Die Saône bei Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder
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Frankreichs Flüsse: die Saône

Die Saône ist seit jeher der am besten schiffbare Fluss Frankreichs. Sie hat ein sehr geringes Gefälle und einen gleichmäßigen Flusslauf, auch wenn das breite Tal bei Hochwasser manchmal wie ein Binnenmeer aussieht. Von der Quelle, die 405 Meter über dem Meeresspiegel liegt, bis zur Mündung in die Rhône in Lyon beträgt der Höhenunterschied nur 247 Meter.

Das Gefälle beträgt so durchschnittlich nur vier Zentimeter auf einen Kilometer. Die Saône ist damit ein typischer Tieflandfluss und muss kaum mit Schleusen reguliert werden. Gerademal fünf écluses gibt es auf dem schiffbaren Abschnitt – perfekt für  Binnenschiffer! 53 Nebenflüsse münden in ihren Lauf.

Ein Fluss – drei Namen

Die Saône trug ursprünglich drei Namen: Brigoulus, Souconna und Arar. Im Laufe der Zeit setzte sich schließlich der Name Souconna durch. Die kopierenden Mönche des Mittelalters indes nannten sie Saoconna. Im Laufe der Zeit setzte sich im Sprachgebrauch dann der Name Saône durch.

La Haute Saône

Ihre Quelle liegt im Nordosten Frankreichs im Dörfchen Vioménil im Département Vosges. Auf 405 Metern über dem Meer sprudelt sie ganz verhalten hervor und speist, bereits dort eingefasst als Rinne, zwei Wasserbecken eines Waschhauses. Wie ein Hufeisen erstreckt sich das Dorf über die Flanken einer Hochebene, die das entstehende Saône-Tal umschließt.

Eine der Besonderheiten der Saône ist, dass sie auf einer Wasserscheide entsteht. Während sie sich nach Westen und schließlich nach Süden wendet, sprudelt nur fünf Kilometer entfernt der Madon empor – und wendet sich gen Norden, ehe er nach nur 97 Kilometern in die Mosel einmündet.

Vioménil:  kleines Dorf, großes Herz

Literaturfans kennen vielleicht den Namen des Ortes. Der berühmte Schriftsteller Hervé Bazin (1911 – 1996) verbrachte zwei Jahre seiner Jugend in dem Dorf bei seinem Hauslehrer Abbé Félix Maire, nachdem er 1923 wieder einmal vor seiner tyrannischen Mutter ausgerissen war. Weltweit berühmt wurde er für seinen 1948 erschienenen  Roman Vipère au poing. Er erzählt darin von der hasserfüllten Beziehung zwischen einer harten und grausamen Mutter und ihren Kindern.

Die Vorlage lieferte sein eigenes Leben. Bazin stammte aus einer frommen bürgerlichen Familie. Seine Mutter regierte sie so hart und autoritär, dass Bazin mehrmals vor ihr floh. Der Roman wurde 1971 für das Fernsehen und 2004 für das Kino verfilmt und zählt heute zu den Klassikern der französischen Nachkriegsliteratur.

Auf den Spuren von Hervé Bazin

100 Jahre nach seiner Ankunft ist es zwar manchmal schwierig, die Spuren des späteren Präsidenten der Académie Goncourt zu finden, doch das Haus, in dem er lebte, das von einer Tafel mit seinem Namen flankiert wird, sowie der Dorfplatz, der am 3. Oktober 1982 von dem Autor selbst eingeweiht wurde, zeugen von glücklichen Kindertagen im kleinen Dorf, das damals 145 Einwohner zählte.

Die Inschrift einer Tafel hat der im Februar 1996 verstorbene Schriftsteller noch selbst als Hommage an seinen Mentor verfasste: A l’abbé Maire, qui me fait une tête. Son élève reconnaissant (An Abbé Maire, der mir ein Gesicht gab. Sein dankbarer Schüler). In Marmor gemeißelt – und bis heute das Kulturerbe von Vioménil.

Die Skulptur <em>La cane de Gaston le pêcheur</em> in Port-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder
Die Skulptur La cane de Gaston le pêcheur in Port-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder

❤   Aussichtsgipfel!

Den schönsten Blick auf das Quellgebiet der Saône mit seinen Feldern, Wiesen und Wäldern bietet der Ménamont. Vom Gipfel  des mit 466 Metern höchsten „Berges“ der Monts Faucilles liegt euch das Land zu Füßen.

Die junge Saône nimmt vom Waschhaus Kurs nach Westen, durchquert ein Waldgebiet, wendet sich nach Südwesten und bildet in Monthureux-sur-Saône eine große, enge Flussschleife.

Bei Châtillon-sur-Saône ändert die Saône erneut ihre Fließrichtung, strömt nun nach Südosten, nimmt südlich von Corre die Fluten des Côney auf und trifft auf den Canal des Vosges.

La Petite Saône

Nun ist sie schiffbar – und zeigt dies mit einem Namenswechsel! Die Haute Saône nennt sich jetzt La Petite Saône – und begeistert als Kleine Saône Paddler und Hausbootkapitäne. In vielen großen Schleifen strömt sie gemächlich dahin. Um die Fahrzeit für die Schiffer zu verkürzen, wurden Durchstichkanäle geschaffen und Schleusen angelegt. 407 schiffbare Flusskilometer schrumpfen so auf 365 Kilometer.

Eine Hofstelle am Fluss in Port-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder
Eine Hofstelle am Fluss in Port-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder

Besonders schön mäandriert die Saône zwischen Saint-Jean-de-Losne und Seurre. Die schnurgerade dérivation spart zehn Kilometer – und ist vermutlich der langweiligste Abschnitt an der gesamten Saône.

Stromabwärts von Auxonne wird die Saône breiter und verliert den ruhigen Charme des Oberlaufs. Nach rund 300 Flusskilometern gibt es frische Kraft für die Saône. Der Doubs drängt mit 173 Kubikmetern pro Sekunde in die Saône – und macht sie so bei Verdun-sur-le-Doubs zur Großen Saône.

La Grande Saône

Der grand gabarit bei Tournus. Foto: Hilke Maunder
Der grand gabarit bei Tournus. Foto: Hilke Maunder

Bereits ab Saint-Jean-de-Losne wurde die Saône bis zur Mündung in die Rhône bei Lyon zur Hochleistungswasserstraße ausgebaut. Lastkähne mit einer Tragfähigkeit von bis zu 3000 Tonnen, schwer beladen mit Getreide, Kalkstein und Zement sind auf diesem grand gabarit unterwegs.

Sehr beliebt ist diese „Autobahn“ der Binnenschiffer auch bei den Kreuzfahrern, die auf bis zu 126 Meter langen Flusskreuzfahrtschiffen dort unterwegs sind. Die Schleusengröße begrenzt das Wachstum der Schiffe. Entlang der Kreuzfahrtroute ist die kürzeste Schleuse 132 Meter lang.

Auf diesem Abschnitt münden drei wichtige Wasserstraße in den Fluss. Bei Saint-Jean-de-Losne sorgt der 234 Kilometer lange Canal de Bourgogne seit 1843 für eine schiffbare Verbindung zur Yonne.

Die Einmündung des <em>Canal du Bourgogne</em> in die Saône bei Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder
Die Einmündung des Canal du Bourgogne in die Saône bei Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder

Netzwerk der Kanäle

In Chalon-sur Saône mündet der 112 Kilometer lange Canal du Centre ein. Gemeinsam mit dem Canal du Loing, Canal de Briare und Canal latéral à la Loire bildet er eine Passage durch Burgund, auf der Binnenschiffe und Sportboote bis zur Seine gelangen können.

Die Grenze zwischen den beiden Abschnitten der Saône war früher Saint-Symphorien. Dort wurde ab 1784 der Canal du Rhône au Rhin gegraben und 1833 eingeweiht. Seitdem leistet der Rhein-Rhône-Kanal über die burgundische Pforte die Verbindung mit dem Rhein – und schafft damit den Zugang zur Nordsee.

Der Canal du Centre bei Saint-Gilles. Foto: Hilke Maunder
Der Canal du Centre bei Saint-Gilles. Foto: Hilke Maunder

Vetus‘ Traum

Bereits in der Antike plante der römische Feldherr Vetus einen Kanal, der den Anschluss zur Mosel schaffen sollte. Heute sieht Frankreichs nationales Prioritätsnetz vor, den Fluss eines Tages zur leistungsfähigen Wasserstraße Saône-Moselle auszubauen. Der Traum von Vetus: Wird er nach mehr als 2000 Jahren Wirklichkeit?

Die Ketten der Saône

Die natürliche Schiffbarkeit machte die Kaufleute zu einer leichten Beute für die lokalen Herren und Steuereintreiber. An vielen Stellen ließen sie Ketten über den Fluss legen, um Mautgebühren zu erheben. 1664 erklärte Colbert, Finanzminister des Sonnenkönigs, diese Praxis für ungesetzlich.

Doch Ketten wurden nicht nur für den Zoll, sondern auch zur Verteidigung in das Flussbett gelegt. Während des Hundertjährigen Krieges wurde beispielsweise Lyon ab dem Jahr 1419 mit Ketten über die Saône geschützt. In den Archiven heißt es dazu im Jahr 1434:

Wenn der Feind näher kommt, wird die Kette von Saint-George gespannt, um zu verhindern, dass der Weizen und alle Lebensmittel aus der Stadt abwandern; ebenso die Kette unterhalb von Pierre-Scize.

Die <em>Tour du Doyenné</em> auf einer Flussinsel Saint-Laurent von Chalon-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder
Die Tour du Doyenné auf einer Flussinsel Saint-Laurent von Chalon-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder

Riesen im Fluss

2,70 Meter lang und mehr als 110 Kilogramm schwer: So groß war der Wels, den Jean-Jacques Desseau im Juni 2022 bei Mâcon aus der Saône zog. Immer gigantischer werden die legendären Riesen der Saône, bestätigt der französische Angelverband. 63 Welse, die seit 2012 in der Saône gefischt wurden, waren mehr als zwei Meter lang.

Der größte Raubfisch der burgundischen Flüsse und Seen ist bereits seit dem Quartär in Frankreich heimisch und hat dort viele Legenden inspiriert. Das liegt an seinem Hunger. Der Wels ist ein gnadenloser Allesfresser: Er verschlingt Fische aller Arten – auch seiner eigenen. Appetit hat er auch auf Frösche und Ratten. Und sogar auf Enten und Tauben am Ufer.

La Voie Bleue

Die Radwanderroute <em>La voie bleue</em> führt auch durch Auxonne. Foto: Hilke Maunder
Die Radwanderroute La voie bleue führt auch durch Auxonne. Foto: Hilke Maunder

Nach der Rhône, der Seine, der Charente und der Maas hat inzwischen auch die Saône ihre eigene Radroute erhalten: la voie bleue. Von der luxemburgischen Grenze folgt die fast 700 Kilometer lange Route zunächst dem Moseltal, dann dem Vogesenkanal und schlängelt sich schließlich durch das Saône-Tal bis nach Lyon. Von dort geht es auf der ViaRhôna (EuroVelo 17) geradewegs weiter bis zum Mittelmeer.

Die Saône: eine Flussreise in Bildern

Auxonne

Zwischen Zitadelle und Fluss verläuft in Auxonne der Saône-Radwanderweg. Foto: Hilke Maunder
Zwischen Zitadelle und Fluss verläuft in Auxonne der Saône-Radwanderweg. Foto: Hilke Maunder
Detail des Portals der Kathedrale von Auxonne. Foto: Hilke Maunder
Detail des Portals der Kathedrale von Auxonne. Foto: Hilke Maunder
Wunderschön: das Fachwerkhaus gegenüber der Kathedrale von Auxonne. Foto: Hilke Maunder
Wunderschön: das Fachwerkhaus gegenüber der Kathedrale von Auxonne. Foto: Hilke Maunder

Saint-Jean-de-Losne

Am Ufer der Saône in Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder
Am Ufer der Saône in Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder
Detail der <em>Église Saint-Jean-Baptiste</em> in der <em>Rue de la Liberté</em>. Foto: Hilke Maunder
Detail der Église Saint-Jean-Baptiste in der Rue de la Liberté. Foto: Hilke Maunder
Blick auf die <em>Église Notre-Dame</em> von Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder
Blick auf die Église Notre-Dame von Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder
Zwei Mitglieder der Flussschiffer-Gilde beim Fischerfest von Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder
Zwei Mitglieder der Flussschiffer-Gilde beim Fischerfest von Saint-Jean-de-Losne. Foto: Hilke Maunder

Seurre

Die Saône bei Seurre. Foto: Hilke Maunder
Die Saône bei Seurre. Foto: Hilke Maunder
Die Flusstreppe von Seurre an der Saône. Foto: Hilke Maunder
Die Flusstreppe von Seurre. Foto: Hilke Maunder

Chalon-sur-Saône

Joseph Niépce aus Chalon-sur-Saône erstellte mit seiner Heliografie die erste bis heute erhaltene Fotografie. Foto: Hilke Maunder
Joseph Niépce aus Chalon-sur-Saône erstellte mit seiner Heliografie die erste bis heute erhaltene Fotografie. Foto: Hilke Maunder
Die Pfarrkirche Saint-Pierre. Foto: Hilke Maunder
Die Pfarrkirche Saint-Pierre. Foto: Hilke Maunder
Der Brunnen gegenüber der Pfarrkirche. Foto: Hilke Maunder
Die einstige Kathedrale von Chalon-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder
Die einstige Kathedrale von Chalon. Foto: Hilke Maunder
Die Kais von Chalon-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder
Die Kais von Chalon. Foto: Hilke Maunder

Tournus

Das Restaurant Gleize an der Abtei von Tournus schmückt ein Michelin-Stern. Foto: Hilke Maunder
Das Restaurant Greuze an der Abtei von Tournus schmückt ein Michelin-Stern. Foto: Hilke Maunder
Der Logis de la Tête Noire an der Ecke Place Carnot/Rue de la République. Das letzte Fachwerkhaus von Tournus gehörte einem reichen Kaufmann. Foto: Hilke Maunder
Der Logis de la Tête Noire an der Ecke Place Carnot/Rue de la République. Das letzte Fachwerkhaus von Tournus gehörte einem reichen Kaufmann. Foto: Hilke Maunder
Der Kreuzgang der Abtei von Tournus. Foto: Hilke Maunder
Der Kreuzgang der Abtei von Tournus. Foto: Hilke Maunder
Die romanische Abtei von Tournus. Foto: Hilke Maunder
Die romanische Abtei von Tournus. Foto: Hilke Maunder

Mâcon

Abendstimmung am Saône-Ufer von Mâcon. Foto: Hilke Maunder
Abendstimmung am Saône-Ufer von Mâcon. Foto: Hilke Maunder
Der Place aux Herbes von Mâcon ist mit seinen Bars und Cafés ein beliebter Treffpunkt der Innenstadt. Foto: Hilke Maunder
Der Place aux Herbes von Mâcon ist mit seinen Bars und Cafés ein beliebter Treffpunkt der Innenstadt. Foto: Hilke Maunder
Die <em>Église cathédrale Saint-Vincent</em> de Mâcon. Foto: Hilke Maunder
Die Église cathédrale Saint-Vincent de Mâcon. Foto: Hilke Maunder

Lyon

Die Saône in Lyon. Foto: Hilke Maunder
Die Saône in Lyon. Foto: Hilke Maunder
Leben auf dem Wasser am Ufer der Saône am Kai von La Confluence. Foto: Hilke Maunder
Leben auf dem Wasser am Ufer der Saône am Kai von La Confluence. Foto: Hilke Maunder
Lyon: Hausboot am Saône-Ufer von La Confluence. Foto: Hilke Maunder
Am Saône-Ufer von La Confluence. Foto: Hilke Maunder
Abendstimmung an der Saône. Foto: Hilke Maunder
Abendstimmung an der Saône. Foto: Hilke Maunder
Adieu! Am Zusammenfluss von Rhône und Saône auf der Presqu'île de la Confluence in Lyon. Foto: Hilke Maunder
Adieu! Am Zusammenfluss von Rhône und Saône auf der Presqu’île de la Confluence in Lyon. Foto: Hilke Maunder

Hintergrund: Frankreichs Wasserstraßen

Frankreich besitzt mit 38.000 km das längste Binnenwasserstraßennetz Europas.  18.000 Kilometer entfallen darauf auf Flüsse. Sie sind auf insgesamt 8.500 Kilometern Länge schiffbar.

Der größte Teil des französischen Netzes, nämlich 6.700 Kilometer, wird von der staatlichen Einrichtung Voies Navigables de France (VNF) verwaltet. Sie ist für die Instandhaltung, den Betrieb und die Modernisierung zuständig.

Ihr Netz teilt sich auf in das 4.100 Kilometer lange Magistralnetz, das für den Güterverkehr genutzt wird und das 2.600 Kilometer lange regionale Netz, das hauptsächlich touristisch genutzt wird.

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Welche Einrichtungen auf dem 6.700 Kilometer langen Netz für die Binnenschifffahrt angelegt wurden, hat die VNF akribisch festgehalten:

  • 400 Schifffahrtswehre
  • 1.799 Fallübergänge (Schleusen, Schleusenleitern, Wassergefälle)
  • 637 Entlastungsbauwerke (Überlauf, Siphon, Schieber etc.)
  • 83 Wachtore, 389 Nahrungsmittelsysteme (Staudamm, Rinne, Pumpstation, Schleusenumgehung usw.)
  • 28 Kanaltunnel
  • 125 Kanalbrücken
  • 806 Überquerungsbauwerke wie Brücken und Aquädukte

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Die Krise der Binnenschifffahrt

Seit Anfang der 1970er-Jahre, als die Binnenschifffahrt noch 110 Millionen Tonnen und 14 Milliarden Tonnenkilometer umfasste, hat sie einen starken Rückgang erlebt.

Dieser Rückgang ist in erster Linie auf strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft zurückzuführen. Die traditionelle Schwerindustrie und der Schwerlastverkehr sind auch in Frankreich zurückgegangen. Schnelle Transportwege wurden wichtiger. Die Wasserstraßen waren nicht mehr wettbewerbsfähig.

Ihr Netz war veraltet und mangelhaft instandgehalten, die Rechts- und Verwaltungsvorschriften veraltet. Die größte Hürde war jedoch die schlechte technische und kommerzielle Einbindung in die Logistikketten der modernen Wirtschaft.

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Zurück aufs Wasser

Mitte der 1990er-Jahre begann Frankreichs Regierung, die Güterbeförderung auf Binnenwasserstraßen als Träger der Energiewende wieder zu stärken. Seitdem kam es zu einer deutlichen Erholung der Binnenschifffahrt.

Zwischen 1995 und 2005 stieg die Verkehrsleistung von 5,8 auf 7,9 Milliarden Kilometer, und damit um durchschnittlich drei Prozent pro Jahr. Seitdem ist das Wachstum ungebrochen – und brach auch während der Corona-Pandemie nicht ein.

2022 verzeichnete die VNF mit 52,5 Millionen transportierten Tonnen im Jahr einen Anstieg von vier Prozent in Tonnenkilometern (tkm) und 3,1 Prozent im Volumen. Dies entspricht 2.625.000 Lkw weniger auf der Straße.

Besonders die Baustoffindustrie ist von der Straße wieder zum Schiff zurückgekehrt. Sie stellte 2021 mit 23,7 Millionen Tonnen (+16,8 %) fast die Hälfte der Tonnage.

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Im Blog

Als gebürtige Hamburgerin faszinieren mich große Flüsse – und die Schifffahrt in all ihren Formen. Auch in Frankreich zieht es mich immer wieder an die Ufer der Flüsse. Einige habe ich bereits im Blog vorgestellt.

Die Rhône – Frankreichs starker Strom

Frankreichs Flüsse: Jedem die Seine

Dordogne: Vom Zauber der Beschaulichkeit

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4 Kommentare

  1. Liebe Hilke
    Wie freut uns dein Beitrag über die Saône! Viele deiner Bilder sind uns bekannt. Dieser Fluss bedeutet ein wenig Heimat für uns. Seit bald 30 Jahren besitzen wir ein kleines Ferienhaus am schönsten Nebenfluss der Saône – der Seille. Diese ist auf 39 km schiffbar. So haben wir Kontrolle über sämtlicher Boote, die auf der Seille verkehren. Bis auf wenige kommen sie von der Saone und müssen auch dorthin zurück. Besondere Freude haben wir, wenn eine „Péniche“ unseren Garten durchquert.
    Auch bummeln wir gerne in den Städten der Saône entlang oder benutzen die „voie bleu“ zum Radeln. Auch kulinarisch ist die Gegend eine Hochburg – besonders Tournus. Also eine außerordentlich schöne und interessante Gegend – der Saône entlang! Herzlichen Dank für diesen Bericht!
    Liebe Grüsse im Moment aus der Schweiz
    Monique

    1. Liebe Monique, das ist ja schön! Die Seille und das Umland dort kenne ich kaum. Und ja, Tournus ist köstlich – und besitzt die höchste Dichte an Sternen pro Einwohner. Bises, Hilke

  2. Liebe Hilke, Frankreich hat einen ganz tollen und umfassenden Radwegeplan. Ich bin im Oktober eine Runde von insgesamt 470km an der Loire, der Bourbince und der Saonne gefahren – weitgehend wunderschöne Strecken und teilweise toll ausgebaut. Nur der Weg an der Saonne von Macon bis Lyon (ein Teil der La Voie Bleue Moselle-Saonne) war eine Qual: fast 70km schlaglochübersäte Schotterpiste. Angeblich soll dieser Teil im Winter ausgebaut werden, aber wer weiss? Die offiziellen Webseiten der französischen Fernradwege (https://de.francevelotourisme.com/radrouten) geben im Rahmen der Etappenbeschreibungen leider nur oberflächliche Auskunft über die Wegbeschaffenheiten. Und auch die Webseiten/APPs Komoot, Bikemap und Geovelo bieten wenig hilfreiche Informationen. Viele Grüße Joachim

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