
Mit jeder Biegung, mit jedem Wetter, ändert die Charente ihr Gesicht. Nach der Morgensonne ballten sich plötzlich die Wolken und entluden Schauer, die jeden Hamburger Regen zum kleinen Geplätscher reduzieren.

Sicherheitshalber suchten wir Schutz – und fanden ihn an einem kleinen Anleger hinter der Brücke von Saint-Brice. So schnell, wie sich der Regen entladen hatte, verzog sich auch das Gewitter.

Die Welt dampfte. Regentropfen glitzerten auf dem Blattwerk. Ringsum gluckerte und gluckste es. Zwei Erpel versuchten erfolglos, eine Ente zu besteigen.

Auf dem nun strahlend blauen Himmel tanzen weiß ein paar Wölkchen. Die Sonne wärmte das Land, das der Schauer merklich abgekühlt hatte. Und wir bekamen Lust auf einen Spaziergang.

In der Ferne krähten Hähne. In das vertraute Kikeriki mischten sich exotische Töne. Neugierig zogen wir los – und entdeckten am Brückenaufgang einen Wegweiser zu einem Jardin Respectueux. Die Töne kamen dessen Richtung.

In einem großen Gehege liefen Hühner und Hähne alter französischer Rassen hin und her. Mit Street-Art passend verzierte Wohnwagen standen vor Käfigen und Beeten. Auf Holzbrettern waren mit weißer Farbe Intention und Aufgabe des „respektvollen Gartens“ festgehalten.

Der Landschaftsgärtner Rémi Macotte hat diesen ungewöhnlichen Garten angelegt. Ihn treffen wir unter dem Dach einer rustikalen Freiluftgaststätte, wo jeden Donnerstag Pizza gebacken wird – gewürzt mit den Aromen der Pflanzen, die auf den Beeten wachsen oder im Wald ringsum.

„Garten und Wald dienen der Umweltbildung“, sagt Rémi. „2500 Schüler erleben hier jedes Jahr die Natur hautnah.“ 16 solcher Gärten gibt es bereits in den Départements Charente und Charente-Maritime.
Der älteste von ihnen wurde inzwischen sogar als jardin remarquable ausgezeichnet.

Châteaubernard: die Infos
Jardin Respectueux
ganzjährig geöffnet täglich ab 9 Uhr; weitere Infos: Association des Jardins Respectueux, 65, rue de Bellevue, 16100 Châteaubernard, Tel. 05 45 36 82 60, http://lesjardinsrespectueux.fr
Offenlegung
Für den Hausboot-Törn auf der Charente stellte mir Nicols Hausboote das Hausboot kostenfrei zur Verfügung. Dem Unternehmen und dem Team des Partner-Unternehmens Inter-Croisières in Sireuil sagte ich dafür merci und herzlichen Dank.
Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, wie ich es erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Posts bezahlt. Sämtliche Bootstypen im Programm von Nicols findet ihr hier.

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Im Blog
Meinen ersten Tag an Bord der MS Malvy habe ich hier vorgestellt. Wie der Hausboot-Törn am zweiten Tag weiter ging, verrate ich euch hier. Neugierig auf Tag drei bei Mitterrand? Dann klickt hier. Mehr zu Cognac, wo wir gesalzene Leichen entdeckten, gibt es hier.
Früher befuhren gabare genannte Lastensegler die Charente. Mehr dazu verrät ein Stopp in Saint-Simon. Wie betörend Bourg-Charente ist, erfahrt ihr hier.

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