Narbonne – eine kleine Liebeserklärung
Narbonne ist klein, aber oho: Von der unvollendeten Kathedrale bis zur einzigen Kaufmannsbrücke Südfrankreichs, vom preisgekrönten Markt bis zum modernen Narbo Via Museum – erlebt 2000 Jahre Geschichte und mediterranes Flair nur 15 Kilometer vom Mittelmeer-Strand entfernt.
Es war ungefähr Mittag, als wir in Narbonne ankamen. Die Sonne vergoldete die ganze Landschaft, die Kathedrale hob sich vom azurblauen Himmel ab, ich hatte nicht gewusst, wie schön ein Horizont sein kann.
So eindrucksvoll wie Gustave Flaubert im Jahr 1840 Narbonne erlebte, zeigt sich die einstige Hauptstadt des römischen Galliens, Residenz der Westgotenkönige und Hauptstadt von Septimanien, bis heute. Trotz aller kriegerischen Wirren ist die Stadtkrone aus dem Mittelalter unverändert erhalten.
Römisches Erbe hautnah

Narbonnes Wurzeln reichen jedoch viel weiter zurück – bis in die frühe Römerzeit. Viele Zeugnisse der Römer findet ihr mitten im Herzen der alten Stadt.
Zum Beispiel auf dem Rathausplatz. Bei dessen Neugestaltung entdeckten Steinmetze 1997 unter dem Pflaster große Quader mit tiefen Wagenspuren – ein perfekt erhaltenes Teilstück der Via Domitia.
Die erste Römerstraße in Gallien, die zeitgleich mit der Colonia Narbo Martius um 118 v. Christus errichtet wurde, verband das italienische Stammland mit den römischen Kolonien auf der iberischen Halbinsel.
In Narbonne, der Hauptstadt der neuen Kolonie, kreuzte sich der antike Handelsweg mit der Via Aquitania, die vorbei an Carcassonne und Toulouse nach Bordeaux an den Atlantik führte. Die Haupteinkaufsstraße Rue Cabirol folgt bis heute dem Verlauf der antiken Handelsachse.
Hübsch liegt Narbonne an einem Kanal unter Bäumen.
Walter Koeppen, 1960

Einzige Kaufmannsbrücke Südfrankreichs
Ebenfalls bis in römische Zeit reichen die Wurzeln der Häuserbrücke Pont des Marchands, die mit einer Ladenzeile den Canal de la Robine überspannt. Früher floss die Aude hindurch – und umfasste die Brücke sieben Brückenpfeiler.

Doch im 14. Jahrhundert wechselte der Fluss seinen Lauf. Fortan übernahm der Canal de la Robine den Frachtverkehr. Heute ist er ein beliebtes Revier der Hausbootfahrer – und die Passage unter dem Pont des Marchands ein Spektakel, das Spaziergänger am Kai fasziniert.
Die antike Stadt florierte und baute für ihre Händler im 1. Jahrhundert vor Christus ein Horreum. Das unterirdische Wein- und Warenlager war das ganze Jahr hindurch kühl und trocken. Lastenaufzüge verbanden das Horreum mit dem Forum, heute die Place Bistan.
Von Muselmanen zerstört
Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches kamen die Westgoten – und mit ihnen unruhige Zeiten. 719 wurde Narbonne als erste Stadt des Frankenreichs islamisch. 40 Jahre lang hielten sie die Mauren im Griff, ehe Pippin sie zurückschlagen konnte. Die Rache folgte umgehend. 793 wurde Narbonne von Hischām I, Herrscher über Andalusien, fast komplett zerstört.
Das Ende der Katharer

Im Hochmittelalter hatte die größte christliche Glaubensbewegung des Südens auch in Narbonne Fuß gefasst. Wie Béziers war auch Narbonne eine Hochburg der Katharer und gehörte zum Machtbereich der Grafen von Toulouse.
Nachdem die Katharer in den Albigenserkriegen (1209–1229) verfolgt und ausgerottet worden waren, wurde das Languedoc eingegliedert ins französische Königreich, und die katholische Kirche manifestierte ihren Sieg über die Ketzer mit grandioser Architektur.

Ab 1272 erbaute sie ein imposantes klerikales Trio mit sakralen, profanen und militärischen Bauten aus fünf Jahrhunderten. Das einzigartige monumentale Ensemble war zugleich Residenz und Festung, ähnlich wie der Papstpalast in Avignon. Es besteht aus der unvollendeten Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur (1272 – 1332), dem gotischen Kreuzgang des einstigen Klosters und dem erzbischöflichen Palast.
Dieser bestand aus dem Palais Vieux (12. Jh.), dem Palais Neuf (17. Jh.) und dem Donjon Gilles-Aycelin (12. Jh.). Die Passage de l’Ancre, deren Name an die von den Erzbischöfen an der Küste erhobenen Zölle erinnert, diente als Verbindungsweg zwischen den beiden Palästen, der Kathedrale und dem Kreuzgang.

Imposantes Trio
Heute birgt die Trutzburg des Glaubens an der Place de l’Hôtel de Ville in einem Teil die Stadtverwaltung. Im ältesten Teil, dem Vieux Palais, zeigt das Palais-Musée des Archevêques antike, mittelalterliche und moderne Kunst und Kunsthandwerk. Zu sehen sind unter anderem Fayencen aus Narbonne, Montpellier und Marseille sowie Wandteppiche aus Beauvais. Bereits die große Treppe hinauf in den obersten Stock, wo sich der Eingang befindet, ist beeindruckend!
Im Donjon Gilles Aycelin, einem 42 Meter hohen Bergfried aus dem 13. Jahrhundert, führen 162 Stufen hinauf zu einer Aussichtsplattform. Sie eröffnet fantastische Ausblicke auf die Stadt und den von Platanen gesäumten Canal de la Robine, der die Stadt mit dem Canal du Midi und dem Mittelmeer bei Port-la-Nouvelle verbindet.
Die Kathedrale von Narbonne

Vom Bergfried aus habt ihr auch den besten Blick auf die Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur. Sie ist ein beeindruckendes Zeugnis gotischer Baukunst – und zugleich ein Monument des Unvollendeten. Die imposante Kathedrale, die seit dem 13. Jahrhundert über der Stadt thront, besitzt tatsächlich kein Kirchenschiff! Erbaut wurde lediglich der gigantische Chor, der mit seinen 41 Metern Höhe zu den höchsten gotischen Chorbauten Frankreichs zählt.

Der Bau begann 1272 unter Erzbischof Maurin, inspiriert von der Kathedrale in Clermont-Ferrand. Die ehrgeizigen Pläne sahen ein dreischiffiges Langhaus vor, doch die Arbeiten kamen nie über den prächtigen Chor hinaus. Der Hundertjährige Krieg, die Pest und schwindende Finanzen verhinderten die Vollendung des Gotteshauses.

Im Inneren beeindrucken die farbenprächtigen Glasfenster aus dem 14. Jahrhundert, die zu den ältesten im Süden Frankreichs gehören. Das Sonnenlicht bricht sich in ihnen und taucht den Raum in ein mystisches Farbenspiel. Die vierzehn Seitenkapellen bergen Kunstschätze aus fünf Jahrhunderten – besonders sehenswert ist das Grabmal von Guillaume de Briçonnet, dem letzten Erzbischof von Narbonne, der 1514 in päpstlichem Auftrag den Grundstein für den heutigen Petersdom in Rom legte.

Etwas versteckt, hinter dem prächtigen gotischen Hauptaltar aus weißem Marmor, befindet sich ein kunsthistorisches Juwel: Der „Schatz von Narbonne“ umfasst einzigartige liturgische Gegenstände, darunter die berühmte Tapisserie „Die Erschaffung der Welt“ aus dem 15. Jahrhundert. Eine Besonderheit ist auch die Orgel – nicht wegen ihrer Größe, sondern wegen ihrer Geschichte: Sie wurde während der Französischen Revolution nur deshalb nicht zerstört, weil ein findiger Organist kurzerhand die Marseillaise spielte und so die Revolutionäre besänftigte.

Betrachtet auch einmal die Wasserspeier der Kathedrale auf den äußeren Strebepfeilern. Als Fabelwesen und groteske Figuren spritzen sie bei Regenwetter das Wasser in weitem Bogen von den Mauern weg.Eine lokale Legende besagt, dass die Anzahl der aktiven Wasserspeier bei einem Regenschauer die Dauer des Unwetters vorhersagt.

Gleich neben dem unvollendeten Hauptschiff der Kathdrale – und im Schatten der Bischofsburg, liegen die Jardins de l’Archevêché. Die bischöflichen Gärten, ursprünglich als privater Rückzugsort der Erzbischöfe konzipiert, wurden nach der Französischen Revolution für die Öffentlichkeit geöffnet und sind heute eine beliebte grüne Oase im Herzen der Innenstadt.
Im Schatten der Platanen wird auf Bänken gelesen und geflirtet, Kinder spielen auf dem Kies. Akkurat geschnittene Buchsbäume erinnern an die formellen französischen Gärten des Languedoc. In den Beeten blühen je nach Jahreszeit typisch mediterrane Gewächse und duftende Kräuter wie Lavendel, Thymian und Salbei, und Olivenbäume verbreiten mediterranes Flair. Die obere Terrasse schmückt eine wasserbetriebene Sonnenuhr, die seit dem 19. Jahrhundert zuverlässig die Zeit anzeigt – vorausgesetzt, die Sonne scheint und der Wasserdruck stimmt.

Ein architektonisches Highlight der bischöflichen Gärten ist zweifellos die spektakuläre Passerelle aus Kortenstahl, die als rostfarbener Steg euch auf ein einst verwaistes Dach des alten Gemäuers führt, wo ein Sessel in XXL zur Pause lädt.
Die 2018 eingeweihte Konstruktion ist ein Paradebeispiel für die gelungene Verbindung von mittelalterlicher Substanz und zeitgenössischer Architektur. Die dynamisch angeordneten, vertikal ausgerichteten Stahlplatten bilden ein rhythmisches Muster und erinnern an Speere oder Lanzen, die das ehrwürdige Gemäuer zu bewachen scheinen.

Besonders reizvoll ist der Kontrast zwischen dem warmen Rostton des Kortenstahls und dem hellen Sandstein der historischen Palastmauern. Bei Sonnenschein werfen die versetzt angeordneten Stahllamellen ein faszinierendes Schattenspiel auf den Holzboden der Brücke – ein beliebtes Fotomotiv. Was auf den ersten Blick wie eine rein ästhetische Entscheidung wirkt, hat auch eine praktische Funktion: Die versetzten Stahlplatten bieten einerseits Windschutz, lassen aber gleichzeitig genügend Licht durch.
Die Seele der Poeten
Gegenüber der Kathedrale duckt sich die Chapelle des Pénitents Bleus. Heute dient sie als Ausstellungsraum. Gezeigt wird aktuelle Kunst von heute. Im Sommer 2021 war Serge Griggio dort mit D’Un trait zu sehen. Der Okzitanier ist Autodidakt, doch seine Bilder, Skulpturen und Gravuren sind wahre Kunst. In Kursen vermittelt er Grundkenntnisse und Kniffe der Kreation.

Auf der benachbarten goldgelben Fassaden ist in schwarzen Lettern ein Liedtext verewigt.
Longtemps, longtemps, longtemps après que les poètes ont disparu, leurs chansons courent encore dans les rues …
Lange, lange, lange nachdem die Dichter verschwunden sind, erklingen ihre Lieder noch immer in den Straßen ….
L’Âme des poètes heißt dieser Titel des Chansons, mit dem seine Heimatstadt dem berühmtesten Sänger der Stadt auf der Wand ein Denkmal gesetzt hat: Charles Trenet (1913 – 2001). Sein bekanntestes Werk – La Mer – soll der fou chantant 1943 binnen 20 Minuten auf der Zugfahrt von Carcassonne nach Narbonne komponiert haben.

Der Freizeit-Kanal
Der Canal de la Robine ist das blaue Band der Stadt – und heute fest in der Hand der Freizeitkapitäne. Dicht an dicht sind moderne Hausboote und alte péniche-Lastkähne am Kai vertäut. Eine Promenade für Radfahrer und Fußgänger folgt dem Kanal vom Museum hin zum Quai Mirabeau.

Dort könnt ihr Elektroboote mieten und auf diesem Wasserweg auf eigene Faust unterwegs sein. Oder steigt an Bord eines Ausflugsschiffes und lasst euch auf dem Kanal hin und her schippern!
Die Markthalle von Narbonne

Direkt am Kanal können Freizeitskipper ihr Schiff vertäuen, um der wohl schönsten Markthalle der französischen Provinz einen Besuch abzustatten: den Halles de Narbonne. 1901 entwarf sie Victor Baltard nach Pariser Vorbild.
Kuttelberge, Wurstgirlanden, Olivenstollen, Marzipankuchen, Käse, Wein und Katertropfen: Bereits 1994 gab es für dieses Schlemmerland mediterraner Köstlichkeiten den Panonceau d’Or, die Goldmedaille. 2022 wurden sie zur schönsten Markthalle Frankreichs gewählt.
Unter den Händlern befindet sich auch die alteingesessene Fromagerie Gandolf. Ihre schier unglaubliche Auswahl an Käse macht die Qual der Wahl schwer. Wie schön, dass Inhaber Alain Sigaud gerne einmal ein Probierstückchen abschneidet.
Die Markthalle befindet sich jenseits des Canal de la Robine im Quartier du Bourg. Dieses Viertel bildet zusammen mit der gegenüberliegenden Cité das historische Herz Narbonnes. In beiden Vierteln eröffnen derzeit immer mehr Ateliers, concept stores und kleine Galerien.

Viele leerstehende Läden wurden in den letzten Jahren in kreative Arbeitsräume für junge Designer, Kunsthandwerker und Start-ups umgewandelt. Cafés, Bistros und Weinbars beleben die kleinen Gassen. Besonders in den kleinen Gassen rund um die Markthalle und nahe der Kathedrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur. Wunderschön für eine Pause ist auch die Place des Quatre Fontaines im Quartier du Bourg. Narbonne: meine Reisetipps
Narbo Via: die Reise in die Antike
Ein schöner Spaziergang führt von der Markthalle am Canal de la Robine weiter aus der Innenstadt hinaus und hin zum Musée Narbo Via. Der moderne Museumsbau von Lord Norman Foster blättert mit mehr als 6.000 Exponaten und einer einzigartigen Sammlung antiker Grabsteine die Geschichte als Hauptstadt der einstigen römischen Provinz auf. Initegriert in das Megamuseum ist auch das ehemalige Musée Lapidaire mit seiner einzigartigen Sammlung von gravierten und skulptierten Steinen von der Römerzeit bis zur Renaissance.
Das Musée Narbo Via bildet so die gesamte Vielfalt des städtischen Lebens in der Antike ab. Skulpturen, Mosaiken, Wandbilder, Vasen und Keramiken, Alltagsgegenstände, Handwerksgeräte und Gegenstände, die im Handel Verwendung fanden, sind dort so anschaulich präsentiert, dass die Antike wieder lebendig wird. Mit im Ticketpreis eingeschlossen ist der Eintritt ins Horreum Romain, einem unterirdischen, römischen Warenlager aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., und der Ausgrabungsstätte Amphoralis.
Narbonne-Plage: Mediterrane Auszeit
Nur 15 Kilometer vom historischen Stadtkern entfernt findet ihr einen perfekten Kontrast zum städtischen Treiben: Narbonne-Plage lockt mit mediterranem Flair und einem fünf Kilometer langen feinsandigen Strand. Was in den 1960er Jahren als schnörkellose Feriensiedlung begann, hat sich längst zum beliebten Badeort für Familien und Wassersportbegeisterte entwickelt.
Die sanft abfallende Küste macht das Bad im Mittelmeer besonders mit kleinen Kindern zum entspannten Vergnügen. Bei Windsurfern hat sich der Strand einen Namen gemacht – die beständigen Brisen, die hier vom offenen Meer her wehen, lassen bunte Segel und Kites über dem Wasser tanzen.
Zwischen dem Mitelmeer und dem Massif de la Clape erstreckt sich ein autofreier Boulevard, gesäumt von Cafés und kleinen Boutiquen – perfekt für einen Sundowner nach einem Tag voller Geschichte und Kultur. Ein gut ausgebauter Radweg folgt der Küstenlinie und verbindet den Badeort mit dem Naturschutzgebiet der Narbonner Lagunen, wo zwischen Salinen und Schilf rosa Flamingos im Parc Naturel Régional de la Narbonnaise en Méditerranée auf Nahrungssuche gehen.
Der regelmäßig verkehrende Bus Nr. 8 bringt euch vom Stadtzentrum direkt zum Küstenort – so könnt ihr euren Narbonne-Besuch wunderbar aufteilen: morgens die römischen Schätze und mittelalterliche Pracht, nachmittags Sonne und Meer.

Narbonne: meine Reisetipps
Narbonne liegt im Département Aude in der Region Okzitanien in Südfrankreich. Die Stadt hat etwa 55.000 Einwohner. Sie liegt etwa 90 Kilometer von Montpellier und 150 Kilometer von Toulouse entfernt.
Anreise
- Mit dem Auto: Narbonne ist gut über die Autobahn A9 (E15) erreichbar, die Frankreich mit Spanien verbindet.
- Mit der Bahn: Narbonne hat einen Bahnhof mit direkten Verbindungen nach Montpellier, Toulouse, Perpignan und anderen französischen Städten. Es gibt auch TGV-Verbindungen nach Paris.
- Mit dem Flugzeug: Die nächstgelegenen Flughäfen sind:
- Flughafen Béziers Cap d’Agde (ca. 30 km entfernt)
- Flughafen Perpignan–Rivesaltes (ca. 60 km entfernt)
- Flughafen Carcassonne (ca. 65 km entfernt)
- Flughafen Montpellier (ca. 90 km entfernt)
Stressfrei unterwegs
Nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven spart ihr, wenn ihr euer Fahrzeug auf den kostenlosen Parkplätzen Victor Hugo oder Théâtre abstellt und dort den Gratis-Shuttle Citadine nutzt, der Mo.-Sa. von 7.40-19.20 Uhr im Zehn-Minuten-Takt neun Stationen in der Innenstadt anfährt.
Schlemmen
La Table Saint-Crescent
Sterneküche kann auch günstig sein, beweist Lionel Giraud mit Kreationen aus dem Midi im La Table Saint-Crescent.
• 68, Avenue Général Leclerc, Tel. 04 68 41 37 37, www.la-table-saint-crescent.com
L’Estagnol
Marktküche mit frischem Fisch und Meeresfrüchte serviert die Brasserie L’Estagnol.
• 5, bis Cours Mirabeau, Tel. 04 68 65 09 27, https://lestagnol.eatbu.com
Les Grands Buffets
Eine grandiose Schlemmerei lockt in diesem ungeheuer vielseitigen, luxuriösen Restaurant – um dort zu speisen, müsst ihr viele Monate euren Platz reservieren! Bereits die Parade der Vorspeisen sorgt für Staunen. Mit 110 Sorten besitzt Les Grands Buffets die größte Käseauswahl der Welt. Und erst danach geht’s an die Desserts!
• Rond Point de la Liberté, Tel. 04 68 42 20 01, www.lesgrandsbuffets.com
Chez Bebelle
Ein Grill-Restaurant in der Markthalle von Narbonne. Das Essen fliegt den Köchen quasi zu – denn der Chef bestellt über Megaphon bei den nebenan liegenden Metzgereien das frische Fleisch für seine aktuellen Bestellungen. Gut eingepackt, wird es über die Köpfe der Marktbesucher und Essensgäste in die Hand des Chefs geworfen- und von da weiter auf den Grill.
• Halles de Narbonne, 1 Bd Dr Ferroul, 11100 Narbonne, Tel. 06 85 40 09 01, www.chez-bebelle.fr/narbonne

Aktuelle Kunst
Elke Trittel
”Ich bin ein Mixed-Media-Künstler, der sehr strukturierte Kunst schafft und alle Arten von Materialien verwendet“, sagt Elke Trittel, die vor Vitalität und Kreativität nur so strotzt. Das könnt ihr auch auf den farbenfrohen Werken der gebürtigen Wolfsburgerin sehen, die in Göttingen studiert und heute Narbonne zur Wahlheimat erkoren hat.
Tolle Tagesausflüge
Schlafen
La Résidence*
Stuck und Stilmöbel prägen La Résidence, in der schon Jean Marais, Louis de Funès und Michel Serrault nächtigten. Hier* könnt ihr sie buchen.
• 6, rue 1er Mai, 11100 Narbonne, Tel. 04 68 32 19 41, www.hotelresidence.fr
Hôtel de France
In Fußnähe zur Markthalle bietet das Hôtel de France hinter seiner Belle-Epoque-Fassade 15 ruhige Zimmer.
• 6, rue Rossini, 11100 Narbonn, Tel. 04 68 32 09 75, www.hotelnarbonne.com
Domaine de Saint-Jean
Inmitten von Reben haben Martine und Didier Delbourg vier edle Nichtraucher-Gästezimmer auf ihrem Weingut Domaine de Saint-Jean eingerichtet.
• Route Quillanet, Bizanet (12 km südwestl.), Tel. 04 68 45 17 31, www.domaine-de-saint-jean.com

Noch mehr Betten*
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Weiterlesen
Im Blog
In Narbonne erinnert das Antikenmuseum Narbo Via an die römische Vergangenheit. Ein schöner Spaziergang am Canal de la Robine führt dorthin. Hier stelle ich es vor.
Im Buch
Ralf Nestmeyer, Languedoc-Roussillon*
Zwischen dem Delta der Camargue und den Gipfeln der Pyrenäen hat Ralf Nestmeyer nahezu jeden Strand gesehen, jede Stadt besucht, jedes Wehrdorf besichtigt – im Languedoc etwas intensiver, im Roussillon fokussiert er auf bekannten Highlights. Inzwischen ist der wohl beste Führer für diese wunderschöne Ecke Frankreichs 2024 in der 10. Auflage erschienen.
Das 588 Seiten dicke Werk ist der beste Begleiter für Individualreisende, die diese Region entdecken möchten und des Französischen nicht mächtig sind. Wer möchte, kann den Band hier* direkt bestellen.
Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*
Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.
Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker! Hier* gibt es euren Begleiter.
* Durch den Kauf über den Partner-Link, den ein Sternchen markiert kannst Du diesen Blog unterstützen und werbefrei halten. Für Dich entstehen keine Mehrkosten. Ganz herzlichen Dank – merci !
Narbonne hat uns inspiriert, anlässlich unserer Silberhochzeit ein Häuschen in der Nähe zu kaufen und einige Jahre später spielte mein erster Roman „Bolero Mortale mit Pastis“ dort. Die Protagonistin ist von Bebelles Theke begeistert, ich übrigens auch, obwohl sich Gilles, genannt Bebelle so peu-`à-peu zurückzieht und seinem Sohn das Geschäft manchmal überlässt. Der muss das perfekte Fangen der fliegenden Steaks allerdings noch etwas üben, aber Gilles war ja schließlich seinerzeit ein Rugby-Star. Die Handlung scheint übrigens auch einen Autoren-Kollegen angeregt haben, sie mit einigen Änderungen abzukupfern und in eine andere Gegend Frankreichs zu verlagern. Ma Deuche, mon chat Mademoiselle Lilou et mon cabanon, c’est le paradis.
Liebe Elli Sand, ja, Bebelle ist eine Legende in Narbonne, und inzwischen längst auch ein Treffpunkt zahlreicher Touristen, besonders aus Deutschland. Da seigt sich die Wirkung des Schreibens – schön! Bises, Hilke
23 Jahre ein Ferienhaus in Gruissan hat auch bedeutet, mindestens 1x die Woche in Narbonne zu sein, meistens am Donnerstag zum Markt.
Das genannte römische Museum Narbo Via ist ein absolut sehenswertes modernes Museum, wo der interessierte Besucher sehr viel Zeit verbringen kann und muss, um Barbonne und die Region zu verstehen. Noch immer sind große Ausgrabungsfelder rund um das Museum und Richtung Île Saint Martin am Mittelmeer auf der Suche
nach verborgenen Schätzen der Römer.
Lieber Klaus, Narbonne ist immer wieder schön – auch donnerstags. Ich finde es immer noch ungeheuer spannend, was jetzt noch an Spuren von den Römern zutage kommt. Viele Grüße! Hilke
Danke für den Bericht. Fromagerie Gandolf ist auch mein Tipp unter den diversen Käse Anbietern in Les Halles, weil er auch eine gute Auswahl an gereiften Käsen anbietet. Das Angebot der anderen Fromagerien in Les Halles hatte mich nicht so angesprochen. Bei Käse bevorzuge ich die Geschmacksrichtung herzhaft und kräftig. Ansonsten wird man hier bei Fisch und Meeresfrüchten immer fündig, was wir auch reichlich genutzt haben. Um die Markthalle herum kann ich noch die Boucherie Omari empfehlen vor allem für ihre Merguez und andere Grillwürste. Rind, Lamm und Geflügel haben eine sehr gute Qualität. Es gab sogar einen Verkäufer, der noch ein paar Brocken Deutsch aus seiner Jugend in Deutschland konnte. Und ein paar Schritte weiter die Weinhandlung Vie d‘Oc, mit einer sehr guten Auswahl an regionalen Weinen. Wobei deren Filiale in Gruissan etwas übersichtlicher ist, als die Gegenüber der Markthalle. In beiden Filialen freundliche Verkäufer.
Lieber Ralf, ganz herzlichen Dank für Deine ergänzenden Tipps! Herzliche Grüße! Hilke
Ende Oktober kann es auch noch sehr schön sein. Wir kommen mit der Bahn über Paris und Bordeaux, sehr zu empfehlen, und reisen so weiter bis Barcelona. Von da aus fliegen wir nach Hamburg zurück. Ich dachte zuerst, Wolkenwetter, das könnte langweilig werden, denn außer Palast-Kathedrale und Römermuseen gibts nichts richtig Außergewöhnliches, aber kaum scheint die Sonne, entdeckt man die superfranzösische Normalität als ganz großen Gewinn. Da könnten einem Rocamadour oder Riquevir gestohlen bleiben. Der Blick vom Donjon-Turm ist unvergesslich. Danke Dir für die schönen Bilder und Tipps, ohne Dich wären wir nicht hier. Morgen wieder Sonnenschein!
Merci, lieber Reiner, das freut mich für euch!! Herzliche Grüße! Hilke
Hallo Hilke, Deine super Tipps und mitreissenden Beiträge haben uns vorm Flauten-Blues bewahrt! Der Tramontana hat uns im Stich gelassen dieses Jahr und so musste viel Erstzprogramm für uns Windsurferinnen her. Narbonne hat uns richtig gut gefallen, da waren wir nicht zum letzten mal. Nach unserer Wanderung vom „Geisterdorf“ Perillos an der Wetterstation vorbei zur Höhle dort hat Dein Beitrag zu Opoul Perillos jede Menge Fragen beantwortet. Deine Fotos sind absolut spitze und alle Deine Beiträge wecken unsere Neugier. Wir kommen uns etwas doof vor, weil wir seit einigen Jahren immer drei Wochen in Leucate zum Windsurfen sind und dazu neigen aus Mangel an Abenteuerlust oder aus Trägheit, bei Flaute immer die gleichen Wanderungen zu machen. Die waren zwar alle immer auch beim dritten Mal abwandern schön, aber Dank Deines Blogs kommen nun mehr Abwechslung und gute deutschspachige Informationen in unser Urlaubsleben. Der Wandertip Eremitage Notre Dame de Pene war auch super, nur dass wir uns nicht an die Beschreibung der Wanderung gehalten haben und der Abstieg vom Roc Redoun sehr, sehr abenteuerlich ausfiel. Extrem steil, extrem rutschig… Merke: Besser schön machen, was die nette Bloggerin sagt, dann wird es immer gut. Morgen gibt es mal Wind, da geht es endlich aufs Brett! Dein Blog wird uns aber in Zukunft sicher noch viele Flauten versüßen. DANKE!
Liebe Susanna, das freut mich doch sehr! Viele schöne Entdeckungen wünsche ich euch dann dort noch! Herzliche Grüße! Hilke
Hallo Hilke, toller Bericht über eine tolle Stadt! Dank sinkender Inzidenzen haben wir heute am Kanal unser erstes Päuschen bei Tapas und Rose eingenommen. Ein Traum! Die Nähe zum Meer und die gute Anbindung an die Autobahn macht Urlaub hier mit Besuchen in Beziers, Perpignan, Carcasonne und dem weinfreudigen Hinterland zu einem echten Erlebnis. Narbonne Plage ist gut, ein paar Kilometer südlich kann man am Leucate Plage auch etwas ruhiger die Sonne genießen. Alles Gute weiterhin, ich beneide dich um deine Wahlheimat!
Hallo Thomas, danke! Carcassonne und Leucate sind auch schon im Blog, Perpignan und Béziers auch. Narbonne-plage kenne ich bislang nur im Winter… es gibt so viel zu entdecken hier! Viele Grüße, Hilke
Mittelgebirge hatte ich bis jetzt fast mein ganzes Leben lang im Sauerland.
Wenn ich noch mal umziehe, dann muss es Meer sein. 🙂
Hallo Michael, zu Narbonne gehört Narbonne-Plage. Ein Radweg führt dorthin :-). Herzliche Grüße, Hilke
Ich war dieses Jahr zum ersten Mal in Narbonne. Fast könnte man von Liebe auf den ersten Blick reden. Natürlich – Traumwetter. Super gegessen am Kanal. Sogar einen schattigen citynahen Parkplatz ergattert. Und erst die Kathedrale: einfach unglaublich. Wieviel es da zu bestaunen gibt. Wir waren nur 4 Stunden in Narbonne. Eindeutig zu kurz. Aber lang genug, um zu wissen: da wollen wir nochmals hin.
Überhaupt, die ganze Region dort. Das Wetter. Traumhaft. 10 Tage waren wir in der Nähe von Carcassonne.. Ein Haus gemietet. Täglich ein Sonnenuntergang mit WOW-Effekt. Heim – wieso? Keine Lust die Gegend zu verlassen!!! Hier ein Altersruhesitz…hach. Kurz mal nachrechnen…so lange noch. Naja. Kein Problem: die 10 Jahre..oder so… da kann man ja öfter hinfahren und sich erst mal in Ruhe umschauen. 🙂
Nur eines viel mir auf: also die Küche im Perigord (waren wir in Urlaubswoche 1 – auch Wiederholungstäter – wegen Kultur und Essen), da kocht man raffinierter. Das fehlte uns ab und an. Aber kein Problem: die Markthalle in Narbonne hatte alles und wir eine super ausgestattete Küche und jede Menge Lust und guten Wein von einem Winzer (auch hier Wiederholungstäter), ca 40 km von Narbonne entfernt. Allein der Wein ist ein Grund wiederzukommen.
Mit gut bepackten Picknickkorb dann runter ans Meer. Ende September: Totentanz. Nur Leute mit Hunden. Ab und an ein tiefbrauner Rentner. Und wir. Auf der Decke, die Füsse im Wasser. Ein Glas Wein und ein paar feine Kleinigkeiten aus der MArkthalle.
Und zum Abschluss: Sonnen untergang am Haus. Pastis. Oliven.
Frankreich. Hat einfach Suchtfaktor.
Nicht wahr?!
Du sprichts’s mir aus der Seele!!! Bises! Hilke
Wie sich die Geschichten gleichen.
Wir sind vor 6 Jahren das erste mal in der Region aufgeschlagen und haben uns spontan in die Region verliebt. 2 Wochen Urlaub im Mai in St. Pierre la Mer. Seitdem sind wir jedes Jahr wiedergekommen und haben uns letztes Jahr ein Häuschen in Narbonne Plage zugelegt.
Noch 5 Jahre bis zum Ruhestand, dann gehen wir ganz da runter.
Hallo Michael, das ist ja schön! Narbonne-Plage hatte ich auch mit geliebäugelt – und bin dann doch in den Vorbergen der Pyrenäen gelandet. Viele Grüße! Hilke