  • Das Handwaschbecken ist zu klein, um sich die Hände oder das Gesicht zu waschen. Der Abstand Hahn – Boden der Waschschüssel ist handbreit.

Gesamteindruck

Das Château de Besseuil besitzt großes Potenzial, wird aber seit Jahren schlecht geführt – das zeigen auch die Kommentare auf Online-Portalen wie Tripadvisor, Google oder Booking.com. Das Haus verlässt sich ein wenig zu sehr auf den optisch ersten, zauberhaften Eindruck und den Ruf seines Restaurants als auf die Qualität der Unterkünfte.

Château de Besseuil*

365, route Rousset, 71260 Clessé, Tel. 03 85 36 92 49, https://chateaudebesseuil.com, online buchbar auch hier*.

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Offenlegung

Ich entdeckte das Château de Besseuil im Rahmen einer individuellen Pressereise von Bourgogne Tourisme. Dafür sage ich alle Mitarbeitern, die meinen Aufenthalt unterstützt haben, ganz herzlichen Dank.

Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, wie ich es erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Posts bezahlt.

Die Bar des Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder
Die Bar des Château de Besseuil. Foto: Hilke Maunder

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2 Kommentare

  1. Das trifft 100 Prozent zu. Wir waren auf dem Weg zu Cote Azure 2 mal im Hotel. Werden im Herbst uns ein anderes durch.
    MFG Rüdiger und Christiane Hartwig

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