
Dort, wo die Eurasische Platte auf die afrikanische Platte knallt, hat sie etwas Wunderbares bewirkt: die Pyrenäen aufgefaltet. Und den Weg frei gemacht für Tiefenwasser.
Das beschert Frankreich am Nordrand des Grenzgebirges zu Spanien eine Kette schönster Thermalbäder. Zu den Kurorten mit großer Vergangenheit gehört neben Cauterets, Molitg und Barèges auch Luchon im Département Haute-Garonne.

Bereits zur Römerzeit, als Luchon noch Ilixon hieß, gab es dort Thermen. Heute ist der Kurort mit den stärksten Schwefelquellen der Pyrenäen Mitglied der Association Européenne des Ville Thermale Historiques (EHTTA) und eine der ersten Adressen für Atemwegs- und Gelenkerkrankungen.

Schwefel-Power
Bis 1979 sprudelten in Luchon noch 18 Quellen, die völlig unterschiedlich waren im Schwefelgehalt, ihrer Temperatur, ihrer Lage, Tiefe und Radioaktivität. Um sie besser nutzen zu können, wurden sie 2009 in drei Quellen mit 72, 65 und 50 Grad gebündelt. Aus 730 bis 170 m Tiefe steigt ihr Wasser empor!
Erleben könnt ihr es im einzigen Natur-Hamam Frankreichs. 150 Meter tief reicht sein Stollen in den Fels. Heute ist dieses Vaporium integriert in den zentralen Komplex der Thermes de Luchon. Im Badebecken sprudeln Hydrojets. Wer es vorab reserviert, kann auf Aquabikes strampeln.
In der espace bien-être, dem Spa der Thermen, sorgen polynesische Packungen, Hot-Stone-Massagen und andere Anwendungen für Entspannung.

Ski & Spa
Im Winter lockt Ski & Spa. Nach der Talabfahrt wärmen sich die Wintersportler gerne in der Therme auf und genießen die Wellness-Angebote. Zum Skigebiet schwebt vom Thermalbad eine Gondel. Acht Minuten dauert die Fahrt. Oben empfängt euch der „Balkon der Pyrenäen“: Superbagnères.

13 Dreitausender seht ihr von der Aussichtsterrasse, auf der eine Infotafel die wichtigsten Bergspitzen nennt. Das Massiv der Maladeta, die Grenzberge zur Spanien, und den Pic de l’Aneto (3.404 m), den höchsten Berg der Kette.
Was für ein Panorama! Perfekt, dass es da das Grand Hotel mit seiner Freiluft-Lounge gibt… und noch zahlreiche andere Terrassencafés direkt am großen Parkplatz für die Wanderer und Skifahrer, die in den Sportgeschäften am Rande sich noch ausstatten können.

Luchon: meine Reisetipps
Hinkommen
Mit dem Wagen auf der A 64 bis zur Ausfahrt 17 Montréjeau, dann D 825/D 125. Achtung: Die Landstraße sind in den 70er-Zonen mit Radars gespickt! Bahn: SNCF-Bahnhof in Luchon. Flughäfen in Toulouse (140 km), Tarbes (90 km) und Pau (140 km). Shuttle-Bus (navette) zum Flughafen und Bahnhof von Toulouse: Farrus Voyages, Tel. 05 61 79 06 78
Schlafen
Alti Hotel*
Zentral gelegenes, modern-komfortables Hotel Garni mit 47 recht kleinen Zimmern. Gleich neben dem Hotel findet ihr ein Terrassenrestaurant für das Mittag- oder Abendessen, im Untergeschoss einen Fitnessraum mit Jacuzzi.
• 19, allée d’Etigny, Tel. 05 61 79 56 97
Gegenüber von den Thermen und nur 100 m Meter Park entfernt, haben Solange und Alain in einer Belle-Époque-Villa zehn Gästezimmer eingerichtet. Wer länger bleibt, kann Halbpension buchen. Nichtraucherhotel!
• 31, cours des Quinconces, Tel. 05 61 88 43 66, www.castel-pique.fr

Thermen
Cours des Quiconces, 31110 Bagnères-de-Luchon, Tel. 05 61 94 52 52, www.thermes-luchon.fr
November – Februar keine Kuranwendungen!
Schöne Souvenirs
Gâteau à la Broche
Mehr zum südfranzösischen Baumkuchen gibt es hier im Blog.
Craft Beer
Bière du Randonneur von der Brasserie de la Venasque
• Rue de Sous Baylou, Montauban de Luchon, Tel. 06 37 15 46 72, www.brasserie-du-venasque.com
Honig
Berghonig von der Miellerie des 7 Molles
• Salles et Pratvilles, Tel. 05 61 79 79 73, www.miellerie-des-7-molles.fr
Schokolade
1897 gründete der Apotheker Ludovic Dardenne in Luchon seine Schokoladenmanufaktur, die heute glutenfrei und garantiert bio aus Kakao die köstlichsten Kreationen fertigt – darunter auch ausgefallen Spezialitäten mit Agaven oder Mandelöl.
• D125, Salles et Pratviel, Tel. 05 61 79 02 01, www.chocolatdardenne.com
Seife
Abellio-Seife, handgemacht von einer jungen Frau in Montauban de Luchon.
• Rue Cargue, Montauban de Luchon, Tel. 05 62 00 58 02, www.abellio-savonnerie.com
Ôdaim
Ledertaschen von Aurélie, die eigentlich aus der Normandie stammt, zwei Jahre lang beim Haras-du-Pin als Kürschnerin und Sattelmeisterin ausgebildet wurde, dann bei Hermès ihr Handwerk verfeinerte – und 2011 ihre eigene Marke gründete. Seit 2015 lebt sie in Cazaux Layrisse in den Pyrenäen.
• Cantruc, Cazaux Layriss, Tel. 06 75 10 18 99, www.facebook.com/odaim.artisanmaroquinier
Wellness in den Pyrenäen: alle Orte von A-Z
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