Das Chanson L’ame des poètes schmückt eine Fassade neben der Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur. Foto: Hilke Maunder
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Narbonne – eine kleine Liebeserklärung

Es war ungefähr Mittag, als wir in Narbonne ankamen. Die Sonne vergoldete die ganze Landschaft, die Kathedrale hob sich vom azurblauen Himmel ab, ich hatte nicht gewusst, wie schön ein Horizont sein kann.

So eindrucksvoll, wie Gustave Flaubert im Jahr 1840 Narbonne erlebte, zeigt sich die einstige Hauptstadt des römischen Galliens, Residenz der Westgotenkönige und Hauptstadt der Septimanie, bis heute. Trotz aller kriegerischen Wirren ist die Stadtkrone aus dem Mittelalter unverändert erhalten.

Die Stadtkrone von Narbonne. Foto: Hilke Maunder
Die Stadtkrone von Narbonne. Foto: Hilke Maunder

Römisches Erbe hautnah

Narbonnes Wurzeln reichen jedoch viel weiter zurück – bis in die frühe Römerzeit. Viele Zeugnisse der Römer findet ihr mitten im Herzen der alten Stadt.

Zum Beispiel auf dem Rathausplatz. Bei dessen Neugestaltung entdeckten Steinmetze 1997 unter dem Pflaster große Quader mit tiefen Wagenspuren – ein perfekt erhaltenes Teilstück der Via Domitia.

Ein Teilstück der Römerstraße <em>Via Domitia</em>. Foto: Hilke Maunder
Ein Teilstück der Römerstraße Via Domitia. Foto: Hilke Maunder

Die erste Römerstraße in Gallien, die zeitgleich mit der Colonia Narbo Martius um 118 v. Christus errichtet wurde, verband das italienische Stammland mit den römischen Kolonien auf der iberischen Halbinsel.

In Narbonne, der Hauptstadt der neuen Kolonie, kreuzte sich der antike Handelsweg mit der Via Aquitania, die vorbei an Carcassonne und Toulouse nach Bordeaux an den Atlantik führte. Die Haupteinkaufsstraße Rue Cabirol folgt bis heute dem Verlauf der antiken Handelsachse.

„Hübsch liegt Narbonne an einem Kanal unter Bäumen“. Walter Koeppen, 1960

Narbonne: Canal de la Robine im Frühjahr. Foto: Hilke Maunder
Der Canal de la Robine im Frühjahr. Foto: Hilke Maunder

Einzige Kaufmannsbrücke Südfrankreichs

Ebenfalls bis in römische Zeit zurück reichen die Wurzeln der Häuserbrücke Pont des Marchands, die mit einer Ladenzeile den Canal de la Robine überspannt. Früher floss die Aude hindurch – und umfasste die Brücke sieben Brückenpfeiler.

Narbonne: die Laden- und Wohnhausbrücke über den Canal de la Robine. Foto: Hilke Maunder
Die Laden- und Wohnhausbrücke über den Canal de la Robine. Foto: Hilke Maunder
Narbonne: Ganz schön schmal, die Durchfahrt auf dem Canal de la Robine. Foto: Hilke Maunder
Ganz schön schmal, die Durchfahrt auf dem Canal de la Robine. Foto: Hilke Maunder
Der Pont des Marchands von der anderen Seite. Foto: Hilke Maunder
Der Pont des Marchands von der anderen Seite. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hillke Maunder
Foto: Hillke Maunder
Der Canal de la Robine beim Office de Tourisme. Foto: Hilke Maunder
Der Canal de la Robine beim Office de Tourisme. Foto: Hilke Maunder
Diese Fußgängerbrücke verbindet die Stadtviertel an beiden Seiten des Kanals. Foto: Hilke Maunder
Diese Fußgängerbrücke verbindet die Stadtviertel an beiden Seiten des Kanals. Foto: Hilke Maunder

Doch im 14. Jahrhundert wechselte der Fluss seinen Lauf. Fortan übernahm der Canal de la Robine den Frachtverkehr. Heute ist er ein beliebtes Revier der Hausbootfahrer – und die Passage unter dem Pont des Marchands ein Spektakel, das Spaziergänger am Kai fasziniert.

Der Eingang zum Horreum. Foto: Hilke Maunder
Der Eingang zum Horreum. Foto: Hilke Maunder

Die antike Stadt florierte und baute für ihre Händler im 1. Jahrhundert vor Christus ein Horreum. Das unterirdische Wein- und Warenlager war das ganze Jahr hindurch kühl und trocken. Lastenaufzüge verbanden das Horreum mit dem Forum, heute die Place Bistan.

Das Horreum. Foto: Hilke Maunder
In den unterirdischen Gängen des Horreum. Foto: Hilke Maunder

Von Muselmanen zerstört

Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches kamen die Westgoten – und mit ihnen unruhige Zeiten. 719 wurde Narbonne als erste Stadt des Frankenreichs islamisch. 40 Jahre lang hielten sie die Mauren im Griff, ehe Pippin sie zurückschlagen konnte. Die Rache folgte umgehend. 793 wurde Narbonne von Hischam I, Herrscher über Andalusien, fast komplett zerstört.

Die Kathedrale vom Donjon aus. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale vom Donjon aus. Foto: Hilke Maunder

Das Ende der Katharer

Im Hochmittelalter hatte die größte christliche Glaubensbewegung des Südens auch in Narbonne Fuß gefasst. Wie Béziers war auch Narbonne eine Hochburg der Katharer und gehörte zum Machtbereich der Grafen von Toulouse.

Detail der unvollendeten Kathedrale. Foto: Hilke Maunder
Detail der unvollendeten Kathedrale. Foto: Hilke Maunder

Nachdem die Katharer in den Albigenserkriegen (1209–1229) verfolgt und ausgerottet worden waren, wurde das Languedoc eingegliedert ins französische Königreich, und die katholische Kirche manifestierte ihren Sieg über die Ketzer mit grandioser Architektur.

Die Kathedrale vom <em>Jardin de l'Archevêché</em>. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale vom Jardin de l’Archevêché. Foto: Hilke Maunder
Im <em>Jardin de l'Archevêché</em>. Foto: Hilke Maunder
Im Jardin de l’Archevêché. Foto: Hilke Maunder
Auch eine wasserbetriebene Sonnenuhr gehört zum Jardin de l’Archevêché. Foto: Hilke Maunder

Ab 1272 erbaute sie ein imposantes klerikales Trio mit sakralen, profanen und militärischen Bauten aus fünf Jahrhunderten. Das einzigartige monumentale Ensemble war zugleich Residenz und Festung, ähnlich wie der Papstpalast in Avignon.

Es besteht aus der unvollendeten Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur (1272 – 1332), dem  gotischen Kreuzgang des einstigen Kloster und dem erzbischöflichen Palast. Jener bestand aus dem Palais Vieux (12. Jh.), dem Palais Neuf (17. Jh.) und dem Donjon Gilles-Aycelin (12. Jh.).

Die Passage de l’Ancre, deren Name an die von den Erzbischöfen an der Küste erhobenen Zölle erinnert, diente als Verbindungsweg zwischen den beiden Palästen, der Kathedrale und dem Kreuzgang.

Vom <em>Jardin de l'Archevêché</em> führt diese Passerelle auf ein einst verwaistes und heruntergekommenes Dach. Foto: Hilke Maunder
Vom Jardin de l’Archevêché führt diese Passerelle auf ein einst verwaistes und heruntergekommenes Dach. Foto: Hilke Maunder
Die riesige Bank der Garten-Terrasse ist ein beliebter Selfie-Spot. Foto: Hilke Maunder
Die riesige Bank der Garten-Terrasse ist ein beliebter Selfie-Spot. Foto: Hilke Maunder
Der Blick von der Garten-Terrasse auf die Rue Jean Jaurès. Foto: Hilke Maunder
Der Blick von der Garten-Terrasse auf die Rue Jean Jaurès. Foto: Hilke Maunder

Imposantes Trio

Heute birgt die Trutzburg des Glaubens an der Place de l’Hôtel de Ville in einem Teil die Stadtverwaltung. Im anderen Teil zeigt das Palais-Musée des Archevêques antike, mittelalterliche und moderne Sammlungen. Zu sehen sind unter anderem Fayencen aus Narbonne, Montpellier und Marseille sowie Wandteppiche aus Beauvais.

Der Rathausplatz von Narbonne. Foto: Hilke Maunder
Der Rathausplatz (Place de l’hôtel de ville) von Narbonne. Foto: Hilke Maunder

Im Donjon Gilles Aycelin, einem 42 Meter hohen Bergfried aus dem 13. Jahrhundert, führen 162 Stufen hinauf zur einer Aussichtsplattform. Sie eröffnet fantastische Ausblicke auf die Stadt und den von Platanen gesäumten Canal de la Robine, der die Stadt mit dem Canal du Midi und dem Mittelmeer bei Port-la-Nouvelle verbindet.

Das Antikenmuseum Narbo Via in Narbonne. Foto: Hilke Maunder
Das Antikenmuseum Narbo Via in Narbonne. Foto: Hilke Maunder

Das Musée archéologique, das sich viele Jahrzehnte im Palais Vieux befand, ist mit Frankreichs größter Sammlung römischer Malereien ebenso ins Museum Narbo Via umgezogen wie das Musée Lapidaire mit seiner einzigartigen Sammlung von gravierten und  skulptierten Steinen von der Römerzeit bis zur Renaissance.

Zu jedem Stein gibt es im Lapidarium digital ergänzende Informationen. Foto: Hilke Maunder
Zu jedem Stein gibt es im Lapidarium digital ergänzende Informationen. Foto: Hilke Maunder

Am Ufer des Canal de la Robine bildet es die gesamte Vielfalt des städtischen Lebens in der Antike ab. Skulpturen, Mosaiken, Wandbilder, Vasen und Keramiken, Alltagsgegenstände, Handwerksgeräte und Gegenstände, die im Handel Verwendung fanden, sind dort so anschaulich präsentiert, dass die Antike wieder lebendig wird.

Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Der Freizeit-Kanal

Heute ist der Kanal fest in der Hand der Freizeitkapitäne. Dicht an dicht sind moderne Hausboote und alte péniche-Lastkähne am Kai vertäut. Eine Promenade für Radfahrer und Fußgänger folgt dem Kanal vom Museum hin zum Quai Mirabeau.

Unterwegs auf dem <em>Canal de la Robine</em>. Foto: Hilke Maunder
Unterwegs auf dem Canal de la Robine. Foto: Hilke Maunder

Dort könnt ihr Elektroboote mieten und auf diesem Wasserweg auf eigene Faust unterwegs sein. Oder steigt an Bord eines Ausflugsschiffes und lasst euch schippern!

Les Halles. Foto: Hilke Maunder
Les Halles. Foto: Hilke Maunder

Direkt am Kanal können Freizeitskipper ihr Schiff vertäuen, um der wohl schönsten Markthalle der französischen Provinz einen Besuch abzustatten: den Halles de Narbonne. 1901 entwarf sie Victor Baltard nach Pariser Vorbild.

Narbonne: die Markthalle. Foto: Hilke Maunder
Die Markthalle von Narbonne. Foto: Hilke Maunder

Schlemmertempel des Südens

Kuttelberge, Wurstgirlanden, Olivenstollen, Marzipankuchen, Käse, Wein und Katertropfen: Bereits 1994 gab es für dieses Schlemmerland mediterraner Köstlichkeiten den Panonceau d’Ordie Goldmedaille.

Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Unter den Händlern befindet sich auch die alteingesessene Fromagerie Gandolf. Ihre schier unglaubliche Auswahl an Käse macht die Qual der Wahl schwer. Wie schön, dass Inhaber Alain Sigaud gerne einmal ein Probierstückchen abschneidet.

Narbonne: Olivenparadies - der Stand von Gaillard in der Markthalle. Foto: Hilke Maunder
Ein Olivenparadies – der Stand von Gaillard in der Markthalle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Die Seele der Poeten

Gegenüber der Kathedarale duckt sich die Chapelle des Pénitents Bleus. Heute dient sie als Ausstellungsraum. Gezeigt wird aktuelle Kunst von heute. Im Sommer 2021 war Serge Griggio dort mit D’Un trait zu sehen. Der Okzitanier ist Autodiadakt, doch seine Bilder, Skulpturen und Gravuren sind wahre Kunst. In Kursen vermittelt er Grundkenntnis und Kniffe der Kreation.

Die Griggio-Ausstellung in der Kapelle der Blaubüßer. Foto: Hilke Maunder
Die Griggio-Ausstellung in der Kapelle der Blaubüßer. Foto: Hilke Maunder

Auf der benachbarten goldgelben Fassaden ist in schwarzen Lettern ein Liedtext verewigt.

Longtemps, longtemps, longtemps après que les poètes ont disparu, leurs chansons courent encore dans les rues
Noch lange, lange, lange Zeit, nachdem die Dichter gegangen sind, erklingen ihre Lieder in den Straßen.

L’Âme des poètes heißt dieser Titel des Chansons, mit dem seine Heimatstadt dem berühmtesten Sänger der Stadt auf der Wand ein Denkmal gesetzt hat: Charles Trenet (1913 – 2001).

Sein bekanntestes Werk, „La Mer“, soll der fou chantant 1943 binnen 20 Minuten auf der Zugfahrt von Carcassonne nach Narbonne komponiert haben.

Narbonne: Ein Wandbild erinnert an Charles Trenet. Foto: Hilke Maunder
Ein Wandbild erinnert an Charles Trenet. Foto: Hilke Maunder

Narbonne: meine Reisetipps

Stressfrei unterwegs

Nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven spart ihr, wenn ihr euer Fahrzeug auf den kostenlosen Parkplätzen Victor Hugo oder Théâtre abstellt und dort den Gratis-Shuttle Citadine nutzt, der Mo.-Sa. von 7.40-19.20 Uhr im Zehn-Minuten-Takt neun Stationen in der Innenstadt anfährt.

Schlemmen

Sterneküche kann auch günstig sein, beweist Lionel Giraud mit Kreationen aus dem Midi im La Table Saint-Crescent.
• 68, Avenue Général Leclerc, Tel. 04 68 41 37 37, www.la-table-saint-crescent.com

Marktküche mit frischem Fisch und Meeresfrüchte serviert die Brasserie L’Estagnol.
• 5, bis Cours Mirabeau, Tel. 04 68 65 09 27, https://lestagnol.eatbu.com

Mit 110 Sorten besitzt Les Grands Buffets die größte Käseauswahl der Welt. Habt ihr da noch Hunger auf andere Speisen?
• Rond Point de la Liberté, Tel. 04 68 42 20 01, www.lesgrandsbuffets.com

Der Extratipp: Chez Bebelle

Ein Grill-Restaurant in der Markthalle von Narbonne. Das Essen fliegt den Köchen quasi zu – denn der Chef bestellt über Megaphon bei den nebenan liegenden Metzgereien das frische Fleisch für seine aktuellen Bestellungen. Gut eingepackt, wird es über die Köpfe der Marktbesucher und Essengäste in die Hand des Chefs geworfen- und von da weiter auf den Grill, anzuschauen auf diesem Video ab 1:10: https://youtu.be/E1LETTkHhCY.
• Halles de Narbonne, 1 Bd Dr Ferroul, 11100 Narbonne, Tel. 06 85 40 09 01, www.chez-bebelle.fr/narbonne

 

Narbonne: Nobel, diese Kaufhausfassade gegenüber der Kathedrale! Foto: Hilke Maunder
Nobel, diese Kaufhausfassade gegenüber der Kathedrale von Narbonne! Foto: Hilke Maunder

Aktuelle Kunst

Elke Trittel

”Ich bin ein Mixed-Media-Künstler, der sehr strukturierte Kunst schafft und alle Arten von Materialien verwendet“, sagt Elke Trittel, die vor Vitalität und Kreativität nur so strotzt. Das könnt ihr auch auf den farbenfrohen Werken der gebürtigen Wolfsburgerin sehen, die in Göttingen studiert und heute Narbonne zur Wahlheimat erkoren hat.

Schöner Second-Hand-Laden in der Altstadt: Chez Yvette. Foto: Hilke Maunder
Schöner Second-Hand-Laden in der Altstadt: Chez Yvette. Foto: Hilke Maunder

Schlafen

La Résidence*

Stuck und Stilmöbel prägen La Résidence, in der schon Jean Marais, Louis de Funès und Michel Serrault nächtigten.
• 6, rue 1er Mai, Tel. 04 68 32 19 41, www.hotelresidence.fr

Hôtel de France*

In Fußnähe zur Markthalle bietet das Hôtel de France hinter seiner Belle-Epoque-Fassade 15 ruhige Zimmer.
• 6, rue Rossini, Tel. 04 68 32 09 75, www.hotelnarbonne.com

Domaine de Saint-Jean

Inmitten von Reben haben Martine und Didier Delbourg vier edlen Nichtraucher-Gästezimmer auf ihrem Weingut Domaine de Saint-Jean eingerichtet.
• Route Quillanet, Bizanet (12 km südwestl.), Tel. 04 68 45 17 31, www.domaine-de-saint-jean.com

Noch mehr Betten*
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Eine Krake thront gegenüber vom Rathaus in Narbonne auf dem Dach. Foto: Hilke Maunder
Eine Krake thront gegenüber des Rathauses in Narbonne auf dem Dach. Foto: Hilke Maunder

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Narbonne: Blumenschmuck am Canal de la Robine. Foto: Hilke Maunder
Blumenschmuck am Canal de la Robine. Foto: Hilke Maunder

14 Kommentare

  1. Danke für den Bericht. Fromagerie Gandolf ist auch mein Tipp unter den diversen Käse Anbietern in Les Halles, weil er auch eine gute Auswahl an gereiften Käsen anbietet. Das Angebot der anderen Fromagerien in Les Halles hatte mich nicht so angesprochen. Bei Käse bevorzuge ich die Geschmacksrichtung herzhaft und kräftig. Ansonsten wird man hier bei Fisch und Meeresfrüchten immer fündig, was wir auch reichlich genutzt haben. Um die Markthalle herum kann ich noch die Boucherie Omari empfehlen vor allem für ihre Merguez und andere Grillwürste. Rind, Lamm und Geflügel haben eine sehr gute Qualität. Es gab sogar einen Verkäufer, der noch ein paar Brocken Deutsch aus seiner Jugend in Deutschland konnte. Und ein paar Schritte weiter die Weinhandlung Vie d‘Oc, mit einer sehr guten Auswahl an regionalen Weinen. Wobei deren Filiale in Gruissan etwas übersichtlicher ist, als die Gegenüber der Markthalle. In beiden Filialen freundliche Verkäufer.

  2. Ende Oktober kann es auch noch sehr schön sein. Wir kommen mit der Bahn über Paris und Bordeaux, sehr zu empfehlen, und reisen so weiter bis Barcelona. Von da aus fliegen wir nach Hamburg zurück. Ich dachte zuerst, Wolkenwetter, das könnte langweilig werden, denn außer Palast-Kathedrale und Römermuseen gibts nichts richtig Außergewöhnliches, aber kaum scheint die Sonne, entdeckt man die superfranzösische Normalität als ganz großen Gewinn. Da könnten einem Rocamadour oder Riquevir gestohlen bleiben. Der Blick vom Donjon-Turm ist unvergesslich. Danke Dir für die schönen Bilder und Tipps, ohne Dich wären wir nicht hier. Morgen wieder Sonnenschein!

  3. Hallo Hilke, Deine super Tipps und mitreissenden Beiträge haben uns vorm Flauten-Blues bewahrt! Der Tramontana hat uns im Stich gelassen dieses Jahr und so musste viel Erstzprogramm für uns Windsurferinnen her. Narbonne hat uns richtig gut gefallen, da waren wir nicht zum letzten mal. Nach unserer Wanderung vom „Geisterdorf“ Perillos an der Wetterstation vorbei zur Höhle dort hat Dein Beitrag zu Opoul Perillos jede Menge Fragen beantwortet. Deine Fotos sind absolut spitze und alle Deine Beiträge wecken unsere Neugier. Wir kommen uns etwas doof vor, weil wir seit einigen Jahren immer drei Wochen in Leucate zum Windsurfen sind und dazu neigen aus Mangel an Abenteuerlust oder aus Trägheit, bei Flaute immer die gleichen Wanderungen zu machen. Die waren zwar alle immer auch beim dritten Mal abwandern schön, aber Dank Deines Blogs kommen nun mehr Abwechslung und gute deutschspachige Informationen in unser Urlaubsleben. Der Wandertip Eremitage Notre Dame de Pene war auch super, nur dass wir uns nicht an die Beschreibung der Wanderung gehalten haben und der Abstieg vom Roc Redoun sehr, sehr abenteuerlich ausfiel. Extrem steil, extrem rutschig… Merke: Besser schön machen, was die nette Bloggerin sagt, dann wird es immer gut. Morgen gibt es mal Wind, da geht es endlich aufs Brett! Dein Blog wird uns aber in Zukunft sicher noch viele Flauten versüßen. DANKE!

  4. Hallo Hilke, toller Bericht über eine tolle Stadt! Dank sinkender Inzidenzen haben wir heute am Kanal unser erstes Päuschen bei Tapas und Rose eingenommen. Ein Traum! Die Nähe zum Meer und die gute Anbindung an die Autobahn macht Urlaub hier mit Besuchen in Beziers, Perpignan, Carcasonne und dem weinfreudigen Hinterland zu einem echten Erlebnis. Narbonne Plage ist gut, ein paar Kilometer südlich kann man am Leucate Plage auch etwas ruhiger die Sonne genießen. Alles Gute weiterhin, ich beneide dich um deine Wahlheimat!

    1. Hallo Thomas, danke! Carcassonne und Leucate sind auch schon im Blog, Perpignan und Béziers auch. Narbonne-plage kenne ich bislang nur im Winter… es gibt so viel zu entdecken hier! Viele Grüße, Hilke

  5. Ich war dieses Jahr zum ersten Mal in Narbonne. Fast könnte man von Liebe auf den ersten Blick reden. Natürlich – Traumwetter. Super gegessen am Kanal. Sogar einen schattigen citynahen Parkplatz ergattert. Und erst die Kathedrale: einfach unglaublich. Wieviel es da zu bestaunen gibt. Wir waren nur 4 Stunden in Narbonne. Eindeutig zu kurz. Aber lang genug, um zu wissen: da wollen wir nochmals hin.
    Überhaupt, die ganze Region dort. Das Wetter. Traumhaft. 10 Tage waren wir in der Nähe von Carcassonne.. Ein Haus gemietet. Täglich ein Sonnenuntergang mit WOW-Effekt. Heim – wieso? Keine Lust die Gegend zu verlassen!!! Hier ein Altersruhesitz…hach. Kurz mal nachrechnen…so lange noch. Naja. Kein Problem: die 10 Jahre..oder so… da kann man ja öfter hinfahren und sich erst mal in Ruhe umschauen. 🙂
    Nur eines viel mir auf: also die Küche im Perigord (waren wir in Urlaubswoche 1 – auch Wiederholungstäter – wegen Kultur und Essen), da kocht man raffinierter. Das fehlte uns ab und an. Aber kein Problem: die Markthalle in Narbonne hatte alles und wir eine super ausgestattete Küche und jede Menge Lust und guten Wein von einem Winzer (auch hier Wiederholungstäter), ca 40 km von Narbonne entfernt. Allein der Wein ist ein Grund wiederzukommen.
    Mit gut bepackten Picknickkorb dann runter ans Meer. Ende September: Totentanz. Nur Leute mit Hunden. Ab und an ein tiefbrauner Rentner. Und wir. Auf der Decke, die Füsse im Wasser. Ein Glas Wein und ein paar feine Kleinigkeiten aus der MArkthalle.
    Und zum Abschluss: Sonnen untergang am Haus. Pastis. Oliven.
    Frankreich. Hat einfach Suchtfaktor.

    Nicht wahr?!

    1. Wie sich die Geschichten gleichen.
      Wir sind vor 6 Jahren das erste mal in der Region aufgeschlagen und haben uns spontan in die Region verliebt. 2 Wochen Urlaub im Mai in St. Pierre la Mer. Seitdem sind wir jedes Jahr wiedergekommen und haben uns letztes Jahr ein Häuschen in Narbonne Plage zugelegt.
      Noch 5 Jahre bis zum Ruhestand, dann gehen wir ganz da runter.

      1. Hallo Michael, das ist ja schön! Narbonne-Plage hatte ich auch mit geliebäugelt – und bin dann doch in den Vorbergen der Pyrenäen gelandet. Viele Grüße! Hilke

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