
Hoch erhebt sich die Tour de Lansac seit dem vermutlich 11. Jahrhundert als quadratischer Wehrturm über dem Dorf Lansac. Früher gruppierten sich seine Häuser auf der Hügelspitze um den Turm. Ihre Ruinen hat längst die Natur zurück erobert und unter Grüneichen, Buchsbaum und Mastix begraben. Zistrosen, Ginster und andere Garriguepflanzen blühen. Thymian und viele andere wilde Kräuter duften.

Historische Wanderrunde
Der Name der Wanderung Au Chant du Coq verrät, warum es zerstört wurde. Im Mittelalter war während der Albigenserkriege gegen die Katharer Simon de Montfort ( 1160 – 1218) mit seiner Armee zu Füßen des Bergkegels vorbei gezogen.
Doch dann krähte der Hahn – und verriet die versteckte Siedlung. Montfort ritt hinauf – und metzelte gemeinsam mit seinen Soldaten die Dorfbewohner nieder. Niemand überlebte. Das Dorf verfiel.

Wehrhafte Ruine
Die Tour de Lansac erhebt sich auf einem 3,8 mal 4,6 Meter großen Fundament. Heute erhalten sind zwei Stockwerke. Vermutlich gab es aber noch eine dritte Etage. Die Tür befindet sich im ersten Stock, überdeckt von einem Rundbogen. Im Erdgeschoss sind zwei Öffnungen erhalten, die einst als Schießscharten dienten.

Die Wanderroute
Die Wanderung beginnt am Parkplatz am westlichen Ortseingang. Lauft von dort auf der Rue de la Tramontane Richtung Dorf. Biegt dann kurz vor der Place de la Fontaine mit ihrem kleinen Brunnen rechts auf die Rue des Vignes ab. Folgt ihr bis zum Friedhof.
Am Friedhof angekommen, biegt scharf nach rechts (Westen) ab und folgt der leicht ansteigenden, schmalen Straße. Die Straße ist zunächst noch asphaltiert ist, wandelt sich dann aber zum Sandweg. Zu eurer Linken könnt ihr im Gestein hin und wieder Marmoreinschlüsse erkennen.

Nach rund 15 Minuten eröffnen sich die ersten Ausblicke. Neben den Windrädern von Saint-Arnac legen riesige Steinbrüche das Innere der Landschaft frei. Dort baut Imerys Ceramics France Feldspat ab, der für die Porzellanherstellung benötigt wird.

Roc de Vergès: markante Felsspitze in der Garrigue
Weiter den Weg hinauf kommt ihr an einen einen Pass, der weite Ausblicke auf die markante Felsformation des Roc de Vergès (584 Meter) eröffnet. Durch die Garrigue geht es weiter bergauf. Gen Süden seht ihr nun den See von Caramany. Immer schmaler wird der Weg. Je höher ihr kommt, desto felsiger wird der Pfad.

Aus dem Grün heraus ragt bereits die Tour de Lansac heraus. Nun folgt eine kleine, sehr einfache Kraxelei über ein paar Felsen. Seid ihr ankommen, könnt ihr in das Innere des Turms klettern. Von allen vier Seiten des Turms eröffnen sich herrliche Panoramablicke.

Weite Blicke
Gen Norden blickt ihr auf die Corbières-Berge mit der Katharerburg Château de Quéribus und dem Hochtal der Aude. Gen Osten ist sogar ein Teil der Ebene des Roussillon zu sehen – und an klaren Tagen sogar das Mittelmeer!
Gegen Süden seht ihr den Stausee Lac de Caramany, über dem sich der Canigou majestätisch erhebt.

Le Chant du Coq: die Infos
Karte
IGN TOP25 2448 OT
Start
kostenloser Parkplatz am Ortseingang von Lansac an der D 79
Länge/Höhenmeter/Zeit
7 Kilometer, 260 Höhenmeter, ca. 1,5 Stunden
Wander-PDF
Das PDF der Wanderung vom Fremdenverkehrsamt des Fénouillèdes (auf Französisch) könnt ihr hier herunterladen und findet ihr hier im Blog.
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