Wo der Frühling im Rausch ist
Er kam über Nacht: le printemps – der Frühling. Zartes Vogelgezwitscher kündigte ihn an. Als erstes erwachten die Mimosen, voller Duft und leuchtend gelb. Von der Küste bis zu den Bergdörfern der Pyrenäen setzten sie Farbtupfer in die Winterlandschaft.
Dann folgten die Mandelbäume. Und verrieten mit ihren Blüten, ob sie bittere oder süße Früchte tragen würden. Bittermandeln blühen rosa, Süßmandeln hingegen weiß.
Dem Baum selbst könnt ihr kaum ansehen, welche Frucht er trägt. Auch sind Süßmandel-Früchte grundsätzlich etwas größer. Doch das zu erkennen, ist schwierig, wenn eine Bittermandel in der Nähe fehlt.
Das Kloster im Blütenmeer
Im März blühen die Obstbäume und überziehen die Pyrénées-Orientales mit einem Blütenteppich in Weiß, Zartrosa und kräftigem Pink: Kirsche, Aprikose und Pfirsich.
Im Tal der Têt, rund um Millas, und ganz besonders bei Passa könnt ihr sie hautnah erleben. Etwas außerhalb vom 600-Einwohner-Örtchen tauchen bei der alten Klosteranlage des Monastir del Camp diese ausgedehnte Obstplantagen auf.
Und wie an vielen Orten im Roussillon wacht am Horizont der Canigou mit seiner Schneekappe über das Blütenmeer zu Füßen des heiligen Berges der Katalanen.
Frühlings-Muffel? Bekehrt!
Wilder Spargel schießt aus dem Boden. Weiße Blüten haben die Weingärten erobert. Und bei Fourques in den Aspres habe ich im kühlen Schatten am Wegesrand sogar die ersten Veilchen entdeckt!
Frühling im Roussillon: Für mich als Norddeutsche ist es ein unglaublicher Farbrausch, ein völlig anderer Abschied vom Winter. Sinnlich, mild, voller Farben und Düfte. Eine Explosion der Natur.
Urgewaltig wie der Winter, den ich hier erlebte. Le printemps hat mich, die bislang überhaupt nicht die Begeisterung für den Frühling verstand, bekehrt. Jetzt bin ich süchtig.
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Im Blog
Mehr zu den Wetterphänomenen in Frankreich erfahrt ihr hier. Den Lauf des Agly habe ich hier vorgestellt. Seine Schlucht gehört zu den schönsten Canyons im Süden von Frankreich. Klickt hier für Infos und Impressionen zu den Gorges de Galamus.
Im Buch
Ralf Nestmeyer, Languedoc-Roussillon*
Zwischen dem Delta der Camargue und den Gipfeln der Pyrenäen hat Ralf Nestmeyer nahezu jeden Strand gesehen, jede Stadt besucht, jedes Wehrdorf besichtigt – im Languedoc etwas intensiver, im Roussillon fokussiert er auf bekannten Highlights. Inzwischen ist der wohl beste Führer für diese wunderschöne Ecke Frankreichs 2024 in der 10. Auflage erschienen.
Das 588 Seiten dicke Werk ist der beste Begleiter für Individualreisende, die diese Region entdecken möchten und des Französischen nicht mächtig sind. Wer möchte, kann den Band hier* direkt bestellen.
Okzitanien:50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*
Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.
Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker! Hier* gibt es euren Begleiter.
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Liebe Hilde Mauder,
Mein Mann & ich haben seit 1999 unseren 2. Wohnsitz in Sigean & lieben ihre interessanten Beiträge. Die Blumen in den Weinbergen heissen Fausse roquette blanche, also eigentlich wilder rockett ( salad) oder rucola. Herzliche Grüsse Claudia & John Klee
oh, danke, liebe Claudia! Sie sind so hübsch!! Herzliche Grüsse, Hilke
Hallo, wir sind fast Nachbarinnen, ich wohne schon seit 1974 in Südfrankreich und seit 1980 im Roussillon, in Villeneuve de la Raho. Ihre Beiträge sind vor allem für meine deutsche Familie und Freunde interessant. Auch selber lasse ich mich gerne von Ihren Eindrücken inspirieren.Ich brauche ja auch nicht von all dem Zauber hier im Roussillon ueberzeugt zu werden; bin ich ja schon lange, ha ha ! Meine Tochter Béatrice ist im Jahre 1989 zur Kirschblüte in Cérèt auf die Welt gekommen, so was vergisst man nicht. Tschüssing, Ihre Susanne Revel
Oh, dann war ich ja gerade bei Ihnen! Hab mich vor zwei Wochen am See durchpusten lassen . Meine ‚Lütte‘ ist Jahrgang 2001. Viele Grüße aus Saint-Paul-de-Fenouillet! Hilke
Oh, liebe Frau Maunder,
wie ich Sie beneide! Frühlingsduft im Februar! Lieber heute als morgen besuche ich Sie! Ich freue mich auf Ihr nächstes Lebenszeichen!
Herzlichst, Ihr Ulrich Salmen
Hallo Hilke,
wunderbar, wie es blüht in allen Farben! Es tut gut, nach dem vielen Grau des Winter, diese Farbenpracht anzuschauen, wieviel schöner ist es, auch den Duft zu schnuppern! Hier kommt das auch..halt sehr viel später!
Genieße den Frühling dans le Midi!
Liebe Grüße, Christel
Liebe Christel, in Hamburg müssen wir damit bis April/Mai warten- und dann ist meist gleich Sommer. Es ist einfach unglaublich, wie hier die Natur erwacht – und das bei nächtlichen Minusgraden!
Herzliche Grüße, wo immer Du gerade bist! Hilke