
Die Pyrenäen sind ein echter Grenzfall: Hier endet Europa und beginnt Afrika. Zumindest für die Geologen – denn hier knallt unsere Kontinentalplatte an das afrikanische Schild.

Das Urgestein wurde hochgeschoben, geknickt, gefaltet – schroff und steil zum Felsriegel der Pyrenäen.
In seinem Herzen schützt 100 Kilometer lang, aber nur zehn Kilometer breit, der Pyrenäen-Nationalpark das mächtige Gebirge, das Frankreich zu Spanien begrenzt. Wild, ursprünglich und völlig anders als die Alpen.

Gen Westen ragt die Eisspitze des Vignemale 3298 Meter hoch in den Himmel – Rekord im Nationalpark. Von Osten weht sanft und mild das Mittelmeer herüber, von Westen kommt kühlere Atlantikluft: Auch das Klima ist ein Grenzfall.
Es ändert sich von Tal zu Tal und sorgt für eine einzigartige Vielfalt. Pflanzen, anderswo ausgestorben, haben hier überlebt.

Die Pyrenäen-Schwarzkiefer hält problemlos Frost bis minus 16 Grad aus. Sie rahmt nicht nur das Hochtal des Pont d’Espagne und die Wedelberge der Hochpyrenäen bei Saint-Lary-Soulan ein, sondern wird auch seit Jahrhunderten zum Bauen verwendet – wie beim nostalgischen Bahnhof von Cauterets, der um 1900 komplett aus Holz entstand. Die Pyrenäen: was für Berge!