Hausboot-Törn: Bourg-Charente – bunte Düfte
Von Cognac nach Bourg-Charente: Unser fünfter Tag beim Hausboot-Törn auf der Charente.
„Wie malerisch!“ hatten wir beim Vorbeigleiten im Hausboot gedacht, als wir flussabwärts reisten. Jetzt, bei der Rückfahrt, machten wir hier Halt: in Bourg-Charente, einem kleinen Flussschifferort mit Café-Kiosk, Puppensammlung und La Ribaudière, dem Sternerestaurant von Thierry Verrat, direkt am linken Flussufer.
Der Duft der Orange
Am rechten Flussufer ragt hinter hohen Kastanien tönern das Pyramidendach eines Schlosses auf, das 1921 die Familie Marnier-Lapostolle kauf, um dort ihre Cognac-Keller einzurichten.
Was sie dort heute herstellt, verrät ein tiefer Atemzug: Orangenduft liegt in der Luft! Bekannteste Sorte ist der Grand Marnier Cordon Rouge.
In der Flasche mit dem roten Band paart sich der Cognac mit Bitterorangen. Im Cordon Jaune werden auch Süßorangen mit verarbeitet.
Unten am Fluss, wo ein schmuckes Wärterhäuschen den Zugang zum Firmengelände bewacht, ist das große, schmiedeeiserne Tor verschlossen.
Auch weiter den Hang hinauf, wo die moderne Kellerei sich mit vielen Bauten erstreckt, ist alles verschlossen. Betriebsbesichtigungen, so scheint es, sind bei Grand Marnier nicht möglich.
Die Crus von Bourg-Charente
So radeln wir mit unseren Rädern, die heute erstmals zum Einsatz kommen, weiter zu den Weinfeldern der Petite Champagne und der Fins Bois. Bis an den Horizont ist der rote, lehmige Boden mit Ugni Blanc bestellt.
Rote Trauben sind in den Weingärten von Bourg-Charente in der Minderheit. Nur auf kleinen Parzellen gedeihen Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, aus denen der Pineau-Rosé bereitet wird.
Die Straße der Blumen
Auf dem Rückweg zum Hausboot entdecke ich auf einer Feldsteinmauer das verwitterte Schild Village fleuri 2009. Neugierig biegen wir in die Rue des Fleurs an. Und wirklich, die Blumenstraße hat ihren Namen verdient.
Schwertlilien mit gelben, blauen oder mehrfarbigen Blütenblättern leuchten vor den Feldsteinmauern, Rosen in knalligem Rot und Gelb ranken an Häuserwänden.
Blauregen umrahmt Fenster und Türen. Stiefmütterchen, Phlox, Mohn, Margeriten und Blumenflor, den ich nicht erkenne, hat die Gärten erobert.
Einige Häuser wirken verwaist, sich selbst überlassen. Dort hat die Natur noch mehr Terrain zurückerobert, klettert Efeu über Wände und Bögen. Was für ein verwunschener Ort!
Eine kleine Pause
Viel später als geplant sind wir zurück in Bourg-Charente. Wenn ihr jetzt auch wie wir Lust auf eine kleine Pause vor dem Ablegen habt, hättet ihr drei Optionen.
Ein Picknick auf den Holztischen direkt am Wasser neben dem Hausboot-Anleger, eine Erfrischung oder kleiner Imbiss auf der Terrasse der Maison du Passeur.
Oder ein Sternemenü im Terrassenrestaurant La Ribaudière von Thierry Verrat.
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Im Blog
Unseren ersten Tag an Bord der MS Malvy habe ich hier vorgestellt. Wie der Hausboot-Törn am zweiten Tag weiter ging, verrate ich euch hier. Neugierig auf Tag drei bei Mitterrand? Dann klickt hier. Das nächste Ziel nach Jarnac war Cognac – lest hier weiter!
Bei unserem Hausboot-Törn auf der Charente entdeckten wir ganz in der Nähe von Bourg-Charente noch zweites grünes Paradies: den Jardin Respectueux von Châteaubernard.
Früher befuhren gabare genannte Lastensegler die Charente. Mehr dazu verrät am sechsten Tag ein Stopp in Saint-Simon. Am 7. Tag ging es zurück zum Ausgangspunkt unseres Hausboottörns auf der Charente, Sireuil. Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst einmal als Skipper die Charente im Hausboot zu befahren, findet hier alle wichtigen Infos und viele Tipps.
Wir waren letztes Jahr in Bourg-Charente zum Angeln. Nettes Örtchen!
Ja, fand ich auch! Hab auch viele Angler gesehen…:-)