Manade Gilbert Arnaud. Foto: Hilke Maunder
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Schwarze Stiere & harte Kerle

Im Sumpfland zwischen Marseille und Montpellier liegt der wilde Westen Frankreichs. In der Camargue regiert Lasso statt Lavendel, heißen die Ranches manade und züchten markig aussehende Männer schwarze Stiere für den Stierkampf.

Manade Gilbert Arnaud. Foto: Hilke Maunder
Monsieur von der Manade Arnaud. Foto: Hilke Maunder

Einer von ihnen ist Gilbert Arnaud. Arnaud ist ein Kind der Camargue, eigensinnig und freiheitsliebend, mehr im Sattel daheim als auf dem Sitz seines Landrovers, und tief verwurzelt mit seiner Heimat, der rauen Landschaft zwischen den beiden Armen der Rhône im Süden Frankreichs.

Die Deutsche der Manade

Manade Gilbert Arnaud. Foto: Hilke Maunder
Die Manade Gilbert Arnaud. Foto: Hilke Maunder

Seine große Liebe indes fand er in den Armen einer Deutschen. Ihre Tochter Carla ist eine gardienne durch und durch – und führt im akzentfreien Deutsch heute Reisegruppen über den Hof. Arnauds Manade gehört zu den größten Landgütern der Camargue.

Ein Besuch zeigt,  welch ein big business heute auch die touristische Vermarktung der Stierzucht und ihrer Traditionen ist. Während der Saison besuchen täglich große Reisegruppen den Hof.

Manade Gilbert Arnaud. Foto: Hilke Maunder
Der Mauerschmuck der Manade Gilbert Arnaud ehrt die Stiere der Camargue. Foto: Hilke Maunder

Die Anlage ist im typischen Stil der Provence gehalten – mit weißen Häusern, deren Kalk die Insekten fernhält, und flachen Bauten mit roten Ziegeldächern.

Oleander in Rosa und Rot leuchtet an der sandigen Zufahrt. Unter dem hohen Himmel erstreckt sich eine salzige, trockene Steppe bis an den Horizont.

Stiere von Züchtern aus Leidenschaft

Manade Gilbert Arnaud. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Seit Jahrhunderten züchtet seine Familie Stiere. Und auch Gilbert Arnaud ist ein manadier, ein Stierzüchter aus Leidenschaft.  100 erwachsene Tiere und rund 40 Kälbchen zählt seine Herde.

Manade Gilbert Arnaud. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Seine besten taureaux sind Stars der Feria in den Arenen von Arles, Nîmes und Saintes-Maries-de-la-Mer. Doch das Gros der Tiere wird an andere Züchter oder an den Schlachthof verkauft.

Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Ihr zart-würziges Fleisch, seit dem Jahr 2000 mit dem AOC-Gütesiegel versehen, wird als Mettwurst und Stier-Paté auf den Märkten verkauft, als Steak gegrillt und gehört in jede gardiane, in jeden traditionellen Eintopf der Camargue.

Gardiane, der Stiereintopf aus der Camargue, zubereitet von Frédéric Lacave, dem Chefkoch des Flamand Rose in Albaron. Foto: Hilke Maunder
Gardiane, der Stiereintopf aus der Camargue, zubereitet von Frédéric Lacave, dem Chefkoch des Flamand Rose in Albaron. Foto: Hilke Maunder

Doch ohne den Obolus der Touristen könnte auch Arnaud und die anderen 169 Stierzüchter der Camargue nicht überleben. Und so zeigen Cowboys, die gardians, tagtäglich beim tri de taureaux, wie sie einzelne Tiere von der Herde trennen.

Manade Gilbert Arnaud
Foto: Hilke Maunder

Die Arbeit der Gardians

Nur sehr selten wird hingegen Gästen der Blick auf eine ferrade gewährt, bei der die einjährigen jungen Stiere von der Herde getrennt und mit einem glühenden Eisen (= fer) gebrandmarkt werden.

Bei Aigues-Mortes züchen Iris und Jean Laffon von der Mas de la Comtesse scharze Stiere. Foto: Hilke Maunder
Die gardiens des Mas de la Comtesse, der Manade von Iris und Jean Laffon. Foto: Hilke Maunder

Hufe klappern, Staub wirbelt auf, immer wieder weicht der Stier aus, doch dann gelingt es dem Reiter, sein Pferd zwischen Stier und Herde zu drängen und das gewünschte Tier durch ein Falltor in ein Laufgatter zu treiben.

Stiere sind das Metier: Gardien der Manade de la Comtesse - der richtige Sattel hilft bei der Arbeit mit den Stieren enorm. Foto: Hilke Maunder
Der richtige Sattel hilft bei der Arbeit mit den Stieren enorm. Geritten wird einhändig. Foto: Hilke Maunder

Zimperlich geht es dabei nicht zu. Sporen und Zacken am Halfter sorgen beim Pferd für Gehorsam. Geritten werden die Pferde einhändig. Die Zügel werden dabei eng am Hals des Tieres geführt. So bleibt die zweite Hand frei für ein Arbeitsgerät – oder den schwarzen Hut.

Die Gardians sind nicht zimperlich - und setzen gerne ihre Sporen ein. Foto Hilke Maunder
Die Gardians sind nicht zimperlich – und setzen gerne ihre Sporen ein. Foto: Hilke Maunder

Auch die Sättel der Gardians sind besonders, vorne und hinten weit hochgezogen und gut gepolstert. Statt der bei uns üblichen offenen Bügel sind die Steigbügel Halbkörbe. Sie geben dem Fuß Halt, ohne dass er hängen bleiben kann.

Tri de Taureaux auf dem Mas de la Comtesse bei Aigues-Mortes. Foto: Hilke Maunder
Tri de taureaux auf dem Mas de la Comtesse bei Aigues-Mortes. Foto: Hilke Maunder

Wie im Fluge vergehen die Stunden, in denen ich in diese fremde Welt eintauche. Und das Gefühl habe, Zeit gibt es nicht. Seit Jahrhunderten sind Handgriffe und Rituale unverändert.

Tri de Taureaux: Die Stiere weren sortiert – keine leichte Aufgabe. Foto: Hilke Maunder
Die Stiere werden sortiert – keine leichte Aufgabe für die gardians. Foto: Hilke Maunder

Die Manade von Paul Ricard

Mehr als tausend Jahre lang lösten sich auf der Domaine de Méjeanes mächtige Erzbischöfe, provenzalische Komture und Seigneurs, Templer, Marquis und Industrielle ab, bis im Jahr 1939 Paul Ricard kam.

Im Jahr 1940 wurden Anisgetränke verboten. Der Großindustrielle verlegte daraufhin einen Teil seiner Angestellten nach Méjanes. Sie wurden Landwirte, Züchter und Maurer, verwandelten es in ein landwirtschaftliches Gut und lebten dort in völliger Autonomie.

Auf der Domaine de Mejanes berichten große Tafeln mit historischen Fotos von früheren Zeiten. Foto: Hilke Maunder
Auf der Domaine de Mejanes berichten große Tafeln mit historischen Fotos von früheren Zeiten. Foto: Hilke Maunder
Bei der <em>Tri de Taureaux</em> packen auch Frauen mit an. Foto: Hilke Maunder
Bei der Tri de Taureaux packen auch Frauen mit an. Foto: Hilke Maunder

Nach dem Krieg entwickelte und förderte Paul Ricard die Reiskultur der Camargue und ihre Traditionen in der ganzen Welt. Er öffnete seine Domaine de Méjanes für die Öffentlichkeit und schuf die Manade Ricard mit Restaurants, Unterkünften, Stierkampfarena, Reitstall und Minizug.

Die Stierkampfarena der Domaine de Méjanes. Foto: Hilke Maunder
Die Stierkampfarena der Domaine de Méjanes. Foto: Hilke Maunder

Der von Paul Ricard entworfene und 1968 eingeweihte Petit Train de Méjanes ist der einzige Touristenzug der Camargue. Seine grüne Lok zieht ihre drei halb offene Waggons in rund 30 Minuten über eine 3,5 Kilometer lange Strecke. Von der Place des Arènes geht es am Ufer des Naturschutzgebietes am Étang de Vaccarès zu einer alten Burgruine und zurück zum Ausgangspunkt.

Der kleine Zug der Domaine de Méjanes. Foto: Hilke Maunder
Der kleine Zug der Domaine de Méjanes. Foto: Hilke Maunder

Pauls prominente Zeitgenossen aus Kunst, Kultur und Politik wie Pablo Picasso, Lucien Clergue, Luis Mariano, Johnny Hallyday, Tino Rossi, Fernandel haben sich damals in die Gegend und ihre Geschichte verliebt.

Auch Pablo Picasso (links) besuchte die <em>Domaine de Méjanes</em>. Foto: Hilke Maunder
Auch Pablo Picasso (links) besuchte die Domaine de Méjanes. Foto: Hilke Maunder

Als Filmproduzent organisierte Paul Ricard auf seiner Domaine de Méjanes die Dreharbeiten zu Dokumentar- und Großfilmen wie La Caraque Blonde und La Loi de la Poudre. Vor mehr als 50 Jahren erhielt Michèle Ricard das Anwesen von ihrem Vater. Und hat es seitdem in seinem Geiste weitergeführt und ausgebaut.

Im Stall stehen die berühmten weißen Pferde der Camargue – sie können für Ausritte ausgeliehen werden. Foto: Hilke Maunder
Im Stall stehen die berühmten weißen Pferde der Camargue – sie können für Ausritte ausgeliehen werden. Foto: Hilke Maunder

Stiere erleben

Von Stierzucht allein können die meisten Zuchthöfe nicht mehr leben. Sie haben daher ihre Tore für Besucher geöffnet und bieten die unterschiedlichsten Erlebnisse an – Ausritte, Vorführungen aus dem Arbeitsalltag und lokale Küche rund um den traditonelle Stiereintopf der Gardianne. Auf einigen Höfen könnt ihr auch übernachten.

Glaube, Liebe, Hoffnung: die drei Symbole im Kreuz der Camargue, Foto: Hilke Maunder
Glaube, Liebe, Hoffnung: die drei Symbole im Kreuz der Camargue. Foto: Hilke Maunder

La Manade Caillan

François Fassi züchtet ausschließlich Stiere für die course Camarguaise. Seine Tiere treten in den Arenen der Provence von Beaucaire, Lunel, Saint-Rémy-de-Provence, Mauguio, Châteaurenard, Tarascon, Sainte-Maries-de-la-Mer und Palavas-les-Flots auf.

Sein Hof inszeniert das Leben und die Kultur der Manadiers sehr professionell – auch bei Trauungen, Geburtstagen oder Firmenfeiern. Im Hofladen gibt es Stierfleisch und Wurstwaren. Wer im gîte übernachtet, darf in den Pool springen.
• Route de la Massane, 13210 Saint-Rémy-de-Provence, Mobil-Tel. 06 28 78 42 55, www.manade-caillan.fr

La Manade de Meyranne (auch: Manade des Chanoines)

Nicht nur Stiere, sondern auch Pferde werden auf der Manade de Meyranne gezüchtet. Mit dem Heuwagen geht es dort hinaus zu den Stieren. Auf deren Weiden zeigen die Hirten, wie sie die Herde beim tri de taureaux sortieren.
• Route des Marais, 13280 Raphèle (Arles), Mobil-Tel. (Isabelle) 06 85 35 10 04, www.camargue-decouverte.fr

Foto: Hilke Maunder
Beim gemeinsamen Tafeln mit Stier-Charcuterie und dem Stiergulasch gardiane schaut auf der Manade Gilbert Arnaud die Stute zu. Foto: Hilke Maunder

La Manade Gilbert Arnaud

Kreuzfahrtgruppen, Reisebusse und andere größere Gruppen besuchen meist die sehr bekannte Manade von Gilbert Arnaud, wo der Besuch des Stiere mit der Gardianne zum Mittagessen endet.
• Mas lou Rayas, Dept. 38c, 13460 Les Saintes-Maries-de la-Mer, Tel. 04 90 97 52 52, www.facebook.com/manadearnaud

La Manade Jean Lafon

Am Sumpfgebiet des étang de l’Or findet ihr die Manade Jean Lafon, die heute von einer Frau geleitet wird: Iris, der Tochter von Jean Lafon. Ihr Hof wurde 1957 als Manade Zuccarelli gegründet.
• Mas du Grés, 1884 chemin de la grande draille, 34400 St-Nazaire-de-Pezan, Tel. 04 67 71 31 42, www.manade-lafon.com

Achtung; Verlasst euch nicht auf Waze, Google Maps & Co. Allen, die damit den Hof suchten, musste Iris bislang per Telefon den Weg weisen. Gebt bitte daher dieses GPS-Koordinaten ein: 43.635149, 4.110928 / 43° 38′ 6.536″ N 4° 6′ 39.341″ E.

Die Camargue ist Frankreichs größtes Zuchtgebiet für Stiere. Foto: Hilke Maunder
Die Camargue ist Frankreichs größtes Zuchtgebiet für Stiere. Foto: Hilke Maunder

La Manade de la Comtesse

Vincent Milla züchtet Pferde und Stiere in der Petit Camargue bei Aigues-Mortes. Sein Landhaus Mas de la Comtesse befindet sich auf dem Land einer sehr alten und berühmten Familie aus dem Languedoc. Die Stiere seiner Manade weiden einen großen Teil des Jahres auf den Familiengütern des Grafen Pierre de Bernis Calvière und der Gräfin Michel de Vasselot de Régné. Sein Tiere setzen so eine jahrhundertealte Tradition fort: Herden von Camargue-Stieren vor den Toren von Aigues-Mortes zu treiben.
• Chemin de la Vieille Roubine, 30220 Aigues-Mortes, Tel. 04 66 71 66 34, www.manademasdelacomtesse.com

Nach getaner Arbeit kehren die weißen Camargue-Pferde bei der Manade Gilbert Arnaud zurück in ihren Stall. Foto: Hilke Maunder
Nach getaner Arbeit kehren die weißen Camargue-Pferde bei der Manade Gilbert Arnaud zurück in ihren Stall. Foto: Hilke Maunder

Le Domaine de Méjanes

La Bergerie de Méjanes

Im ehemaligen Schafstall des Landguts könnt ihr typische Gerichte der Camargue rund um den Stier kosten sowie Klassiker der provenzalischen und französischen Küche.
• Mas de Méjanes, 13200 Arles, Tel. 04 90 54 19 66

Der ehemalige Schafstall des Landguts birgt heute das Resteaurant La Bergerie. Foto: Hilke Maunder
Der ehemalige Schafstall des Landguts birgt heute das Resteaurant La Bergerie. Foto: Hilke Maunder
Le Musée Paul Ricard

Am 31. Juli 2021 eröffnete das Paul-Ricard-Museum im Herzen der Domaine de Méjanes. Michèle Ricard, die jüngste Tochter des berühmten französischen Industriellen, zollt mit der großen Ausstellungen ihrem Vater Tribut. Frankreichs erstes Paul-Ricard-Musem stellt neben seinen persönlichen Gegenständen,  Zeugnissen großer Persönlichkeiten, Familienfotos und unveröffentlichten Dokumenten auch die Geschichte der Domaine de Méjaines und seiner Heimat vor, der Camargue.
• Tel. 04 90 97 16 65, mobil 07 88 03 13 22,  www.mejanes-camargue.fr

Gleich am Eingang der Domaine de Méjanes weiden die weißen Pferde der Camargue. Foto: Hilke Maunder
Gleich am Eingang der Manade weiden die weißen Pferde der Camargue. Foto: Hilke Maunder

Rätselhafte Stempel

Wer von Manade zu Manade in der Camargue unterwegs ist, entdeckt in den traditonellen Zentren und Straßen der Dörfer auf der Fassade der Häuser immer wieder Stempel.

Alljährlich im Sommer zieht vor den fêtes votives eine Gruppe jugendlicher Stempler mit Musik von Haus zu Haus. Wer für ein Projekt der Jugend spendet, bekommt zum Dank einen Stempel mit Jahreszahl neben die Türe. Es ist stets ein fröhliches Happening!

Solche gestempelten Zeichen findet ihr häufig in der Petite Camargue. Sie verraten: Hier wohnt ein Sieger der Course Camarguaise. Foto: Hilke Maunder
Solche gestempelten Zeichen wie hier in Le Cailar findet ihr häufig in der Petite Camargue. Foto: Hilke Maunder

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Im Blog

Die Stiere der Camargue sind die Stars der Feria. Die Stierkämpfe sind sehr umstritten. Hintergrund und Infos findet ihr in diesem Beitrag.

https://meinfrankreich.com/feria/

Im Buch

Der Reisebegleiter vor Ort: Ralf Nestmeyer, Languedoc-Roussillon*

Zwischen dem Delta der Camargue und den Gipfeln der Pyrenäen hat Ralf Nestmeyer nahezu jeden Strand gesehen, jede Stadt besucht, jedes Wehrdorf besichtigt – im Languedoc etwas intensiver, im Roussillon fokussiert er auf bekannten Highlights. Inzwischen ist der wohl beste Führer für diese wunderschöne Ecke Frankreichs 2021 in 9. Auflage erschienen.

Das 588 Seiten dicke Werk ist der beste Begleiter für Individualreisende, die diese Region entdecken möchten und des Französischen nicht mächtig sind. Wer möchte, kann den Band hier* direkt bestellen.

Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.

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10 Kommentare

  1. Sehr schöner Beitrag, vielen Dank dafür. Ich werde vom 30.09 bis 02.11 in Marseile sein (Rugby WM) und würde gerne eine Stierzucht besuchen, gerne verbunden mit Steiergulsch zu Mittag. Die hier vorgestellten Höfe sind jedoch zu weit von Marseile entfernt. Hast Du hier einen Tipp? Vielen Dank.

  2. Es wird nur immer der Stierkampf in einen Topf geworfen. Beim Spanischen Stierkampf geht es für den Stier tödlich aus,nachdem er vorher mit ständig neuen Verletzungen gequält wurde. Im provoncalischem Stierkampf wird ein Cocarde zwischen die Hörner gebunden und muss erbeutet werden. Dabei wird der Stier nicht verletzt und wird nach dem Turnier auf seine Weide zurück gebracht. Hier werden die besonders erfahrenen Stiere verehrt und NICHT ausschließlich die Menschen in der Arena.

    1. Liebe Saskia, ja, genau: Corrida = Stierkampf im spanischen Stil, der auch in Südfrankreich angeboten wird, z.B. bei der Feria in Nimes, Arles oder Béziers, bei dem das Ziel ist, den Stier zu töten. Bei der course camarguaise wird eine Konkarde dem Stier zwischen die Hörner gesteckt, die abgenommen werden muss. In Dax gibt es zudem die course landaise, den Stiersprung. Bei diesen beiden Formen überlebt der Stier den Kampf.
      Allerdings, und auch das kritisieren die Tierschützer, wird bei allen drei Formen der Stier durch zugefügten Schmerz, z.B. Abbinden des Hodens, „kampfbereit“ gemacht.
      Viele Grüße und danke für Deine Ausführungen! Hilke

  3. Wie schade, dass die Menschen diese wunderbare Landschaft dazu nutzen, um Stiere zu züchten für ein brutales und tierquälerisches Spektakel namens Stierkampf. So etwas bringt wohl nur die Gattung Mensch zustande. Ihr Bericht trägt dazu bei, Stierkampf und dessen Zulieferbetriebe romantisch zu verklären. Traurig!

    1. Liebe Simone, danke für Ihren Kommentar, und nein, ich verkläre nicht. Ich sehe als Journalistin mich zur Neutralität verpflichtet. Berichten statt, wie heute leider zu oft üblich, Meinungen zu vertreten, ist mein Anliegen. Ich berichte daher sachlich, was es in Frankreich gibt. Dann kann sich jeder selbst seine Meinung bilden. Und dies ist nur möglich, wenn Tatsachen berichtet werden. Das Land hat viele Facetten, und da gehört auch im Süden der Stierkampf seit mehr als 2000 Jahren dazu. Dass ich dies durchaus kritisch sehen, können Sie diesem Beitrag entnehmen: https://meinfrankreich.com/feria.
      Ich danke für Ihr Verständnis. Beste Grüße! Hilke Maunder

      1. Liebe Hilke, danke für deinen Bericht und besonders auch für deine Antwort zum vorhergehenden Kommentar. Ich finde deinen Bericht durchaus nicht verherrlichend oder beschönigend! Du hast ja durchaus auf die „nicht zimperliche“ Umgangsweise der Gardians mit ihren Pferden und den Stieren hingewiesen, sowohl in diesem als auch in deinem anderen Beitrag (mich als Reiterin interessieren hierzu besonders die leider in einem Foto bei dem Beitrag zum Stierkampf nicht erkennbaren Reithalfter). Insofern finde ich den vorausgehenden Kommentar nicht angebracht. Aber v.a. danke ich dir auch für deine Worte zu deinem journalistischen Anspruch einer möglichst neutralen Berichterstattung! Diese ist tatsächlich auch m.M. nach heute viel zu oft – fast möchte ich sagen, überwiegend – einer Meinungsmache gewichen. Dies verhindert jedoch die möglichst objektive Meinungsbildung des/derLeser/innen! Danke dafür!! Ich freue mich auf weitere Berichte von dir! Beste Grüße, Anke Birkhoff (SY „Mago del Sur“, z.Zt. Port Gardian, Saintes-Maries-de-la-Mer)

  4. Wieder ein toller Beitrag, liebe Hilke. Wenn mich nicht alles täuscht, ist Arnaud mit einer Kölnerin verheiratet. Freunde von mir hatten die manade besucht und in ihr eine tolle Gastgeberin und Führerin gehabt. Liebe Grüße in den Süden und hoffentlich bis bald.

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