Die Mona Lisa - das berühmteste Werk von Leonardo da Vinci. Foto: Hilke Maunder
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Auf den Spuren von Leonardo da Vinci

Rom, 1512: Der jüngere Bruder des Papstes, Guiliano II. de‘ Medici, holt Leonardo da Vinci als Künstler in den Vatikan. Der Papst jedoch hegt keine Sympathien für ihn. Er fördert die jungen Künstler Raffael und Michelangelo, die sich durch ihre Arbeiten in der stanca segreta, dem geheimen Zimmer, und der Sixtinischen Kapelle große Anerkennung erworben haben.

Für den altgedienten, inzwischen ergrauten Günstling der Medici ist das Leben schwer im Vatikan. Er wird wegen seiner anatomischen Studien bespitzelt. Ihm werden Leichenfledderei und Pietätlosigkeit vorgeworfen. Krankheiten und Intrigen schwächen seine Schaffenskraft.

Vom Tiber an die Loire

Loiretal der Schlösser: Amboise. Foto: Hilke Maunder
Schloss Amboise. Foto: Hilke Maunder

Umso erfreuter nimmt da Vinci daher das Angebot des jungen französischen Souveräns François I. an, seine letzten Jahre in Frankreich zu verbringen, wo ihm ein neues Heim, Ehre und Achtung zugesichert werden.

Leonardo da Vinci kommt als alter Mann nach Frankreich. Er zieht ganz in die Nähe seines neuen Gönners und Mäzens: ins Château du Clos Lucé bei Amboise an der Loire. Dort verbringt er von 1517 – 1519 seine letzten Lebensjahre. In der Auberge du Prieuré kreiert Meisterkoch Sieur Sausin heute Gerichte aus jener Epoche, die das Personal in Kostümen der Zeit serviert.

Die drei Meisterwerke, die er damals mit an die Loire brachte, werden heutzutage im Musée du Louvre gezeigt: Mona Lisa, Johannes der Täufer und Anna selbdritt.

Beim freien Rundgang durch den ehemaligen Wohnsitz begegnet ihr in den Sälen 40 seiner genialen Erfindungen im Modell sowie als 3-D-Animation. Leonardo verstarb dort am 2. Mai 1519. Seine letzte Ruhe fand er in der Schlosskapelle seines Gönners im nahen Château d’Amboise.

Loiretal der Schlösser: Amboise. Foto: Hilke Maunder
Schloss Amboise. Foto: Hilke Maunder

Dort setzt sich der Besuch zum Thema Leonardo im ehemaligen Schloss des Königs François I. fort. Im üppigen Renaissance-Stil ausgeführt, legt es Zeugnis vom Glanz jener Epoche ab. Es beherbergt reichhaltige Sammlungen. Die sterblichen Reste von Leonardo da Vinci ruhen in der Schlosskapelle.

Danach ist der Besuch des Louvre nahezu unumgänglich. Zu dessen Sammlungen zählen mehr als 7.000 Notizen und Skizzen des Meisters. Dort wartet schließlich im größten Saal des Louvre, dem Salle des États (Saal 711 im Denon-Flügel, Ebene 1) auch die Mona Lisa, die Frankreich für 4.000 Goldflorint aus dem Nachlass des Universalgenies erworben hatte. Seit 1956 schützt nach einem Anschlag Panzerglas das Werk.

Renaissance-Flair auf Schloss Amboise an der Loire. Foto. Hilke Maunder
Renaissance-Flair auf Schloss Amboise an der Loire. Foto. Hilke Maunder

Leonardo da Vinci: meine Reiseinfos

Château Royal d’Amboise

Tel. 02 47 57 00 98
www.chateau-amboise.com

Château du Clos Lucé

Tel. 02 47 57 00 73
www.vinci-closluce.com

Musée du Louvre

Tel. 0 1 40 20 53 17
www.louvre.fr

Auberge du Prieuré

Tel. 02 47 57 69 01
www.vinci-closluce.com/fr/informations/restaurants

Loiretal der Schlösser: Blick auf Amboise vom Schloss aus. Foto: Hilke Maunder
Blick auf Amboise vom Schloss aus. Foto: Hilke Maunder

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Unterwegs im Loire-Tal der Schlösser

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Leonardo da Vinci, Der Esel auf dem EisDer Esel auf dem Eis*

Für Leonardo da Vinci war die Natur Vorbild. In seinen Miniaturen spricht sie zu uns: der Stein, der Nusskern, das Feuer, die Luft, das Wasser, die Auster, das Schwein, der Esel. Sie sind die Helden – und Opfer – der Fabeln, die Leonardo da Vinci mit dem Titel „Favole e Leggende / Animali Fantastici“ verfasst hat.

Ihre kurzen, sehr anschaulichen Texte hat Rudolf Hagelstange meisterhaft ins Deutsche übersetzte. Nur auf den ersten Blick sind es leichte, einfache Stücke.

Kaum mehr als eine Buchseite lang, enthalten sie universelle Weisheiten. Leonardos Botschaften sind heute noch so aktuell und treffend wie zu Lebzeiten des italienischen Genies.

Wie sehr sie den Zeitgeist treffen, zeigt auch die Gruppe Karat. Sie ließ sich von Leonardo da Vincis Fabel „Der Schwan“ zu ihrem Song „Schwanenkönig“ inspirieren. Wer mag, kann den Band hier* online bestellen.

Dmitri Mereschkowski,, Mythos und Leben Leonardo da VinciDmitri S. Mereschkowski. Mythos und Leben Leonardo da Vinci*

Maler, Ingenieur, Forscher, Philosoph: Leonardo da Vinci war ein Universalgenie, dessen Leben und Werk bis in unsere Zeit ausstrahlt. Der Italiener brachte Weltbilder in Wanken. Und schuf mit dem geheimnisvollen Lächeln der Mona Lisa eines der faszinierendsten Kunstwerke der Welt. Auch der Künstler gibt bis heute Rätsel auf. Wer war Leonardo?

Bereits 1901 verfasst der Petersburger Künstler Dmitri Mereschkowski die bis heute beste Biografie von Da Vinci. Wie kein Zweiter erweckt der wichtigste Vertreter des Russischen Symbolismus Leonardo auf 640 Buchseiten zum Leben.

Siebenmal war Mereschkowski für den Literaturnobelpreis nominiert. Er starb 1941 in Paris. Wer mag, kann den Band hier* online bestellen.

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Ein Kommentar

  1. Guten Morgen Ich Danke Ihnen für Ihren Bericht über die Legende der Kunst 😉
    Bin selber Künstler werde im Januar 2020 das Grab von Leonardo Besuchen.
    Da heuer 500 Jahre Feier ist, werde ich mir was ganz besonderes Einfallen lassen.

    schönen Gruß
    Artmann Nenad

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