Wildbaden in der Provence
An einem heißen Tag ins Wasser zu springen – herrlich! Wären da nicht die vielen Menschen, die sich an den Stränden drängen. Doch in der Provence gibt es noch viele Geheimtipps zum wilden Baden in einsamer Natur.
Wildbaden in der Provence
Kleine Buchten, hohe Klippen und einsame Strände – an Seen, dem Meer und Flüssen: In der Provence kann man sie entdecken. Wo sich das Wasser aus den Südhängen der Alpen und Seealpen den Weg sucht, hat es Schluchten, Naturpools und Badegumpen in den Fels gefräst – perfekt für einen Sprung ins kühle Nass!
Schluchten-Bad
Zuvor muss mitunter ein wenig gewandert werden. Wie in den Gorges du Verdon mit ihren milchigen, azurblauen Fluten, tiefblauen Seen. Oder hin zu Wasserfällen wie denen von Sillans-la-Cascade, die 42 Meter tief hinab fallen. Vom kleinen Parkplatz an der Straße führt in rund 20 Minuten ein Fußweg zum kleinen See – Dschungel-Feeling mitten in der Provence!
Östlich von Vaison-la-Romaine hat der Toulourenc an den Flanken des Mont Ventoux eine Badeschlucht geschaffen. Bei Pont Vieux befindet sich nicht nur die schönste Badestelle des konstant wasserführenden Flusses, sondern auch der Startpunkt einer Wanderung im Flussbett. Sie führt euch zu weiteren idyllischen Naturpools. Am Oberlauf des Toulourenc findet ihr zudem einen Wasserfall an einem einsamen Bassin.
Badesee des Vaucluse
Im Vaucluse trocknen zahlreiche kleinen Flüsse während der heißen Sommer aus. Hier lockt der traumhafte Étang de la Bonde mit Badevergnügen. Das meiste Wasser, das die Hänge von Ventoux, Lure und Luberon hinab fließt, versickert im Kalk und vereint sich in unterirdischen Grotten.
Bei Fontaine-de-Vaucluse tritt es wieder zutage – als Quelle der Sorgue, die 315 Meter tief hinab reicht. Offiziell ist das Baden nach einigen Ertrinkungsunfällen heute im Fluss verboten! Das Verbot wird meist eingehalten – denn die Sorgue ist auch im Hochsommer eiskalt.
Wildbaden in der Haute-Provence
Kaskaden vor tropischer Kulisse, versteckte Strände an Seen, verträumte Badebecken in tiefen Schluchten und türkisblaues Badewasser im Gebirgsbach: In der Haute-Provence hat das Wasser wunderschöne wilde Naturpools in den Fels gefräst –perfekt für einen Sprung ins erfrischende Nass!
Tipp 1
Am Fuß des Massif des Monges hat der Bès rund 16 km nördlich von Digne-les-Bains ein solches Badeparadies geschaffen: die Clues de Barles. Rauschend sprudelt der Wildbach über den grauen Fels in diese malerische Klamm, die nach gewaltigen Erdbewegungen vor rund 30 Millionen Jahren entstand.
Dann springt er über Kaskaden in stille Naturpools, die karibisch blau leuchten, stürzt sich über den Saut-de-la-Pie-Wasserfall noch tiefer hinab und bildet zahlreiche Wildwasser-Jacuzzis: lauter kühle Kleinode, um sich im Sommer zu erfrischen!
Lasst den Blick einmal nach oben wandern: An den rund 1.900 Meter hohen Felswänden könnt ihr mit etwas Glück Gämsen entdecken, am hohen Himmel Adler und andere Raubvögel beobachten.
Tipp 2: Planschen mit Urviechern
Einsamer ist die Schlucht von Bouinenc ebenfalls nördlich von Digne-les-Bains Richtung Draix. Wo sich Kanuten nach der Schneeschmelze über forderndes Wildwasser freuen, locken im Sommer ganz besondere Gumpen. Dort könnt ihr beim Planschen Fossilien von Tieren, die einst den prähistorischen Ozean bevölkerten, entdecken!
Tipp Nummer 3: die Gorges de la Méouge.
Mitten in einem Natura-2000-Gebiet, das unterschiedliche Flora vereint, stürzt sich die Méouge als türkisfarbenes Band in Kaskaden herab, bildet Strudel, Wasserlöcher und Wasserbetten, in denen man herrlich entspannen kann.
Und am Meer? Da verstecken sich in den Calanques zwischen Marseille und Cassis sowie an der Mündung der Petit Rhône in der Camargue die schönsten Plätze zum Wildbaden.
Wildbaden in Frankreich: die Infos
Sehr informatives Portal, das auf Französisch die schönsten Plätze zum Wildbaden in Südfrankreich vorstellt, übersichtlich gegliedert nach Regionen; baignadesauvage.fr
Wild Swimming France
Drei Jahre lang hat der Fotograf und Buchautor Daniel Start die Wildbadeplätze Frankreichs in allen dreizehn Regionen erkundet.
Garniert mit Fotos, die Lust machen, gleich ins nächste wilde Nass zu springen, stellt er sie zusammen mit Infos zu Camping, Bootsverleih und Wanderung in seinem englischsprachigen Führer vor.
Wer mag, kann die englische Fassung hier* online bestellen. Seit März 2017 gibt es auch eine deutsche Ausgabe des Klassikers. Die deutsche Fassung könnt ihr hier* bestellen.
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Hilke Maunder, DuMont Bildatlas Provence*
In meinem DuMont-Bildatlas „Provence“* stelle ich in sechs Kapiteln zwischen Arles und Sisteron die vielen Facetten der Provence vor. Ihr erfahrt etwas vom jungen Flair zu Füßen des Malerberges, vom Weltstadttrubel an der Malerküste, dem weißen Gold aus der Pfanne oder einer Bergwelt voller Falten.
Neben Aktivtipps, Hintergrund und Themenseiten präsentiert die Rubrik “Ja, natürlich” zahlreiche Tipps für nachhaltige Erlebnisse und Momente. In “Urlaub erinnern” stelle ich Andenken, Eindrücke und Erinnerungen vor, mit denen der Urlaub daheim noch weiter lebendig bleibt. Hinzu kommen Serviceseiten mit allen Infos, persönlichen Tipps und großer Reisekarte. Wer mag, kann den Band hier* direkt bestellen.
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