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Vaucluse
Der Vaucluse ist das alte Land der Päpste im Herzen der Provence und ein Juwel im Südosten Frankreichs. Er erstreckt sich im Westen der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur auf einer Fläche von 3.567 Quadratkilometern und grenzt an die Départements Drôme, Alpes-de-Haute-Provence, Var und Bouches-du-Rhône sowie jenseits der Rhône an das okzitanische Departement Gard.
Seine Hauptstadt Avignon hat hinter seiner hohen, langen Stadtmauer das Erbe der Päpste bewahrt. Alljährlich im Sommer macht ein legendäres Theaterfestival seine Welterbe-Alstadt zur Bühne für aufregende Schauspielkunst.
Über das Land wacht der Mont Ventoux. Der 1909 Meter hohe Gipfel war für die Kelten ein heiliger Berg. 1336 marschierte Francesco Petrarca hinauf zu seiner kahlen Kuppe – und machte den Wächter der Provence weltberühmt.
Zum Namensgeber des Départements wurde ein Ort, in dem eine berühmte Quelle entspringt: Vaucluse, das sich heute Fontaine-de-Vaucluse nennt. Der Name Vaucluse selbst stammt vom lateinischen vallis clausa, was „geschlossenes Tal“ bedeutet und sich auf die Lage der Quelle in einem von steilen Felswänden umgebenen Tal bezieht
Und genau hier entspringt die Sorgue. Ihr Wasser stammt aus einem riesigen unterirdischen Netz von Höhlen und Kanälen, das sich über ein Gebiet von mehr als 2000 Quadratkilometern unter dem Plateau d’Albion und der Montagne de Lure erstreckt und auch von der Schneeschmelze im Süden des Mont Ventoux gespeist wird.
Dieses riesige unterirdische Einzugsgebiet macht die Fontaine-de-Vaucluse zu einer der stärksten Karstquellen Europas. Mit einer durchschnittlichen Schüttung von 30 Kubikmetern Wasser pro Sekunde kann sie bis zu 700 Kubikmeter pro Sekunde erreichen.
Die Sorgue ist ein relativ kurzer Fluss. Nur 32 Kilometer lang fließt sie in nordwestlicher Richtung durch die Provence, ehe sie bei Bédarrides in die Ouvèze mündet, einem Nebenfluss der Rhône. In L’Isle-sur-la-Sorgue teilt sie sich in zwei Arme, umarmt mit ihnen alte Zentrum und treibt zahlreiche Wasserräder an.
Ihr Plätschern begleitet euch beim Bummeln durch das „Venedig des Comtat“, das für seine großen Antiquitätenmärkte weltberühmt ist. Am Pont des Cinq Eaux vereinen sich die beiden Arme wieder zur Sorgue, die nun nach Le Thor fließt, dem nächsten charmanten Städtchen im Département Vaucluse.
Jenseits der Weinberge der Côtes du Rhône beginnen die sanften Bergketten des Luberon, in dem einst die Waldenser und heute Prominente aus aller Welt ein Refugium gefunden haben. Gordes, Roussillon und Ménerbes sind dort Besuchermagnete – und am schönsten außerhalb der Hochsaison. Und verpasst auch nicht das nahe Colorado der Provence, die Ockerbrüche und -stollen von Rustrel, Roussillon und Gargas.