Le Rideau - der Hingucker der Voyage de Nantes 2020 auf der Place Graslin. Foot: Hilke Maunder
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Le Voyage à Nantes: das Kunst-Fest

Jeden Sommer inszeniert Nantes mit dem Event Le Voyage à Nantes den wohl ungewöhnlichsten Kultursommer Frankreichs. Künstler und Kreative, Gärtner und Köche, DJs und Innenarchitekten sind eingeladen, auf ihre ganz persönliche Art Nantes zu interpretieren.

Mit Happenings und Konzerten, Kunstwerken und Ausstellungen, temporären und dauerhaften Installationen.

Estuaire, Île de Nantes: Les Anneaux, die Ringe von Daniel Buren. Foto: Hilke Maunder
Les Anneaux, die Ringe von Daniel Buren auf der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder

Le Voyage à Nantes demokratisiert Kunst. Und das seit 2012. Der Kultursommer holt sie raus aus Museen und Galerien und stellt sie in die Stadt. In Hinterhöfe, auf Plätze, in Straßen, Gassen und Passagen.

Publikumsliebling der Dauersammlung: die Rutsche am Schloss. Foto: Hilke Maunder
Publikumsliebling der Dauersammlung: die Rutsche am Schloss. Foto: Hilke Maunder

Das Festival und die gleichnamige Dachgesellschaft geben Impulse für Künstlerzimmer in Hotels, laden Künstler ein, Ladenschilder zu gestalteten, Sportplätze und Spielfelder. Am Ende jeden Sommers verbleiben einige Kunstwerke in Nantes und werden Teil der grünen Linie.

Kunst ist stärker

Nantes: Jean Blaise im Interview mit Hilke Maunder. Foto: Hilke Maunder
Ein faszinierender Kopf: Jean Blaise. Foto: Hilke Maunder

Seit 2011 gibt es diesen Kultursommer. Sein geistiger Kopf ist ein landesweit berühmter Kulturmacher, der in Nantes daheim ist: Jean Blaise.

Lange hat er mit seinen Mitarbeitern und der Bürgermeisterin überlegt: Kann das Kulturfest stattfinden? Während einer Pandemie? Doch Jean Blaise wäre nicht Jean Blaise, wenn er keine Lösung gefunden hätte.

Während des Corona-Lockdown schmückten die Anwohner so ihre Straße, um in Kontakt zu bleiben und das Leben zu verschönern. Foto: Hilke Maunder
Während des Corona-Lockdown schmückten die Anwohner so ihre Straße, um in Kontakt zu bleiben und das Leben zu verschönern. Foto: Hilke Maunder

Le Voyage à Nantes fand auch 2020 statt. Und auch 2021. Trotz Corona. Oder gerade wegen des Virus. Denn Jean Blaise und die Stadt Nantes wollten ein Zeichen setzen. Für eine bunte, vielfältige Kultur, die gerade damals deutliche Signale und Unterstützung brauchte.

Estuaiire: Feydball. Foto: Hilke Maunder
Fußball im Bogen heißt Feydball. Am Carrée Feydeau von Nantes zeigt Le Voyage à Nantes sportliche Seiten. Foto: Hilke Maunder

Solidarisch sein, Künstlern helfen, mit Kultur Zeichen der Hoffnung setzen, war während der Pandemie die Maxime. Für Besucher wie für die Einheimischen. Neue Bilder im Kopf kreieren, Sinne ansprechen, Gedanken befreien.

Nach drei Corona-Lockdowns in Frankreich stellte Le Voyage à Nantes auch 2021 eine  Seelen- und Augenkur auf die Beine, die überraschte, polarisierte, Fragen stellte oder einfach nur Freude bereitete.

Estuaire: Bâtiment Manny auf der Île de Nantes. Foto; Hilke Maunder
Air nannte der Künstler Rolf Julius die Hülle für das Bâtiment Manny auf der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder

Immer wieder überraschend

Dazu wurde das Event zeitlich entzerrt und räumlich vergrößert. 2021 gastierte es erstmals zehn Wochen lang in der Metropolregion. Der Erfolg war so groß, das seitdem Le Voyage à Nantes seitdem jeden Sommer von Anfang Juli bis zur Rentrée in der Stadt gastiert – die gesamten französischen Sommerferien lang.

Auch zieht die grüne Linie, die alle Kunstorte verbindet, immer größere Schleifen. Zu Fuß, per Fahrrad und per Fähre ließ sich Le Voyage à Nantes entdecken. In der Loiremetropole Nantes wie in den Weingärten des Muscadet oder an den Ufern der Loire heißt es wieder: Folge der grünen Linie und entdecke so das erfrischend andere, nachhaltige, kreative, überraschende Nantes.

2022 gab es erstmals ein Winterevent der Voyage à Nantes mit aufregenden Illuminationen.

Le Voyage à Nantes: Euer Wegweiser: das grüne Band. Foto: Hilke Maunder
Euer Wegweiser: das grüne Band. Foto: Hilke Maunder

Die Reise geht weiter!

Le voyage continue: Die Reise geht weiter. Auch nach dem Ende des jährlichen Kultursommers bleibt stets etwas zurück.

Zu den Highlights der ständigen Sammlung von mehr als 100 Kunstorten in Nantes gesellen sich jedes Jahr neue Skulpturen und Ausstellungen. Was bleiben darf und Teil wird des Kunstraums Nantes, entscheidet das Publikum.

Pas encore mon histoire nannte Vincent Olinet sein schwimmendes Himmelbett auf dem Canal Saint-Félix. Foto: Hilke Maunder
Pas encore mon histoire nannte Vincent Olinet sein schwimmendes Himmelbett auf dem Canal Saint-Félix. Foto: Hilke Maunder

Kunstmeile am Fluss

Ebenfalls integriert in die Voyage à Nantes ist heute das Kunst-Festival L’Estuaire. Von Nantes bis Saint-Nazaire erstreckt sich die Kunstmeile entlang der 120 Kilometer langen Loire-Mündung und präsentiert 33 Werke zeitgenössischer Kunst von international bekannten Künstlern.

Coueron: Sémaphore von Vincent Mauger. Foto: Hilke Maunder
Die Aussichtsplattform von Le Sémaphore, Teil des Estuaire-Kunstparcours. Foto: Hilke Maunder

Jedes Kunstwerk führt zu einem ungewöhnlichen Ort oder einer bemerkenswerten Stelle im Mündungsgebiet.

Die Kunst markiert fragile Naturschutzgebiete und kontrastiert mit gigantischen Industriebauten. Sie bildet ein faszinierendes Freilichtmuseum der Kunst.

Highlights der ständigen Sammlung

Intermède (Zwischenspiel)

Restaurants Félix: Sicher umhüllt wie in einem Nest sitzt ihr dort. Foto: Hilke Maunder
Restaurants Félix: Sicher umhüllt wie in einem Nest sitzt ihr dort. Foto: Hilke Maunder

Am Bassin Saint-Félix verwandelte das Atelier Vecteur die Terrasse des Restaurants Félix in einen hölzernen Schiffsbug – eine ungewöhnliche, vertikale Architektur in Holz.

Jungle Intérieure

Seit April 2019 wächst im kleinen Innenhof des Durchgangs Passage Bouchard der urbane Dschungel von Evor. Dort erobern Pflanzen jedes Jahr mehr den Boden, die Wände, Mauern und Balkone.

Unkraut und Exoten, Zier- und Wildpflanzen: Das grüne Labor erinnert an die botanischen Traditionen der Hafenstadt. Einst hatten die Kapitäne der Handelsschiffe exotische Pflanzen aus aller Welt nach Nantes gebracht.

Voyage à Nantes: Jungle Intérieure. Foto: Hilke Maunder
La Jungle Intérieure. Foto: Hilke Maunder

Paysage Devant

Der Parc des Oblates eröffnete im Juni 2013 als 100. Park von Nantes. Angelegt auf einem einstigen Klostergelände im Chantenay-Viertel, vereint er auf drei Hektar Spielplätze und Picknickplätze, exotische Pflanzen, Urban-Gardening-Beete und Kleingärten.

Im unteren Teil des Parks locken atemberaubende Blicke auf die Loire. Dort hält eine Herde von Belle-Île-Schafen das Gras kurz.

Voyages à Nantes: Im Parc des Oblates wachsen auch zahlreiche alte Apfelsorten. Foto: Hilke Maunder
Im Parc des Oblates wachsen alte Apfelsorten – es darf genascht werden! Foto: Hilke Maunder

Mitten durch Eichen, Pinien und Zedern führt ein Chemin des Soupirs. Der Obstgarten birgt alte und seltene Sorten von Apfel-, Birnen- und Kirschbäumen, der Garten der Nonnen wunderschöne Schnittblumen.

Delphine Coindet infiltriert für Le Voyage à Nantes den Zaun des Clos de Baronnies, einer privaten Wohnanlage im Herzen des Parks.

Sie stört die Struktur des Zauns mit skulpturalen Elementen – Stein und Cortenstahl, Buntglas und eloxiertem Aluminium. Goldfarbene Mondsicheln setzen Akzente in ihrer Komposition.

Nantes: Place Bouffay . "Éloge du pas de côté" nennt sich die ungewöhnliche Bronzeskulptur von Philippe Ramette. Foto: Hilke Maunder
Éloge du pas de côté nennt sich die ungewöhnliche Bronzeskulptur von Philippe Ramette. Foto: Hilke Maunder

Éloge du pas de côté

Vor den Terrassencafés hat Philippe Ramette mit einem Augenzwinkern das berühmte Bild „Wanderer über dem Wolkenmeer“ von Caspar David Friedrich mit einer ungewöhnlichen Bronzeskulptur für Le Voyage à Nantes interpretiert.

Seine Éloge du pas de côté zeigt einen Mann im Anzug, den Blick zum Horizont gerichtet. Nur ein Fuß ruht auf dem Sockel, der andere tappt ins Leere.

Doch der Mann fällt nicht, sondern bleibt aufrecht. Die Skulptur wird zum Sinnbild. Und zur Aufforderung. Wagt einen Schritt zur Seite! Verlasst die Norm. So wie Nantes es mit Le Voyage à Nantes in der Kultur umsetzt.

Éloge de la Transgression

Am Cours Cambronne: Skulptur-Traditionen im Wettstreit... Foto: Hilke Maunder
Am Cours Cambronne: Skulptur-Traditionen im Wettstreit… Foto: Hilke Maunder

Bei dieser Skulptur von Philippe Ramelle im Cours Cambronne steht im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung die Frage der Perspektive. Klettert die Schülerin den Sockel hinauf ? Oder hinab?. Ganz bewusst stellt die Bewegung des Mädchen die Antithese zum steif stehenden General Cambronne dar.

Vestige

Flora Moscovici sind die Farben lieber als die Figuren oder Formen. Nahe der Place Bouffay hat sie in der Rue de Échevins eine graue Wand farbig verwandelt. Le temps entre les pierres nennt sie ihre Installation.

Voyage à Nantes: Le Vestige. Foto: Hilke Maunder

Die Sammlungen der Voyage à Nantes

Les Enseignes

Seit 2014 lädt Le Voyage à Nantes örtliche Händler und Betriebe ein, ihre Ladenschilder von Künstlern neu gestalten zu lassen. Oder gleich die gesamte Ladenfront. Heraus kamen bereits 45 überraschende wie lustige Hingucker.

Das humorvolle Ladenschild eines Schlachters in Nantes. Foto: Hilke Maunder
Schick frisiert: die Tiere eines Schlachters im Quartier Bouffay. Foto: Hilke Maunder

Bei einer Apotheke könnt ihr sogar eure Körpertemperatur messen. Einfach beide Augen auf die Mess-Linse an der Fassade legen. Prompt erscheint die Temperatur oben im grünen Kreuz-Schild der Pharmacie!

Wie heiß ist euch heute? Das Kunst-Pharmacie-Projekt verrät es euch! Foto: Hilke Maunder Schick frisiert: die Tiere eines Schlachters im Quartier Bouffay. Foto: Hilke Maunder

Nantes: Enseigne Foto: Hilke Maunder
China lässt grüßen… Foto: Hilke Maunder
Voyage à Nantes: Guinness-Ladenschild einesKünstlers. Foto: Hilke Maunder
Auch das Guinness-Label hat ein Künstler neu interpretiert im Quartier Bouffay. Foto: Hilke Maunder

Les Chambres d’Artistes: die Künstlerzimmer

Seit 2017 gestaltetet jeweils ein Nantaiser Künstler für ein Hotel vor Ort ein Künstlerzimmer. Justin Weiler hatte 2019 das Hôtel de France* das Zimmer 107 kühl gestreift.

2020 kam die Lobby des Viersternehotels an der Place Graslin dran. La Tentation Domestique nannte Vincent Olinet seine Installation. Jeden Dienstag kam der Künstler höchstpersönlich vorbei und tauschte die Blumen aus.

Le Voyage à Nantes: La tentation domestique im Oceania Hotel von Nantes. Foto: Hilke Maunder
La tentation domestique im Hôtel de France von Nantes. Foto: Hilke Maunder

Neben den beiden Blumentapeten gehören auch die recht kitschigen Leuchter rechts und links zur Inszenierung. In der Bar schmückt Element drei die Wand: ein animiertes Stillleben, das sich im Laufe von jeweils 30 Minuten verändert. Langsam tropft das Eis, welken die Blüten.

Voyage à Nantes: In der Bar des Hôtel de France schmückt ein virtuelles Stillleben die Wand und zeigt als Film ganz langsam, aber stetig, die Vergänglichkeit. Foto: Hilke Maunder
In der Bar des Hôtel de France schmückt ein virtuelles Stillleben die Wand und zeigt als Film ganz langsam, aber stetig, die Vergänglichkeit. Foto: Hilke Maunder

L’Estuaire bei Le Voyage à Nantes

Im Rahmen des Kunstprojektes L’Estuaire setzte Tadashi Kamawata 2019 zwischen der Gare de Nantes Nord und der Butte Sainte-Anne sieben temporare Vogelnester in Bäume, auf Masten und auf die Dächer.

Nantes: das Nest von Tadashi Kawamata auf der Butte Sainte-Anne. Foto: Hilke Maunder
Das Nest von Tadashi Kawamata auf der Butte Sainte-Anne. Foto: Hilke Maunder

Das größte Nest durfte bleiben. Der Belvédère de l’Hermitage des 1953 geborenen Japaners, der in Tokio und Paris lebt, ist der neue Aussichtspunkt der Stadt. Zehn Meter weit ragt er über die Klippe hinaus und eröffnet völlig neue Ausblicke auf Nantes und die Loire.

Der Zugang zum Belvédère der Butte Sainte-Anne. Foto: Hilke Maunder
Der Blick vom Belvédère der Butte Sainte-Anne hin zur Westspitze der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder

Die Küche der Voyage à Nantes

La Cantine du Voyage

Von April bis Oktober lädt die Cantine du Voyage auf der Île de Nantes zum Chillen und Schlemmen. Die Karte ist 100 Prozent lokal. Zum Hühnchen aus der Region gibt es Beilagen, die gleich nebenan im Potager de la Cantine gezogen wurden: frischer Salat und knackiges Gemüse!

La Cantine du Voyage - das große Freiluftlokal samt Bar und benachbartem Biogarten. Foto: Hilke Maunder
La Cantine du Voyage: das Freiluftlokal samt Bar und benachbartem Biogarten. Foto: Hilke Maunder

Eine mobile Konstruktion, die Gewächshäuser kreativ interpretiert, schützt euch vor Regen oder zu viel Sonne. Um die 300  Plätze des Bar-Restaurants herum bleibt genug Platz für andere Aktivitäten. Tischfußball und Pétanque locken!

Die riesigen Gummistiefel vor dem Garten lassen besonders den Nachwuchs staunen. Foto: Hilke Maunder
Estuaire: Mètre à ruban von Lilian Bourgeat auf der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder
In der ständigen Sammlung von Le Voyage à Nantes findet ihr von Lilian Bourgeat das XXL–Maßband  Mètre à ruban auf der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder

An den Eingang zum Küchengarten stellte Lilian Bourgeat drei Meter hohe Gummistiefel. Welche Schuhgröße sie haben? „2000“, antwortete der Künstler aus Saint-Claude lachend. Bourgeat lebt und arbeitet heute in Dijon und wird durch die Lange + Pult aus Zürich vertreten.

Le Quai des Plantes

Voyage à Nantes. Quai des Plantes. Foto: Hilke Maunder
Zu Le Voyage à Nantes gehört auch eine Laubengang aus Pflanzen namens Le Quai des Plantes. Foto: Hilke Maunder

Die breite Promenade am rechten Ufer der Loire verwandelt Le Voyage à Nantes in einen Quai des Plantes.

Auf der 600 m langen Freiluftgärtnerei zwischen der Anne-de-Bretagne-Brücke bis zur Gare Maritime könnt ihr im Sommer rund 1500 Bäume aus 200 Arten entdecken, aber auch Magnolien und andere blühende Exoten.

Voyage à Nantes: Freiluftbar 40 Pieds am Quai des Plantes. Foto: Hilke Maunder
Die Freiluftbar 40 Pieds lädt freitags zu Live-Musik. Foto: Hilke Maunder

Ein kleiner Gemüsegarten und Becken mit Wasserpflanzen ergänzen die grüne Promenade. Mittendrin findet ihr immer wieder breite Holzbänke und Liegestühle im Grün. Und die Freiluftbar 40 Pieds mit Erfrischungen, Snacks und kostenlosen Live-Konzerten zur Apéro am Freitagabend.

Voyage à Nantes: Quai des Plantes. Foto: Hilke Maunder
Der Quai des Plantes. Foto: Hilke Maunder

Les Tables de Nantes

Wo könnt ihr sonst noch speisen? Dies verrät euch der begleitende Online-Gastronomieführer mit vielen  Adressen zum Essen und Trinken von einfach gut bis zur Sterneküche.
www.lestablesdenantes.fr

Das Urban-Gardening-Projekt der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder
Das Urban-Gardening-Projekt der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder

Nicht verpassen

Le Parc Extraordinaire

Nantes: Le Parc Extraordinaire. Foto: Hilke Maunder
Der Blicl auf den Parc extraordinaire. Foto: Hilke Maunder

Der Parc Extraordinaire oder „außergewöhnliche Garten“ entstand 2019 im Herzen des stillgelegten Misery-Granitsteinbruchs von Chantenay. Von seinen 25 Meter hohen Steilwänden blickt ihr auf die Loire, während unter euch ein schmaler künstlicher Wasserfall in die Tiefe stürzt. In ihrem feuchten Nebel wachsen Baumfarne, Bananenbäume, Papyrus, Lotus und anderen exotische Pflanzen.

Le Voyage à Nantes. Direkt an der Loire: der Parc Extraordinaire. Foto: Hilke Maunder
Direkt an der Loire: der Parc Extraordinaire. Foto: Hilke Maunder

Die Klippen schützen die Pflanzen vor kalten Winden. Ihr Fels speichert tagsüber die Wärme und gibt sie nachts wieder ab. Dadurch herrschen dort vier Grad höhere Temperaturen als als in der Umgebung. Ein magisches, grünes Universum – ganz in der Nähe von Jules Vernes Geburtshaus. Dort findet ihr den Lunar Tree, den Mondbaum.

Estuaire in Nantes: der Mondbaum von Mrzyk & Moriau im Stadtteil Chantenay. Foto: Hilke Maunder
L’Estuaire in Nantes: der Mondbaum von Mrzyk & Moriau im Stadtteil Chantenay. Foto: Hilke Maunder

Die Auszeichnung

Im November 2020 erhielt Le Voyage à Nantes (VAN)in Potsdam den Europäischen Kulturmarken Award 2020 als Europäische Kulturtourismusregion.

LVAN haucht der Stadt künstlerisches Flair ein, so dass inzwischen auch Stadtentwickler, private Unternehmen und Gastronomen dabei sind, eigene Projekte im Sinne einer „Stadt von morgen“ zu entwickeln. LVAN ist so Katalysator von Kultur im weitesten Sinne, von Kunst und Gastronomie bis hin zu Umwelt und Industrie.

Mit den Gewinnen aus dem Sklavenhandel errichteten sich die Reeder prunkvolle Stadtpalais auf der île Feydeau. Foto: Hilke Maunder

Auf der Île Feydeau öffnet die Voyage à Nantes für euch versteckte Hinterhöfe. Foto: Hilke Maunder
Auf der Île Feydeau öffnet die Voyage à Nantes versteckte Hinterhöfe. Foto: Hilke Maunder
Auf der Île Feydeau öffnet die Voyage à Nantes für euch versteckte Hinterhöfe. Foto: Hilke Maunder
Einblick in Hinterhöfe bei der Voyage à Nantes. Foto: Hilke Maunder
Le Voyage à Nantes: le rideau. Foto: Hilke Maunder
Bei Le Voyage à Nantes 2020 stürzte sich le rideau als Wasserwand vor der Fassade hinab. Foto: Hilke Maunder

Nantes erleben

Nantes ist so vielseitig und spannend und bietet noch viel mehr als den Kultursommer. Lasst euch inspirieren und verbringt gleich ein paar Urlaubstage an der Loire.

Nantes erleben: die Top Ten

Ein Wochenende in Nantes

Euer Reiseplan für ein erlebnisreiches Wochenende in der Loire-Metropole.

Die Verwandlung der Île de Nantes

Mit der  Stadterneuerung der Île de Nantes begannt der Aufbruch, zog sich Nantes aus der Misere und stellte sich mit Kultur, Visionen und Mut neu auf.

Le Bas-Chantenay: Aufbruch an der Loire

Die Riesen von Nantes

Blick auf MS Loire Princesse am Quai de la Fosse von Nantes von der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder
Blick auf das Kreuzfahrtschiff MS Loire Princesse am Quai de la Fosse von Nantes von der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder

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Trentemoult ist für seine Guinguettes bekannt, Ausflugslokale am Wasser. Foto: Hilke Maunder
Trentemoult ist für seine Guinguettes bekannt, Ausflugslokale am Wasser. Foto: Hilke Maunder

Im Blog

Mit dem Navibus nach Trentemoult

Einer der beliebtesten Ausflüge von Nantes führt mit der Fähre nach Trentemoult mit seinen Guinguettes an den Kais der Loire. Infos und Impressionen gibt es hier.

L’Estuaire

Mehr zum Kunstparcours am Unterlauf der Loire erfahrt ihr hier.

Kunst im Fluss: la maison dans la Loire bei Couëron. Foto: Hilke Maunder
Kunst im Fluss: la maison dans la Loire bei Couëron. Foto: Hilke Maunder

Im Buch

Secret Citys Frankreich*

Gemeinsam mit meinem geschätzten Kollegen Klaus Simon stelle ich in diesem Band 60 Orte in Frankreich vor, die echte Perlen abseits des touristischen Mainstreams sind. Le Malzieu in der Lozère, Langogne im Massif Central, aber auch Dax, das den meisten wohl nur als Kurort bekannt ist.

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Offenlegung

Zur Voyage à Nantes luden mich Stadt und Veranstalter gemeinsam ein. Vor Ort unterstützten mich unglaublich kundige wie herzliche Mitarbeiter des Office de Tourisme, Hotels und Restaurants. Ihnen allen sage ich merci und vielen Dank. Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, was ich erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Posts bezahlt.

Voyage à Nantes: "enseignes" - die Ente. Foto: Hilke Maunder
Dieses Ladenschild der enseigne-Sammlung beweist Humor! Foto: Hilke Maunder

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