Philippe Roitg nennt sich als Künstler Gorti. Foto: Hilke Maunder
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Philippe Roitg – der Mann hinter Gorti Art

Gorti Art steht in Sonnenfarben auf der alten Holztür, die einst das Hospiz von Saint-Paul-de-Fenouillet verschloss. „Gorti ist ein Wortspiel. Ich habe einfach die Buchstaben meines Nachnamens neu gemischt“, lacht Monsieur und öffnet die Tür nun ganz weit.

Bienvenue in meinem Atelier!“ Monsieur ist Maler– und heißt mit bürgerlichem Namen Philippe Roitg. Bis zur Rente war er als technischer Direktor verantwortlich für das Forschungs- und Entwicklungsbüro
von Mitjavila in Rivesaltes, einem internationalen Hersteller von Sonnenschutz. Zwei Tage pro Woche ist er bis heute für seinen alten Arbeitgeber tätig.

Das Atelier von Philippe Roitg in Saint-Paul-de-Fenouillet. Foto: Hilke Maunder
Das Atelier von Philippe Roitg in Saint-Paul-de-Fenouillet. Foto: Hilke Maunder

Aus der Stadt aufs Land

Doch schon von Kindesbeinen an hat der ausgebildete Mechaniker und Konstrukteur am liebsten kreativ gemalt. Drei Jahre vor Beginn der Rente hat der damit im großen Stil begonnen.

Er verließ Perpignan, zog ins dörfliche Städtchen Saint-Paul-de-Fenouillet, renovierte das einstige Dorfhospiz und richtete in der Garage sein Atelier ein.

In einer kleinen Box hat er alle Werke in Bild und Text festgehalten, die er bereits verkauft hat. Bis an 100 Werke sind es und fast allesamt Arbeiten in Acryl, gemalt oder gespachtelt.

Philippe Roitg: Das Archiv seiner Werke. Foto: Hilke Maunder
Das Archiv seiner Werke. Foto: Hilke Maunder

Das nötige Rüstzeug lernte Philippe an der École des Beaux-Arts von Perpignan. Die Kunstschule befand sich damals neben dem Parkplatz des Palais de Justice in Perpignan. Heute ist sie verschwunden.

Inspiriert vom Fenouillèdes

Seine Motive findet Philippe, der am 29. Juli 1959 Perpignan geboren wurde, vor der Haustür. Der Fenouillèdes ist seine Inspirationsquelle – das ganze Jahr hindurch.

Er fängt das Herbstgold der Weinberge ein, lässt Mandeln auf der Leinwand erblühen, setzt roten Mohn in die Berge der Corbières, haubendick hellen Schnee auf alte Natursteinhäuser. Und macht Hahn und Huhn zu Stars seiner Stillleben.

Philippe Roitg: In der Natur findet der Maler seine Motive. Foto: Hilke Maunder
In der Natur findet der Maler seine Motive. Foto: Hilke Maunder

„Doch was mich vor allem interessiert, ist das Zusammenspiel der Farben, der mariage des couleurs. Mal arbeite ich ganz monochrome und konzentriere mich auf die verschiedenen Nuancen eines Farbtons.

Dann wieder interessieren mich die Kontraste. Und die Stimmungen, die Farben und Kontraste, Licht und Schatten hervorrufen“, sagt Philippe.

Philippe Roitg mischt seine Farben. Foto: Hilke Maunder
Philippe mischt seine Farben. Foto: Hilke Maunder

Spiel der Farben und Formen

Arbeitete er früher gerne grafisch und sehr nah am Motiv, verleiht er heute seinen Bildern auch gerne einmal eine impressionistische Stimmung.

Philippe löst einen konkreten Tannenwald diffus auf, arbeitet mit Unschärfen und Weichzeichnungen, lässt das Konkrete ins Abstrakte gleiten, die objektive Wahrnehmung ins gefühlte Erleben.

Phlippe Roitg beim Malen. Foto: Hilke Maunder
Philippe trägt das Rot der Mohnblüte mit dem Pinsel auf. Foto: Hilke Maunder
Phlippe Roitg beim Malen. Foto: Hilke Maunder
Dann wiederum trägt er die Acrylfarbe mit solchen Spachteln auf. Foto: Hilke Maunder

Pinsel und Spachtel kommen zum Einsatz. Als Staffelei dient sein einstiger Zeichentisch, der sich mit Fußdruck hydraulisch in der Höhe verstellen lässt.

Auch fertige Leinwände sind für Philippe tabu. Er baut sie selbst zusammen. Und arbeitet dabei auf einem Holztisch, den er ebenfalls selbst zusammengezimmert hat.

Philippe Roitg zieht seine Leinwände selbst auf Rahmen und bereitet den Untergrund vor, ehe er zu malen beginnt. Foto: Hilke Maunder

Philippe Roitg: die Info

Gorti Art

3, rue Commandant Cousserans, 66220 Saint-Paul-de-Fenouillet, Tel. mobil 06 09 84 69 81, Mail: gorti@orange.fr, www.facebook.com/gortiart

Preise

Von 150 Euro (60 x 50 cm) über 550 Euro (100 x 100 cm) bis zu 900 Euro (160 x 130 cm).

Verkaufsstellen

Philippe Roitg verkauft seine Werke nach vorheriger Anmeldung per mail oder Telefon vor Ort in seiner Galerie.

Ebenfalls erhältlich sind ausgewählte Arbeiten von ihm in Geschäften und Restaurants, darunter das Restaurants Le Relais des Corbières in Saint-Paul-de-Fenouillet, das Restaurant Mas Allégria in Saint-Estève sowie das Friseurgeschäft Christine in Saint-Paul-de-Fenouillet.

Phlippe Roitg beim Malen. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

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MARCO POLO Languedoc-Roussillon/Cevennen*

Diesen Titel habe ich nach Axel Patitz und Peter Bausch inzwischen seit sechs Ausgaben umfangreich erweitert und aktualisiert.

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Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

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