Banlieue de Paris: Vincennes.
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Banlieue de Paris: Ab in die Vororte!

Lange standen sie im Schatten von Paris. Doch jetzt emanzipieren sich die Vorstädte. Unterstützt durch politischen Willen, einen vom Brexit aufgeheizten Immobilienmarkt und neue unternehmerischen Initiativ, boomt la petite couronne, die kleine Krone der Départements 92, 93 und 94, die die Kapitale einrahmen. Die Banlieue ist branché, sehr angesagt.

Grand Paris ist nicht mehr nur politische Vision, sondern scheint tatsächlich in Schwung zu kommen. So wie in London, das Vorbild war. Bereits 1965 war dort Greater London geschaffen worden.

Doch in Paris gibt es La Périphérique. Die zweispurig Stadtautobahn, die das Herz von Paris umkreist, war zu lange Trennlinie. Bertrand Delanoë, Pariser Bürgermeister von 2001 bis 2014, setzte erstmals verstärkt auf die Zusammenarbeit mit den Kommunen jenseits der Schnellstraße.

2010 folgte die Gründung der Société du Grand Paris, 2016 die Schaffung der Métropole du Grand Paris, die Paris und 130 Kommunen vereint. Seit 2023 diskutiert die Metropole offen den Rückbau der Ringautobahn auf weniger Fahrspuren.

Banlieue de Paris: Übersicht der Notarkammer Paris über die Entwicklung von Immobilienpreisen. Foto: Hilke Maunder
Übersicht der Notarkammer Paris über die Entwicklung von Immobilienpreisen. Foto: Hilke Maunder

Immobilienpreise explodieren

Der Boom des Speckgürtels ist auch auf die Immobilienpreise zurückzuführen. Innerhalb von Paris waren 2019 in der einst verrufenen Goutte d’Or des 18. Arrondissement durchschnittlich 7.800 Euro pro Quadratmeter (+10 %) zu zahlen, so die Notar-Kammer von Paris. 2023 sind es bereits durchschnittlich 8.780 Euro.

In Saint-Ouen lag der Quadratmeterpreis  2019 bei 5.750 Euro (+ 15,9 %/Jahr). Im Mai 2023 betrug er durchschnittlich 6.842  Euro. Noch mehr Immo-Daten? Klickt hier auf die interaktive Karte der Notarkammer!

Historische Bauten, Industrie-Erbe, enorme Kulturdichte und trendige neue Lokale: La Banlieue? C’est branché! Was euch dort erwartet? Ich habe mich mal umgeschaut. Lasst euch von meinen Ideen von A-Z inspirieren! Hin bringen euch Métro und RER, Tram und Bus.

Banlieue de Paris: Die RER schafft Verbindungen. Foto: Hilke Maunder
Angeschlossen an die RER B: Arcueil. Foto: Hilke Maunder

Arcueil

Arcueil hat gleich zwei Stationen an der RER B – das macht den Vorort besonders für Lehrer und Mitarbeiter der vielen Hochschulen und Institute beliebt. Wahrzeichen der Gemeinde, in die einst zwischen charmante Vorort-Villen kantig-hohe Sozialwohnungsblöcke geknallt wurden, sind gleich drei Aquädukte – die gallorömische Wasserleitung, der Aqueduc Médicis wurde zwischen 1613 und 1623 auf Befehl der französischen Königin Maria de‘ Medici errichtet, um das Schloss von Fontainebleau mit frischem Wasser zu versorgen. Der Aqueduc de la Vanne stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Berühmtester Sohn ist Jean-Paul Gaultier, der 1952 in Arcueil geboren wurde. Mit etwas Glück könnt ihr ihn im Le Lieu de L’Autre spotten, einer Distellerie aus dem 19. Jahrhundert, die heute als Kulturzentrum fungiert –  mit Übungsräumen und Bühnen für Kreative, Ausstellungssaal, Multifunktionshalle … und der  Cantine von Anis Gras. Dort frühstücken die Pariser freitags!

Banlieue de Paris. Blick von der Pariser Philharmonie auf Aubervilliers. Foto: Hilke Maunder
Blick von der Pariser Philharmonie auf Aubervilliers. Foto: Hilke Maunder

Aubervilliers

Aubervilliers hat ein schlechtes Image. Die Stadt mit zwei Stationen an der RER B gilt als Hochburg des Islams. Und der politischen Linken. Von 1944 bis 2008 regiert ein Kommunist die Kommune. Nach einem kurzen Zwischenspiel hat die politische Linke seit 2014 auch wieder das Ruder an der Hand.

1949 wurde hier ein Mann geboren, der für David Bowie, Neneh Cherry, Bryan Ferry, Boy George, Vanessa Paradis, Sting oder Madonna Musikclips drehte. Und auch für Yves Saint Laurent drehte Jean Baptiste Mondino einst einen Clip: den Werbefilm für das Parfüm Jazz!

Auch im Fernsehen war Aubervilliers bereits zu sehen. 1998 war der Brigitte-Bardot-Klassiker „Mit den Waffen einer Frau“ dort neu verfilmt worden – und lief unter dem deutschen Titel „Verhängnisvolles Alibi“ auch in der ARD. In die Rolle, die einst BB innehatte, schlüpfte eine 18-Jährige aus dem Vielvölkervorort: Virginie Ledoyen.

Der alte Kohlenbahnhof  lässt heute die Pariser die Périphérique überquerem, um in La Station – Gare des Mines genau jene Musik und jenes Ambiente zu erleben, die in der eng bebauten Hauptstadt nicht mehr möglich ist. Zur Eröffnung 2016 legte Eric Daviron aka Stil Eric Punk auf, wie er einst geboren war, wild und hart.

Später jonglieren Akrobaten mit vollständig blau bemalten Körpern im Publikum, während das Cabaret Comntemporain elektronische Klänge mit akustischen Instrumenten spielte. Hauptsache ungewöhnlich, ist das Programm.

Bagnolet

Die Um- und Neunutzung von Industriebrachen durch die Kreativindustrie ist ein Trend, der quer durch die Banlieue neue Hotspots schafft. So auch im  „kleinen Badehaus“, denn das bedeutet Bagnolet.

Dort haben die Planer von Plateau Urban die ehemaligen Wonder-Batteriewerke – Le Wonder Liebert – 2017 als Le Wonder neu belebt. In seine Werkstätten zogen Künstlerateliers, Musikstudios, einem Tattoo-Salon, eine Radiostation und ein Lokal.

Banlieue de Paris: Seine Musicale

Boulogne-Billancourt

Zum Architekturerbe der 1930er-Jahre von Mallet-Stevens, der Brüder Perret und Le Corbusier hat sich auf der Île Seguin ein innovativer Musenfrachter gesellt. La Seine Musicalehier habe ich sie vorgestellt.

Sie erhebt sich inmitten eine Ökoviertels, dass Jean Nouvel genau dort errichtete, wo Renault bis 2005 seine Autos baute. Zur Kunst- und Ökostadt gehören eine Ausstellungshalle, Galerien, Künstlerateliers, Konzertsäle, Multiplexkino und ein Zentrum für digitale Kunst. Solarzellenfelder, Windräder, ein Wasserkraftwerk und die Nutzung von Erdwärme sorgen fr eine weitgehend autonome Energieversorgung.

Banlieue de Paris: Seine Musicale

Issy-les-Moulineaux

Medien und Telekommunikation, dafür steht Issy – und 2020 zieht mit Orange ein weiteres Schwergewicht der Branche in den dicht besiedelten Vorort im Südwesten von Paris. Früher haben sich hier die Luftfahrtpioniere getroffen. Mit Flugexperimenten, Erstflügen und Flugwettbewerben machte Issy damals Schlagzeilen.

Issy brummt auch heute, hat mehr Arbeitsplätze als Einwohner.  Und mit dem River Café eine alte Barkasse, die frisch restauriert in Blau und Grün Ferienfeeling verbreitet.

Und das auch auf dem auf dem Teller: mit Lamm-Labneh mit Pistazien und Oliven, weißer Gazpacho mit Apfel, Gurke und Avocado oder einem Filet von der Meeresforelle (146, quai de Stalingrad, Tel. 01 40 93 50 20, https://rivercafe.paris).

Ivry-sur-Seine

Als ich geboren wurde, begann man 1961 dort den Bau der Großwohnsiedlung Cité Gagarine. Zur Einwohnung 1963 war ihr Namensgeber, der russische Kosmonaut Juri Gagarin, höchstpersönlich erschienen. 2019 wurde sie plattgemacht, abgerissen für eine neue Siedlung.

Armand Bernoud, Mitbegründer von Maximum, hängt am Erbe von einst. Ausschließlich aus industriellen Altlasten und Restbeständen fertigt er seine Möbel und Designobjekte. Ivry ist dafür eine Fundgrube.

Banlieue de Paris: Das Seine-Ufer steckt mitten in einer umfassenden Transformation wie hier in Boulogne-Billancourt. Foto: Hilke Maunder
Das Seine-Ufer steckt mitten in einer umfassenden Transformation wie hier in Boulogne-Billancourt. Foto: Hilke Maunder

Le Pré-Saint-Gervais

Nur fünf Kilometer trennen den Vorort im Nordosten vom Pariser Rathaus. Im Mittelalter war Le Pré Saint-Gervais für seine vielen Quellen bekannt, für beste Weiden und gutes Bauernland. Doch mit der Industrialisierung verschwand alles unter schnell hochgezogenen Wohnungen für die Arbeiter.

Heute die kleinste Kommune im Département Seine-Saint-Denis, schützt es auf 70 Hektar a liebevoll die letzten historischen Zeugnisse, die ihm zwischen den Sozialbauten und Hochhäusern wie die 65 Meter hohe Tour 2 der Résidence Les Marronniers (1985) geblieben sind.

Und selbst hier habe ich eine neu Örtlichkeit entdeckt: Le Jaja du Pré ( 11 rue Gabriel Péri, Tel. 01 48 45 90 79, lejajadupre.fr). Weinfässer draußen und Wände voller Flaschen mit drinnen verraten, was hier serviert wird – leckere Tropfen von kleinen Produzenten, serviert zu köstlichen Platten mit Käse und Charcuterie.

Les Lilas

In der nordöstlichen Banlieue von Paris hat Jacques Sirgent hat sein Haus in ein Museum verwandelt. Zwei Stunden lang sorgt der „Vampirologe“ dort mit bluttropfenden Geschichten und erstaunlichen Exponaten für Gänsehaut. Das Musée des vampires et monstres de l’imaginaires (14, rue Jules-David, Tel. 01 43 62 80 76, http://museedvampiresetmonstresdelimaginaire.blogspot.com) – eine tolle Adresse für alle, die Ungewöhnliches, Grusel und Nervenkitzel lieben!

Banlieue de Paris: Zwischen PLattenbau und Industriebrachen blüht neues Leben. Foto: Hilke Maunder
Zwischen Plattenbauten und Industriebrachen blüht neues Leben. Foto: Hilke Maunder

Levallois-Perret

Im Pariser Westen hat die Designerin Laura Gonzalez eine einstige Schute ultra-hip verwandelt und als Polpo zum Treffpunkt von Pariser gemacht, die hervorragende Cocktails suchen. Ganz dem Meer verpflichtet ist die Küche mit Tintenfisch-Carpaccio, gegrillten Muscheln und Hummer. Gratis dazu gibt es Paradeblicke auf die Île de la Jatte.

Malakoff

Wie die Schichttorte aus Löffelbiskuits und Creme mit Rum heißt dieser Vorort im Südwesten von Paris, der bis 1975 jedem Franzosen bekannt war: als Stammsitz des staatlichen Statistikamtes INSEE. Heute findet ihr hier mehre Bioläden, die Buchhandlung Zenobi

Und Le Petit Larousse von Sophie Courant und Virginie Aprikian (18, avenue Pierre-Larousse, Tel. 09 83 78 26 86). Alles, was ihr Dekoboutiquerestaurant verkauft, ist hausgemacht – von der Fenchel-Endivien-Velouté bis zur kunstvoll gefalteten Papierkunst, filigranen Silberschmuck und trendiger Keramik.

Montrouge

Die großen Fabriken der Druckereien und Automobilhersteller sind verschwunden, die Hinterhöfe der Handwerker geschlossen. Montrouge im Süden von Paris erlebt dennoch einen Boom: Seit 1999 hat die Bevölkerung um ein Viertel zugelegt.

Denn viele Pariser haben nicht das Gefühl, das 14. Arrondissement verlassen zu haben, wenn sie in Montrouge sind: Verkehrsanbindung, Dienstleistungsangebote, Cafés, Lokale… vertraut und vielseitig wie in Paris. Gestöhnt wird nur über den Verkehr – und die fehlenden Radwege.

Dafür ist Montrouge überragend grün. Tausende Bäumen säumen die Straßen, 26 Parks– ganz neu : der Parc Jean-Loup Metton des Allées Jean Jaurès – bildet grüne Oasen.

An die durchlöcherte Unterwelt erinnert alljährlich im September die Fête des Carrieres, ein buntes Fest in den einstigen  Kalksteinbrüchen. Bereits seit 1955 ist die Stadt Gastgeber des Salon de Montrouge, Schaufenster der jungen, aktuellen Kunst.

Montreuil

Im Osten grenzt Montreuil direkt an Paris – und boomt nicht nur bei Airbnb. Das liegt vor allem daran, das viele der aufgelassene Fabriken und Werkstätten mittlerweile in Lofts verwandelt wurden. Montreuil ist bei den Bobos, der gut betuchten bohème-bourgeoisie sehr gefragt. Gentrifizierung hier, sozialer Wohnungsbau und HLMS (Habitations à loyer modéré) aus den späten 1960er und frühen  1970er-Jahre: Diese Spannungen locken auch verstärkt Künstler und Kreative wieder nach Montreuil, das wegen der hohen Anzahl afrikanischer Migranten aus Mali auch gerne Bamako-sur-Seine genannt wird.

Das Kreative hat hier Tradition. Hier entwickelte Émile Reynaud das Praxinokop als Vorläufer des Kinematographen, hatte später die Brüder Lumière und Georges Méliès ihre Werkstätten, und gründeten die Exil-Weißrussen Alexander Kamenka (1888–1969) und Joseph N. Ermolieff die Filmproduktionsfirma Les Films Albatros. Heute findet ihr in Montrouge mit Le Méliès das einzige unabhängige Multiplexkino Frankreichs.

Bunt gemixt wie das Programm – und die Bevölkerung von Montrouge – sind die Muster von Mayumi Sato (58, rue du Capitaine-Dreyfus). Die japanische Stylistin eröffnete 2017 im Herzen von Montreuil ihre Boutique, wo sie Taschen, Jacken und Seidenpuschen mit vielen Bommeln verkauft.

Banlieue de Paris: die Grands Moulins von Pantin. Foto: Hilke Maunder
Die Grands Moulins von Pantin. Foto: Hilke Maunder

Pantin

Am schönsten ist die Stadt im Nordosten von Paris entlang des Canal de l’Ourc. Der einstige Schiffahrtskanal, der die Marne mit der Seine verbindet, hat heute für die Binnenschiffer keine Bedeutung mehr. Umso mehr inspiriert er Kreative. In den einstigen Hafenspeichern der Magasins Généraux hat die Werbeagentur BETC ihren Firmensitz.

Nicht minder eindrucksvoll sind die Moulins de Pantin, die alten Getreidemühlen am Kanal – seit 2009 Sitz von BNP Paribas. Hermès und Chanel sind weitere klangvolle Namen, die sich in Pantin angesiedelt haben. Ganz schön süffig ist der Gerstensaft, die vier Mikrobrasserien in Pantin produzieren. Auch Bières Gallia gehört dazu. Guillaume Roy schenkt es vor Ort in seiner Bar Gallia aus.

Banlieue de Paris. Essor erteilt in Pantin Sprachunterricht für Kinder und Erwachsene - und hilft Analphabeten, Schrift und Sprache zu lernen. Foto: Hilke Maunder
Essor erteilt in Pantin Sprachunterricht für Kinder und Erwachsene und hilft Analphabeten, die Schrift zu lernen. Foto: Hilke Maunder

In einer einstigen Eisenhütte eröffnete der österreichische Galerist Thaddaeus Ropac 2012 seine zweite Galerie in Frankreich – Bühne für großformatige Kunst von berühmten Namen.

Folgt ihr dem Kanal nach Westen, erreicht ihr nach wenigen Schritten jenseits der Périphérique den Parc de la Villette mit der Philharmonie de Paris und der Cité des sciences et de l’industrie. Mehr zum Pariser Kulturpark erfahrt ihr hier.

Traditionelle <em>peniches</em>-Lastkähne sind am Ufer von La Villette vertäut. Foto: Hilke Maunder
Traditionelle peniches-Lastkähne sind am Ufer von La Villette am Canal de l’Ourq vertäut. Foto: Hilke Maunder

Rund um den Canal de l’Ourq findet ihr auch die schönsten Cafés und Restaurants von Pantin. So wie Les Pantins (6, rue Victor Hugo, Tel. 01 5714 378 74) mit Bänken in Taubenblau im Speisesaal und einer Terrasse zum Centre National de la Danse. Lokale Küche, international inspiriert, kommt täglich aus der Küche – so lecker wie Oktopus mit gegrilltem Gemüse und Feta.

La Villette: Badespaß im Kanal. Foto: Hilke Maunder
La Villette: Badespaß im Kanal. Foto: Hilke Maunder

Romainville

An die östlichen Ausläufer des Hügels von Belleville schmiegt sich Romainville. Dort hat Gérard Munier den Paysan urbain mitbegründet – einen neuen, urbanen Bauernhof auf altem Industriegelände.

Saint-Cloud

Das Schloss fehlt, doch der Park ist noch erhalten: Die Domaine National de Saint-Cloud ist eine 460 ha große, grüne Oase. Die Sommerresident der französischen Könige wurden vom Bruder Ludwigs XIV., und seinen Architekten Le Pautre und Hardouin-Mansart verschönert.

Königin Marie-Antoinette setzt die Verwandlungen fort. 1870 brannte das royale Anwesen nieder – zu eng war es mit den Erinnerungen an die Monarchie verbunden. 1892 folgte der Abriss der Ruinen. Heute ist der Park größer als der Central Park von New York – und jedes Jahr Schauplatz des Saint-Cloud Festivals im September.

Banlieue de Paris: das Rathaus von Saint-Denis. Foto: Hilke Maunder
Das Rathaus von Saint-Denis. Foto: Hilke Maunder

Saint-Denis

Frankreichs jüngste Großstadt hat viele Facetten: multikulturell, zukunftsorientiert und doch tief in der Geschichte Frankreichs verwurzelt. In der Kathedrale von Saint-Denis ruhen Frankreichs Könige, auf seinem Markt trifft sich die Welt, seine Cité du Cinéma ist eine Drehscheibe der Filmindustrie, sein Stade de France Heimat der „Bleus“ und Nationalstadium. Mehr zum Vorort im Norden von Paris findet ihr hier.

Saint-Ouen

Auch Saint-Ouen boomt bei Airbnb. Und ist an seiner Südgrenze ein tourisitischer Hotspot. Denn zwischen der Porte de Saint-Ouen im Westen und der Porte de Clignancourt im Osten findet an drei Tagen der Woche (Sonnabend 9–18 Uhr, Sonntag 10–8 Uhr, Montag 11–17 Uhr) der berühmteste Pariser Flohmarkt statt, der Marché aux Puces de Saint-Ouen.

Zu den besten Schlemmeradressen im Viertel gehör Le Ripailleur (9, rue du Docteur-Bauer, Tel. 09 83 04 68 50, leripailleur.fr). Stanislas, der Ripailleur in der Küche, hat im L’Atelier von Robuchon und im George V gearbeitet, Romain in sehr guten Pariser Restaurants . Doch die Preise des Ripailleurs lassen das nicht ahnen. Die Aromen indes schon….

Der Donjon des Château de Vincennes. Foto: Hilke Maunder
Der Donjon des Château de Vincennes. Foto: Hilke Maunder

Vincennes

Ein imposantes Schloss, ein wunderschöner Wald mit Zoo und Blumenpark, eine Trabrennbahn, auf der seit 1920 im Januar der Prix d’Amérique ausgetragen wird, und ein weltberühmtes Theater machten die Stadt im Val-de-Marne zu einem beliebten Ausflugsgebiet der Hauptstädter. Vincennes grenzt nahtlos an den Pariser Osten – und findet ihr hier im Blog.

Zur Ergänzung kommt hier noch ein kleiner kulinarischer Tipp: das Café Miettes (87, rue de Fontenay). In Australien verfeinerte die Barista-Inhaberin ihre Kaffeekunst – ihr Mann steuert feinbuttrige Croissants und andere leckere Bäckereien bei.

Vitry-sur-Seine

Weinberge, Feigen, Flieder, Kalk. Und Kunst: Dafür ist Vitry-sur-Seine im Süden von Paris berhmt. Im MAC VAL (Place de la Libération, Tel. 01 43 91 64 20, macval.fr) könnt ihr  Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts mit Pierre Soulages, Olivier Debré, Bruno Perramant und Christian Boltanski entdecken, an der Street-Art-Promenade Werke von Urban-Art-Stars wie C215.

Tanz, Theater und Musik prägen das Programm des Gare au Théâtre. Jam Meftah ist einer der Mitbegründer der Café-Restaurants Vitry Fada. Wenn nicht das Feuer im Kamin flackert, gibt es Konzerte und Kleinkunst auf der Bühne. Vitry ’n‘ Urbaine beweist, dass die Kunst der Straße niemals ruht – und beschert Vitry einige der schönsten Graffiti der Stadt.

Banlieue de Paris: Die steinernen Zeugen des frühen Industriezeitalters... faszinierend! Und noch allgegenwärtig in der Banlieue von Paris! Foto: Hilke Maunder
Die steinernen Zeugen des frühen Industriezeitalters… faszinierend! Und noch allgegenwärtig in der Banlieue von Paris! Foto: Hilke Maunder

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