Blick durch die Arkaden auf den zentralen Platz der Bastide Montréal-du-Gers. Foto: Hilke Maunder
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Entdeckt die Bastiden des Südwestens

Wer durch den Südwesten Frankreichs reist, ist ihnen sicherlich schon begegnet: den Bastiden. Auf Hügeln und Bergkämmen, aber auch an Flüssen und in Tälern, drängen sich die kleinen befestigten Städte mit Straßen im Schachbrettmuster um einen großen zentralen Platz mit Markthalle und Kirche, die Platzseiten mit Arkaden gesäumt.

300 bis 400 Bastiden sind allein in den Regionen Nouvelle-Aquitaine und Occitanie im 13. und 14. Jahrhundert entstanden. Allesamt folgen sie dem gleichen Grundmuster  – und gehören heute oft zu den schönsten Dörfern Frankreichs.

Der Torturm von Vianne, einer kleinen, zauberhaften Bastide in Lot-et-Garonne. Foto: Hilke Maunder
Der Torturm von Vianne, einer kleinen, zauberhaften Bastide in Lot-et-Garonne. Foto: Hilke Maunder
Winzig: der Kerker rechts vom Torturm von Vianne, zu dem einige Treppen hinaufführen.. Foto: Hilke Maunder
Winzig: der Kerker rechts vom Torturm von Vianne, zu dem einige Treppen hinaufführen.. Foto: Hilke Maunder

Der Bastiden-Boom

Ausgelöst wurde der mittelalterliche Städtebau durch einen Bevölkerungsboom, der ab 1000 n. Chr. einsetzte. Die Landbevölkerung der Gascogne und des südlichen Périgord, die früher als Halbnomaden nach der Erschöpfung der Böden und Wälder einige Kilometer weiter gewandert waren, wurden dauerhaft sesshaft.

Rund um Toulouse, wo die Böden seit der Antike kultiviert wurden, waren Städte und Dörfer mit Handwerkern entstanden und hatte sich ein lokales Bürgertum entwickelt.

Fachwerk, überragt von Backsteingotik: Gimont. Foto: Hilke Maunder
Fachwerk, überragt von Backsteingotik: typisch für die Bastiden des Südwestens Foto: Hilke Maunder

Mittelalterliche Planstädte

Nach Jahren der Invasionen durch Araber und Wikinger sorgten weltliche Herrscher wie Graf Raymond von Toulouse oder Eleonore, Herzogin von Aquitanien für Sicherheit und Ruhe in ihrem Feudalstaat. Zu den seigneurs, den politischen Führern auf Lehen der Krone, gehörten  auch Geistliche. Die Folge der Friedensjahre: Die Geburtenrate schnellte hoch.

Das freute die Feudalherren, hatten sie doch nun genügend Bewohner für ihre Stadtneugründungen, die vor allem einem Ziel dienten: Die Bastiden sollten die eigenen Herrschaftsbereiche schützen. Raymond VII., Graf von Toulouse (1222-1249), sicherte sein Reich mit dem Bau von Bastiden vor und nach dem Albigenser-Kreuzzug, wie die Katharer auch genannt werden.

Grenzsicherung durch Städtebau

Alfons von Poitiers (1250-1270) setzte sein Werk fort und gründete gleich 54 Bastiden, um während der englisch-französischen Kriege seine Westgrenze zum Herzogtum Aquitanien abzusichern.

Der englische König Edward I.  reagierte darauf mit dem Bau von Bastiden in seinem Reich. Als 1337 der 100-jährige Krieg zwischen England und Frankreich begann, läutete dieser das Ende des Bastiden-Booms ein. Labastide-d’Anjou in Aude gehörte zu den letzten, die vollendet wurden.

Die schönsten Bastiden des Südwestens

 Im Südwesten Frankreichs gibt es Hunderte Bastiden – doch einige stechen besonders hervor. Ob wegen ihrer Lage, ihrer Architektur oder ihres einzigartigen Flairs: Diese Bastiden sind die schönsten und meistbesuchten der Region. Voilà meine persönlichen Favoriten – und was sie so besonders macht.

Montauban: die älteste Bastide

Das Ingres-Museum von Montauban. Foto: Hilke Maunder
Das Ingres-Museum von Montauban. Foto: Hilke Maunder

Montauban gilt neben Mont-de-Marsan als älteste Bastide des Südwestens. Bereits 1144 ließ Alphonse Jourdain, Graf von Toulouse, die neue Stadt aus Backstein erbauen. Das hatte strategische Gründe.

Vom Vorsprung am Tarn zwischen dem  Tescou und der heute getunnelten Lagarrigue kontrollierte Montauban im äußersten Norden der Grafschaft den Tarnübergang  gegen Franzosen und Engländer.

Seine ersten Bewohner ließ Jourdain aus dem Nachbardorf Montauriol holen, das der Abtei Saint-Théodard unterstand. Kurie und Krone vertraten die gleichen Interessen, der Deal stand. Das Lockmittel für den Zuzug: großzügige Steuererleichterungen – und Freiheit für Leibeigene.

Montauban: die Place Nationale. Foto: CRT-Occitanie/Dominique Viet
Montauban: die Place Nationale. Foto: CRT-Occitanie/Dominique Viet

Schönstes Fleckchen der mittelalterlichen Planstadt mit rechteckigem Straßenraster ist das Quadrat in ihrer Mitte. Es ist ein wunderschöner Marktplatz, gepflastert mit Kopfstein, gesäumt mit Arkaden, kleinen Boutiquen, Bars und Cafés… die Place Nationale.

Cordes-sur-Ciel: das Künstlerdorf auf dem Felsdorn

Aus der Ebene erhebt sich die Bastide von Cordes-sur-ciel auf einem Felskegel. Foto: Hilke Maunder
Aus der Ebene erhebt sich die Bastide von Cordes-sur-Ciel auf einem Felskegel. Foto: Hilke Maunder

25 km nordwestlich von Albi findet ihr auf einer Bergspitze eine Bastide, die 2014 zum Lieblingsdorf der Franzosen gewählt wurde: Cordes. Den Zusatz sur-Ciel erhielt es erst 1993, nachdem die Journalistin Jeanne Ramel-Cals bereits 1947 das 1000-Seelen-Örtchen ganz begeistert so betitelt hatte. Im Himmel liegt es tatsächlich. Steil erklimmen die Gassen den Kegel, der sich neben dem Cérou erhebt.

Cordes-sur-ciel. Foto: Hilke Maunder
Cordes-sur-Ciel. Foto: Hilke Maunder

Sein Wasser nutzten einst die Gerber, die die Stadt zur Hochburg der Lederherstellung machten. Diese Kunsthandwerk-Tradition ist bis heute in Cordes lebendig, verraten Boutiquen am Wegesrand.

Zahlreiche Feldsteinhäuser sind übersät von fantastischen Figuren, Drachen und anderen mystischen Tieren. Natürlich fehlt auch nicht die Markthalle. Unter ihrem Dach findet ihr einen Brunnen, der 100 m tief hinab reicht.

Montréal-du-Gers: Bastide mit römischen Wurzeln

Der zentrale Platz der Bastide Montréal-sur-Gers. Foto: Hilke Maunder
Der zentrale Platz der Bastide Montréal-sur-Gers. Foto: Hilke Maunder

Zu den frühen Bastiden gehört auch Montréal-sur-Gers, das Alphonse de Poitier im Herzen der Gascogne 1255 auf einem Hügel oberhalb des  Auzoue gründete, direkt am Pilgerweg Via Podiensis nach Santiago de Compostela. Heute folgt die Grande Randonnée (GR) 65 der Strecke der Pilger.

Dass bereits hier die Römer ein Oppidum namens Celtiberum hatten, verrät eine kleine archäologische Ausstellung, die auch die Funde der Villa von Séviac aus dem 4. Jahrhundert birgt. Ihr findet sie beim Office de Tourisme am zentralen Platz der Bastide, den bis heute die typischen Arkaden säumen. Alle Straßen sind wie einst noch in Rechtecken angeordnet.

Bastide Montréal-du-Gers, Mosaik aus der gallorömischen Villa von Séviac. Foto: Hilke Maunder
Mosaik aus der gallorömischen Villa von Séviac. Foto: Hilke Maunder

Labastide d’Armagnac: bitte beschaulich!

1291 gründete Graf Bernard d’Armagnac als neue Siedlung La Bastide d’Armagnac, nachdem ihm der englische König Edward I. dazu die Erlaubnis gegeben hatte. Offizieller Gründungsname war Bolonia.

Doch das Volk nannte das befestigte Dorf von Anfang an Labastide d’Armagnac. Es  gehört bis heute zu den schönsten und malerischsten Bastiden im Département Landes.

Die Place Royale von Labastide-d’Armagnac. Foto: Hilke Maunder

Ihr Schmuckstück ist die arkadenbestandene Place Royale. König Heinrich IV.  soll sie zur Anlage der Place des Vosges in Paris inspiriert haben! Er hatte sich nach seiner Flucht aus Paris im Dorf mehrfach in der Maison Malartic aufgehalten.

An der Place Royale geparkt: eine Ente (2CV). Foto: Hilke Maunder
An der Place Royale geparkt: eine Ente (2 CV). Foto: Hilke Maunder

Zwei Kilometer außerhalb erhebt sich inmitten der Felder die schlichte romanische Église de Géou. Besser bekannt ist sie als Église Notre-Dame des Cyclistes, denn seit den 1950er-Jahren treffen sich hier alljährlich zu Pfingsten Radsportbegeisterte aus aller Welt. Ebenfalls nur wenige Kilometer außerhalb von Labastide d’Armagnac findet ihr das Château Garreau. Es besitzt den einzigen unterirdischen Armagnac-Keller der Region! Erfahrt hier mehr zum Ort und Sehenswertem in der Umgebung!

Saint-Justin: Station der Transhumanz

1280 gründeten die Vicomtesse du Marsan und der Johanniter-Orden am Ufer der Douze die Bastide Saint-Justin. Am Kreuzpunkt wichtiger Verkehrswege zum Gers und nach Lot-et-Garonne gelegen, war sie eine der turbulentesten Grenzstädte. Von ihrer kriegerischen Vergangenheit sind noch drei achteckige Türme, der üppig bepflanzte Wehrgang entlang der alten Stadtmauer und eine kuriose Arrestkammer erhalten.

Auf ihrer Place des Tilleuls macht alljährlich um den 20. September herum La Route de la Transhumance Station. Bei diesem traditionellen Viehtrieb kommt, wie zuvor sein Vater, der Schäfer Txomin Iriberri mit seiner Herde von 600 Mutterschafen in fünf Dörfer des Département Landes – und auch nach Saint-Justin.

Mirepoix: Marktplatz in XXL

Mirepoix: Der gusseiserne Schmuck der Markthalle – als Schattenmuster auf dem Marmor der Markthalle. Foto: Hilke Maunder
Der gusseiserne Schmuck der Markthalle – als Schattenmuster auf dem Marmor der Markthalle. Foto: Hilke Maunder

Die schönste Bastide des Pays Cathare von Ariège ist Mirepoix am Südufer des Hers. Sie wurde errichtet, nachdem der alte Ort durch Überschwemmungen zerstört worden war. Hier findet ihr einen der größten und schönsten Hauptplätze jener mittelalterlichen Orte. Mit Fratzen und Figuren ist das Fachwerk geschmückt, hell leuchten die farbigen Fensterläden. Unter den Arkaden wechseln sich kleine Boutiquen und Cafés ab.

Die einst hölzerne Markthalle ist zur Belle Époque einer halboffenen Markthalle mit schmiedeeisernen Verzierungen gewichen, unter der montags Markt gehalten wird. Dahinter erhebt sich das Kirchenschiff der Cathédrale Sainte-Marie 48 Meter lang und 22 Meter breit. Was für eine Kulisse, um in einem Terrassenlokal dem bunten Treiben auf dem Platz zuzusehen!

Der Hauptplatz von Mirepoix im Herzen der Bastide. Foto: Hilke Maunder
Der Hauptplatz von Mirepoix im Herzen der Bastide. Foto: Hilke Maunder

Cologne: kleine Bastide mit großer Markthalle

Wahrzeichen der kleinen Bastide 35 Kilometer nordwestlich von Toulouse ist seine große Markthalle, die im 14. Jahrhundert aus Holz errichtet wurde.

Cologne: die Place de la Halle. Foto: Hilke Maunder
Cologne: die Place de la Halle. Foto: Hilke Maunder

Gimont: Bastide mit Herz für Foie gras

Gimont kenne ich nur im Winter… doch das seit fast 40 Jahren. Vor Weihnachten fahre ich dort hin, breche frühmorgens auf und fahre durch ein dunkles Land, bis mich die Bastide morgens so begrüßt.

Winter in Gimont. Foto: Hilke Maunder
Winter in Gimont. Foto: Hilke Maunder

Was ich dort will?  Den Marché au Gras besuchen, einen der größten Geflügelmärkte des Südwestens. Seit Jahrhunderten lebt das Städtchen, 50  Kilometer westlich von Toulouse, von der Zucht des Festtagsgeflügels und des Stopfen von Gänsen (oies) und Enten (canards).

Bastiden; Monsieur Dubarry prüft jeden Leberlappen genau, den er in Gimont kauft. Foto: Hilke Maunder
Monsieur Dubarry prüft jeden Leberlappen genau, den er in Gimont kauft. Foto: Hilke Maunder

Alljährlich ab November drängeln sich Einheimische und Gäste sonntags um zehn vor den mit rot-weißen Ketten abgesperrten Ständen der neuen Markthalle, und warten darauf, sich in die schmalen Gänge zu stürzen und bei den Händlern gerupfte Gänse und Enten zu ergattern, Stopfleber und Confit, Rillettes und andere Geflügelspezialitäten.

Ein zweiter Markt verkauft unter dem Holzdach der mittelalterlichen Markthalle, die sonst als Parkplatz dient, weitere kulinarische Hochgenüsse aus der Region. Tiefer in die Geschichte und Technik der Gänse- und Entenmast eindringen könnt ihr im Musée de l’Oie et du Canard , das auch einen Besuch lohnt, wenn ihr gegen das Stopfen und Mästen seid.

Die Pfarrkirche von Gimot im Herzen der Bastide. Foto: Hilke Maunder
Die Église Notre-Dame ist die einzige der einst drei Kirchen, die in Gimont erhalten ist. Foto: Hilke Maunder

Lisle-sur-Tarn: der größte Arkadenplatz des Südwestens

Lisle-sur-Tarn ist die einzige Bastide des Südwestens, die einst einen eigenen Hafen besaß. Raymond VII., Graf von Toulouse, ließ sie anlegen, um vom Flusshafen am Tarn Weine  und Waid zu verschiffen. Aus Waid wurde einst das Blau des Mittelalters gewonnen, Pastell.

In Lisle-sur-Tarn erinnert eine Skulptur an den einstigen Kapitän Jean François de Galaup, comte de La Pérouse. Hinter dem Denkmal führt eine Gasse steil hinab zum einstigen Hafen. Foto: Hilke Maunder
In Lisle-sur-Tarn erinnert eine Skulptur an den einstigen Kapitän Jean François de Galaup, comte de La Pérouse. Hinter dem Denkmal führt eine Gasse steil hinab zum einstigen Hafen. Foto: Hilke Maunder

Neben seinem Hafen erhielt die Bastide im Herzen seiner schachbrettartig angeordneten und von Fachwerkhäusern gesäumten Straßen den größten Arkadenplatzes im Südwesten. 4.425 Quadratmeter groß ist er – und wunderschön geschmückt: mit der Fontaine de Griffoul.

Lisle sur Tarn: Brunnen. Foto: Hilke Maunder
Die fontaine du Griffoul auf dem Arkadenplatz. Foto: Hilke Maunder
Lisle-sur-Tarn: unter den Arkaden. Foto: Hilke Maunder
Lisle-sur-Tarn: unter den Arkaden. Foto: Hilke Maunder

Typisch für die Bastide sind auch ihre sechs pountets, Bögen zwischen den Häuserseiten, die einst als Ausguck dienten. Lasst euch durch die Gassen treiben – dann entdeckt ihr noch viel Überraschendes und Schönes in Lisle-sur-Tarn, das seit 2019 zu den Petites Cités de caractère de France gehört.

Altes Fachwerk prägt das Herz der Bastide Lisle-sur- Tarn. Sie war einst die einzige Bastide des Südwestens mit einem Hafen! Foto: Hilke Maunder
Altes Fachwerk prägt das Herz der Bastide Lisle-sur- Tarn. Sie war einst die einzige Bastide des Südwestens mit einem Hafen! Foto: Hilke Maunder

Villeneuve-sur-Lot: die größte Fluss-Bastide Frankreichs

Villeneuve-sur-Lot ist ein Schwergewicht unter den Bastiden: keine andere Fluss-Bastide im Südwesten Frankreichs ist größer, keine zeigt den mittelalterlichen Städtebau klarer. Gegründet zwischen 1254 und 1264 von Alphonse de Poitiers, dem Bruder des heiligen Ludwig, erstreckt sich die Stadt beidseits des Lot. Das Raster der Straßen folgt dem typischen orthogonalen Plan, ausgerichtet auf die Place Lafayette im Zentrum. Acht breite Gassen führen sternförmig davon weg – ein Idealbild der Bastide-Architektur.

Bis heute erzählen die mächtigen Türme von Pujols und Paris, Fachwerkfassaden, der Pont des Cieutat, die Kirche Sainte-Catherine von ihrer bewegten Vergangenheit. Jeden Samstag erobert ein großer Wochenmarkt die Place Sainte-Catherine und umliegende Gassen bis hin zur Halle Lakanale, der 2024 als Gourmethalle neu eröffneten Markthalle. Bei gutem Welt stellt stellen Louise Amber und Francis Timerman von La Table du Marché in der Markthalle, Tische und Stühle auf ihre Terrasse und laden zur Genusspause am Prallhang hoch über dem Fluss.

Zehn wichtige Bastiden von Raymond VII. de Toulouse

Raymond VII. de Toulouse war in den 1220er- bis 1250er-Jahren der Hauptinitiator zahlreicher Bastiden, insbesondere im heutigen Département Tarn und Umgebung.

BastideGründungsjahrDépartementGründer
Cordes-sur-Ciel1222TarnRaymond VII. de Toulouse
Castelnau-de-Montmiral1222TarnRaymond VII. de Toulouse
Villeneuve-sur-Vère1223TarnRaymond VII. de Toulouse
Labastide-de-Lévis1229TarnRaymond VII. de Toulouse
Lisle-sur-Tarn1229TarnRaymond VII. de Toulouse
Buzet-sur-Tarn1242Haute-GaronneRaymond VII. de Toulouse
Labessière-Candeil1255TarnRaymond VII. de Toulouse
Labastide-Saint-Georges1256TarnRaymond VII. de Toulouse
Montesquieu-Volvestre1246Haute-GaronneRaymond VII. de Toulouse
Le Fousseret1247Haute-GaronneRaymond VII. de Toulouse

Zehn wichtige Bastiden von Alphonse de Poitiers

Alphonse de Poitiers (Bruder von Ludwig IX., „der Heilige“) setzte nach 1249 die Gründungswelle fort, vor allem in Aquitanien und im Südwesten.

BastideGründungsjahrDépartementGründer
Villeneuve-sur-Lot1264Lot-et-GaronneAlphonse de Poitiers
Monflanquin*1256Lot-et-GaronneAlphonse de Poitiers
Villefranche-de-Rouergue1252AveyronAlphonse de Poitiers
Najac1250AveyronAlphonse de Poitiers
Sainte-Foy-la-Grande1255GirondeAlphonse de Poitiers
Mirepoix1279AriègeAlphonse de Poitiers
Montréal-du-Gers1255GersAlphonse de Poitiers
Castillonnès1259Lot-et-GaronneAlphonse de Poitiers
Villeréal1267Lot-et-GaronneAlphonse de Poitiers
Damazan**12591245Lot-et-GaronneAlphonse de Poitiers

*Monflanquin wird in manchen Quellen auf 1256 datiert, in anderen auf 1271.
** Damazan wurde im Jahr 1259 von Alphonse de Poitiers unter dem Namen Castel Comtal gegründet. Sie liegt in der Ebene des Flusses und hat einen quadratischen Grundriss.

Die wichtigsten von Engländern gegründeten Bastiden

Englische Bastiden entstanden vor allem im Périgord und Dordogne, oft als „Gegenstück“ zu den französischen Bastiden, um die Kontrolle über strategisch wichtige Regionen zu sichern.

In der Regel wurden die englischen Bastiden im Périgord auf Anweisung des Königs von England (bzw. Herzogs von Aquitanien, meist Édouard I. Plantagenêt) gegründet, häufig durch einen seiner Sénéchaux (Stellvertreter, meist der Sénéchal de Guyenne).

BastideGründungsjahrDépartementGründer (konkret)
Beaumont-du-Périgord1272DordogneLucas de Thaney, Sénéchal de Guyenne, für Édouard I.
Lalinde1267DordogneÉdouard I., König von England (Gründung durch seinen Sénéchal)
Molières1284DordogneÉdouard I., König von England (Gründung durch seinen Sénéchal)
Monpazier1284DordogneÉdouard I., König von England, und der Seigneur de Biron5
Puyguilhem1265DordogneÉdouard I., König von England (Gründung durch seinen Sénéchal)
Beauregard-et-Bassac1286DordogneÉdouard I., König von England (Gründung durch seinen Sénéchal)
Fonroque1284DordogneÉdouard I., König von England (Gründung durch seinen Sénéchal)
Roquepine1283DordogneÉdouard I., König von England (Gründung durch seinen Sénéchal)
Villefranche-de-Lonchat1287DordogneÉdouard I., König von England (Gründung durch seinen Sénéchal)


Für viele Bastiden (z.B. Lalinde, Molières, Puyguilhem, Beauregard-et-Bassac, Fonroque, Roquepine, Villefranche-de-Lonchat) ist der genaue Name des sénéchals nicht immer überliefert, aber sie wurden auf Befehl von Édouard I. gegründet und meist durch dessen Sénéchaux umgesetzt. In den Quellen wird meist nur der König als Gründer genannt, während der Sénéchal als ausführende Kraft auftritt. Bei Beaumont-du-Périgord ist der Sénéchal Lucas de Thaney explizit dokumentiert

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Im Blog

Zu den schönsten Bastiden des Südwestens gehört Labastide-d’Armagnac.

Im Buch

Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre  Kultur, Sprache und Küche pflegt.

Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

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6 Kommentare

  1. Ganz toll.Ich freue mich auf die Bastiden und die anderen Artikel. Danke, Thomas . Wir sind begeistert auch von den anderen Beiträgen

  2. Tja, in Cordes waren wir natürlich schon… und es verdient ‚Lieblingsort‘ zu sein. Beim Zahlen mit Karte ist unser Name aufgefallen und hat großes Hallo ausgelöst …

    Und Croquants de Cordes wurden gekostet und zum Verschenken mitgenommen…

    Soviel zu sehen in Frankreich, so wenig Zeit 😉

    Liebe Grüße aus Wien
    Axel

    1. Die Cordes in Cordes: klasse! Ganz herzlichen Dank für diesen tollen Kommentar, Axel! Und viele Grüße nach Wein! Bises, Hilke

      1. >Grüße nach Wein
        Schöner ‚Freudscher‘ … 🙂 Prost
        Liebe Grüße Axel

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