Flusskreuzfahrten in Frankreich

Seine Comtesse: den Eiffelturm im Blick. Foto: Hilke Maunder
Seine Comtesse: den Eiffelturm im Blick. Foto: Hilke Maunder

Flusskreuzfahrten sind die ruhige Alternative zu Kreuzfahrten auf hoher See: beschaulicher, intimer – und mit einem Bruchteil der Menschen an Bord. Kein Trubel am Pool, sondern sanft dahingleitende Ströme.

Keine Animation rund um die Uhr, sondern ein Abendangebot nach dem Dîner. Keine großen Häfen außerhalb, sondern immer im Herzen der Dörfer und Städte. Statt Seetagen immer Land in Sicht.

Flusskreuzfahrten in Frankreich: die Rhône mit den Hermitage-Weinlagen bei Tain-l'Hermitage. Foto: Hilke Maunder
Die Rhône mit den Hermitage-Weinlagen bei Tain-l’Hermitage. Foto: Hilke Maunder

Und das bedeutet in Frankreich: beschauliches Gleiten durch besondere Landschaften, die einst große Künstler wie Claude Monet, Paul Cézanne oder Picasso zu ihren größten Werken inspirierten.

Mal säumen Kalkklippen, dann lichte Buchenwälder, weite Weiden oder Aubruchwälder den Fluss. Dann tauchen Weinberge hinter der nächsten Biegung auf, historische Städte, Fischerdörfer. Und Schleusen – die Millimeterarbeit bei der Passage durch die Schleusenkammer(n) ist ein Erlebnis!

Seine Comtesse: das Leben ist ein ruhiger Fluss
Ruhig gleitet die Landschaft vorbei. Foto: Hilke Maudner

Wichtig

Achtet beim Vergleich der Reiseangebote, wie sich die Zeit auf das Bord- und das Landprogramm verteilt. Es gibt Touren, bei denen die Schiffe vor allem nachts fahren, tagsüber zwischen Frühstück und Abendbrot am Anleger festgemacht wird und Landausflüge angeboten werden.

Flusskreuzfahrten in Frankreich: Warten vor der Schleuse - hier auf der Rhône. Foto: Hilke Maunder
Warten vor der Schleuse – hier auf der Rhône. Foto: Hilke Maunder

Stadtbesuche und dahin gleitende Naturlandschaften verbinden sich an solchen Tagen, bei denen nachts die Schiffe meist fest am Anleger vertäut sind.Bei anderen Flussreisen heißt es: halb und halb. Vormittags wird gefahren, nachmittags ist Landgang – oder umgekehrt.

2020 ging es erstmals von Köln per Schiff direkt nach Paris. MS Fluvius machte im März 2020 ihre Jungfernfahrt von Köln via Antwerpen, Arleux, Compiègne und Pontoise nach Paris.

Flusskreuzfahrt in Frankreich: Die Rhône mit der berühmten Brücke von Avignon. Foto: Hilke Maunder
Die Rhône mit der berühmten Brücke von Avignon. Foto: Hilke Maunder

Die Kreuzfahrt-Flüsse

Rhône

Lyon – Arles – Avignon: Wenn es einen Bestseller bei Flusskreuzfahrten in Frankreich ist, dann ist es dieser Törn. Die Reise auf der Rhône von der Feinschmeckermetropole Lyon in den Süden in den farbigen Süden wird in vielen Variationen angeboten.

Die Reisedauer beträgt meist meist sechs bis elf Tage, und oft mit Abstecher auf der Saône bis Mâcon oder Chalon ins Programm integriert. Immer mit dabei sind Avignon, Arles und die Camargue.

Flusskreuzfahrten. Avignon: Skyline von der Rhône aus. Foto: Hilke Maunder
Avignon: Skyline von der Rhône aus. Foto: Hilke Maunder

Die Rhône ist der Rhein Frankreichs: ein breiter Strom, tief verbunden mit der römischen Antike. Aber auch: eine Verkehrsader, gesäumt von Industrie und Kraftwerken.

Ein riesiger Garten mit bestem Wein und ausgezeichnetem Obst. Ein Naturidyll, in dem noch Otter und Reiher leben. Ein Fluss voller Kontraste, faszinierend und überraschend.

Beste Flussreisezeit: April bis Oktober

Flusskreuzfahrten in Frankreich: das Défilé de Donzère bei Viviers. Foto: Hilke Maunder
Der Défilé de Donzère bei Viviers. Foto: Hilke Maunder

Saône

Die Saône entspringt in den Vogesen bei Vioménil und führt auf ihrem 480 Kilometer langen Lauf durch Ostfrankreich. Dabei durchfließt sie die Départements Vosges, Haute- Saône, Côte-d’Or, Saône-et-Loire und Rhône und mündet bei Lyon in die Rhône.

Die Kais von Chalon-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder
Die Kais von Chalon-sur-Saône. Foto: Hilke Maunder

Start der meisten Flusskreuzfahrten ist Chalon-sur-Saône in Burgund. Vorbei an Mâcon im Herzen des burgundischen Weinbaugebietes Mâconnais geht es nach Lyon mit seinen berühmten Markthallen und der Welterbe-Altstadt. Ebenfalls zum Programm gehören Landgänge und Ausflüge in Tournus und Trévaux.

Beste Flussreisezeit: Juni bis September.

MS Seine Comtesse am Kai von Les Andelys. Foto: Hilke Maunder
MS Seine Comtesse am Kai von Les Andelys. Foto: Hilke Maunder

Seine

Die Seine ist erst im Westen von Paris ab Port de Javel für die meisten Flusskreuzsschiffe befahrbar. In der Stadt der Lichter sind die Brücken für das Gros der Schiffe zu niedrig. Von der französischen Hauptstadt aus folgen die Flusskreuzfahrten meist fünf bis zehn Tage lang den zahlreichen Schleifen der Seine.

Am Unterlauf der Seine: das Burgschloss von La Roche-Guyon. Foto: Hilke Maunder
Am Unterlauf der Seine: das Burgschloss von La Roche-Guyon. Foto: Hilke Maunder

Unterwegs machen sie fest in La Roche-Guyon oder Vernon, Les Andelys, Rouen und Caudebec-en-Caux. Bis nach Le Havre können nur hochseetaugliche Schiffe fahren, da die Seine ab Amfreville-la-Mi-Voie dem Einfluss der Tiden ausgesetzt ist. Ausflüge führen nach Honfleur, Étretat und Giverny, wo Claude Monet seine Seerosenbilder malte.

Beste Reisezeit: Mai bis September

Seine-Comtesse-Kreuzfahrt. Unser Päckchen-Partner: ein A-ROSA-Flussschiff. Foto: Hilke Maunder
Ein A-Rosa-Flussschiff legt am Kai von Caudebec-en-Caux an. Foto: Hilke Maunder

Loire

Die Loire ist Frankreichs längster Fluss– und war früher eine der wichtigsten Handelsrouten der Binnenschiffer. Ihre geringe Wassertiefe jedoch bereitet bis heute Probleme. Größere Schiffe können den Strom nur zwischen Nantes und der Mündung bei Saint-Nazaire befahren. Erfahrt mehr über eine Kreuzfahrt mit MS Loire Princesse hier.

MS Loire Princesse am Kai von Saint-Nazaire. Foto: Hilke Maunder
MS Loire Princesse am Kai von Saint-Nazaire. Foto: Hilke Maunder

Der Raddampfer von CroisiEurope ist als einziges Kreuzfahrtschiff auf dem Strom unterwegs. Sein Schaufelradantrieb macht es möglich, dass erstmals ein Hotelschiff auf dem noch sehr naturnah fließenden Fluss unterwegs sein kann. Bis dato hatte die geringe wie auch sehr schwankende Wassertiefe der Loire es   verhindert.

Blick auf MS Loire Princesse am Quai de la Fosse von Nantes von der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder
Blick auf MS Loire Princesse am Quai de la Fosse von Nantes von der Île de Nantes. Foto: Hilke Maunder

Am 2. April 2015 wurde das 90 Meter lange Schiff in Nantes als Heimathafen getauft. Taufpatin war Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin von Saarbrücken. Nantes und Saarbrücken sind Schwesterstädte. Die bekannte Werft STX France in St-Nazaire baute die MS Loire Princesse.

MS Loire Princesse, Kabine. Foto: Hilke Maunder
Kabine 231 von MS Loire Princesse. Foto: Hilke Maunder

Der Schaufelraddampfer mit 48 Kabinen fährt von Nantes aus eine Woche lang Saint-Nazaire, Ancenis und Bouchemaine an. Landausflüge führen nach Angers, zu den Loireschlössern, nach Saumur und in die Weinbaugebiete.

Beste Reisezeit: Mai bis Oktober

Flusskreuzfahrten in Frankreich: Die Loire bei Montsoreau. Foto: Hilke Maunder
Die Loire bei Montsoreau. Foto: Hilke Maunder

Garonne/Gironde

Nördlich von Bordeaux vereinigt sich die 650 Kilometer lange Garonne, die in den Pyrenäen entspringt, mit der  Dordogne. Gemeinsam bildet sie die Gironde. 75 Kilometer lang und bis zu 15 Kilometer breit, bildet sie am Atlantik Europas größten Mündungstrichter.

Zitadelle von Blaye, Blick auf die Gironde. Foto: Hilke Maunder
Blick auf die Gironde von der Zitadelle von Blaye. Foto: Hilke Maunder

Gefahren wird meist die Strecke Bordeaux > Pauillac > Blaye > Libourne > Saint-Émilion > Cadillac > Bordeaux.  Ausflüge erschließen berühmte Weinbaugebiete des Bordelais wie Médoc, Blaye und Saint-Émilion. Ebenfalls auf dem Programm der Anbieter steht auch die größte Wanderdüne Europas: die Dune de Pilat, mitunter auch Pyla geschrieben.

Eine Besonderheit sind die Rad- und Wanderkreuzfahrten von Aquitaine Croisières von Libourne nach Castets-en-Dorthe.

Beste Reisezeit: August bis Oktober

Welterbe: der Port de la Lune von Bordeaux. Foto: Hilke Maunder
Ein Hafen als Halbmond: der Port de la Lune von Bordeaux. Foto: Hilke Maunder

Kanal-Kreuzfahrten

Noch kleiner, feiner und damit auch teurer sind Kreuzfahrten auf Frankreichs Kanälen. Auf dem Canal du Bourgogne, dem Canal du Loing und dem Canal de Briare schippern Hotelschiffe mit bis zu 20 Passagieren durch Burgund und das Nivernais.

Auf dem Canal du Midi geht es gemächlich durch den Süden Frankreichs, auf dem Canal Lateral de la Garonne durch den Südwesten. Das Elsass erschließt der Canal de la Marne au Rhin.

MS L’Impressioniste am Kai von Vandenasse. Foto: Hilke Maunder
MS L’Impressioniste am Kai von Vandenasse. Foto: Hilke Maunder

Frankreich im Fluss: die Anbieter

Flusskreuzfahrten

1-AVista Reisen

A-Rosa Flusskreuzfahrten

CroisiEurope

CroisiEurope gehört mit rund 50 Schiffen zu den größten Flussreedereien Europas. Der Straßburger Gastronom Gérard Schmitter gründete 1976 die Reederei. Sie ist bis heute ein Familienunternehmen, das heute die zweite und dritte Generation leitet. Generalagent in Deutschland ist der Saarbrücker Reiseveranstalter Anton Götten.

Anton Götten Reisen übernimmt zahlreiche Abfahrtstermine als deutschsprachige Vollcharter, bei denen dann nur deutsche Gäste an Bord sind. Auf weiteren Fahrten sind auch Reisende aus anderen Ländern an Bord. Achtet bei der Buchung darauf, ob bei der Fahrt internationale Gäste an Bord sind. Sind nur deutsche Gäste an Bord, ist auch die Bordsprache nur Deutsch.

Nicko Cruises

Nicht nur auf 27 Gewässern in 20 Ländern, sondern auch auf 16 Hochsee-Routen ist das Stuttgartern Unternehmen nicko cruises unterwegs.  Die Schiffe  seiner Flotte entsprechen alle einem 4- bis 5-Sterne-Standard in der Landhotellerie nach deutschen Maßstäben. nicko cruises legt sehr viel Wert auf die sehr persönliche, indiviuelle Betreuung der Gäste. Und eine gute Küche an Bord.

Was ihr bei einer Seine-Kreuzfahrt mit MS Seine Comtesse erlebt, habe ich hier aufgeschrieben.

Phoenix Reisen

Viking River Cruises

Kanalkreuzfahrten

European Waterways

Äußerst genussreich sind die exklusiven Törns mit MS L’Impressioniste. Hier gibt es mehr Infos.

Nautic Tours

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Unterwegs auf Frankreichs Flüssen

Marco Polo_Französische FlüsseSeine, Loire, Rhône und Saône heißt das Quartett, das Flusskreuzfahrer träumen lässt. Die schönsten Erlebnisse und Zielorte habe ich – gemeinsam mit anderen Autoren – im Marco Polo Frankreichs Flüssevorgestellt. Natürlich kommen neben Aktiv- und Ausflugstipps auch die kulinarischen Hinweise nicht zur kurz.

How to cruise verrät euch, was ihr bei einer Kreuzfahrt alles beachten sollten. Dazu noch praktische Tipps und Karten: So seid ihr kompakt informiert. Oder lasst euch einfach inspirieren. Wer mag, kann den Reiseführer hier* bestellen.

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