
Jetzt, im Herbst, gibt es für mich nichts Schöneres, als ein Wochenende durch das Pays d’Auge und mich vom Apfelduft führen zu lassen, der überall in der Luft hängt.
Durch sanftes Hügelland folge ich Treckern mit Anhängern, die unter der Last ihrer Ernte ächzen. Fahre hin zu Höfen, wo die Äpfel unter freiem Himmel gepresst werden. Entdecke entlang der 40 km langen Route du Cidre malerische Orte wie Beuvron-en-Auge.
Und in Cambremer ein Schild, das mich neugierig macht: Château de Crèvecœur – 6 km. Was für ein seltsamer Name. Warum wurde es wohl so genannt, dieses Burgschloss im Pays d’Auge?
Perfekt restauriert: Château de Crèvecœur
Seine Wurzeln reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Wie kein zweiter Herrensitz aus jener Zeit verdeutlicht das Château de Crèvecœur die Burgaufteilung nach Aufgabenbereichen.
Im kreisförmigen, großen Basse Cour sind die Wirtschaftsgebäude versammelt – ein Fachwerk-Bauernhof samt Scheune, kleiner Kapelle aus dem 17. Jh. und einem Taubenhaus für 1.500 Vögel. Ein Wassergraben, den heute eine feste Holzbrücke überbrückt, umgibt die kleine Wohnburg mit Herrenhaus, Brunnen und alter Platane.
Fachwerk & Lebensart von einst
Hier erwartete mich die nächste Überraschung: Das Herrenhaus (15. Jahrhundert) und Scheune (16. Jahrhundert) bergen heute das Musée Schlumberger.
Sein Name erinnert an die beiden Elsässer Ingenieure Conrad und Marcel Schlumberger . 1927 entwickelten sie ein geo-elektrische Verfahren zur Lagerstättenerkundung.
Heute findet es weltweit Anwendung. Die beiden Elsässer Brüder kauften das Château de Crèvecœur 1970 und ließen es zwei Jahre lang so renovieren, wie es heute zu sehen ist.
Schaubauernhof mit Obsthain
Jenseits des Wassergrabens der Basse Cour erstreckt sich eine Streuobstwiese, auf der 26 heimische Apfelsorten wachsen. Im Herbst biegen sich die Äste der uralten Bäume unter der Last ihrer saftigen Früchte fast bis ins Gras – Fachwerk und Apfel, die Quintessenz der Normandie.
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