Côte d’Albâtre: Frankreichs hellste Klippen
Sie gehört zu den schönsten Küsten Frankreichs: die Côte d’Albâtre (Alabasterküste) in der Normandie. Zwischen Ault im Nordosten und der Seine-Mündung bei Le Havre bricht das Kalkplateau des Pays de Caux an der Côte d’Albâtre mit seinen bis zu 110 Meter hohen Klippen kreidebleich in den Ärmelkanal ab.
Wind und Wellen haben faszinierende Felsformationen geschaffen: Klippen und Kalknadeln, Bögen und Brücken sowie andere bizarre Formen. In hellem Weiß leuchten sie zwischen dem blauen Meer und dem grünen Land. Geheimnisvoll – und bei Sturm ungeheuer dramatisch. Gibt es eine schönere Kulisse zum Sonnenuntergang?
Legendäre Felsnasen
Zur Inspirationsquelle für Maler und Literaten wurde besonders die atemberaubende Natur der Côte d’Albâtre bei Étretat. Wie Claude Monet hielt auch Gustave Courbet immer wieder die Klippen und das Felsentor des Dorfes in Öl fest.
Im Sommer 1869 variiert er für Stürmische See oder Die Welle insgesamt 60 Mal eine tosende Welle, die direkt auf den Betrachter zurollt und droht, ihn mitzureißen. Fasziniert betrachteten Courbets Zeitgenossen die entfesselte Natur. Was für ein Symbolbild des Lebenskampfes – und gleichzeitig Spiegel der Schöpfung und Erneuerung!
Gen Südwesten seht ihr die 70 Meter hohe Felsnase L’Aiguille vor der Porte d’Aval. Normannen-Dichter Guy de Maupassant sah darin in der Felsformation einen Elefanten, der den Rüssel ins Wasser steckt.
In dieser Kalknadel der Côte d’Albâtre soll der König von Frankreich einst sein Gold versteckt haben. Noch bis heute hat niemand diesen Schatz gefunden. Welch eine Versuchung für Schatzsucher!
Gen Nordosten begrenzt die Falaise d’Amont mit der Chapelle Notre-Dame-de-la-Garde die Bucht von Étretat an der Côte d’Albâtre. Bei Ebbe könnt ihr sie zu Fuß über das Watt, sonst auf einem aussichtsreichen Höhenweg erreichen, der am Ende der Strandpromenade beginnt.
Direkt daneben findet ihr ein Denkmal, das den beiden Flugpioniere Charles Nungesser und François Coli gewidmet ist. Am 16. September 1928 wurde es genau dort eingeweiht, an dem ihr Flugzeug zuletzt gesichtet worden war. Charles Nungesser und François Coli hatten 1927 versucht, als erste den Atlantik im Flugzeug zu überqueren. Ihr Flugzeug L’Oiseau Blanc wurde am 8. Mai 1927 über Étretat letztmals gesehen. Ihr Schicksal bleibt bis heute ungeklärt.
Ebenfalls hier findet ihr die Jardins d’Étretat, die der Landschaftsarchitekt Alexandre Grivko entworfen und gestaltet hat – mit in Form geschnittenem Buchsbaum und kugelrunden Kopfskulpturen, die mitten im Grün liegen. Ein Aussichtspunkt eröffnet weite Blicke auf Étretat und die berühmteste Bucht der Côte d’Albâtre.
Weiße Klippen & feurige Steine
Die Bögen der Côte d’Albâtre sind Zeugen eines ehemaligen unterirdischen Flusses, der parallel zur Küste verlief und dessen Bett durch die Erosion der Küste freigelegt wurde.
Kurios sind die wie mit dem Lineal gezogenen Schichten von Feuersteinen (auch Flint oder Silex genannt) in der Kreideformation.
Professionelle Steinsammler klaubten sie einst in großen Körben zusammen. Hier und da wurden die Steine auch mit kleinen Bahnen vom Strand hinauf in die Dörfer geholt, wo sie als Baumaterial verwendet wurden.
Nur im Pays de Caux paart sich der Feuerstein auf den Fassaden mit Backstein. Mal schmücken Friese im Wechsel von hellem und dunklem Feuerstein die Fassaden. Dann rahmt nur heller roter Backstein schwarze Flint-Würfel ein. Oder kreieren dunkle und helle Feuersteine ein Schachbrettmuster.
Arm wie Reich bauten und bauen dort gerne mit diesem Stein. Schlichte Wohngebäude, Gotteshäuser in Stadt und Land, und selbst Fabriken und Industriepaläste wie der Palais Bénédictine in Fécamp feiern so den Feuerstein.
Gigantischste Architektur der Welt
Der Komponist Jacques Offenbach war so begeistert, dass er sich in Étretat in der Villa Orphée niederließ. Frankreichs Nationalschriftsteller Victor Hugo, der sich gerne und oft in der Normandie aufhielt, schrieb seiner Tochter Adèle am 10. August 1835 begeistert:
Was ich von Étretat gesehen habe, ist faszinierend. Die Klippe wird immer wieder von großen natürlichen Bögen durchbrochen, unter denen die Wogen des Meeres bei Flut hindurchschlagen. Das ist die gigantischste Architektur der Welt.
Der Meistergauner Arsène Lupin
Die Beliebtheit von Étretat hat Folgen. Der kleine Ort leidet massiv unter dem Verkehr der Ausflügler. Abhilfe schaffen soll das Projekt Grand Site Falaises d’Étretat – Côte d’Albatre“ an dem neben Étretat weitere zwölf Kommunen beteiligt sind.
Das Ziel: Besucherströme umweltgerecht sichern und nachhaltigen Tourismus garantieren. Dazu gehört auch, das Ortszentrum von Étretat vom Verkehr zu befreien.
Die Netflix-Serie Lupin mit Omar Sy hat diesen Besucherstrom massiv verstärkt. Die Figur Assane Diop der Netflix-Serie ist eine moderne Adaption der Romanfigur Arsène Lupin von Maurice Leblanc.
Jener war ein Gentleman-Gauner, ein Meisterdieb und Verwandlungskünstler, der ständig sein Aussehen und Auftreten änderte. Mal trat er als Prinz Paul Sernine auf, dann wieder als Raoul d’Andrésy, Horace Velmont oder Don Luis Perenn.
Leben und Werk seines geistigen Vaters Maurice Leblanc präsentiert in Étretat der Clos Arsène Lupin. Den Parcours in sieben Etappen begleiten faszinierende Licht- und Toneffekte, die wie die knarrenden Holzdielen für Spannung sorgen.
Faszinierendes Fachwerk
Auch außerhalb des Museums ist Étretat spannend – und verführt zum Bummeln. Fachwerkhäuser mit reichem Schnitzwerk und dunklem Holz im typisch normannischen Stil säumen seine Gassen, Straßen und Plätze.
Unter dem imposanten Holzdach des Markts von 1926 findet ihr Kunsthandwerk, Souvenirs und die schönen Dinge des Lebens. Das Château des Aygues an der Route de Fécamp war die Sommerresidenz der spanischen Königinnen.
Ungewöhnliche Genüsse locken an der Route du Havre auf dem 20 Hektar großen Hof Le Valaine rund um das Manoir de Cateuil (1714): Käse, Pasteten, Pralinen und Speiseeis – alles aus Ziegenmilch.
Tipp
Nutzt die Großparkplätze am Ortseingang. Im Ortszentrum wird radikal abgeschleppt! Der kleine Parkplatz direkt am Strand ist selbst im Winter meist komplett belegt.
Frankreichs kürzester Fluss
Frost, Regen, Wellen und Wind nagen beständig an den Kreideklippen, die langsam zurückweichen und verträumte Buchten bilden, die nur bei Ebbe zugänglich sind. Epte, Bresle, Béthune und ein Dutzend anderer Wasserläufe haben Täler in den Kalk der Côte d’Albâtre gegraben – und Frankreichs kürzestes Fließgewässer: die Veules.
Nach gut einem Kilometer mündet sie bei Veules-les-Roses ins Meer. Doch auf der kurzen Strecke bewältigt der Bach Enormes. Er bietet Forellen beste Lebensbedingungen, bewässert eine Kresseplantage und treibt mächtige Mühlräder an. Elf waren es einst.
Unter ihnen war die Moulin du Marché. 1910 koppelte sie ein findiger Ingenieur an einen Generator. So besaß das kleine Seebad an der Kreideküste lange vor Paris eine elektrische Beleuchtung.
Kabeljau und Kräuterlikör
Dort, wo die Valmont eine Senke in die Klippen der Côte d’Albâtre gefräst hat, schwemmte vor mehr als 1.000 Jahren in einem Feigenbaumstamm eine Reliquie an den Strand, die Fécamp zum „Tor des Himmels“ machte: einige Blutstropfen Christi. Heute ruhen sie in einem Tabernakel aus weißem Marmor in der Abteikirche Abbatiale de Sainte-Trinité.
Die zweiten berühmten Tropfen im einstigen Wallfahrtsort sind hochprozentiger: der Kräuterlikör Bénédictine. Die Geschichte des Likörs lässt sich im Palais Bénédictine verfolgen. Mit seinen Türmchen, Erkern und Verzierungen zitiert er den opulenten Baustil der Loireschlösser und mischt frei Neorenaissance und Neogotik. Ein Industrieerbe mit royalem Anspruch!
Im Innern ist der Palais Bénédictine Produktionsstätte und Museum zugleich. Firmengründer Alexandre Le Grand zeigt dort die sakralen Schätze der Abbatiale de Fécamp, die sein Großvater vor den Schergen der Französischen Revolution gerettet hatte. Mehr zu Fécamp erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Korsaren und Kurgäste
1824 eröffnet Marie Caroline, Herzogin von Berry und unerschrockene Schwimmerin, in Dieppe das erste „Zentrum für Warmbäder“ Frankreichs. In einem kleinen Holzbau direkt am Strand standen einige Badewannen, und Bademeister aus England halfen den Kranken, ihr Meeresbad zu nehmen. Das Eintauchen ins Meer wurde damals besonders für Deprimierte, Asthmatiker und Schwindsüchtige empfohlen.
Bereits 1835 kurierten so 400 Gäste jede Saison ihre Leiden. 2006 eröffnete in Frankreichs ältestem Seebad für fast 20 Millionen Euro wieder ein Pilotprojekt. Das Centre Thalasso-Ludique Le Carré war damals das erste Schwimmbad, das Meereskuren und Erlebnisbad unter einem Dach vereinte.
Doch bevor sich Dieppe das Gesicht eines mondänen, eleganten Seebades zulegte, bestimmte ein geschützter Tiefwasserhafen die Geschichte der Küstenstadt an der Côte d’Albâtre. Korsaren stachen von dort in See und kaperten Handelsschiffe, Entdecker brachen mit ihrer Flotte zu unbekannten Ufern auf.
1402 gründete Jean de Béthencourt aus Dieppe ein Königreich auf den Kanaren, 1488 entdeckte Jean Cousin Brasilien. 1562 nahm Jean Ribault für Frankreich in Florida Land in Besitz.
Berühmtester Bürger der Stadt an der Côte d’Albâtre ist jedoch der Reeder Jean Ango, der in Westafrika einen Handelshafen anlegte und die Reise eines Florentiner Kapitäns finanzierte, der 1524 die Hudson Bay entdeckte.
Von ihren Reisen brachten die Kapitäne aus Dieppe neben Stoffen, Silber und Gewürzen auch Stoßzähne von Elefanten und Nilpferden mit. Aus diesem damals noch ganz legalen Rohstoff schufen Diepper Elfenbeinschnitzer wie Pierre André Graillon filigrane Skulpturen und Schmuck.
Damals bildete der Elfenbeinhandel einen wichtigen Erwerbszweig der Stadt. Heute zeigt das Schlossmuseum in der Rue de Chastes die schönsten Arbeiten der lokalen Elfenbeinschnitzer.
Mittelpunkt des Seebades ist die kleine Place du Puits Salé mit dem Café des Tribunaux. Seit dem 17. Jahrhundert ist es der Treff von Dieppe.
Unter den vielen Kirchen sind besonders die Église Saint- Jacques (13.–16. Jh.) am Jakobsweg nach Santiago de Compostela bemerkenswert sowie die Église Saint-Rémy von 1522.
Guy de Maupassant: Der große Erzähler des Pays de Caux
Auf Schloss Miromesnil bei Dieppe wurde Guy de Maupassant (1850–1893) geboren, der seine Kindheit jedoch weitestgehend in Fécamp verbrachte. Nach dem Ruin seines Vaters und der Trennung seiner Eltern zog er 1859 ins Seebad Étretat. Früh machte er literarische Versuche und wurde mit 17 wegen eines frechen Gedichts von der Schule verwiesen.
Daraufhin in Rouen, lernte er Flaubert kennen, der ihm später ein väterlicher Freund wurde. Als Jurastudent erlebte er in Paris die französische Niederlage 1871, gab sein Studium auf und wurde ohne Freude Ministerialangestellter. Zum Ausgleich begann er sich mit Flauberts Unterstützung schriftstellerisch zu betätigen.
Und sich in Affären zu stürzen, was ihm 1877 eine Syphilisinfektion einbrachte. Sie markiert den Beginn einer zunehmenden Verdüsterung seines jungen Lebens. Den literarischen Durchbruch brachte 1880 die psychologische Novelle Boule de suif („Fett-klößchen“).
In den folgenden Jahren schrieb Maupassant – finanziell nun unabhängig – überwiegend Erzählerisches. Insgesamt rund 300 Novellen und sechs Romane, meist naturlistisch und in der Normandie oder in Paris spielend, brachte er aufs Papier. Am Neujahrsabend 1892 brach er – zu Besuch bei seiner Mutter – zusammen und wurde wenige Tage später in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, wo er geistig umnachtet starb.
Die Straße der Taubenhäuser
Zwischen Rouen und Dieppe verläuft im Hinterland der Côte d’Albâtre die historische „Straße der Taubenhäuser“. Die Zucht der Tauben, als Köstlichkeit auf den Tafeln der Könige und als Briefboten geschätzt, war seit dem Mittelalter Privileg der Herrschenden. Sichtbares Symbol wurden die teils üppig ausgeschmückten runden, vier- oder achteckigen colombiers.
Das wohl größte Taubenhaus Frankreichs findet ihr westlich von Dieppe im Innenhof des Manoir d’Ango in Varengeville-sur-Mer: ein mächtiger Bau mit geometrischen Mustern aus farbigen Steinen und 1600 Nistlöchern für je ein Taubenpaar.
Gleich daneben findet ihr den Jardin Shamrock mit einer unglaublich beeindruckenden Hortensien-Sammlung aus aller Welt. Der Garten entstand auf einer ehemaligen Kuhwiese des Herrenhauses. Mehr zu diesem faszinierenden Garten erfahrt ihr hier im Blog.
Einen zweiten Garten, den ihr nicht verpassen solltet, versteckt sich ebenfalls in diesem Kleinod der Côte d’Albâtre. Mit dem Bois des Moutiers schufen dort die englische Gärtnerin Gertrude Jekyll und der Architekt Edwin Luytens 1898 ein Idyll der Arts & Crafts-Bewegung.
Man betritt die ganzheitliche Anlage durch den weißen Garten. Es folgen der Magnolien-, der Rosengarten und ein großer Park, bepflanzt mit Kamelien, Japan-Ahorn, Zierkirschen, Hortensien und riesigen Rhododendren.
Die Land-Art der Côte d’Albâtre
Im Sommer 2021 hat Varengeville erstmals das Festival Grand Nature organisiert. Unter den 75 Land-Art-Projekten, die sich um die Teilnahme beworben hatten, suchte die Gemeinde neben Arbeiten von Sylvain Ristorie, Thierry Teneul und Michèle Trotta auch diesen vier mal sechs Meter großen Bilderrahmen aus Holz aus. Erik Fourrier, der von der arte povera kommt, gestaltete ihn aus recyceltem Palettenholz.
Neben der Kirche von Varengeville stellte einst Claude Monet seine Staffelei auf. Sein cimetière marin ist bis heute ein magischer Ort. Hoch auf einer Klippe der Côte d’Albâtre gelegen, birgt der Meeresfriedhof viele berühmte Gräber. Auch Georges Braque fand dort seine ewige Ruhe.
Feinster Sand statt grobe Kiesel
Kiesel, meist faustgroß, selten kleiner, bedecken meterdick die Strände der Côte d’Albâtre. Doch in Saint-Aubin ist alles anders. Nach einem schmalen Kieselsaum kitzelt feinster Sand die Fußsohlen. Der kleine Badeort besitzt den einzigen echten Sandstrand der Côte d’Albâtre. Er ist ein gut gehütetes Geheimnis!
Und so ist Saint-Aubin bis heute beschaulich geblieben – eine charmante Sommerfrische. Herrlich nostalgische Strandhütten in Rosa, Hellblau, Gelb und Weiß säumen die Strandpromenade. Möwen tummeln sich auf den Bildern der Türen, Klippen und Fischerboote.
Beschauliches Hinterland
Im Hinterland der Côte d’Albâtre wechseln die lichten Buchenwälder von Eu, Arques und Eawy mit weiten Flachsfeldern ab. Sie liefern ein Drittel des französischen Leinenbedarfs. Mitten hindurch führt die véloroute du lin.
Auf den Weiden grasen normannische Milchkühe mit dem typischen braunen Fleck am Auge. Hier, im grünen Mosaik aus Feldern und Wäldern, liegt auch die Heimat von Madame Bovary.
Ganz im Osten ragt die reiche Hochebene des Pays de Bray empor mit Obstgärten, üppigen Weiden und der Quelle der Epte. Der 17 Kilometer lange Fluss, der bei Forges-les-Eaux entspringt und bei Giverny in die Seine mündet, markiert seit 911 die Grenze zwischen der Normandie und der Île de France.
Seit dem Vertrag von Clair-sur-Epte teilt die Epte zudem die weite Kalkebene des Vexin in das westliche Vexin Normand und das östliche Vexin Français. Bis heute ist das Pays de Bray Bauernland.
Käse & Erz
Im 19. Jahrhundert war das Pays de Bray der Hauptlieferant der Hauptstadt für Butter, Milch und Käse. Seit Jahrhunderten wird hier der herzförmige Neufchâtel-Käse gefertigt. Heute begeistert auch die mit Rahm angereichte Kuhmilchrolle Bondon de Neufchâtel Käseliebhaber.
Auch das Töpfern hat hier im Hinterland der Côte d’Albâtre eine lange Tradition. Zum Zentrum des Traditionshandwerks wurde Forges-les-Eaux, dessen Name an die beiden wirtschaftlichen Standbeine von einst erinnert: die Schmieden und das Wasser.
Bis ins 16. Jahrhundert wurde hier Eisenerz gefördert und verarbeitet. Als 1573 eine eisenhaltige Mineralquelle entdeckt wurde, begann ein kleiner Kurbetrieb. 1633 nutzten Louis XIII, Anna von Österreich und Richelieu die gesundheitliche Wirkung der Quelle bei ausgedehnten Kuren. Später linderten hier Voltaire, Flaubert und Marie Curie mit Wasserkuren ihre Leiden.
1797 führten Funde von weißem und rotem Kaolin zur Gründung der ersten Steingutfabrik. 1856 folgte ein zweites Werk. Beide Manufakturen mussten um 1890 schließen. Statt Steingut war jetzt Porzellan gefragt. Die schönsten Stücke aus Forges sind heute im Musée de la Faïence zu bewundern.
Wenige Schritte weiter hält in der ehemaligen Gare Thermale der letzte Töpfer der Stadt das Traditionshandwerk lebendig: Alexandre Audel. In Gaillefontaine vermittelt die Töpferwerkstatt Terre de Bray die Techniken der poterie in Kursen und stellt eigene Arbeiten aus.
Kaum bekannte Küsten-Perlen
Für die meisten beginnt die Côte d’Albâtre in Le Tréport. Tatsächlich setzt sie sich am Nordufer der Bresle weiter gen Norden bis nach Ault fort, das – noch – recht verschlafen wirkt.
Die Häuser zeigen Patina, zahlreiche Läden sind geschlossen. Doch das neue Mobiliar auf der Promenade und erste trendige Läden wie die Atelier-Boutique Effet Mer zeigen: Auch Ault befindet sich als Auftakt der Côte d’Albâtre touristisch im Aufschwung.
Das gilt auch für Mers-les-Bains, die weniger bekannte Schwester von Le Tréport. Direkt an der Strandpromenade lässt das historische Viertel den Glanz des Fin de Siècle mit grandiosen Fachwerkbauten aufleben.
Außergewöhnlich faszinierend ist ihre Liebe zur Farbe. Balkone, Fenster und Fachwerkbalken sind nicht nur blau, rot oder grün gestrichen, sondern auch in Gelb, Rosa, Lila und Pastelltönen. Das war mir einen eigenen Beitrag wert!
378 Stufen – und eine kleine, kostenlose (!) Drahtseilbahn von 1908 – verbinden die Unter- und Oberstadt von Le Tréport. Der funiculaire diente auch als Drehort für die Krimiserie Les témoins (dt. Die Zeugen), die 2015 im französischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Hoch auf den Klippen bietet der Aussichtspunkt Calvaire des Terrasses einen Paradeblick auf den Ort, seinen Fluss und die Côte d’Albâtre. Entlang der Hafenpromenade Quai François Ier servieren Bars und Restaurants Fisch und Meeresfrüchte, die gegenüber in der Poissonnerie Municipale fangfrisch verkauft werden. Die Geschichte des Fischerortes und Seebades erzählt das Musée du Vieux Tréport im ehemaligen Gefängnis.
Symphonie der Moderne
Wer nun nicht auf der Autobahn, sondern durch das verträumte Hinterland wieder den Klippen zustrebt, erlebt ganz im Süden der Côte d’Albâtre ein Crescendo der Kontraste: Le Havre.
Für die einen ein abstoßender Moloch aus Beton, schnurgeraden Straßen und kantig-kalten Häusern, für die anderen eine einzige Hommage an die Moderne. Die Hafenstadt an der Mündung der Seine, die hier eine Breite von fünf Kilometern hat, spaltet bis heute die Besucher.
Doch einer der größten französischen Maler der Moderne liebte das Flair: Raoul Dufy (1877 – 1953), als siebtes von elf Kindern in der Hafenstadt geboren. Mal wild expressionistisch, mal verhalten und sanft, malte er immer wieder drei typisch normannische Motive: Früchte, Badende und Segelboote.
Die Côte d’Albâtre: meine Reisetipps
Entdecken & erleben
Château des Aygues
Das Château des Aygues aus dem 19. Jahrhundert war die Sommerresidenz der spanischen Königinnen an der Côte d’Albâtre.
• route de Fécamp, 76790 Étretat, https://chateaulesaygues.simdif.com
Musée Arsène Lupin
Das Musée Arsène Lupin in der Villa von Maurice Leblanc präsentiert in Étretat den Schriftsteller und sein Werk als Parcours in sieben Etappen.
• 15, rue Guy de Maupassant, 76790 Étretat
Nungesser & Coli
Hinter der Kapelle Notre Dame de Garde auf der Falaise d’Amont erinnert ein Memorial an die Flugpioniere Charles Nungesser und François Coli, die im Mai 1927 zwölf Tage vor Lindbergh den ersten Nonstopflug über den Atlantik wagten und dabei verunglückten.
Aktiv
Golf d’Étretat
1908 wurde er auf den Klippen von Aval angelegt. Heute gilt der 18-Loch-Platz als schönste Anlage der Normandie.
• route du Havre, 76790 Étretat, Tel. 02 35 27 04 89, www.golfetretat.com
Schlemmen
La Suite
Fangfrischer Fisch bei Nicolas und Laure Cadinot auf der Terrasse und im Saal.
• 73, Boulevard Albert 1er, 76400 Fécamp, Tel. 02 35 28 31 31, https://normandieresto.com/restaurant/suite-a-fecamp
L’O 2 mer
Stylisch: das Restaurant der Bains de Dieppe. Dort schlemmt ihr mit zweifachem Blick aufs Wasser – einmal zum Strand, einmal zum Schwimmbecken.
• 101, boulevard de Verdun, 76200 Dieppe, Tel. 02 35 86 57 42, https://www.dieppetourisme.com/
La Calypso
Stylish schick schlemmen mit Blick auf die alte Fischhalle von Le Tréport.
• 47, quai François 1er, 76470 Le Tréport, Tel. 02 35 86 31 31, www.facebook.com/Restaurant-la-Calypso
La Friterie d’Or
Muscheln satt! Flo serviert ihre topfrische moules frites in vielen Variationen von Cidre bis Curry, von Marinière bis Roquefort im Strandrestaurant von Saint-Jouin-Bruneval.
• Plage, 76280 Saint-Jouin-Bruneval, Tel. 02 35 20 26 14, https://www.facebook.com
Schlafen
Domaine St-Clair Le Donjon*
Seine Feinschmeckerküche garniert Le Donjon mit Ausblicken auf die Bucht. Seit 1862 könnt ihr hier edel in Zimmern und Suiten logieren. Spa und Schwimmbad ergänzen das weitläufige Anwesen.
• chemin de Saint-Clair, 76790 Étretat, Tel. 02 35 27 08 23, www.hoteletretat.com
Le Dormy House*
Hoch auf den Klippen von Amont liegt Le Dormy House von 1870 mit 61 gemütlichen Zimmern.
• Route du Havre, 76790 Étretat, Tel. 02 35 27 07 88, www.dormy-house.com
Château de Sassetot* (Château de Sissi)
Kaiserin Sissi verbrachte 1875 ihre Ferien im Château de Sassetot. Heute logiert ihr hier feudal in 26 Zimmern und zwei Suiten.
• Rue Elisabeth d’Autriche, 76540 Sassetot – Le Mauconduit, Tel. 02 35 28 00 11, www.chateaudesissi.com
Logis Hôtel Les Arcades*
Direkt am Hafen schlaft ihr dort in 21 modernen Zimmern hinter nostalgischer Fassade. Gute Küche!
1, arcades de la Bourse, 76200 Dieppe, Tel. 02 35 84 14 12, Tel. 02 35 84 14 12
Hôtel de Calais*
In diesem Zweisternehaus mit 26 Zimmern nächtigte 1835 Victor Hugo. Aus den Zimmern blickt ihr auf das Meer und den Hafen.
• 1, rue de Calais, Le Tréport, Tel. 02 27 28 09 09, www.hoteldecalais.com
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Weiterlesen
Im Blog
Fécamp habe ich euch hier vorgestellt.
Mehr über die Heimat der Bovary und das Pays des Caux im Hinterland der Côte d’Albâtre erfahrt ihr hier.
Nicht weit ist es auch bis nach Le Havre. Hier gibt es viele Blogberichte und Infos.
Im Buch
Klippen-Krimi: Die Frau mit dem roten Schal*
Mit N’oublier jamais* gelang Michel Bussi 2014 ein Überraschungs-Erfolg. Unter dem Titel Die Frau mit dem roten Schal* ist der Krimi auf Deutsch erschienen. Im Hauptberuf lehrt der gebürtige Normanne aus Louviers, Jahrgang 1965, als Politologe und Geograph an der Universität von Rouen. Doch seit dem Erfolg von Un avion sans elle, für den Bussi den Prix Maison de la Presse erhalten hat, gehört der Dozent zu den fünf meistverkauften Krimi-Autoren Frankreichs. Auch sein siebter Thriller bietet pures Lesevergnügen.
Der Klappentext: Jamal sieht zuerst nur den roten Schal. Dann die verzweifelte junge Frau, die am Rand der Klippen der Côte d’Albâtre steht. Er will sie retten, wirft ihr den Schal zu. Doch die Frau springt. Und niemand glaubt ihm seine Geschichte, denn es sind bereits zwei Frauen zu Tode gekommen, nach exakt dem gleichen Muster. Verzweifelt versucht Jamal zu beweisen, dass er nichts mit dem Tod der Frau zu tun hat, aber alles spricht gegen ihn. Und schon bald weiß er selbst nicht mehr, was wahr ist und wem er noch vertrauen kann … Ein hochspannendes und emotionales Spiel zwischen Schein und Wirklichkeit.
Und wirklich: „Die Frau mit dem roten Schal“ ist ein intelligenter, verzwickter Krimi, der immer wieder überraschende Wendungen nimmt und am Ende eine Lösung bereithält, mit der ich nie gerechnet hätte. Ein wenig realitätsfremd, aber durchaus plausibel. Zudem ist das Buch leichtfüßig und unterhaltsam geschrieben. Obgleich es völlig auf gängige Frankreich-Klischees verzichtet, ist sein Werk doch typisch französisch. Wer mag, kann den Krimi hier* direkt bestellen.
Glücksorte in der Normandie*
Steile Klippen und weite Sandstrände, bizarre Felslandschaften und verwunschene Wälder, romantische Fachwerkstädtchen und moderne Architektur – die Normandie hat unzählige Glücksorte zu bieten.
Gemeinsam mit meiner Freundin Barbara Kettl-Römer stelle ich sie euch in diesem Taschenbuch vor. Wir verraten, wo die schönste Strandbar an der Seine liegt, für welche Brioches es sich lohnt, ins Tal der Saire zu fahren, und wo noch echter Camembert aus Rohmilch hergestellt wird. Und natürlich sind auch gleich mehrere Tipps für die Côte d’Albâtre mit dabei!
Unser Gemeinschaftswerk stellt euch insgesamt 80 einzigartige Orte vor, die oftmals abseits der eingetretenen Pfade liegen. Wer mag, kann es hier* bestellen.
Normandie: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*
Die Netflix-Serie „Lupin“ hat die Normandie zu einem touristischen Hotspot gemacht. Garantiert keine Massen trefft ihr bei meinen 50 Tipps. Sie sind allesamt insolite, wie die Franzosen sagen – ursprünglich, authentisch und wunderschön.
Die Landpartie durch die andere Normandie beginnt im steten Auf und Ab der Vélomaritime, führt zu den Leinenfeldern der Vallée du Dun, zu zottigen Bisons und tief hinein ins Bauernland des Pays de Bray, Heimat des ältesten Käses der Normandie.
Im Tal der Seine schmücken Irisblüten auf hellem Reet die Giebel alter chaumières, und Störche brüten im Marais Vernier. Von den Höhen vom Perche geht es hin zur Normannischen Schweiz und bis zur Mündung des Couesnan an der Grenze zur Bretagne. Hier* könnt ihr den handlichen Führer bestellen.
* Durch den Kauf über den Partner-Link, den ein Sternchen markiert, kannst Du diesen Blog unterstützen und den Blog werbefrei halten. Für Dich entstehen keine Mehrkosten. Ganz herzlichen Dank – merci !
sehr schöne , informative Berichte, vielen Dank!
Merci! Viel Freude beim Stöbern und Lesen!
Vorsicht beim Schlemmer-Tipp „Friterie d’Or“ in Saint-Jouin-Bruneval! Man könnte arg enttäuscht werden, denn in unmittelbarer Nachbarschaft liegt der zweitgrößte französische Ölhafen mit riesigen Tanks. Kein schöner Anblick.
Lieber Volker, die Tische des Lokals stehen auf dem Kieselstrand mit Blick zur Kreideküste. Der Hafen befindet sich im Rücken. Baden würde ich dort nicht; aber da der Hafen sehr ruhig ist, kann ich das Lokal dennoch sehr empfehlen, zumal die moules äußerst köstlich sind – und das Lokal selbst Gäste aus der Hauptstadt lockt mit seiner einfachen, aber ehrlichen Küche.
Der Hafen ist zudem ein Stück Zeitgeschichte aus dem Kalten Krieg und daher für alle, die sich für die schwierigen Nachkriegsjahre in der Normandie interessieren, sehr interessant. Ich möchte auf dem Blog nicht nur Bilderbuch-Frankreich herstellen, sondern auch Ecken mit Brüchen, die aber durchaus ihren eigenen Reiz haben
– so wie dieser Ort an der Alabasterküste. Herzliche Grüße! Hilke
Hach, ich liebe die Alabasterküste und freue mich auf ein Wiedersehen in diesem Jahr! Fécamp wollte ich schon lange mal besuchen, diesmal lasse ich mir den Palais Bénédictine nicht entgehen …
Beim Besuch darf probiert werden – im 2021/22 völlig neu gestalteten Verkostungssaal!
Hallo Frau Maunder,
schöner Artikel. Wir waren im August erst in den Ecken Fecamp, Dieppe, Etretat und haben die Kreidefelsen und Feuersteine sehr genau unter die Lupe genommen. Allerdings ist Ihnen ein ziemlicher Schnitzer bei der Erklärung der Kreide und der Feuersteine unterlaufen. Mit Schachtelhalm hat das nicht das Geringste zu tun.
Zur Kreidezeit, als die namensgebenden Sedimente abgelagert wurden, war die Region ein warmes Meer, in welchem Kalkalgen (planktonisch) lebten. Die Algen entnehmen aus dem Wasser Calcium und Hydrogenkarbonat und bauen daraus ein Kalkskelett (Calcit, Aragonit – CaCO3). Beim Absterben der Alge wird der organische Teil durch Mikroorganismen zersetzt, das Kalkskelett bleibt aber erhalten, sinkt zum Meeresboden und sedimentiert. Daraus entsteht die Kreide.
Auf dem Meeresboden leben aber auch Kieselschwämme, planktonisch schwimmen Kieselalgen herum. Diese nehmen aus dem Meerwasser gelöste Kieselsäure auf (H2SiO3), welche bei der Verwitterung von Silikatmineralen entsteht und bauen daraus ein Kieselskelett – SiO2 auf (H2SiO3 reagiert zu SiO2 + H2O). Beim Absterben der Schwämme und Algen wird die organische Substanz zersetzt, die Skelette bleiben aber erhalten. Bei den pH-Werten von ca. 8 -9 im Sediment wird das SiO2 zum Teil aufgelöst, kann im Sediment lateral transportiert werden an Stellen wo der pH-Wert ein klein wenig niedriger ist oder wo gerade ein etwas größerer Organismus zersetzt wird (Muschel, Seeigel, Schwamm, …). Dort scheidet sich die gelöste Kieselsäure als SiO2 wieder aus, kann dort den Kalk verdrängen und dabei als Feuerstein ausgebildet sein. Diese „Knollenausbildung“ ist eine Eigenart der Kieselsäure. Vielleicht haben sie in den Feuersteinen ab und zu hellblauen Chalzedon und die Hohlräume mit Quarzkristallen gesehen. Das waren einmal so genannte Kieselschwämme.
Wikipedia: Feuerstein (Flintstone): Feuersteine sind wie Hornsteine diagenetisch durch Stoffwanderung entstandene Kieselknollen (nodules), die in bestimmten Kalksteinen häufig sind. Das SiO2 stammt i.W. aus den Skelettelementen von Kieselschwämmen (Schwammnadeln). Die unregelmäßig geformten Feuerstein- Konkretionen der Kreideformation Nordeuropas (z. B. Rügener Kreidefelsen, Alabasterküste/Frankreich) sind in Coccolithenkalk eingebettet und können bis zu einem Meter Länge erreichen und sind völlig kalkfrei.
Im Übrigen ist auch der Begriff Alabasterküste nicht korrekt. Alabaster ist eine dichte Varietät von Gips (CaSO2 x 2H2O), aus welchem man Epitaphien, Skulpturen, … schnitzte. Als Alabasterküste bezeichnet, nur weil sie weiß und durch die Feuersteinlagen strukturiert bzw. „marmoriert“ aussieht.
Vielleicht könnten sie einen Teil der Erklärung übernehmen und den Schachtelhalm lieber rauslassen. Ansonsten schöner Artikel. Die Fotos kamen mir sehr bekannt vor.
Mit freundlichen Grüßen
F. Haubrich
Danke, lieber Herr Haubrich, für die ausführlichen Erklärungen. Das ändere ich umgehend. Merci für die Infos. Viele Grüße, Hilke Maunder
Danke für diese sehr schöne Zusammenfassung eines Küstenabschnitts, der uns auch schon oft begeistert hat.
Hinweis: Mein Browser scheint bei allen Bildern die einen Umlaut im Namen haben leider kein Bild an, bzw der Server findet das Bild nicht. Und bei den schönen Fotos verzichtet man doch ungern darauf 🙂
(z.B. https://meinfrankreich.com/wp-content/uploads/2017/04/F_Etretat_K%C3%BCste_4_credits_Hilke-Maunder..jpg oder https://meinfrankreich.com/wp-content/uploads/2020/02/F_Le-Havre_Les-Halles_K%C3%A4sestand_credits_Hilke-Maunder.jpg )
Lieber Kuno, danke für den Hinweis! Bei meinem Browser passiert es nicht, ist aber jetzt geändert und sollte sichtbar sein. Merci und viele Grüße, Hilke
Hallo liebe Hilke – und schon wieder hast du es geschafft mich während meiner Kaffeepause zum Träumen zu bringen 🙂 Die Normandie fehlt mir noch auf meiner „Bucket List“ und scheint mir doch mal eine Reise wert zu sein 🙂 Viele Grüsse aus Basel🌻
Hallo Dana, hach, das freut mich! Due Normandie ist ein sehr schöner wie spannenden Landstrich! Bises nach Basel! Hilke
Bj Hilke
Wenn alles soo schön ist in der Normandie fragt man sich, warum dort so wenige Menschen hinfahren. Dafür gibt es mindestens 2 Gründe: das Wetter und die Atomkraftwerke. Beides wird in Ihrem „Schönwetter-Journalismus“ nicht erwähnt.
Hallo Andreas,
merci für Ihren Kommentar. Gerne trage ich die gewünschten Infos nach.
Atomkraft
Die Normandie erzeugt 17,6 % der frz. Atomstroms. Die Region steht damit an vierter Stelle. Den Löwenanteil der Kernkraft liefern die Regionen Grand Est und Auvergne-Rhône-Alpes. In der Normandie aktiv sind die Atomkraftwerke Paluel und Penly sowie das Wiederaufbereitungsanlage Flamanville auf dem Cotentin.
Wetter
Die Normandie ist geprägt von maritimen KLima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur Normandie beträgt 15° Grad und der Jahresniederschlag beträgt 332 mm. Es ist 185 Tage im Jahr trocken mit einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit von 79% und einem UV-Index 3.
Urlauber in der Normandie
Mit rund 11 Mio. Urlaubern ist die Normandie nach Paris/Île-de-France, Côte d’Azur, Bretagne und Occitanie das fünftbeliebteste Urlaubsgebiet Frankreichs.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Infos weitergeholfen zu haben.
Beste Grüße, Hilke
Liebe Hilke,
ein großes Kompliment für die hervorrgende Homepage!!!
Wir sind Anfang Januar bei Freuden in die Bretagne eingeladen und wollten dies zum Anlass nehmen zuvor die Normandie zu entdecken.
Diese Region der Normandie wurde uns schon von Freunden, Nachbarn… sehr empfohlen. Nun sind wir auf der dringenden Suche nach einer schönen, gemütlichen, ruhigen, meernahen Unterkunft in der Zeit des Jahreswechsel (27.12.-2.1.). Über Tipps würden wir uns SEHR freuen.
Herzliche Grüße
Tina
Liebe Tina, die Normandie ist groß 🙂 – wo möchtet ihr genau hin? Honfleur, Fécamp, Deauville, Trouville, Etretat? Ein paar Tipps habe ich auch hier vorgestellt: https://meinfrankreich.com/schlafen_lieblingsbetten_normandie_unterkunft_hotel/
Liebe Grüße, Hilke