
Marseille, Austragungsort der Olympischen Segelwettbewerbe 2024, ist eine der spannendsten Metropolen am Mittelmeer. Eine quicklebendige Stadt mit mediterranem Savoir-vvire, Architektur zum Staunen, Shopping der Superlative und grenzenloser Kultur rund um die Uhr. Schick, schön, stylisch.

Entlang der alten Hafenkante und rund ums MuCEM, 2013 zum Kulturhauptstadtjahr eröffnet, lässt sich das neue Marseille hautnah entdecken. Auch die anderen Stadtviertel sind mitten im Umbruch.
Alles voran Noailles. Auch das Multikultiviertel im Herzen der Metropole ist in den Sog der Gentrifizierung geraten. Marseille ist ein melting pot, den seit 2600 Jahren die Kulturen des Mittelmeerraumes formen.

Eine faszinierendere Stadt gibt es kaum in Frankreich. Nicht immer schön, aber stets spannend, überraschend, voller Vitalität und Dynamik. Und dann wieder stille Winkel, lauschige Ecken, grüne Parks, Badebuchten und das Meer. Eine Stadt für Entdecker und alle, die gerne Neues wagen.

Tag 1: Stadt-Kultur
8 Uhr: Petit Dej beim Bio-Bäcker
Die Bar à Pain von Emmanuel Arnoux lockt mit knusprigen Croissants, luftigen brioches und ausgefallenen Kreationen zum Morgenkaffee. Köstlich: die schockigen Sesam-Nuss-Cookies und das Mandel-Feigenbrot.

9 Uhr: Fisch ahoi im Vieux-Port
Der alte Hafen mit seinen Ausflugsschiffen, Jachten und Kuttern versprüht bis heute eine echte Marseille Atmosphäre, maritim, ursprünglich, authentisch. Und auch die Mittelmeerfischer sind noch dort.

Ihr legendärer Fischmarkt im Alten Hafen von Marseille ist etwas für Frühaufsteher. Wer jetzt einen großen Markt erwartet: Der Marseiller Fischmarkt ist klein. Doch was das angeboten wird, ist erste Klasse. Das wissen auch die Sternechefs, die hier allmorgendlich einkaufen.
Jeden Morgen verkaufen die Fischer am Quai des Belges ihren Tagesfang – Seelachs, Seeteufel, Rotbarsch und Makrelen.

Andere Händler haben sich auf Meeresfrüchte spezialisiert. Garnelen, Seeigel, Muscheln und mit unter auch die violet de mer, eine seltene violette Samtmuschel, stapeln sich auf ihren hölzernen Auslagen.
Doch nur, wer früh kommt, kann sichergehen, alle Zutaten für die traditionelle Bouillabaisse noch hier zu finden! Wie die legendäre Fischsuppe der Stadt gelingt, verrät Christian Buffa bei Kochkursen. Infos, Impressionen – und sein Rezept – finden ihr hier im Blog!

11.30 Uhr: Die Wiege von Marseille: Le Panier
Zum Kulturhauptstadtjahr 2013 saniert, lockt das älteste Viertel der Stadt heute mit einem spannenden Mix aus mediterran-dörflichem Erbe und trendigem Zeitgeist.

Über schmale Gassen, steile Treppen und lauschige Plätze mit angesagten Lokalen wie dem Café des Épices zu Künstlerateliers, kleinen Boutiquen und versteckten Werkstätten. Mehr zu Le Panier findet ihr hier im Blog.

Im Panier-Viertel hat auch José Orsoni seine Bäckerei – und inzwischen an seine Tochter übergeben, die zusammen mit ihrem Mann die Familientradition fortführt. Im Four des Accoules bäckt sie knusprige Kekse, die Kult sind in der Metropole am Meer. Und alljährlich zu Mariä Lichtmess am 2. Februar auch gesegnet werden! Mehr dazu erfahrt ihr hier.


13 Uhr: Pizza bei Étienne…?
Oder besucht einmal ein Lokal, das Kult ist unter den Einheimischen: Chez Étienne. In der einfachen Pizzeria in der Rue de Lorette 43 gab es bis vor kurzem keine Preise auf der Karte. Wie teuer das Essen wurde, entschied der Patron nach dem Blick auf den Gast.
Der Klassiker heißt dort moitié-moitié. Wer es bestellt, erhält eine halbe Pizza, die zur Hälfte mit Tomaten und Oliven, auf dem zweiten Viertel mit Käse dick bedeckt wird. Ihr werdet nicht satt davon?
Dann bestellt euch noch einen Teller supions frits. Diese frittierten Minikraken werden mit Zitrone und einer großen Schale gemischter Blattsalate serviert – und sind auch ein volkstümlicher kulinarischer Klassiker aus Marseille.
… oder schlemmen bei Gérald Passedat?
Oder lasst euch im MuCEM von Gérald Passedat verwöhnen. Im obersten Stock von J4 serviert der Dreisternechef des Petit Nice hinter einer riesigen Maschrabiyya, einem geschnitzten Holzgitter der traditionellen arabischen Architektur, im La Table mediterrane Gourmetküche.
In La Cuisine könnten ihr euren Hunger stillen mit provenzalische Kichererbsen-Crêpes, Krebs mit Chili oder Schakschuka aus Tomaten und Paprika. Im Garten-Bistro Le Café begleitet Seafood den Blick auf Stadt und Meer.
14 Uhr: Mediterrane Entdeckungen im MuCEM

Marseille ist seit 2600 Jahren eine multikulturelle Stadt am Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident. Die kulturhistorische Vielfalt des Mittelmeerraums lässt sich Museum der europäischen Zivilisationen des Mittelmeeres, kurz MuCEM, entdecken.
Besucht die Dauerausstellungen Galerie de la Méditerranée im J4 und Le temps des loisirs im Fort Saint-Jean – am besten mit einem Multimediaguide! Auch Führungen auf Deutsch werden angeboten.
Als Ort der Begegnung und des Austauschs initiiert das MuCEM regelmäßig Sonderausstellungen, Workshops und andere Veranstaltungen, die zum Nachdenken anregen. Und darüber, was Afrika mit Europa verbindet.

Prähistorie unter Wasser
In nächster Nachbarschaft des Museums erhebt sich die Villa Méditerranée, die Stefano Boeri entworfen hat. Ihr neues Highlight ist seit 2022 der Nachbau einer einzigarigen Höhle, die der Taucher Henri Cosquer 1985 entdeckte: die Grotte Cosquer.
Die Höhle von Cosquer ist ein versunkener archäologischer Schatz. Am Cap Morgiou im Hrzen der Calanque birgt sie mehr als 500 prähistorische Werke der Höhlenkunst, darunter einzigartige Darstellungen von Meerestieren wie Pinguinen, Robben und Quallen. Der Engang zur heute versunkene Zierhöhle liegt 37 Meter unter dem heutigen Meeresspiegel.

16 Uhr: Euroméditerranée: neue Architektur am Kai
Ein kleiner Koffeinkick am Kai mit Blick auf die Fähren, die nach Korsika und Nordafrika ablegen, macht fit für Marseilles Euroméditerranée, von Lord Norman Foster revitalisiert als schicke Einkaufs- und Büromeile mit Architekturikonen von Zaha Hadid und Jean Nouvel.

17 Uhr: Aussichtsreich: Shopping am Hafen
Selbst am Sonntag sind von 10-20 Uhr die 190 Läden und Lokale der Shoppingmall Les Terrasses du Port geöffnet, die im Mai 2014 im alten Werftviertel La Joliette eingeweiht wurde.
Luxuslabels wie Boss, Michael Kors, The Kooples und ein Apple Store laden ebenso zum ausgiebigen Shopping wie das Warenhaus Printemps und Pop-Up-Stores.

Nicht verpassen: die 260Meter lange Terrasse mit Blick aufs Mittelmeer. Ist sie nicht die perfekte Kulisse, um beim Ricard, dem berühmten Pastis aus Marseille, den Abend zu planen?

Oder sich zu stärken für den nächsten Shoppingmagneten am Meer: Les Docks Village. Gegenüber den Hafenterrassen locken die revitalisierten Hafenspeicher mit weiteren Läden und Lokalen.

Auch unterhalb der schwarz-weiß gestreiften Cathédrale de la Major findet ihr in den Voûtes de la Major tolle Adressen zum Stöbern, Shoppen und Genießen – vom Parfümhersteller Fragonard über den Feinkosttempel Les Halles de la Major bis zur Voûte Virgo, die Kunstgenuss und Schlemmen beim Glas Wein und Tapas zu angesagten Ausstellungen verbindet.

19 Uhr: Kultur pur ….
Da fällt die Wahl schwer: Zur besten Essenszeit beginnt auch das abendliche Kulturprogramm. Le Silo, einst größtes Getreidesilo Frankreichs, lockt mit Tanz, Theater und Dachblick aufs Dockviertel.
Das nahe Théâtre Joliette-Minoterie hat sich als Bühne für zeitgenössische Inszenierungen einen Namen gemacht. Einblicke in Marseilles lebendige Subkulturen bietet La Friche la Belle de Mai.

Die ehemalige Tabakfabrik lockt heute mit Kino und Kulturevents, Studios und Büros von z.B. Marseilles Radiosender La Grenouille, Skaterpark, angesagtem Café (EG) und Restaurant Les Grandes Tables im Obergeschoss.

Verpasst auch nicht die riesige Dachterrasse mit anderen, ungewohnten Aussichten auf Marseille, Bar und Bühne. Mein Portrait der Friche Belle de Mai findet ihr hier im Blog.

… oder große Küche?
Keine Fischsuppe ist so geheimnisumwoben wie Marseilles Bouillabaisse. Was neben sieben Edelfischen, Felsenfischen, Fenchel und Safran zum Suppenklassiker gehört?

Bei Chez Fonfon ist es der Paradeblick aufs Meer und auf das Vallon des Auffes! Ein Michelinstern schmückt auch die traditionsreiche Gaststätte Chez Michel an der Plage des Catalans, Pilgerziel der Bouillabaisse-Fans wie Le Rhul.

Leckere preisgünstige Küche und abwechslungsreiche Kultur, Tapas und Tanz verbindet das Multikulti-Restaurant Mundart in der Rue de la Joliette – donnerstags stehen apéros linguistiques auf dem Programm. Freitags gibt es Jazz. Sonnabends könnt ihr das Tanzbein schwingen!

22 Uhr: Rein ins Nachtleben
Der Vieux-Port, die Place Thiars und der Cours Julien gehören zu den Hotspots für alle, die abends gerne ausgehen – und die Escale Borély. An diesem Strand findet ihr auch den Skaterpark Bowl de Marseille.
Er ist kostenlos, nachts beleuchtet und rund um die Uhr Bühne der Skateboarder, Inlineskater und BMX-Radakrobaten.
Sehr beliebt in Marseille sind auch Karaoke-Bar. Im New Cancan trifft sich die Gay Community. Marcel Pagnol war Stammgast in der Hafenbar Le Marine (15, Quai de Rive Neuve). Szenegänger hotten nach im Bazar ab.
24 Uhr: Bonne nuit

Glücklich, erschöpft und voller neuer Eindrücke geht’s ab in die Federn – ganz stylisch in Philippe Starcks Budgetbude Mama Shelter. Oder schlicht edel im C2, das Luxus neu definiert hat.
Für alle, die die neue Hafenfront erkunden wollen, sind das Best Western-Hotel La Joliette* und das schicke Intercontinental Hôtel-Dieu oberhalb des Vieux-Port perfekt gelegen.

Tag 2: Inseln & Shopping
8 Uhr: Café & Croissant
… zum Beispiel auf der Terrasse des Café de l’Abbaye (3, rue d’Endoume) – glutrot steigt die Sonne über dem Vieux-Port auf. Oder setzt euch in oder vor die Maison Vauban von Victor Parodi, einem kleinen Café im Hipster Look. Retro und Zeitgeist verbinden sich zu einem gemütlichen Ambiente, das mir so gut gefallen hat, dass ich auch mittags Stammgast wurde.
Auch für mittags habe ich einen Tipp im Vauban-Viertel. Macht eure Pause im Restaurant Sepia von Paul Langlere in der Rue Vauvenargues, wo sich feinste Bistronomie mit grandiosen Ausblicken auf Marseille verbindet.
Die dritte Lieblingsadresse im Vauban-Viertel: JoggingJogging, der Concept Store von Oliver Amsellem und Charlotte Bunet in der Rue Paradis.
Zu den Trendlabels wie Jaquemus, JW Anderson, Alyx und Maryam Nassir Zadeh im Shop gehört ein Hinterhofgarten. Dort trefft ihr die die Einheimischen werktags zum Mittagessen – und am Wochenende zum Brunch.
8.30 Uhr: Notre Dame de la Garde


Auf einem 154 Meter hohen Hügel wacht seit 800 Jahren die vergoldete Jungrau von Notre Dame de la Garde über Marseille.
Auf dem Weg zum Wahrzeichen liegt mit dem Jardin de la colline Puget der älteste Park von Marseille.

Für die Mühen des Aufstiegs hinauf zur La Bonne Mère entschädigt der Traumblick auf das Häusermeer, die Küste und die Bergketten im Hinterland. Und das prunkvolle Innere der byzantinischen Basilika – ein Märchen aus 1001 Nacht in glitzerndem Gold!

Einen Stopp auf dem Rückweg Richtung Hafen wert: retour elles, das kleine Boutique-Café von Charlotte und Serena mit Schmuck und Deko, Mode und Schuhen, Bagels, Brunch und bestem Tee.
10.30 Uhr: Ab ins Inselreich
Von der Sonne verbrannt, von Wind und Wellen geformt, das sind Pomègues, Ratounneau, Tiboulen und If, vier Inseln aus Kalk in der Bucht von Marseille mit einer Handvoll Restaurants, Jachthafen, Meerbarsch-Zucht.

Und dem Château d’If, das Franz I. zum Schutz des Marseiller Hafens errichten ließ. Als Kerker von José Custodio Faria, dem „Grafen von Monte Cristo“, machte Alexandre Dumas das Felsinselchen weltberühmt.
Zum Archipel von Frioul legt der Frioul-If-Express vom Vieux-Port ab. Manchmal begleiten Delfine die Fähre.
15 Uhr: Zeit für Shopping

Designerläden und Concept Stores wie Oogie sind im Szeneviertel La Plaine zu finden, das auch mit einem Wochenmarkt und angesagten Cafés; Bars und Restaurants lockt. Der nahe Cours Julien ist ein Mekka für Street Art!

Seit den 1980er-Jahren beleben dort auch Start-ups von Designern Marseilles alte Textiltradition. Marken wie Diable Noir, Casablanca und Zaza of Marseille waren die Avantgarde, während Sessùn, American Vintage und Le Temps des Cérises für frischen Wind sorgen.

Wie die berühmte Seife aus Marseille hergestellt wird, könnt ihr wenige Schritte weiter in der Savonnnerie de la Licorne entdecken. Hier habe ich euch die bis heute handwerkliche Fertigung vorgestellt.

Originelle Geschäfte gibt es auch in der nahen Rue du Paradis und in der exquisiten Rue Grignan (Tipp: die Sonnenstoffe von Souleiado), die besten Antiquitätenläden der Stadt im Quartier Préfecture. Ebenfalls sehr beliebt zum Shopping ist das Quartier de l’Opéra hinter der Oper.

Größtes Einkaufszentrum der Region Provence Alpes-Côte d’Azur (PACA) ist Le Grand Littoral mit mehr als 200 Geschäften – und prall gefülltem Erlebnisprogramm, zu dem Spielfelder für Pétanque und Fußball, Kinderanimation und kostenlose Konzerte gehören.
19 Uhr: Sportlicher Apéro
Nach Sightseeing und Shopping erfrischen ein paar Runden im „Bain de Mer“, einem Freibad mit Strandbistro. Seit 1854 treffen sich die Einheimischen zum Apéro im Le Petit Pavillon.
20 Uhr: Schlemmen am Meer
Im L’Epuisette inszeniert Guillaume Sourriau kulinarische Kunstwerke und serviert bei einer neungängigen balade gastronomique die Aromen des Mittelmeeres als sinnesbetörende Gabelhappen. Ein gut gefülltes Portemonnaie braucht ihr auch für das Schlemmerreich von Dreisternechef Passédat.

21.30 Uhr: Flanieren mit Fernblick
Der Spazierklassiker ist die fünf Kilometer lange Promenade Corniche Kennedy. Genießt die Paradeblicke auf die bunt bemalte pointu-Fischerboote im Vallon des Auffes, die Klippenküste und den Frioul-Archipel. Der Spaziergang ist besonders zum Sonnenuntergang wunderschön!

An der Promenade findet ihr auch den Maregraphen von Marseille. Hier erfahrt ihr mehr über diesen besonderen Nullpunkt. Ganz viele Fotos der Marseiller Flaniermeile am Meer gibt es hier.

Das wohlhabende Bürgertum liebte diese Aussicht und errichtete prachtvolle Villen wie Valmer (1865). Das prachtvolle Villa Château Berger (1890) ist heute ein Spa mit Hamam, Antistress-Behandlungen und Thalassotherapie.
23 Uhr: Husch, in die Betten

Philippe Starck hat Mama Shelter gestylt, Le Corbusier in den fünfziger Jahren die Architektur-Ikone Cité Radieuse. Die vertikale Stadt mit Traumausblicken auf Marseille und die Küste birgt auch ein Hotel mit 21 Zimmern.
Die Unterkünfte im Hôtel Le Corbusier* sind mal schlicht und einfach, mal komfortabler – und einige punkten sogar mit Loggia und Blick aufs Meer.

Fitnessraum, Sauna und Tennisplatz dürfen alle Gäste des Hôtel Le Corbusier* kostenlos nutzen. Das Hotelrestaurant hofft auf den ersten Michelinstern.

Tag 3: Das grüne Marseille
8 Uhr: Fotofrühstück
Fast alle Cafés in Marseille öffnen erst um zehn Uhr. Im Polikarpov am Cours Honoré d’Estienne d’Orves jedoch könnt ihr schon morgens um acht ausgiebig frühstücken und dabei Fotoausstellungen betrachten. Und das sommers wie winters!

9 Uhr: Ab in die Calanques
Kalkweiße Felsen, azurblaues Wasser, helle Strände, steile Klippen, Pinienduft und leichte Brise: die Calanques, eine Kette von Minifjorden zwischen Marseille und Cassis, sind einzigartige Naturparadiese. Entdecken könnt ihr sie auf zwei und 3,5-stündigen Törns, die am Vieux-Port starten.

Die Calanques schützt Frankreichs einziger Nationalpark mit Schutzzonen an Land wie im Meer. Und er gehört ganz und gar zum Stadtgebiet von Marseille! Klickt mal hier für Infos und Impressionen!
Bei der Calanque-Safari mit Segelboot oder Katamaran gehört der Sprung ins Wasser mit dazu. Um die Natur aus nächster Nähe zu beobachten, gibt es nichts Besseres als Halbtages- und Tagestouren im Seekajak.

Taucher entdecken 1991 in den Calanques in 37Metern Tiefe eine Höhle mit urzeitlichen Zeichnungen. Heute ist die Originalhöhle gesperrt, eine Replik in der Villa Mediterrannée zu sehen.
Die Unterwasserwelt der Calanques is indes bis heute ungeheuer beeindruckend. Schnorcheln und Tauchgänge im klaren Wasser bieten zahlreiche Klubs und Vereine.
Die malerische Küste ist auch äußerst beliebt bei Wanderern und Kletterern, die bei Les Goudes, Marseilleveyre, Sormiou, Morgiou, Luminy, und La Gardiole gesichert mit Seilen am Fels kleben.

17 Uhr: Flanieren auf der Promenade
Zurück in Marseille, leuchten die Fassaden des Quai du Port im Licht der Sonne. Gibt es eine schönere Einladung, noch einmal am Vieux-Port zu bummeln, auf der Promenade Louis Brauquier den Sockel des Fort Saint-Jean zu umrunden und Abschied vom alten Hafen zu nehmen?

20 Uhr: Junge Provence-Küche
Ein Mittdreißiger ist er, und kocht so göttlich, dass selbst etablierte Sterneköche ins Schwärmen geraten: Ludovic Turac ist Marseilles rising star – und verjüngt in Une Table du Sud am Vieux-Port so kreativ wie raffiniert provenzalische Klassiker.

Hier könnt ihr schlafen!*

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Im Blog
Der Winter endet in Marseille mit der Segnung der Navettes.
Ganz besonders eng mit Marseille verbunden fühlt sich der Komponist und Sänger Jean Caprice.
Die Olivenölseife aus Marseille ist weltberühmt. Wo & wie sie bis heute handgefertigt wird, erfahrt ihr bei dem Besuch von traditionsreichen Seidensiedereien wie der Savonnerie de Licorne.
Als Szeneviertel und Street-Art-Hochburg gilt der Cours Julien von Marseille.
Den Melting Pot Marseille in seiner ganzen Vielfalt und Farbigkeit von Menschen und Kulturen, Küchen, Kunst und Handwerk erlebt ihr in Noailles.

Das älteste Viertel von Marseille heißt Le Panier und überrascht in alten Gassen mit schräger Kunst, inhabergeführten Boutiquen, trendigen Bars und lauschigen Winkeln.
Le Corbusier baute in Marseille die Cité Radieuse. Heute gehört das „Haus des Verrückten“ zum Welterbe.
La Friche Belle de Mai war einst eine Tabakfabrik. Heute brummt hier die Kultur – und auch die Küche kommt nicht zu kurz.
Vor den Toren der Stadt liegen gen Osten die wundervollen Klippen und Badebuchten der Calanques.
… und gen Westen die Malerküste der Côte Bleue.

Im Buch
Marseille mon amour*
Marseille. Man kann es verabscheuen. Sein Chaos hassen, seine fehlende Disziplin, seine Anwohner, die sich anschreien und beschimpfen. Die Gewalt, die Diebe und die Dreistigkeit, mit der sie alten Damen auf offener Straße ihre Handtaschen entreißen. Die jungen Männer, die mit Drogen dealen und sich gegenseitig mit ihren Kalaschnikows erschießen. Marseille? Man kann es lieben. Für seine Energie, seine Freiheit, seine rebellische Haltung… Marseille ist eine Stadt der Extreme.
So schreibt Michel Henri, Journalist der Libération, im Vorwort zu dem kleinen, feinen Bildband Marseille mon amour* von Marcel Antoni, der im Dezember 2012 im Georg Pawlowski Verlag, München, erschien. Keine Hochglanz-Hommage an die neuen Viertel aus Glas und Stahl im politisch korrekten Look der internationalen Moderne.
Marseille. Mon amour. Ein schmaler, besonderer Band, Mit Streiflichter und Momentaufnahmen aus einer Stadt, die in keine Schablone passt, nie steril sein wird. Sondern immer voller Farben und Gerüchte, oft arm, aber immer stolz. Ein Melting Pot der Mittelmeerkulturen, deren Vielfalt auch Thema des Kulturhauptstadtjahres 2013 war. Wer mag, kann das Buch hier* online bestellen.
Zur Einstimmung: DuMont Bildatlas Provence*
In meinem DuMont-Bildatlas „Provence“* stelle ich in sechs Kapiteln zwischen Arles und Sisteron die vielen Facetten der Provence vor. Ihr erfahrt etwas vom jungen Flair zu Füßen des Malerberges, vom Weltstadttrubel an der Malerküste, dem weißen Gold aus der Pfanne oder einer Bergwelt voller Falten.
Neben Aktivtipps, Hintergrund und Themenseiten gibt es in der Edition 2021 zwei neue Rubriken. “Ja, natürlich” präsentiert zahlreiche Tipps für nachhaltige Erlebnisse und Momente. In “Urlaub erinnern” stelle ich Andenken, Eindrücke und Erinnerungen vor, mit denen der Urlaub daheim noch weiter lebendig bleibt. Hinzu kommen Serviceseiten mit allen Infos, persönlichen Tipps und großer Reisekarte. Wer mag, kann den Band hier* direkt bestellen.
Das Reise-Kochbuch: Le Midi*
Die poule au pot ist eine der 80 echten, authentischen Speisen, die ich bei meiner kulinarischen Landpartie durch den Süden von Frankreich entdeckt habe. Zwischen Arcachon, Hendaye und Menton schaute ich den Köchen dort in die Töpfe, besuchte Bauern, kleine Manufakturen, Winzer und andere lokale Erzeuger.
Gemeinsam mit dem Fotografen Thomas Müller reiste ich wochenlang durch meine Wahlheimat und machte mich auf die Suche nach den besten Rezepten und typischsten Spezialitäten der südfranzösischen Küche. Vereint sind sie auf den 224 Seiten meines Reise-Kochbuchs Le Midi.
Ihr findet darin 80 Rezepte von der Vorspeise bis zum Dessert, Produzentenportaits, Hintergrund zu Wein und Craftbeer, Themenspecials zu Transhumanz und Meer – und viele Tipps, Genuss à la Midi vor Ort zu erleben. Wer mag, kann meine 80 Sehnsuchtsrezepte aus Südfrankreich hier* online bestellen.
* Durch den Kauf über den Partner-Link, den ein Sternchen markiert, kannst Du diesen Blog unterstützen und den Blog werbefrei halten. Für Dich entstehen keine Mehrkosten. Ganz herzlichen Dank – merci !
Hallo Frau Maunder, danke schön für den tollen Beitrag. Als alte Marseille-Reisende empfehle ich das ÖPNV-ticket “ Transpass“, das man in den Büros der grossen U-Bahnstationen kaufen kann. Passbild mitnehmen! Es lässt sich am Automaten immer wieder aufladen. Für 15,50 € darf man eine Woche lang den ÖPNV benutzen: Bus, Tram, Metro und im Sommer die Navettes (Schiffe) nach L’Estaque, Pointe Rouge oder Les Goudes. Die Metro ist gut und sicher und längst nicht so eine Nahkampfzone wie die Metro in Paris.
Sonnige Grüsse, Katharina Kehmer
Danke für diesen tollen Tipp, liebe Frau Kehmer!
Viele Grüße! Hilke Maunder
Wow. Ein toller Beitrag über Marseille, mit jeder Menge Tipps und Infos. Auf der Suche nach Landausflugtipps für unsere Kreuzfahrt mit Stopp in Marseille bin ich auf deinen blog gestoßen. So macht Planen Spaß.
Beste Grüße
Mr. Ralf von Kreuzfahrt 4.0
Hallo Ralf, das freut mich – stöbert gerne weiter. Mehr zu Marseille findest Du im Blog, wenn Du in die Suchmaske den Namen der Stadt eingibst. Gute Reise, Hilke
Das denke ich mir auch, in Paris ist das zum Glück weniger ein Problem. Da gibt es vieles auch auf Englisch und auch in den Cafes, Restaurants und Bars kommt man mit Englisch gut zu recht. In Toulouse war das zB schon schwieriger…die großen Museen hatten aber eigentlich immer Audioguides in verschiedenen Sprachen. Liebe Grüße, Judith
In Toulouse gibt es in allen großen Museen inzwischen Audioguides in vielen Sprachen, nur die kleinen Sammlungen nur auf Französisch beschildert. Auch Marseille hat da enorm aufgeholt. Musst einfach mal wieder in den Süden :-). Bises! Hilke
Wir haben erst die Notre Dame bestiegen und am nächsten Tag das MuCem aufgesucht. Dadurch hatten wir die strategische Lage der beiden Forts von oben gesehen und waren noch mehr beeindruckt von der Transformation, die mit einer einmaligen Megasumme erzielt worden ist. Die Forts dienten dem Sonnrnkönig auch zur Unterdrückung der Marseiller, es muss furchtbar ausgesehen haben vor dem Museumsbau. Dieser Architekt hat ein filigranes Meisterwerk erschaffen. Selbst bei Regen fasziniert ein Gang durch die Wabenstruktur. Leider war die Austellung „Isles“ mal wieder nur auf französisch, wie ich diese Arroganz hasse!
… dann geht mal in deutsche Museen… fast immer auch nur auf Deutsch… es sollte weltweit Standard sein, das mindestens noch eine (weitere) Weltsprache den Inhalt darstellt. In Hamburg wie in Marseille wie in Timbuktu…
Der Beitrag und die Fotos sind absolut top! Ich bin jetzt noch mehr ergriffen nach so einer schönen Stadt ziehen zu können dank meiner Praktikum. Vielen Dank und mach bitte weiter
Halo Anna, ja, Marseille ist wundervoll. Viel Spaß dort beim Praktikum! Bises, Hilke
Wir waren am 1.Juni-Wochenende 2015 in Marseille. Schade, dass wir Ihren Beitrag erst jetzt gefunden haben. Wir hatten Glück: Am 1. Sonntag im Monat sind in Frankreich die Museen kostenlos. Das haben wir für das MuCem ausgenutzt. Schon die Architektur des 21. Jhdts. und deren Verknüpfung mit dem mittelalterlichen Fort Saint-Jean ist einfach genial. Auch das interaktive Ausstellungskonzept hat uns begeistert. Der neugestaltete Stadtteil La Joliette wirkt noch ein bisschen kühl und wartet sicherlich noch auf Mieter oder Käufer von Wohnungen und Geschäften. Wir haben dort im B&B-Hotel preiswert und ordentlich übernachtet (sogar mit Tiefgarage – in dieser Gegend nicht zu verachten).
Hallo Ute und Jürgen,
ja, die B&B-Hotels sind wirklich preiswerte Unterkünfte, in denen man gut übernachten kann – auch für andere Ecken Frankreichs kann ich sie empfehlen. La Joliette wird jeden Tag ein wenig vielseitiger und lebendiger …! Es ist ungeheuer spannend, wie sich Marseille verändert!
Stimmt, und die Aussichten sind auch toll!
Das MuCEM kann auch ich nur empfehlen, auch und gerade für junge Leute! Auch wenn man kein großer Museumsgänger ist, dieses Haus besticht durch seine Interaktivität und seinen Abwechslungsreichtum. Hier dürfte sich niemand langweilen,